Name bei Vorstellungsgespräch genannt

Waldeskind

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28.10.2011
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Darmstadt
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Schülerin
Hallo zusammen!

Ich brauche euren Rat.

Dazu hole ich etwas aus, wenn das ok ist.
Also:
Ich hatte Anfang des dirtten Lehrjahres einen 5 wöchigen Einsatz im OP unserer Klinik.
Ich habe mir diesen Einsatz gewünscht, da ich bis dahin nur gute Erfahrungen im OP gemacht habe.
Davor war bereits einige vereinzelte Tage im OP zum Zuschauen wenn Patienten von der jeweiligen Station im OP waren oder eine OP gemacht wurde, die ich gern sehen wollte und es vom Personalstand her ging.
Ich fand es toll - daher mein Wunsch dorthin zu gehen.

Nach 5 Jahren war ich die erste Krankenpflegeschülerin im OP.
Seit dem der erste OTA-Kurs an unserem Haus unterrichtet wurde gab es keine Krankenpflegeschüler mehr im OP.
Naja, keiner wusste so recht mit mir etwas anzufangen.
Am ersten Tag war alles echt toll: ich hatte zwei "alte" Hasen in dem mir zugeteilten Saal.
Diese beiden haben mir Dinge gezeigt, mich Sachen machen lassen und mich gelobt. Sie haben sogar der OP-Leitung gesagt, dass ich gut währe und diese ja dafür sorgen solle, dass ich nach dem Examen komme!
Nur: beide waren danach im Urlaub nicht mehr da...
Der Rest der ersten und die erste Hälfte der zweiten Woche waren der pure Horror:
ich wurde angebrüllt, was ich im Saal zu suchen hätte, man hat sich mir nicht vorgestellt und sobald ich mich vorgestellt habe wurde ich angefahren, was ich Krankenpflegeschülerin im Saal zu suchen hätte, keiner hat mir etwas gezeigt, ich sei dumm und unfähig, wenn ich etwas nicht schnell genug hinbekommen habe...
In meinem Einsatzzeitraum fiel die Abschlussprüfungszeit des OTA-Kurses.
Welcher von ihrer Lehrerin gesagt bekommen hatte, das ich komme und sie mir Sachen zeigen dürfen.
Währe ja auch eine gute Vorbereitung für sie.
Naja, währe es gewesen, wenn sie es gedurft hätten: eine Schülerin hat mir gezeigt wie man Handschuhe steril auspackt und wie man schulisch korrekt Siebe öffnet - bei diesen Erklärungen und Übungen waren 3 (!) OTA-Schüler im Raum. Jeder kontrollierte meine Arbeit, ich habe nichts gemacht, was die OP gefährdet hätte, da ich nur an Dinge durfte, die man "eh zur Sicherheit mehrfach lagert" (zB ein Sieb mit einer riesigen Zange drin öffnen).
Als das ein Fachpfleger gesehen hat, wurde ich vorn ihm so zur S** gemacht, dass ich fast geweint hätte (und ich hab eine sehr dicke Haut) und die OTA-Schüler (welche ja die offiziele Erlaubnis hatten) ebenso.
Ich solle mich an die Fachpfleger halten und nicht an die dummen OTA-Schüler.
Hätte ich gern, aber ich wurde ja 8 Stunden lang von fachpflegerischer Seite ignoriert oder zusammengebrüllt.

Das habe ich in meiner Verzweiflung in der Schule berichtet und hatte auch ein Gespräch mit der OTA-Schulleitung - ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte, so ein Verhalten kannte ich von Station nicht...
Und ich wollte ja unbedingt soviel wie möglich lernen und sehen in diesem Einsatz.
Naja, ich wurde krank und kam erst wieder als die beiden schlimmsten Pflegekräfte ein Gespräch mit OP-Leitung und PDL hatten.
Ich wollte nicht das es solche Kreise zieht, sondern nur Hilfe von den Lehrern: was darf ich? Wer darf mir etwas zeigen?
Und vor allem habe ich mir Gedanken um die 3 OTA-Schüler gemacht, ich wollte ja nicht, dass sie wegen mir Ärger bekommen.
Naja, nach meinem Kranksein wurde ich nicht mehr in den betreffenden Säälen eingesetzt und die restliche Zeit war ok und interessant.

Immer hin so interessant, dass ich jetzt nach der Ausbildung in einer anderen Klinik in den OP gehe um herraus zu finden, ob es wirklich etwas für mich ist.

Warum erzähle ich euch das alles?
Um euch ein Bild von meines OP-Einsatzsatz zu vermitteln. Ich denke, dass ich für meine eigentliche Frage wichtig.

Heute erfuhr ich von zwei Kurskameradinnen, dass ich im Vorstellungsgespräch mit der OP-Leitung als "Schülerin, die mit den Umgangsformen im OP nicht klar kam" benannt wurde.
Aber nicht so als namenloses Beispiel.
Sondern mit meinem VOR- UND NACHNAMEN!
Ich wurde im Vorstellungsgespräch mit Namen erwähnt, weil ich mich gegen dieses Angehen und dem schlechten Verhalten mir gegenüber gewehrt habe.

Und nun weis ich nicht, was ich machen soll...
Ich würde gern morgen einfach hingehen und um persönliches Gespräch mit der Leitung bitten.
Es geht einfach nicht, dass sie mich so negativ benannt hat. Das geht niemanden etwas an.
Die eine Mitschülerin, die es mir direkt gesagt hat, ist eine Freundin, die wusste das - die andere wusste bisdahin nichts davon.

Auf der anderen Seite bin ich - wenn ich morgen bestanden habe - nächste Woche aus der Klinik weg. Und dann kann es mir egal sein.

Was meint ihr?
Rege ich mich sinnloser Weise auf und reagier ich über oder ist meine Verärgerung angebracht?

Liebe, verwirrte Grüße
Waldeskind
 
Der Umgangston im OP ist gewöhnungsbedürftig - für den einen mehr, für den anderen weniger. Er mag daran liegen, dass man dort eine sehr hohe Verantwortung trägt. Jeder. Ich würde sogar sagen, eine höhere Verantwortung als auf Normalstation, weil die Tätigkeiten im OP so invasiv sind, dass es schneller zu schlimmeren Folgen für den Patienten kommen kann. Klar, Siebe aufmachen kann theoretisch jeder. Aber mann muss nicht nur wissen, was man z.B. tut wenn man doch mal etwas unsteril gemacht hat. Man muss auch merken, DASS da was unsteril ist. Oder in der Anästhesie: es ist (theoretisch) erst mal nicht schädlich, wenn beispielsweise die Narkose zu tief ist - aber man muss es merken und wissen wie man gegensteuern kann.
Versteh mich nicht falsch, ich möchte das Verhalten von den Fachpflegern und der OP-Leitung nicht gutheißen. Laut werden sollte man nur im Notfall (und selbst da ist es nicht unbedingt hilfreich). Vielmehr sollte er dich beiseite nehmen und dir erklären, welche Folgen beispielsweise ein unsteriles Sieb haben kann. Und das dann mit dir zusammen üben. Sollte ja eine der häufigsten Tätigkeiten im OP sein und Zeitmangel ist hier auch kein Gegenargument... Das hättest Du aber auch bei der Leitung fordern sollen. War eigentlich jemand als dein Mentor eingeplant? Dann wäre auch diese Person, oder ein anderer Kollege dem Du vertraust, dein Ansprechpartner gewesen.
Wenn Du dann eine feste Anstellung im OP hast, sei dir dessen bewusst, dass ein "dummer Kommentar" anfangs nicht mit deiner Person zusammenhängt, sondern vielleicht mit der Unsicherheit, für einen "Neuling" Verantwortung zu übernehmen.
Über die OP-Leitung würde ich mich nicht mehr weiter aufregen. Dein Name ist gefallen, das ist nicht rückgängig zu machen. Aber das wird nach deinem Examen bei der neuen Stelle niemanden interessieren!
Alles Gute!

Gruß
Die Anästhesieschwester
 
geil, sowas liebe ich ja total.


ich werde nun etwas für meinen BZ tun und dann gleich dieses posting durch inhalt ersetzen - schreibe dies hier auch nur, weil's mich zum kochen bringt.
 
Das Verhalten der Leute im OP war bescheuert, dass Dein Name als Negativ-Beispiel genannt wird eine Unverschämtheit. Aber ob es etwas bringt mit der OP-Leitung zu sprechen, bezweifel ich. So wie Du die Situation schilderst wirst Du alleine damit nichts erreichen.
Mach deine Prüfung und überlege danach, ob Du Dich an die Mitarbeitervertretung, bzw. den Betriebsrat wenden möchtest, um Dir von dieser Seite Unterstützung zu holen. Ich finde schon, dass mit der OP-Leitung geredet werden müsste, auch wenn Du das Haus verlässt.
 
editieren geht ja gar nicht mehr... -.-


also, meine geschichte:

ich war schüler in einem provinzkrankenhaus. qualität mitunter grenzwertig, ausbildungsqualität (vor allem für APschüler wie mich) eigentlich bei "0".
dort also - ich entwickelte mich zu einem meister für fäkalienentfernung, pflegearbeitsraumpolitur und bett(bzw. patienten)transfers - hatte ich nunmehr die praxisaufgabe, ein biographiegespräch führen zu sollen (alte ausbildungsordnung).
schon dafür wurde ich belächelt, aber mir wurde großzügig erlaubt, mich zu einer patientin oder einem patienten setzen und meine putz- und botentätigkeiten unterbrechen zu dürfen.
der patient oder die patientin (im folgenden: "der patient") litt unter einer panzytopenie (zu dem zeitpunkt noch nicht präfinal, sehr beeinträchtigt allerdings), wir kamen vorher ins plaudern über die ausbildung, ich erwähnte die praxisaufgabe und er meinte spontan, ob ich selbiges nicht mit ihm führen wolle. fand ich spannend und auch.. berührend, insbesondere bei dieser infausten diagnose. wie auch immer: ich führte mit dem pat. über ca. eine stunde das gespräch - und danach war ich, aufgrund dessen inhalt, ziemlich fertig, da das dann wirklich nahe ging.
also: morgendliche pflege auf d. station (voll eingeplant), keine pause, dann das einstündige gespräch, danach einige putzarbeiten, dann konnte (und wollte!) ich pause machen. ich ging also in den aufzug, niemand drin, eine etage später stiegen zwei schwestern ein - weiß gekleidet, sofort als schwestern erkennbar - eine weitere etage später ein mann - ebenfalls komplett weiß gekleidet, offensichtlich dienstkleidung. ich stand dort an die aufzugwand gelehnt, beide hände in den hosentaschen, offensichtlich zusammen mit anderen mitarbeiten, keine patienten oder angehörigen.
plötzlich sagte dieser 'mann' zu mir: "ganz schön kühl hier, was?" - worauf ich völlig verdutzt antwortete: "ich, öhm, ich finde die temperatur eigentlich ganz angenehm." worauf er erwiderte - mit einem tonfall deutlicher verachtung und einem ebensolchen, absolut nicht fehldeutbaren, gesichtsausdruck - "die jugend von heute kann auch nichts anderes mehr, als ihre fehlende arbeitshaltung wo sie nur kann zum ausdruck zu bringen - eine erwachsene haltung ist da wohl zu viel verlangt". und ich möchte wirklich deutlich betonen, dass das sehr sehr nah an seinen exakten worten ist.
dann stieg er vor mir und den beiden schwestern aus - und ich schaute beide völlig verdutzt an; sie sagten mir dann, das sei der chef der physio und der sei schonmal so.

joa. resultat: ich ging nach der pause zu ihm und sagte ihm (leider vor patienten in seinem wartezimmer, aber wollte auf nachfrage genau dort stehen bleiben und nicht ins sprechzimmer), dass ich wünsche, dass er mich nie wieder - und insbesondere nicht vor dritten - maßregele, anschnauze, zurechtweise oder in einer anderen weise bloßstelle. selbstredend hatte ich dabei vergleichsweise wackelige knie.
er hat dann nur noch meinen namen haben wollen (den ich ihm inkl. station & name der schule sofort gegeben habe) und meinte, ich würde von ihm hören; passiert ist natürlich gar nichts.

mein dienst in dem laden ging noch zwei wochen, also ebenfalls sehr überschaubar, und strukturell hat es weder mir, noch wem anders vorteile gebracht. aber was ich auf jeden fall sagen kann: diese in meinen augen absolut angemessene korrektur der entstandenen ungerechtigkeit - so nenne ich den vorgang jetzt mal - hat verhindert, dass ich mich noch stunden-, tage- oder wochenlang über diesen menschen ärgern musste, und ich finde, das war es auf jeden fall wert. und ich finde auch, dass beide fälle vergleichbar sind: völlig unangemessen herumschnauzende, "qualitativ und quantitativ" entgleiste irre muss niemand akzeptieren - und ein erwehren dagegen ist nicht nur jedermanns gutes recht, sondern möglicherweise auch sehr .. ausgleichend.
 
@ Eisenbarth:
Wenn ich mich jedesmal, wenn ich einen dummen Kommentar zu hören bekommen hab, beschwert hätte, dann hätte ich keine Zeit mehr für was anderes gehabt:klatschspring: Als (nahezu) erwachsener Mensch muss ich da doch auf Durchzug schalten können - oder eben spontan kontern.
Anders, wenn dich jemand ungerechtfertigt in deiner Arbeit kritisiert. Wenn ich mir sicher bin, korrekt gehandelt zu haben, ist natürlich Wehren angesagt. Da hab ich auch schon mal einen Oberarzt zum Betriebsrat zitiert.
 
@waldeskind:

Schließe ab mit der Stelle, lasse alles zurück.
Wenn es dir dabei hilft, der Leitung nochmal die Meinung zu sagen dann tu es.

Bringen?

Wie gesagt, wenn es dir dabei hilft damit abzuschließen, was soll es sonst bringen?
 
@ Eisenbarth:
Wenn ich mich jedesmal, wenn ich einen dummen Kommentar zu hören bekommen hab, beschwert hätte, dann hätte ich keine Zeit mehr für was anderes gehabt:klatschspring: Als (nahezu) erwachsener Mensch muss ich da doch auf Durchzug schalten können - oder eben spontan kontern.
Anders, wenn dich jemand ungerechtfertigt in deiner Arbeit kritisiert. Wenn ich mir sicher bin, korrekt gehandelt zu haben, ist natürlich Wehren angesagt. Da hab ich auch schon mal einen Oberarzt zum Betriebsrat zitiert.

ok, aber was willst du mir nun sagen? deine aussage ist ziemlich ambivalent.
und für mein pers. beispiel möchte ich darauf hinweisen, dass ich mich nicht beschwert habe. das wäre schritt zwei gewesen, wenn der irre soziopath nach der persönlichen ansprache tatsächlich noch etwas hätte nachkommen lassen.
 
finde ich prima, wenn du den unkommentiert so stehen lassen kannst.


ich finde, dass menschen, die andere fremde menschen grundlos und ohne auslöser persönlich angehen und/oder beleidigen, anschreien, bloßstellen oder vielleicht sogar körperliche gewalt neben der verbalen anwenden, exakt in diese kategorie gehören. zumindest aber müssen sie es sich leider gefallen lassen, wenn man sie da hineinsteckt.


schade, dass du nicht mehr "diskutieren" willst, aber anstelle eines diskurses dann hier eine rhetorische frage:

findest du, dass wenn person a person b grundlos (und ohne sie jemals gesehen zu haben) als "dumme sau" bezeichnet, person b auch besser auf durchzug schalten sollte? wo genau ist da bitte - nachdem die grenze zur beleidigung und persönlichem angriff bereits überschritten wurde - eine weitere grenze zu ziehen? oder sollte man einfach generell _alles_ schlucken?
 
Wenn es dich belastet und du dich nachher besser fühlst, geh hin und sag ihr das du es nicht gut findest, das sie deinen Namen in anderen Vorstellungsgesprächen benutzt....

Ansonsten höre weg, und denk daran man sieht sich immer zweimal im Leben :)

Nicht in jedem OP wird rumgeschrien und sich unter aller Sau verhalten... aber der Umgangston ist schon rauher. Idioten laufen leider überall rum:(.

Viel Glück beim Verwirklichen deiner Träume...
 

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