Karriere- bzw. Aufstiegsmöglichkeiten trotz Familie?

@PePaMel:
Woher kennst du Situation meinem Haus so gut?
Du hast bestimmt an meinem Tätigkeitsfeld in meinem Avatar (mittlerweile gelöscht) erkannt wo ich arbeite, richtig?

So ist es! Es gibt wohl nur ein Haus in Würzburg (und möglicherweise auch im Rest der Republik) die eine Station mit dieser speziellen Mischung der Fachbereiche hat.

Mel
 
@nurser:

ich verstehe jetzt nicht so genau was Du möchtest.
Nur mehr Geld für dieselbe Arbeit ohne eine Änderung der Bedingungen?
Oder (auch) eine Änderung der Rahmenbedingungen?

Was ich recht spannend finde: Du findest es nicht gut, dass es priviligierte Arbeitsbedingungen für einige Leute in Deiner Organisation gibt, möchtest aber im Prinzip selber so etwas haben?
 
Weiß ja leider selbst noch nicht so genau wohin es gehen soll...
Mehr Geld für die selbe Arbeit wäre ja schonmal ein Fortschritt. Das Ändern der Rahmenbedingungen geht ja nur mit einem sehr kostspieligen und familienunfreundlichen Studium. Und meiner Meinung nach macht ein Studium nur Sinn, wenn hinterher auch mehr Geld dabei raus kommt und das nicht erst nach Jahrzehnten.

Was ich recht spannend finde: Du findest es nicht gut, dass es priviligierte Arbeitsbedingungen für einige Leute in Deiner Organisation gibt, möchtest aber im Prinzip selber so etwas haben?
Nicht ganz richtig. Ich habe nichts gegen priviligierte Arbeitsbedingungen wenn sie sich in einem gewissen Rahmen bewegen. Z.B. die sog. Bürotage. Aber was nicht i.O ist, ist die Tatsache, dass die SL und stellv. SL gleichzeitig und zusammen stundenlang am PC sitzen und die Dienstpläne bearbeiten während des Rest des Teams am "rennen" ist. Das hat meine vorherige SL alles alleine gemacht und die stellv. hat ganz normal mitgeschichtet.
 
Und meiner Meinung nach macht ein Studium nur Sinn, wenn hinterher auch mehr Geld dabei raus kommt und das nicht erst nach Jahrzehnten.

Das sollte ja auch nicht die einzige Intention sein, ein Studium zu beginnen.
Wäre das bei mir so, könnte ich jetzt sofort hinschmeißen, denn mit einem großem Plus, werde ich aus dieser Sache wohl nicht rauskommen.
Bildung kann und sollte man auch nicht mit Geld vergleichen.

Dies nur am Rande mal erwähnt.

Gruß Mary
 
Deine Einstellung in allen Ehren (wurde hier auch schon erwähnt) aber es ist eben nicht meine. Ich verbinde ein Studium eben mit Gehaltszuwachs. Vergleich mal mit anderen Branchen und schau was da nach einem Studium an Wissenzuwachs und v.a. finanziell unterm Strich raus kommt.
Und genau deshalb werde ich im Gesundheitswesen wohl auch nie ein Studium absolvieren.
Wissengewinn ist schön und gut aber wie schon gesagt:
Ich habe eine Familie zu ernähren und kann mir von meinem Mehrwissen leider nichts kaufen. Fakt ist, dass ein Studium in unserer Branche finanziell gesehen total unattraktiv ist. Und wenn es einem nunmal darauf ankommt, sollte man es eben lassen.
 
Hallo,

aber sieh es doch mal so:
Es ist nicht nur die Frage, wieviel Du bekommst... sondern auch, was Du für das Geld tun musst. Du hast halt bessere Arbeitsbedingungen danach!

Brutto verdienst Du als Leitung oder in der Lehre mehr, aber Dir fehlen halt die Zulagen beim Nettolohn. Wer sagt aber, dass sich die Bedingungen nicht mal ändern? Was ist, wenn Zulagen plötzlich voll zu versteuern sind oder weg fallen?

Auch musst Du Dir die Frage stellen: womit finanziere ich mich und meine Familie in 30 Jahren?
Möchtest Du mit 50 immer noch im Schichtdienst arbeiten?

Die berufsbedingte Belastung lässt viele Pflegekräfte zwischen 30 und 40 bereits ihre Arbeitszeit reduzieren, weil sie den Bedingungen in Vollzeit nicht gewachsen sind.
Was ist, wenn Du in 15 Jahren nicht mehr voll arbeiten kannst?

Wenn Du auf Station bleibst wirst Du wahrscheinlich zwangsläufig nicht bis 67 "am Bett" stehen. Jedes Jahr, das Du früher in den Ruhestand gehst ist eine Rentenkürzung und stellen damit Einbußen dar!
Durch den höheren Bruttolohn nach einem Studium wirst Du auch mehr Rentenleistungen erhalten....Du hast also durch diese Tatsachen (höhere Beiträge und wahrscheinlich längere Lebensarbeitszeit) im Alter mehr Geld.

Diesen Zugewinn merkst Du natürlich nicht sofort netto auf dem Konto...sondern erst im weiteren Verlauf Deines Berufslebens.
 
So ist es! Und wenn man beinahe täglich an seine Belastungsgrenze gehen muss, Überstunden ohne Ende anhäuft, die hohe Verantwortung und die Multi-Tasking-Fähigkeiten bedenkt, dann muss man sich schon fragen warum das so ist bzw. ob man da nicht etwas ändern könnte...?
Leider bin ich einer der wenigen in meinem Haus der sich abgrenzen und klar und deutlich NEIN sagen kann und der sich ganz bestimmt nichts "aufhalsen" lässt. Allerdings fällt man mit so einer Haltung auch schnell "negativ" bei Vorgesetzten auf. Da sollte man, v.a. in kleinen Häusern, vorsichtig sein.
Verstehe also nicht worauf du hinaus willst...?

Ein Widerspruch in sich in meinem Augen.

Ich bin mal neugierig: ab wieviel netto-Lohn würdest du deine Seele verkaufen und endlos Überstunden schieben, hohe Veranwtortung bei gleichzeitigem Multi-Tasking übernehmen, usw.. Und vor allem: wie oft muss der Lohn dann erhöht werden- meint: in welchen Abständen welche Lohnerhöhung?

Vielleicht finden wir ja dann das passende.

Wenn du mit einem Studium garvierend mehr Geld als jetzt verdienen willst, dabei aber gleichzeitig in der Medizin bleiben möchtest, da empfiehlt sich ein Medizinstudium. Dort sind dann auch Aufstiege in der Hierarchie an entsprechende Lohnsteigerungen geknüpft. Einziger Nachteil: die Verantwortung steigt. Na ja und wenn man ehrlich ist- als Anfänger im Beruf muss man sich auch mächtig krümmen.

Elisabeth
 
Deine Einstellung in allen Ehren (wurde hier auch schon erwähnt) aber es ist eben nicht meine. Ich verbinde ein Studium eben mit Gehaltszuwachs. Vergleich mal mit anderen Branchen und schau was da nach einem Studium an Wissenzuwachs und v.a. finanziell unterm Strich raus kommt.
Und genau deshalb werde ich im Gesundheitswesen wohl auch nie ein Studium absolvieren.
Wissengewinn ist schön und gut aber wie schon gesagt:
Ich habe eine Familie zu ernähren und kann mir von meinem Mehrwissen leider nichts kaufen. Fakt ist, dass ein Studium in unserer Branche finanziell gesehen total unattraktiv ist. Und wenn es einem nunmal darauf ankommt, sollte man es eben lassen.

Kollege, bei allem Respekt, man kann Wissen wachsen lassen und Geld verdienen, dies als Antwort auf deine Bitte, wobei ich deine Einstellung zu Wissen - Mehrwissen - Einkommen - nicht teile.
Ich habe mich nach zehn Jahren Intensivpflege aus dem Job getan, die Vorstellung, 2030 noch auf meinen Zeilen zu arbeiten machte mir nicht gerade Vergnügen.....ich habe in Köln Pflegepädagogik studiert.
Du hast als Vater eines minderjährigen Kindes gewisse Privilegien in Bezug Kosten bei einem Studium (ich auch, als Vater von Dreien). 202€ per Semester sollten zu schaffen sein, Fahrzeiten (monetär kostenlos durch DB-Ticket) musst du in Kauf nehmen, ich habe meinen Bachelor mit einer Klinikarbeitszeit (Herzchirurgie-Intensiv) von 80% ohne größere Probleme geschafft. Gehaltszuwachs in der Probezeit als (fast) Lehrer Pflege und Gesundheit( zumindest bei mir) sind nicht zu verzeichnen, nach der Probezeit allerdings deutlich angestiegen auf TVöD 10; Masterstudium ( bin gerade dabei) bringt nach Abschluss TVöD 11b, also 47000€; dies zu deinen Fragen.....
Bernd
 
Ein Widerspruch in sich in meinem Augen.
In meinen Augen nicht. Ich bezog das "nein sagen können" nicht auf Überstunden oder die Verantwortung.
Was machst du, wenn deine Arbeit am Schichtende noch nicht fertig ist?
Stehst du einfach auf, sagst nein ich lasse mir nichts "aufhalsen" und gehst nach Hause? Ich glaube wohl eher nicht.
Da wären die Vorgesetzten sowie die nächste Schicht sicher sehr erfreut über die liegen gebliebene Arbeit und dein Verhalten.
Ich kann klar und deutlich nein sagen wenn es beispielsweise um stationsinterne Dinge geht wie eine unfähige und faule Stationsleitung die versucht ihre Arbeit auf ihre MA abzuwälzen um weiterhin auf ihrem Stuhl vorm PC sitzen bleiben zu können. Aber ich werde sicher nicht nein sagen wenn es um meine Arbeit in meinem Verantwortungsbereich geht.

...ich habe meinen Bachelor mit einer Klinikarbeitszeit (Herzchirurgie-Intensiv) von 80% ohne größere Probleme geschafft. Gehaltszuwachs in der Probezeit als (fast) Lehrer Pflege und Gesundheit( zumindest bei mir) sind nicht zu verzeichnen, nach der Probezeit allerdings deutlich angestiegen auf TVöD 10; Masterstudium ( bin gerade dabei) bringt nach Abschluss TVöD 11b, also 47000€; dies zu deinen Fragen.....
Bernd
Das hört sich doch vernünftig an. Vielleicht habe ich ja in ein paar Jahren auch Bedenken wenn die körperliche Belastung mit steigendem Alter zu hoch wird. Noch bin ich jung und kann mir alles genau überlegen aber dein Tipp hört sich eigentlich recht verlockend an. :daumen:
 
Da müssten wir wohl erst mal klären um welche Arbeiten es sich da handeln soll, die mich dazu treiben sollen länger zu bleiben. Für Papierkram bleib ich net eine Minute länger. Genauso wenig für hauswirtschaftl. Tätigkeiten. Den Wäschesack kann auch mal die nächste Schicht abnehmen. usw.

Die Versorgung des letzten Pat. werde ich sicher net unterbrechen... aber die dürfte nach wenigen Minuten auch abgeschlossen sein.

Wenn sich jeder dran halten würde und Dienstende auch als solches auffassen würde- dann hätten wir vielleicht auch mehr Personal. So ist der Bedarf wohl eher net nachzuweisen- weil die Überstunden kannst per Gleitarbeitszeit in weniger arbeitsintensiven Zeiten abbauen. Und wenns ganz blöd kommt für den AG dann fährt er mit ner Auszahlung der Stunden immer noch finanziell günstiger als wenn er Personal einstellen würde.

Elisabeth
 
Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre...

In meinem Fall handelt es sich beispielsweise um die Dokumentation die nach der letzten Zimmer bzw. Patientenrunde ansteht. Wenn während der Dienstzeit keine besonderen bzw. zeitaufwändigen Vorkommnisse waren ist alles einigermaßen machbar.
Aber sobald sich der gewohnte Ablauf ändert (Neuaufnahmen, Notfall, "dauerklingelnde" Pat., Botengänge, Gespräche mit Pat. und Angehörigen oder Besuchern, demente oder inkontinente Pat. die einem wieder mal das halbe Zimmer verschmutzt haben, Blutung nach OP, ständige Telefonate, verspätete und sehr ausführliche AAO, usw. ...) ist es kaum mehr zu schaffen den Dienst pünktlich zu beenden.
 
In der Pflegedoku steht dann: keine Doku aus Zeitgründen. Wo ist das Problem? Kurven ausarbeiten muss dann die Folgeschicht. Ist ebenfalls kein Grund Überstunden zu machen.

Es gibt eigentlich nur eine Ausnahme: Reanimation zur Dienstübergabe.

Wenn man sich net als unersetzlich wahrnimmt geht vieles. Diese Erkenntnis kommt dummerweise oft erst dann, wenn man ersetzt wurde durch den nächsten Deppen, der sich bis auf den letzten Tropfen aussaugen lässt.


Wie willst du deutlich machen, dass mehr Personal eingestellt werden muss? Die Überstunden werden da als Argument kaum Anerkennung finden. Der AG kommt erst unter Druck, wenn Arbeiten net ausgeführt werden.
Den Pat. musst deswegen net unterversorgen- da gibts ganz andere Möglichkeiten. So banale Sachen wie ein verzögerter Transport zum OP. OP-Zeit kostet net wenig.

Das alles hat einen gravierenden Nachteil: es funzt nur, wenn ALLE mitziehen. Und das ist in D net üblich. Da wird lieber gejammert und brav Überstunden geschoben.

Elisabeth
 
In der Pflegedoku steht dann: keine Doku aus Zeitgründen. Wo ist das Problem? Kurven ausarbeiten muss dann die Folgeschicht. Ist ebenfalls kein Grund Überstunden zu machen.
Was sagt die PDL zu diesem Verhalten?
Wenn ich das dokumentiere kann ich mir sicher sein, dass mein Vertrag nicht mehr verlängert wird.
Das kann man sich in meinem Haus nicht leisten. Selbst mit unbefristetem Vertrag mutig.

Bin zur Zeit auch am überlegen in die freiberufliche Pflege einzusteigen. Mal sehen ob mir das evtl. zusagt...
 
Ich sagte ja: einer alleine wird nix verändern. Unsere PDL hat übrigens gar nix gesagt. Überstunden sind unerwünscht. Ist also alles eine Sache der Argumentation.

Und zur Veränderung gehört übrigens immer Mut.

Elisabeth
 
Und zur Veränderung gehört übrigens immer Mut.
Da gebe ich dir voll und ganz Recht! Mut gehört definitiv dazu.

Allerdings hat mir mein Mut nun vermutlich meinen unbefristeten Vertrag versaut. Ich habe wohl zu viele kritische Fragen gestellt bzw. wollte unfaire Dinge ändern und nun will die PDL meinen Vertrag auslaufen lassen. :angryfire:

Habe bereits den Personalrat kontaktiert...

Mein Tipp an alle mit befristetem Vertrag:
Seit nicht zu mutig solange ihr noch keinen unbefristeten Vertrag habt.
 
Einen unbefristeten Vertrag kann man net auslaufen lassen.

Elisabeth
 
Das ist ja das Problem. Ich habe aktuell noch einen befristeten Vertrag und habe mir nun wahrscheinlich die Aussicht auf einen unbefristeten versaut.
 
Axo. Mißverständnis. Aber es kann dir doch eigentlich egal sein, weil du eh nach neuen Horizonten Ausschau hälst. Vielleicht ist's des Schubs, der noch fehlt.

Elisabeth
 
So ist es! Anfangs war ich echt geschockt da ich von einem auf den nächsten Tag erfahren musste, dass der Vertrag auslaufen soll und ich immer nach bestem Wissen und Gewissen meine Arbeit erledigt habe, immer pünktlich, nett, loyal und engagiert war. Aber mittlerweile denke ich auch, dass es wohl besser so ist.

Jetzt muss ich nur noch was passendes finden...

Bin nun doch wieder am überlegen ob ich nicht doch ein Studium mache. Aber wofür entscheide ich mich am besten? Die Entscheidung liegt zwar bei mir aber es ist echt schwierig.
Ach Leute, ich weiß momentan echt nicht wohin mit mir... :verwirrt:
 

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