Ja, es wird in Pflegeberufen gemobbt. Ob das jetzt flächendeckend so ist, oder häufiger, als in anderen Berufen, ist dem Gemobbten doch wurscht. Geht Mobbing mehr von Männern aus, oder von Frauen, handelt es sich um Bossing, oder um Mobbing...ist dem Betroffenen auch wurscht.
Derjenige, der gemobbt wird ist zu 100% in der Situation. Statistiken helfen nicht weiter, zumal sie ja scheinbar auch zeigen, dass Mobbing weder berufs- noch geschlechterspezifisch ist.
Ob jetzt inflationär mit dem Begriff Mobbing umgegangen wird mag ich, als selber oft betroffenes Opfer, nicht beurteilen.
Wann darf man es denn so nennen? Wo fängt es denn an?
Wer selber mal für Monate mit dem Rücken zur Wand in der eigenen Abteilung unterwegs war, wer selbst von sämtlichen anderen Kollegen gemieden und ausgegrenzt wurde, wem über Monate unzutreffende übelste Dinge unterstellt wurden, deretwegen sich der Betroffene in schöner Regelmässigkeit vor PDL usw. rechtfertigen, bzw diese Lügen entkräften musste, der weiss was Mobbing ist. Wem die persönliche Lebensauffassung, religiöse Einstellung, ethische Wertevorstellung im grossen Kreis der Lächerlichkeit preisgegeben wird...der weiss was Mobbing ist.
Werde ich dreimal nicht zurückgegrüsst, ist das sicher kein Mobbing...handelt es sich um persönliche Diskrepanzen mit einer einzelnen Person, die aber keine Auswirkungen auf den Rest des Teams hat, ist das auch kein Mobbing.
Schliessen sich aber auf Grund von „Hetze“ ein oder mehrer Teammitglieder dem Ausgrenzen einer Person an...was ist das dann? Etwas, was man mal eben im Gespräch klären kann oder schon Mobbing? Wird beim Klärungsversuch im Gespräch alles als Missverständnis hingestellt und es geht danach munter und schlimmer weiter, darf das Mobbing heissen?
Ich würde mal eine These aufstellen...genaus so oft, wie der Begriff inflationär genutzt wird, genauso oft wird Mobbing von den Initiatoren und auch den Nicht-Betroffenen als nicht existent gesehen bzw "verkauft".
VG lusche