Lasix i.v. oder als Kurzinfusion?

Auf ITS spritzen wir munter das Lasix als Bolus, auch unverdünnt, aber dann auf jeden Fall über die Hahnenbank, dann sollte es auch schön verdünnt ankommen :)

Da hat das Furosemid aber ne Menge zeit sich mit anderen Medikamenten zu vermengen. Ist doch einer der mit Abstand inkompatiblen Medikamente afaik!? :>

Als KI geb ich Lasix nur wenn ich net weiß wie der Patient reagiert, dann lass ichs langsam laufen und kann schauen wieviel er ausscheidet, ob das Kalium abfällt und die Infusion stoppen wenn mir die Wirkung ausreicht ;) Aber ich hab ja auch die Möglichkeit Kalium und Flüssigkeit zu substituieren, [...]

Dachte der Arzt ordnet sowas alles an und kontrolliert sowas alles... wo wir ja bei diesem Thread offensichtlich wieder beim Aufgabengebiet der Pflegenden sind.


Naja, ehrlich gesagt... würde man mal straight sein und Kaliumwerte und Bilanzen nicht an Ärzte weitertragen, würde das alles auch nicht mehr fluppen. Manchmal hat man wirklich das Gefühl bis auf die Funktionsdiagnostik so ca. alles "einzuleiten" und sich durch nen Willy des Arztes bestätigen zu lassen...

MfG
Tool
 
Solange Infusionen ohne Medizusatz- ja. Alles mit Medi- nein. Ich sagte doch: fern jeglicher Realität. Und man kann sie nicht mal mit den eigenen Waffen schlagen, weils ja immer Kollegen gibt, denen solche Anweisungen schnurz sind und durch falsch verstandenes Verantwortungsgefühl alles übernehmen.

Elisabeth

Ich überschreite meine Kompetenzen, in dem ich Infusionen anhänge, in denen mehr ist als Ringer oder NaCl?

Dann war ich die letzten zehn Jahre meines Berufslebens in dieser Hinsicht auf dem falschen Dampfer. Meines Wissens waren und sind Infusionen ärztliche Tätigkeiten, die an die Pflege delegiert werden können - und dann steht dem rechtlich nichts im Wege.
 
Also bei uns bekommen die Patienten ja durch die Chemo als Vor - , bei- und Nachlauf schon so viel Flüssigkeit, dass ich jedes weitere Medikament verdünnt spritz. Und ja ich spritze es IV :-) Ich bin schon ein paatr Jahre KS und ich weis wie ein Patient regieren kann, und was passieren kann. Aber ich spritze nichts pur, zieh alles auf auf 10ml mit Nacl auf!
 
*gggg* Gerade die Routine ist das Gefährliche. Vor einigen Jahren ist dieses Denken einem Intensivpfleger in Düsseldorf zum Verhängnis geworden.

Übrigens ist es in der Regel egal, ob du pur oder verdünnt spritzt. Es hat lediglich ggf. auf die Dauer der Applikation eine Auswirkung. Die Wirkungsentfaltung beginnt sofort nach der Gabe.

@nurse5- Hast du für dies Aussage eine allgemein gültige Quelle. Es geht hier net um die Gepflogenheiten in deinem Haus oder auf deiner Station. Bei uns gibt es strikte Vorgaben, an die sich gehalten werden muss (sollte).

Elisabeth
 
*gggg* Gerade die Routine ist das Gefährliche. Vor einigen Jahren ist dieses Denken einem Intensivpfleger in Düsseldorf zum Verhängnis geworden.

Was meinst Du? Nur interessehalber!

Übrigens ist es in der Regel egal, ob du pur oder verdünnt spritzt. Es hat lediglich ggf. auf die Dauer der Applikation eine Auswirkung. Die Wirkungsentfaltung beginnt sofort nach der Gabe.

Ja schon , aber wie gesagt ... Hab schon ein bisschen Erfahrung ;)
 
Moment. Der Intensivpfleger aus Düsseldorf hat auf eigene Kappe Medikamente gespritzt, die kein Arzt zuvor angeordnet hatte. Dies wäre ihm bei der Kurzinfusion genauso zum Verhängnis geworden. Er hat sich in der Dosis vertan bzw. mehrmals kurz hintereinander das gleiche Medikament verabreicht und später zugegeben, es sei insgesamt wohl zu viel gewesen.

Dies war ganz klar eine Kompetenzüberschreitung. Wir dürfen Medikamente nur auf Arztanordnung verabreichen, völlig unabhängig von der Applikationsart. Das trifft auch auf Intensivpersonal zu.
 
Er hat das gemacht, was üblich war... ein Medikament gegeben, welches in ähnlichen Situationen erfolgreich gefunzt hat. Nur dieses eine mal net. Es ist ein wunderbares Beispiel für die übliche Laissez-fair-Ansetzung. Man darf... so lange nix passiert. Er hat das Medi gegeben, weil er glaubte Erfahrung zu haben.

Wir schweifen aber vom Thema ab. Es ging darum, ob Medi als Bolus oder per Kurzinfsuion.
Und dabei ist es bei den Medis, die keine vorgeschriebene Applikationszeit haben, völlig egal, ob als Kurzinfusion oder als Bolus. Die Wirkung tritt prompt ein. Da ändert der Verdünnungseffekt gar nix. Und dies wird von den ansetzenden Docs komplett ignoriert.

Es fehlt übrigens noch der Beleg, dass es eine globale Entscheidung ist, dass jede Kurzinfusionsart an Pflegekräfte, außerhalb der Intensiv, delegiert werden kann.

Elisabeth
 
Global schon mal gleich gar nicht. Aber hast Du einen Beleg dafür, dass ich keine Infusionen anhängen darf? Wenn ich's bisher immer durfte? Was soll sich da geändert haben?
 
@nurser5- Hast du für dies Aussage eine allgemein gültige Quelle. Es geht hier net um die Gepflogenheiten in deinem Haus oder auf deiner Station. Bei uns gibt es strikte Vorgaben, an die sich gehalten werden muss (sollte).

Elisabeth
Bei uns gibt es ebenfalls strikte Vorgaben, an die sich gehalten werden muss. Ich meine das so in meiner Ausbildung und später in einer Fortbildung gehört zu haben. Werde mich mal informieren ob das so richtig ist.
 
Aber gerne:
http://www.dbfk.de/baw/download/Delegation-freiburg-27-06.pdf
Deutsches Krankenhaus Institut e.V. --- Deutsches Krankenhausinstitut GmbH

Das Wort Durchführungsverantwortung ist für den Juristen leider keine leere Worthülse, sondern hat ganz konkrete Inhalte... unter anderem so "böse" Sachen wie Haftungsrecht.

i.v. Medis- egal in welcher Art, sind grundsätzlich nicht delegierbar. Was meint das? Es kann nur delegiert werden, wenn es einen Nachweis gibt, dass das Pflegepersonal entsprechend geschult und kompetent ist.

Es ist also nicht relevant, wieviel Erfahrung man hat. Sofern es keinen schriftlichen Nachweis dazu gibt, stehst im Falle eines Falles (der manchmal schneller kommt als man will) ganz alleine da. Das kann besonders bei haftungsrechtlichen Fragen sehr unangenehm werden.

Welchen Nachweis zur Fachkompetenz habt ihr? Nicht in jeder Grundausbildung wurde in den letzten Jahren so etwas wie Blutentnahme und i.v. Injektionen gelehrt. Der Umgang mit Infusionen ohne Medis war dagegen in all den Jahren Unterrichtsinhalt.
Deswegen hat sich unser Haus abgesichert mit speziellen FoBis. Alle Medikamenten der Positivliste wurden noch einmal genau erläutert bezüglich Wirkung, Nebenwirkung und welche ErstMaßnahmen zu ergreifen sind bei Zwischenfällen.

Nurser5 hat eine entsprechende FoBi gehabt. Ergo: Delegation nach Liste möglich.


Elisabeth
 
Danke für den Link. Ich behaupte, ich habe die "medizinisch-pflegerischen Standard orientierten erforderlichen Kenntnisse", um Perfalgam anzuhängen. :roll: Wobei ich die Formulierungen irritierend finde: Nicht delegierbar = nie delegierbar, grundsätzlich nicht delegierbar = delegierbar, wenn...?

Dem Düsseldorfer Intensivpfleger mangelte es sicherlich auch nicht an der erforderlichen Ausbildung. Was ihm zum Verhängnis wurde, war die fehlende ärztliche Anordnung.
 
Du siehst- ganz so einfach, wie Pflegekraft sich das immer denkt, ist es denn doch net. Und Juristendeutsch ist eine Sprache für sich.

Was deine Befähigung angeht- ich würd mich um ne Bestätigung kümmern. Bei uns gabs ne theoretische Unterweisung, wie die Medis der Positivliste wirken. Zusätzlich hat sich der zuständige OA von der Kompetenz der Person überzeugt. Wenn ich recht informiert bin, hat die Intensiv in einem Arztgespräch theoretische Kenntnisse zu den auf der Station verwendeten Medis nachweisen müssen. Praktisch ist das ja Inhalt der Intensivausbildung.

Das Handwerk ist einfach. Das kann ich jedem andressieren. Es kommt auf das Hintergrundswissen an. Und auf den Nachweis, dass dies auch vorhanden ist.

Fachkräften dürfte dies wahrscheinlich mehr als einfach fallen. Wer allerdings nur auf die Erfahrung zurück greift ... .

Zur fehlenden ärztl. AO. Es ist in deutschen KH eine gewisse Laissez-Fair-Haltung zu beobachten. Auf den peripheren Stationen sinds die Schlaftabletten, auf chirurgischen Stationen die Schmerzmittel, auf den Intensivstationen... welche im Glauben gegeben werden, dass dies vom Doc sozusagen nach der Gabe auch noch abgesegnet wird. Dazu gab es hier bereits mehr als genug Threads und wir sollten dies wenn, dann auch dort diskutieren.
http://www.krankenschwester.de/foru.../10269-medikamentenansetzung-pflegekraft.html
http://www.krankenschwester.de/forum/pharmakologie/14109-schlaftabletten-nachtdienst-verteilen.html

Elisabeth
 
Also Lasix als Kurzinfusion richtig oder falsch? Ich werde jedenfalls nicht Lasix als Bolus spritzen.
 
Wie Elisabeth in ihrem Link zeigt: Lasix, egal ob als KI oder i.v.-Injektion, nur dann vom Pflegepersonal, wenn selbiges nachweisen kann, dass es die Verantwortung dafür übernehmen kann.

Du als Schüler solltest sowieso die Finger davon lassen, wenn keine Examinierte daneben steht.
 
Ich denke, dass es ok ist, so lange die Ärzte vorgeschrieben haben, was tun Sie in emerjency Fällen? warten Sie auf den Arzt,
 
Es soll tatsächlich Mediziner geben, die in der Lage sind eine Ampulle aufzubrechen, den Inhalt in einer Spritze zu transferieren und dann dem Pat. zu injizieren.
Und wenn der Mediziner sich net genau entscheiden kann, wann er denn nun zur Tat schreiten will, dann stellt man ihm einfach höflichweise Ampulle, Spritze usw., net zusammengestellt in einer Nierenschale, bereit.

Ich bin GuK und net der persönliche Sklave des Docs. Und zu meinen Arbeiten gehört weit mehr, als auf den Doc zu warten, ob er denn nun geruht sich seiner Aufgabe zu erinnern und das Medikament zu spritzen. Gegebenenfalls gebe ich dem Doc auch gerne ne Nachhilfestunde im Aufziehen von Medikamenten.


Elisabeth
 

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