Pflegeplanung- Einbeziehung des Patienten erwünscht?

Elisabeth Dinse

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29.05.2002
Beiträge
19.809
Beruf
Krankenschwester, Fachkrankenschwester A/I, Praxisbegleiter Basale Stimulation
Akt. Einsatzbereich
Intensivüberwachung
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Der Patient als Kunde
Der Kunde Patient wird verwaltet, über ihn wird gesundheitspolitisch entschieden und er bleibt damit unmündig. Er wird therapiert und nimmt Gesundheitsleistungen in Anspruch. Er weiß aber leider nicht, was diese Leistungen kosten. Auch wird ihm nicht geholfen, seinen Teil an seiner Genesung beizutragen. Er versteht die Leistungsangebote nämlich oft nicht. Auch erklärt sie ihm keiner.

Weitgehend paternalistische Einstellungen scheinen eine aktive Rolle des Patienten sicher zu verhindern. Es wird überall über ihn gesprochen, aber nicht mit ihm.
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Der Artikel orientiert sich zwar an Ärzten... aber wo stehen Pflegekräfte?

Wie sieht aus hier aus?
- Aufnahmegespräch und Pflegeplanung? Erhebung medizinisch relevanter Daten? Abfragen von grundpflegerisch relevanten Daten um eine Pflegeplanung nach Standard zu erstellen: wir Pflegekräfte wissen,was der Pat. braucht...
- Dienstübergabe am Bett? Erklärung, was der Pat. an medizinischen Untersuchungen hatte und was noch geplant ist?
- Pflegevisite: Kontrolle der Fachkompetenz am Pflegebeispiel?

Welche Möglichkeiten hat Pflege, den Pat. mit einzubeziehen und wie gestaltet man das sinnvoll?

Elisabeth
 
Hallo,

ich denke an konkreten Beispielen am Bett.
Beim "umpositionieren" wird der Pat immer eingecremt, meistens nicht gefragt, bzw. geschaut ob der Pflegebedarf überhaupt vorhanden ist.
Die Pflege ist "expertokratisch"(stand so schön in meinen Pflegewissenschaftsstudienbriefen), das wird ja auch schon in der Ausbildung anerzogen.
Man kann den Patienten einfach fragen was er wünscht. Ich denke man steht als Pflegekraft immer im Zwiespalt, da ich z.B. zwar meinen Pat Druckentlasten möchte, er aber nicht möchte da es ihm Schmerzen bereitet, trotz PCA und Novamin.
Gibt es in Zukunft überhaupt Patienten im Krankenhaus die sich äußern können?Lass man einen doch nur mal an die Patientenhotels denken oder schon heute was auf den peripher Stationen liegt, hätte man früher auf der Intensiv gehabt.
 
Wie bekommen wir es hin, dass der Patient mit einbezogen wird? Umdenken ist sicher notwendig. Nur scheinen mir dei Ideen zu fehlen für neue Wege.

Wer hat Tipps? Wer kann von geglückter Miteinbeziehung des Pat. berichten?

Elisabeth
 
In der amb. Pflege gibt es einen Pflegevertrag, welcher mit dem Patienten ausgehandelt wird. Hier wird der Vertrag nach den Wünschen des Patienten gestaltet. Und hier ist dann auch der Patient gefragt, und nicht die Ärzte.

lg
 
Hmm. Eine gute Anamnese würde ich jetzt mal an erste Stelle setzen (und daß dieselbe auch auf Interesse stößt, statt irgendwo in der Akte begraben zu werden). Dann keine festgelegten Abläufe sondern solche, die dem, was das Kindchen grade signalisiert wenigstens halbwegs entsprechen. Wenn das Kleine schon versucht meinen Kittel zu fressen, sollte ich vielleicht erst was füttern, bevor ich zum Wickeltisch gehe. Außerdem gibt es in den meisten Fällen keinen Grund, die Wünsche der Eltern zu ignorieren, die laufen nur äußerst selten dem Kindswohl zuwider...
 
Sag ich nicht immer: die Zukunft der Pflegeentwicklung in Richtung Profession liegt in der ambulanten Pflege? SGB IX machts möglich. Klinische Pflegekräfte werden zunehmend in die Heilhilfsschien gedrängt ... und freuen sich darüber.

Elisabeth
 

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