Hallo zusammen,
ich bin eine 42jährige Krankenschwester und habe nach meiner Elternzeit (drei Kids) in meinen ehemaligen Krankenhaus in München wieder zu arbeiten begonnen. Ich wurde als Springerin im ganzen Haus eingesetzt, und war plötzlich eine absolute unwichtige Schwester geworden, die hauptsächlich als Waschmaschine fungierte.
Am PC konnte ich auch nicht arbeiten, da ich die ersten Jahre kein eigenes Passwort erhielt. Ich hatte wieder einen Schülerstatus erreicht und durfte mich ausschließlich um die grundpflegerischen Belange der Patienten kümmern. Eine Pflegeschülerin fragte mich mal sehr erstaunt "Darfst du denn überhaupt einen eigenen Bereich übernehmen"?
Trotz allen Nachteilen die ich nun hatte, bemerkte ich bald, dass ich über einen Luxus verfügte den man sich im Krankenhaus immer wünscht aber nur sehr selten hat. Ich hatte plötzlich Zeit! Ich nahm mir die Zeit die ich brauchte, ich ließ mich nicht hetzen, weder von meiner Station noch vom PC der mal wieder gefüttert werden wollte. Ich kümmerte mich ausschließlich um die Patienten und die merkten sehr bald, dass da jemand war der sich Zeit nimmt. Erst jetzt merkte ich was die Patienten für Ängste und Nöte haben, wie sehr Sie durch eine falsche Bemerkung von Pflegepersonal oder Arzt in Ihrem Gesundwerden zurückgeworfen werden, oder wie wichtig doch eine guttuende Berührung oder ein motivierendes Wort für die Patienten ist. All dieses geht unter im regen Klinikalltag, für diese Dinge ist keine Zeit mehr, zumindest kann man sie nicht richtig abrechnen. Für die PPR ist sie nicht wichtig, also mittlerweile auch für uns nicht mehr. Leider haben sich schon viele angepasst. Wir die eigentlich am engsten und intensivsten mit den Patienten zu tun haben - wir nützen unsere Möglichkeiten nicht mehr unsere kranken Menschen zu motivieren und Ihre Selbstheilungskräfte zum Gesundwerden zu aktivieren. Wir sitzen nun nicht mehr neben den Patienten sondern vor dem PC und geben im dafür unsere ganze Aufmerksamkeit und drücken schön die Tasten und nicht den Patienten.
Ich habe in meiner "Springerzeit" sehr viel gelernt und habe das ganze in einen "Patienten Mutmachbuch" verpackt. Es soll gut auf einen Krankenhausaufenthalt vorbereiten und enthält viele Tipps und Infos, die durch diese Zeit führen soll. Leider habe ich dafür in meinen Krankenhaus nicht viel Unterstützung gefunden, auch konnte ich nur einen BoD Verlag für meinen Ratgeber finden. Mittlerweile bin ich wieder fest auf einer Station angekommen, und genieße es auch. Diese zweite Lehrzeit die ich hatte war für mich dennoch die Wichtigste.
Vergeßt den Menschen hinter den Patienten nicht!
Mit lieben Grüßen Hedi
ich bin eine 42jährige Krankenschwester und habe nach meiner Elternzeit (drei Kids) in meinen ehemaligen Krankenhaus in München wieder zu arbeiten begonnen. Ich wurde als Springerin im ganzen Haus eingesetzt, und war plötzlich eine absolute unwichtige Schwester geworden, die hauptsächlich als Waschmaschine fungierte.
Am PC konnte ich auch nicht arbeiten, da ich die ersten Jahre kein eigenes Passwort erhielt. Ich hatte wieder einen Schülerstatus erreicht und durfte mich ausschließlich um die grundpflegerischen Belange der Patienten kümmern. Eine Pflegeschülerin fragte mich mal sehr erstaunt "Darfst du denn überhaupt einen eigenen Bereich übernehmen"?
Trotz allen Nachteilen die ich nun hatte, bemerkte ich bald, dass ich über einen Luxus verfügte den man sich im Krankenhaus immer wünscht aber nur sehr selten hat. Ich hatte plötzlich Zeit! Ich nahm mir die Zeit die ich brauchte, ich ließ mich nicht hetzen, weder von meiner Station noch vom PC der mal wieder gefüttert werden wollte. Ich kümmerte mich ausschließlich um die Patienten und die merkten sehr bald, dass da jemand war der sich Zeit nimmt. Erst jetzt merkte ich was die Patienten für Ängste und Nöte haben, wie sehr Sie durch eine falsche Bemerkung von Pflegepersonal oder Arzt in Ihrem Gesundwerden zurückgeworfen werden, oder wie wichtig doch eine guttuende Berührung oder ein motivierendes Wort für die Patienten ist. All dieses geht unter im regen Klinikalltag, für diese Dinge ist keine Zeit mehr, zumindest kann man sie nicht richtig abrechnen. Für die PPR ist sie nicht wichtig, also mittlerweile auch für uns nicht mehr. Leider haben sich schon viele angepasst. Wir die eigentlich am engsten und intensivsten mit den Patienten zu tun haben - wir nützen unsere Möglichkeiten nicht mehr unsere kranken Menschen zu motivieren und Ihre Selbstheilungskräfte zum Gesundwerden zu aktivieren. Wir sitzen nun nicht mehr neben den Patienten sondern vor dem PC und geben im dafür unsere ganze Aufmerksamkeit und drücken schön die Tasten und nicht den Patienten.
Ich habe in meiner "Springerzeit" sehr viel gelernt und habe das ganze in einen "Patienten Mutmachbuch" verpackt. Es soll gut auf einen Krankenhausaufenthalt vorbereiten und enthält viele Tipps und Infos, die durch diese Zeit führen soll. Leider habe ich dafür in meinen Krankenhaus nicht viel Unterstützung gefunden, auch konnte ich nur einen BoD Verlag für meinen Ratgeber finden. Mittlerweile bin ich wieder fest auf einer Station angekommen, und genieße es auch. Diese zweite Lehrzeit die ich hatte war für mich dennoch die Wichtigste.
Vergeßt den Menschen hinter den Patienten nicht!
Mit lieben Grüßen Hedi