Microlagerung (MiS) besser als normale Lagerung?

Goodraider

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Hallo zusammen,

ich habe gehört das die Microlagerung besser und schneller in der Durchführung ist als eine normale Lagerung. Kann mir jemand helfen und mir vll. unterschiede bzw Vor- und Nachteile nennen. Und wie funktioniert die Microlagerung eingentlich ??? :gruebel:

Mfg

Basti
 
Hallo,

Microlagerung kannst du immer machen. Es ist halt nicht das Typische rechts rücken links lagern.
Du kannst ja rechts Lagern und das in Verschiedenen Graden z.b. ne ganz flache oder dünne Decke in den Rücken sind 30 Grad und die Decke doppelt gelegt sind 45 Grad.
Du kannst aber auch nur ein Handtuch unter eine Gesäßhälfte legen das ist auch Microlagerung und du hast torzdem andere Druckpunkte geschaffen.
Vorteil der Microlagerung du brauchst meist keinen zweiten der dir hilft.
Würde dir einen kinästhetic Kurs empfehelen dort lernst du sowas mit und kannst es in der Gruppe ausprobieren.
 
Hallo,
also ich finde die Microlagerung gut. Eine gute Variante eben um auch Zeit zu sparen und trotzdem eine Dekubitusprophylaxe zu haben. Wir führen dies sehr oft durch, gerade weil wir häufig allein im Dienst sind und mitunter sehr schwere Patienten haben.
 
Mikrolagerungen sind vorallem im Nachtdienst sehr hilfreich weil man wenig Aufwand hat und trotzdem prophylaktisch lagert

also ich finde sie nicht schlecht
 
Mikrolagerungen sind vorallem im Nachtdienst sehr hilfreich weil man wenig Aufwand hat und trotzdem prophylaktisch lagert

also ich finde sie nicht schlecht

MiS steht für Microstimulationssysteme, die in Klinikbetten oder Matratzen eingebaut sind und besonders bettlägrige, demente Menschen aktivieren sollen.

Die Mikrolagerung ist lediglich eine Ergänzung zur Lagerung - aber absolut kein Ersatz für diese!
Demnach hat man auch NICHT prophylaktisch gelagert!
Mikrolagerung ist vor allem für Patienten gedacht, die nicht mehr "lagerungsfähig" sind - und nicht für das Personal das keine Zeit und Lust hat.
Sollte eigentlich nach 4 Jahren Expertenstandard Dekubitusprophylaxe zwischen den Ohren fest verankert sein...

LG
Trisha
 
Mikrolagerung ist vor allem für Patienten gedacht, die nicht mehr "lagerungsfähig" sind - und nicht für das Personal das keine Zeit und Lust hat.
So hart würd ich das nun auch nicht sagen...

Ich sag mal: Mikrolagerung kann unterstützend angewand werden, zB auch um die Lagerungsintervalle der "Makrolagerung" zu verlängern.

Der angesprochene Nachtdienst ist heir gut zu nennen - Wenn möglich führe ich nachts Mikrolagerungen durch.
Wenn das nicht ausreicht, klar, dann halt nicht. Aber es ist ja immernoch so, dass oft nur rechts, links, 30° gelagert wird. Ist einfach als nachzudenken. Da nachts dann mal das Kissen etwas raus, die Lagerung um ein paar Grad abflachen, eine Bewegung hier, eine kleine Lagerung da und schon ist das Intervall bis zur nächsten 30°Seitenlaegrung (als Beispiel) verlängert.
 
So hart würd ich das nun auch nicht sagen...

Ich sag mal: Mikrolagerung kann unterstützend angewand werden, zB auch um die Lagerungsintervalle der "Makrolagerung" zu verlängern.

[...]dann mal das Kissen etwas raus, die Lagerung um ein paar Grad abflachen, eine Bewegung hier, eine kleine Lagerung da und schon ist das Intervall bis zur nächsten 30°Seitenlaegrung (als Beispiel) verlängert.

Sag´ ich doch. Unterstützend und ergänzend zur Makrolagerung - aber nicht ersetzend.
Klang das hart? Bin doch nur direkt. Für manche ist das hart, das stimmt...

LG
Trisha
 
Die Mikrolagerung ist lediglich eine Ergänzung zur Lagerung - aber absolut kein Ersatz für diese!
Demnach hat man auch NICHT prophylaktisch gelagert!
Mikrolagerung ist vor allem für Patienten gedacht, die nicht mehr "lagerungsfähig" sind - und nicht für das Personal das keine Zeit und Lust hat.
Sollte eigentlich nach 4 Jahren Expertenstandard Dekubitusprophylaxe zwischen den Ohren fest verankert sein...
Steht das so im Expertenstandard drin? :gruebel: Ich hab jetzt nicht nochmal nachgelesen, aber soweit ich mich erinnere, sind da vorwiegend Methoden genannt, die nichts bringen und Methoden bei denen noch kein Nachweis besteht, die aber wahrscheinlich (was auch immer das heißt) etwas bringen.

Ulrich Fürst
 
Ein Expertenstandard gibt ja auch keine konkreten, detaillierten Handlungsanweisungen vor.

Ein Dekubitus entsteht durch Druck x Zeit, was von evtl. zusätzlichen Faktoren begünstigt werden kann. Das findet man im ES.

Das heißt doch dann für die Mikrolagerung:
bei der Mikrolagerung wird der Druck nicht weg genommen, die gefährdeten Areale werden bei der Mikrolagerung NICHT entlastet! Es entesteht lediglich eine Druckreduzierung. Und bei einer Druckreduzierung ist nach wie vor Druck vorhanden.
Ergo: einem Dekubitus wird mit dieser Art der Lagerung nicht vorgebeugt.
Eine Dekubitusprophylaxe wird nur korrekt mit absoluter, konsequenter Druckentlastung durchgeführt.

LG
Trisha
 
Wir benutzen Microlagerung auch nur ergänzend. Vor allem bei Pat., die lagerungsinstabil sind, wie z.B. nach einer Reanimation. Denn da wäre ansonsten die andere Konsequenz, überhaupt nicht zu lagern. Also lieber "nur" Micro, als überhaupt nichts. Die normale Lagerung wird durch ML nicht ersetzt, genauso wenig, wie die Anti-Dekubitus-Matratzen eine richtige Lagerung ersetzen.
 
Zum Thema Mikrolagerung und Bewegung kann ich zwei Artikel aus der FZ Intensiv empfehlen.

Strauch, D.: "Bewegung ist Leben, Leben ist Bewegung-vom natürlichen Konzept der Mikrobewegungen hin zum Konzept der Mikrostimulation und der Mikrostimulationssysteme". Thieme. In: Intensiv; 03, 2006. S. 125-130.

und

Rothaug, O.; Sabel, K.; Kaltwasser, A.: "Drehen und Wenden - "Was ist eigentlich möglich?" ". Thieme. In: Intensiv; 02, 2008. S. 74-83.
 
Ich mache im Nachtdienst mehrere Rundgaenge:
1.) Markolagerung mit kleinen Kissen/Tandtuecher (nehme als Prinzip alle potentiell gefaehrdeten Stellen zu unterlegen)
2.) Alle 30 - (max.) 45 Minuten einzelne Kissen und Handtuecher entfernen (im Uhrzeigersinn, d.h. Kopf, Schulter, Becken, Ferse, Ferse, Becken etc)
3.) im letzten RG nochmal grosse Makrolsgerung

Vorteil: Wenig Zeitaufwand mit Wirkung, Pat. benerken die Lagerungen meist nicht und koennen weiterschlafen
Nachteil: grosser Materialaufwand, kurze Unterbrechung der Arbeitsschritte zwischen den RG

Kann ich das im Allgemeinen so stehen lassen?!
 
genauso wenig, wie die Anti-Dekubitus-Matratzen eine richtige Lagerung ersetzen.
Wenn du eine AD-Matratze mit Luftkissen hast, und den Luftdruck korrekt aufs Patientengewicht und seinen Körperbau einstellst (was allerdings oft nicht geschieht), dann kannste den auch ne Woche in Rückenlage, bzw. sitzend im Bett lassen und es passiert nichts.
Neurol.oder neurochirurgische Patienten können dir teils nur wenn du sie am Arm anfasst innerhalb von 2-3sek von systolisch 110 auf 280 springen, mit entsprechenden begleitenden Hirndrücken. Solche Patienten fasst man dann am besten mal paar Tage "gar nicht" an, wenn man die Docs nicht überredet bekommt, sie tiefer zu sedieren.

Mikrolagerung ist bei uns dann die Vorstufe zur energetischen AD-Matratze. Da wird dann wirklich nur eine Pobacke mit was dünnem angehoben.
 
@ Fleschor:

Bis auf das letzte post ist der Thread 4,5 Jahre alt ;)

2.) Alle 30 - (max.) 45 Minuten einzelne Kissen und Handtuecher entfernen (im Uhrzeigersinn, d.h. Kopf, Schulter, Becken, Ferse, Ferse, Becken etc)
!
Alle 30min Lagerung ist als Standard viel zu viel! Wann sollen die Patienten schlafen??

In Einzelfällen kann das angebracht sein.
 
@ Fleschor:

Bis auf das letzte post ist der Thread 4,5 Jahre alt ;)

Alle 30min Lagerung ist als Standard viel zu viel! Wann sollen die Patienten schlafen??

In Einzelfällen kann das angebracht sein.
Also in meinen Nachtdiensten wachen die Leute in den seltensten faellen auf.
Wenn du das sorgfaeltig und behutsam machst ist das kein Problem ^^
 
Wenn du eine AD-Matratze mit Luftkissen hast, und den Luftdruck korrekt aufs Patientengewicht und seinen Körperbau einstellst (was allerdings oft nicht geschieht), dann kannste den auch ne Woche in Rückenlage, bzw. sitzend im Bett lassen und es passiert nichts.
...
An der Haut ev. nix. Die Belüftung der Lunge wird eh überbewertet.

Elisabeth
 
[Off-Topic: Minimal Handling]

An der Haut ev. nix. Die Belüftung der Lunge wird eh überbewertet.
Gehirn ist definitiv wichtiger. Wenn ich einen PAtienten habe, der bei jeder Manipulation mit den Hirndrücken und Blutdrücken eskaliert, dann muss ich mir immer vor Augen halten, dass nach wenigen Minuten schlechter Durchblutung schon wieder Hirnzellen sterben, und die Zellen eines eh schon angegriffenen Gehirns wohl auch nochmal deutlich schneller.

Die Lunge muss man danach sanieren, wenn er diese Phase überstanden hat. Aber Lunge ist gar nicht mal so das Problem, der Patient wird in dem Fall eh hyperventiliert und zugeballert mit Antibiosen beim kleinsten Entzündungszeichen (haben ja oft Codman oder EVD und so nen hohes Risiko für ne Infektion des Hirns oder der Hirnhäute). Und solche Patienten die zu niedrig sediert sind, husten richtig kräftig. Haben ja meist vorher nichts mit der Lunge gehabt. Neurologische Patienten sind selten ein internistisches Polytrauma ;).

Genauso wie der Mund- und Rachenraum teils extremst übel sein kann, weil man einfach kaum noch Mundpflege durchführen kann. Da muss man Prioritäten setzen, Neuronen gehen vor Optik, vor wohlriechend, vor Lunge und Haut. Alles andere können wir im Nachhinein wieder lösen, das ist bei gestorbenen Hirnzellen nicht so einfach.
 
Hyperventilation: Wie lange und bei was ? Du schreibst, dass sie bei Problemen der Lunge "eh hyperventiliert" werden ?

Multicentre Studie aus den USA (1994-1998) : Dort wurde u.a. untersucht, ob die Hypothermie den ICP und die Hyerventilation das outcome von SHT- Patienten positiv beeinflusst. Es wurde bei der Hypothermie festgestellt, dass der Mittlere ICP nicht beeinflusst wird und das funktionale outcome wurde damit nicht verbessert. Bei der Hyperventilation wurde festgestellt, dass die Hyperventilation keinen positiven Effekt auf das outcome hat. (Quelle:http://www.uni-duesseldorf.de/Neurochirurgie/downloads/Vorlesung%20SHT.pdf )
 
AAh, ok, die haben versucht den paCO2 noch deutlich <30mmHg zu drücken. Normoventilation kenne ich entgegen deiner Quelle (welche von 30-35mmHg spricht) bei 35-45mmHg, und dementsprechend leichte Hyperventilation zwischen 30 und 35mmHg.

Die Studie dass Hypothermie das Outcome verbessert, widerspricht ja allen Erfahrungen die man in neuerer Zeit machte, z.B. zur protektiven Hypothermie nach Reanimation.
33°C wie in deiner genannten Studie ist vllt. einfach zu niedrig (da steigt ja auch die Blutgerinnung schon teilweise aus), wir haben 35°C als Ziel.
Wenn das alles so eindeutig wäre, würde man nicht aktuell große Studien laufen haben, welche Hypothermie bei Schlaganfällen nachprüfen.
(Universität Erlangen-Nürnberg: Aktuelles)

Wir haben in einem Jahr mal von >90 SAB-Patienten nur 4 verloren. Das ist nur ein Bruchteil der bundesweiten Sterberate. Also so falsch haben wir es dann nicht gemacht.
 
Nun ja 35° C ist eigendlich keine Hypothermiebehandlung nach Rea. Allgemeine Lehrmeinung ist die Temperatur auf 33 oder 34° C konstant in einem Zeitraum von 24 h zu halten, um das outcome nach einer Reanimation zu verbessern.
 

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