News Lauterbach: 30 Prozent mehr Lohn für Pflegekräfte!

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Zur Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs hält Karl Lauterbach, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, ein Lohnplus von knapp einem Drittel für notwendig: "Nur wenn die Löhne von Pflegekräften um 30 Prozent erhöht werden, besteht auch die Aussicht, genügend Bewerber für diesen Beruf zu begeistern."

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Allein auf Lohnerhöhungen zu setzen, wird die Entwicklung nicht genug bremsen.
Es muss sich grundsätzlich etwas an den Bedingungen ändern und das beginnt schon bei der Ausbildung.
Schade, dass jetzt so kurz vor der Wahl die Pflege in den Fokus des Wahlkampfes rückt.
 
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bla, bla, bla
30%Erhöhung - von welcher Basis ausgehend?
Erhöhung der Pflegeversicherung?
Seit fianziert diese immerhin fast 3/4 im Krankenhaus beschäftigten Pflegekräfte?

Zudem ändert eine Lohnerhöhung die Arbeitsbedingungen auch nicht.
Das erste wären verlässliche, längerfristige Dienstpläne, so dass ich mein Privatleben, ohne dauernde Anrufe und Einspringen Leben und verlässlich organisieren kann.
 
Das erste wären verlässliche, längerfristige Dienstpläne, so dass ich mein Privatleben, ohne dauernde Anrufe und Einspringen Leben und verlässlich organisieren kann.
:up: Das wäre z. B. mal ein Ansatz, wo die Politik tatsächlich was für uns tun könnte: Vernünftige Arbeitsschutzgesetze, um die Pflegekräfte besser zu schützen. D. h. ganz klare Vorgaben, daß man das 4. oder 5. oder werweißwievielte Wochenende hintereinander nicht mehr arbeiten DARF. Oder daß klipp und klar im Gesetz steht, bis WANN spätestens ein verbindlicher Dienstplan zu stehen hat. Usw. usf.
Und nicht dieses Wischiwaschi, das wir jetzt haben.
DAS wäre mal eine Aufgabe für die Politik. Aber nicht immer nur dieses Geheule "Mimimimimi, sollten besser bezahlt werden"...
 
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so dass ich mein Privatleben, ohne dauernde Anrufe und Einspringen Leben und verlässlich organisieren kann.

Das erste, was ein Teil meiner Mitschüler und Ich uns anschaffen werden, ist eine zweites "Handy" (Telefonnummer was auch immer).

Damit die Wochenenden und Urlaube nicht in Gefahr sein werden und einem so kein schlechtes Gewissen gemacht werden kann. Unter der Woche mal einen freien Tag tauschen ist kein Thema. Aber was ich teilweise so höre (im Urlaub anrufen, sogar Morgens im Freien Tag fragen ob man zum spätdienst kommen kann etc).
 
"Nur wenn die Löhne von Pflegekräften um 30 Prozent erhöht werden, besteht auch die Aussicht, genügend Bewerber für diesen Beruf zu begeistern."
Sie würden sich noch viel mehr für den Beruf begeistern, wenn sie nicht nur arbeiten, um den Lebensunterhalt finanzieren zu können, sondern in genau diesem Beruf arbeiten, weil die Arbeit SPASS macht und sie es daher GERNE tun. Intrinsische Motivation nennt man das, und der kommt man mit mehr Geld nicht bei.

Daher:
Das erste wären verlässliche, längerfristige Dienstpläne, so dass ich mein Privatleben, ohne dauernde Anrufe und Einspringen Leben und verlässlich organisieren kann.
:daumen:
 
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Wieso springt ihr alle ein? Solidarität zu Kollegen oder werdet ihr vom AG gedrängt? Ich würde nicht ansbrelefon gehen oder sagen ihre fahre über die freien Tage nach XY. Ich stehe doch nicht 24/7 auf Abeuf bereit
 
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sehe ich ähnlich.. es gibt keine Verpflichtung zum einspringen, wer es trotzdem tut soll sich nicht beschweren und sich vor allem nicht wundern dass sich nichts ändert.

was mich stört sind ewig lange bereitschaftsdienste in denen man de facto regelhaft durcharbeitet, die aber unter dem deckmantel BD laufen.. das nervt mich richtig an!! 13 h arbeiten, davon 6 AZ... gerade im OP ein echtes problem.
 
Dem Grundtenor in diesem Thread entspricht ja ziemlich genau diesem neuen Bpa-Artikel in der FAZ
Geld ist nicht so wichtig, intrinsische Motivation und so und am Ende führt mehr Gehalt noch dazu das die Pflegekräfte arbeitszeitmäßig kürzer treten.
Anscheinend ist die Zahl der Pflegekräfte die ihren Beruf ausübt um Geld zu verdienen und damit ihren Familien ein gutes Leben zu ermöglichen sehr überschaubar.
Kommentar: Schulz redet die Pflege schlecht
 
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Ich würde mehr Geld durchaus nehmen.

Mehr Geld wertet den Beruf durchaus auf. Was nichts kostet ist auch nichts wert. Mehr Gehalt, mehr Rente.

Ich verstehe gar nicht, warum so viele sagen, sie bräuchten nicht mehr. Wenn ich meinen Rentenbescheid sehe, kommen mir die Tränen.
 
Mehr Geld würde ich durchaus gerne nehmen, bzw. meine Arbeitszeit so reduzieren, dass ich mich finanziell nicht verschlechtere.
Nur was bringt mir Geld allein, wenn mir die Arbeitszeit kaum noch Freude bereitet und überwiegend nur belastet?

Lediglich an der Vergütung anzusetzen, wird dem Problemen nicht gerecht und wird als positiver Effekt auch schnell verpuffen (extrinsische Motivation).
Letztlich würde es vermutlich erstmal dazu führend, dass einige Menschen doch noch in der Pflege bleiben oder sich deswegen erst sogar dafür entscheiden. Wenn sich dann jedoch nichts an den Rahmenbedingungen ändert, wird sich das Problem weiter manifestieren.
Was dann? Noch mehr Geld?
 
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Mehr Geld wertet den Beruf durchaus auf. Was nichts kostet ist auch nichts wert. Mehr Gehalt, mehr Rente.
Was soll das Konkret heißen - weil jetzt jeder 1 oder 2% mehr Krankenkasse bezahlt, wertet das meinen Beruf auf?

Ach komm, daran glaubst du doch selbst nicht - oder?

Ich würde mehr Geld durchaus nehmen.
Das ist aber nicht die Frage - wer würde das ablehnen, hat aber mit der Problemlösung gar nix zu tun.
Die Frage ist doch, für wie viel mehr Geld würdest du im Job bleiben, wenn du ans aussteigen denkst oder erste körperliche oder/und psychische Beschwerden sich bemerkbar machen.
Für wie viel Geld mehr würdest du denn deine Gesundheit ruinieren?

Nur was bringt mir Geld allein, wenn mir die Arbeitszeit kaum noch Freude bereitet und überwiegend nur belastet?
Genau, das ist das Problem, das sich auch nicht mit mehr Geld lösen lässt.

Und ich stelle immer wieder die selbe Frage - wann ist mehr denn ok?
Ich vermisse bei ALLEN Statements, egal von welcher Seite, eine klare Zahl, einen Betrag.

Was dann? Noch mehr Geld?
Genau dann fangen wir wieder von vorne an, wenn auch die letzten gemerkt haben, dass das nicht das Hauptproblem ist.
 
Wieso springt ihr alle ein? Solidarität zu Kollegen oder werdet ihr vom AG gedrängt?
Ja, ich war auch lange Zeit so dumm... bin aus beiden Gründen eingesprungen: Mir haben Kollegen leid getan; andererseits wurden wir (bzw. ich) massivst vom AG unter Druck gesetzt, da wurde auch mit Lügen gearbeitet und das ging schon ins Mobbing rein. (Und ich lese auch heute noch immer wieder mal Ähnliches von Pflegekräften.)
Aber ich bin irgendwann dem DBfK beigetreten. Dort steht Dir kostenlose Rechtsberatung zu. Da hab ich mich beraten lassen und konnte dann meiner Stationsleitung Paroli bieten.
 
Schulz ist einfach nur auf Stimmenfang und drückt auf die Tränendrüse. Der sieht doch, dass der Hype verpufft ist, wie ein Silvesterfeuerwerk. Ich glaube Politikern nur, was ich sehe! Egal von welcher Partei!

Wer noch nicht gewählt hat, kann ja mal hier schauen:

Bundestagswahl: So wollen die Parteien die Pflege reformieren
Sorry, aber da steht z. T. kompletter Blödsinn im Artikel; z. B.
"Die SPD will auch „verbindliche Personalstandards“ umsetzen. Ausgeführt wird das aber nicht. Künftig soll aus der vollschulischen Ausbildung eine duale Ausbildung werden. Diese soll dann nicht nur gebührenfrei, sondern auch vergütet werden."
Völliger Schwachsinn, die Schreiberlinge sollten mal bitte genau lesen. Die SPD fordert KEINE duale Ausbildung ( :roll: Was soll das überhaupt sein??). Sondern das neue Pflegeberufegesetz (das beide große Parteien ins Leben gerufen haben) ermöglicht zukünftig erstmalig SOWOHL den Zugang zur Berufsbezeichnung über die Berufsfachschule (so wie bisher), ALS AUCH den DIREKTEN Zugang über ein Studium.
Das ist eben nicht dual. "Pflege dual" haben wir jetzt. Z. B. Romsen macht das.
Und auch das stimmt so nicht:
"Die Grünen fordern eine gemeinsame Pflegeausbildung."
Eine (wirklich) gemeinsame Ausbildung (=generalistisch) fordert m. W. nur die SPD und Teile der CDU. Die Grünen hingegen waren mit die größten Kritiker und haben die Generalistik mit verhindert. Sie fordern nur eine teilweise gemeinsame ("integrative") Ausbildung, d. h. die Schüler sind nur die ersten beiden Jahre zusammen und haben dann weiterhin die Möglichkeit, sich zu spezialisieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dem Grundtenor in diesem Thread entspricht ja ziemlich genau diesem neuen Bpa-Artikel in der FAZ
Geld ist nicht so wichtig, intrinsische Motivation und so und am Ende führt mehr Gehalt noch dazu das die Pflegekräfte arbeitszeitmäßig kürzer treten.
Anscheinend ist die Zahl der Pflegekräfte die ihren Beruf ausübt um Geld zu verdienen und damit ihren Familien ein gutes Leben zu ermöglichen sehr überschaubar.
Kommentar: Schulz redet die Pflege schlecht
"Aber der Kandidat für das wichtigste Amt im Staat verspricht einen „Neustart der Pflegestruktur“ binnen hundert Tagen. Etwas mehr Seriosität wäre wünschenswert."
Stimmt, das ist unter "Wahlkampfgetöse" abzuhaken.
"Nebenbei beschämt er Hunderttausende Altenpfleger, auch Heimbetreiber, mit der Behauptung, „in vielen Fällen“ werde die Würde alter Menschen mit Füßen getreten."
Nö. Er hat schlicht und ergreifend recht! Und er hat auch nicht einseitig der Profession Pflege die Schuld daran in die Schuhe geschoben (wie im Artikel behauptet wird).
"Dennoch bohrt Herausforderer Schulz in einem wunden Punkt der Amtsinhaberin herum. Den hatte ein junger AltenpflegerAngela Merkel (CDU) in einer „Wahlkampfarena“ des Fernsehens mit seiner Klage über die schlechte Bezahlung der Pflegekräfte beigebracht."
Auch Blödsinn. Der junge Mann war Krankenpflegeschüler, kein Altenpfleger... siehe
Kanzlerin "gegrillt": Pflege-Azubi legt bei Markus Lanz nach
Der Artikel ist sachlich z. T. falsch und außerdem schlicht und ergreifend eine Frechheit; auch wenn man Schulz nicht mag, aber er redet keineswegs die Pflege schlecht!
 
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Auch interessant :
Wer Karriere machen will, muss den Beruf wechseln
Es gibt gar nicht so wenige Interessenten, wie man denken könnte. Während insgesamt immer weniger Jugendliche eine Lehre beginnen, ist die Zahl der Ausbildungsanfänger in den Pflegeberufen in den vergangenen Jahren meist gestiegen. Nur lockt der Beruf offenbar die Falschen: "Die Wenigsten wollen auf Dauer in die Pflege", sagt Jacobs, die in Köln Pflegeschüler als Mentorin betreut. Viele Abiturienten wollten mit der Ausbildung die Wartezeit auf einen Medizinstudienplatz überbrücken und erste Erfahrungen im Krankenhaus sammeln.
Die angehenden Mediziner nutzen die Pflegeausbildung als etwas, was sie eigentlich nicht ist: ein Karrieretreppchen. Für Jacobs und ihre Kollegen ist das doppelt frustrierend: Sie geben sich Mühe mit der Einarbeitung und Betreuung und haben am Ende nur wenig davon. Durch das Auswahlmuster sei das Problem zum Teil selbstgemacht: "Das Abitur ist häufig Voraussetzung für die Pflegeschule. Wenn man sich die besten Absolventen holt, dann sind das auch die, die studieren und abwandern können."
Leistung müsste sich in der Bezahlung widerspiegeln
Selbst kommen die Pfleger nicht voran. Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Berufs, die laut Gesundheitsökonom Neubauer neben dem sozialen Prestige und der Bezahlung einen Verbleib attraktiver machen könnten, sind rar. Für ihren Einsatz in der Ausbildung bekommt Jacobs: nichts. Weiterbildungsmöglichkeiten sind zwar zahlreich - zum Beispiel in der Ernährungsberatung, der Wundversorgung und der Pflege von Krebspatienten, aber finanziell gewürdigt werden Zusatzqualifikationen auch nicht.
Die höchste Entgeltstufe ist schnell erreicht, und dann geht es nicht weiter. "Wir denken alle, wir müssten das mitmachen, weil wir doch so nette Menschen sind", sagt Jacobs. Leistungsbezogene Bezahlung hielte sie für eine gute Idee, es könnte Pflegekräfte auch motivieren, wenn auf arbeitsintensiveren Stationen mehr gezahlt würde als auf ruhigeren Posten.
Biete Pflege, suche Prestige
 
@hyperion87 :
Interessanter Artikel... besonders S. 1:
"Doch wenn man sich Statistiken anschaut, bleibt fraglich, ob die richtigen Mittel schon gefunden sind, um das Berufsbild aufzuwerten. Geld allein kann es nicht sein: Fachkräfte für Krankenpflege gehören zur besser bezahlten Hälfte der Gesellschaft, hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 2015analysiert. Im Osten Deutschlands liegt ihr mittleres Bruttoentgelt um mehr als18 Prozent über dem Mittel aller dort Beschäftigten, im Westen sind es immerhin 1,4 Prozent mehr: 3139 Euro. Das ist zwar nicht viel, aber mehr als die meisten Fachkräfte, wie Einzelhandelskauffrauen, Dachdecker oder Bürokaufmänner, verdienen."
Selbst kommen die Pfleger nicht voran. Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Berufs, die laut Gesundheitsökonom Neubauer neben dem sozialen Prestige und der Bezahlung einen Verbleib attraktiver machen könnten, sind rar. Für ihren Einsatz in der Ausbildung bekommt Jacobs: nichts. Weiterbildungsmöglichkeiten sind zwar zahlreich - zum Beispiel in der Ernährungsberatung, der Wundversorgung und der Pflege von Krebspatienten, aber finanziell gewürdigt werden Zusatzqualifikationen auch nicht.
Das ist allerdings etwas, was mich schon lange stört:
Die Bezahlung müßte die Leistung besser widerspiegeln. Allen "nach dem Gießkannenprinzip" mal mehr zahlen ist der falsche Weg; es müßten Fort- und Weiterbildungen honoriert werden, oder wenn Pflegekräfte besondere Aufgaben innehaben - z. B. Praxisanleiter, Wundmanager, Ernährungsberater etc.
Im Moment ist es doch i. d. R. so, daß meist nur stumpfsinnig Betriebszugehörigkeit bzw. Alter eine Rolle spielt. D. h., wenn ich mir in der Bude 30 Jahre lang den Ar*** platt gesessen und Dienst nach Vorschrift gemacht habe, kriege ich mehr als eine junge, engagierte Pflegekraft, die erst vor kurzem Examen gemacht hat. :down:
 
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Für wie viel Geld mehr würdest du denn deine Gesundheit ruinieren?

Das ist mMn die Kernfrage, die aufzeigt, wie idiotisch es ist zu glauben, mit besserer Entlohnung den Pflegemangel lösen zu können.
 
Und ich stelle immer wieder die selbe Frage - wann ist mehr denn ok?
Ich vermisse bei ALLEN Statements, egal von welcher Seite, eine klare Zahl, einen Betrag.
In der Meldung geht es ja um die Altenpflege und da wird von Lauterbach TVÖD Entlohnung angestrebt wären ungefähr 30% mehr, kostet knappe 7Mrd.

Ich will mal sinngemäß Alexander Jorde (Der Merkel gelöchert hat) bei Markus Lanz zitieren: Nach der Ausbildung krieg ich 1700 Netto und dann fragt man sich, so schön der Beruf ist, kann man davon eine Familie in Hamburg ernähren.
Anscheinend doch nicht alles Postmaterialisten in der Pflege, wobei ich nicht darauf wetten würde das der Gute in 10 Jahren noch als Pfleger arbeitet.
 

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