Mein "in solchen Fällen" bezog sich eben auf diese Starftäter. Und Sorry ... Pflegen/Versorgen/Hilfestellung geben tu ich auch in "solchen Fällen" ... da kann ich sehr gut mit umgehen. Nur werde ich eben nicht weiter gehen ... mal ganz krass gesagt :
Für die Dinge, für die ich in meinem Beruf dann bezahlt werde, die dürfen diese Leute auch von mir verlangen. Kein Problem ... aber nit nen Handschlag, der nicht nötig wäre. Und ich denke nicht, dass ich deswegen ne schlechte PK bin ... nur behalte ich die Dinge, die ich freiwillig mal nebenbei mache für meine Pat dann eben nicht. Warum auch ... sagt ja dann schon der Begriff "freiwillig".
Hallo midnigthlady,
was für Dinge die Du freiwillig machst? Ich mache keine Dinge freiwillig, ich mache sie wenn sie pflegerisch notwendig sind und auch in meiner psychiatrischen Arbeit pflegerisch-therapeutisch sinnvoll sind. Ich lehne Dinge auch ab, die in meinen Augen nicht sinnvoll sind. Ich bediene nicht jemanden von den Patienten mehr, weil ich sie vielleicht bisschen besser leiden kann. Das ist nicht zu akzeptieren, dann werte ich meine eigene Arbeit ab.
Es gibt Situationen, wo wir befangen sind. Aber das ist eben auch in der Psychiatrie/Forensik unsere Arbeit zum Beispiel mit Straftätern. Aber deshalb ist es auch ein Fachbereich, wo man genau überlegen sollte ob man es kann.
Ich stelle es mir z.B. auch sehr schwer vor auf einer onkologischen Kinderstation zu arbeiten.
Dann die Missbrauchkinder, die ich mir auch vor Augen führe.....wobei es aber auch nicht die Seltenheit ist, dass aus diesen auch wieder Täter werden. Und genau dort ist meine Arbeit. Dort diesen Kreislauf vielleicht auch zu unterbrechen. Verantwortung wieder für sich zu übernehmen und nicht aus einer Opferhaltung zum Täter aus Rache, oder aus sonstigen Gründen zu werden.
Es ist meine pflegerische Aufgabe, meine Vorurteile im Team zu bennen, mich persönlich damit auseinander zu setzen. Meine Grenzen auch zu erkennen.
Ansonsten wie wäre, wer wirft den ersten Stein? Wer sagt, wer ist krank? und welches Leben ist wertlos?
Aber setze mal voraus, dass du eben keinen Einblick in der Psychiatrie hast.
Alles was wir nicht kennen macht uns auch Angst.
Ich sage auch global....der Präsident aus....einem grossen Land, der alkholkrank ist...den sollte man auch sonstwo hinjagen und noch andere Dinge.
Wenn ein Patient aber zu uns kommt, nehme ich ihn erstmal als Mensch an....
Im Falle des Bewohners im Altenheim, sollte man dies im Team besprechen. Das kann schon eine grosse Hilfe sein. Denn auf mehreren Schultern trägt es sich auch immer besser.
Liebe Grüße Brady