In der Probezeit die Contenance verloren

Ich bin der Meinung es kann mal passieren, aber ich bin auch der Meinung, dass da dringend dran gearbeitet werden muss wie man mit welchen Sitiuationen umgeht und welches die geeigneten Lösungsmöglichkeiten sind.

:eek: Ich kann nur sagen, dass es in der Pflege sehr turbulent zu gehen kann. Das man vor lauter Arbeitsbelastung nicht mehr weis, wie man fertig werden soll. Habe ich schon am eigenen Leib erfahren. So wird es den Pflegefachkräfte hier im Forum auch ergehen oder ergangen sein.

1. Beispiel: 22 Bewohner am Wochenende versorgen und betreuen, mit 3 Pflegefachkräften und zusätzlich das Frühstück für die Bewohner zu bereiten. Auf die Pause mussten wir verzichten, da wir sonst mit der Versorgung de Bewohner nicht fertig geworden wären.

2. Beispiel: Ich hatte als Nachtwache alleine auf 2 Stationen, je 20 Bewohner zu versorgen, zu betreuen (Antrittskontrolle bei jeden Bewohner, stellen der Nachtmedikation, Zwischenmahlzeit an die Bewohner verteilen und ggf. anreichen, Lagerungen durchführen, zu Trinken anbieten und ggf. anreichen, Inkomaterial wechseln, Toilettentraining durchführen) und auf beiden Stationen die Stationsküche und die Tische im Aufenthaltsbereich mit der Zwei Eimer Methode desinfizieren.

Da ist Pflege für mich, über der Belastungsgrenze. Da kann ich dem mir anvertrauten Menschen, nicht mehr gerecht werden. Da liegen irgendwann die Nerven blank.

Und ja, ich habe einmal die Türe hinter mir zu geschmissen, weil eine Bewohnerin mich völlig genervt hat. So sehr, das ich ausgerastet bin. Ich habe kein Wort gesagt. Nach 5 Minuten bin ich wieder ins Zimmer zurück gegangen und habe mich in aller Form bei der Frau entschuldigt. Sie hat sich auch bei mir entschuldigt, für ihr Verhalten mir gegenüber.

Lösungsmöglichkeit wäre für mich, eine auf Patienten und Bewohner vernünftig zu geschnittener Personalschlüssel.
Aber das ist nur ein Wunschdenken. Das wird so nicht mehr sein, wie 1995 - 1996, vor der Einführung der Pflegeversicherung.

Ich sehe Pflegefachkräfte die an ihre Grenzen der Arbeitsbelastung kommen und darüber hinaus gehen.
Ich habe letztes Jahr die andere Seite kennen gelernt. Als Patientin konnte ich die Pflegefachkräfte, bei ihrer Arbeit beobachten. Entweder die können fliegen oder sich teleportieren. Nein, ganz im Ernst, die haben wirklich sehr viel gearbeitet und die Arbeitsbelastung war sehr hoch.
 
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Aber dann doch bitte in einer anderen Form. Ich kann durchaus verstehen, dass man mal spontan so reagieren kann, aber es ist sicher die völlig falsche Art um damit auch etwas zu verändern. Mal ganz davon abgesehen, dass es durchaus wirksamere Methoden gibt.

Die Pflege muss nicht rebellieren, sondern einfach mal die ganz legalen Mittel ausschöpfen, die ihr zur Verfügung stehen.

Ich streite nicht ab, dass es AG gibt, die versuchen ihre MA auszunutzen, vielleicht auch zu schikanieren. Ich habe als AN aber immer die Möglichkeit zu entscheiden ob ich das mit mir machen lasse.

Ich bin der Meinung es kann mal passieren, aber ich bin auch der Meinung, dass da dringend dran gearbeitet werden muss wie man mit welchen Sitiuationen umgeht und welches die geeigneten Lösungsmöglichkeiten sind.

Auszurasten nimmt man sich ja nicht vor, aber irgendwann kommt es halt zum "emotion overload"....

Welche "legalen" und "wirksamen" Mittel wären das denn ?

Welche Möglichkeiten zu entscheiden hab ich denn außer zu kündigen ?

Lösungsmöglichkeiten???
Mehr Personal?
Mehr Wertschätzung?

Oder an welche Lösungsmöglichkeiten denkst du da ?
 
Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind zurzeit recht belastend, keine Frage (wobei wir Arbeitsbelastung und Stellenschlüssel im Arbeitsbereichs des TE nicht kennen). Aber mit arbeitsorganisatorischen Veränderungen werden wir weder alle Patienten zu höflichen Menschen erziehen können noch verstopfende Topfspülen etc. verhindern. Ergo muss der TE daran arbeiten, mit solchen Belastungen umzugehen. Laut auf dem Flur mit Kraftausdrücken um sich zu werfen ist keine gute Lösung. Oder sind bei Euch nie Patienten oder Besucher auf dem Flur und können Euch hören?
 
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Das so was keine gute Lösung ist, ist ja unbestritten. Es kann aber vorkommen, das man sich "spontan entläd" sei es durch einen Kraftausdruck oder das man irgendetwas wirft.

Oder haben die "Engelsgleichen" hier noch niemals "********" oder "Mist" oder was auch immer gesagt, um Dampf abzulassen, warum auch immer?
Dann wird Euch meine Bewunderung ewig folgen und ich verneige mich in Ehrfurcht.
 
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Lustig - hier wird geixxxxxt :rofl: wie süß
 
Oder haben die "Engelsgleichen" hier noch niemals "********" oder "Mist" oder was auch immer gesagt, um Dampf abzulassen, warum auch immer?
Dann wird Euch meine Bewunderung ewig folgen und ich verneige mich in Ehrfurcht.

Das hat doch niemand behauptet, was also soll die Frage?

Und es hat auch niemand das Verhalten verurteilt und gesagt, dass das probezeitrelevant sein sollte! Alle sagen nur "kann passieren", sollte aber zukünftig nicht.
Und ich selbst habe mich gegen das "Mach weiter so und animier deine Kollegen das auch zu tun" ausgesprochen.
 
Lustig - hier wird geixxxxxt :rofl: wie süß


ach, auch schon bemerkt ?

na ja, liegt vielleicht daran, dass du beim posten hier noch nie die contenance verloren hattest und dies mit der verlautbarung von kraftausdrücken kompensieren musstest :lol1:

da siehste mal wie stressfrei unser forum hier funktioniert !!!
 
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Das hat doch niemand behauptet, was also soll die Frage?

Und es hat auch niemand das Verhalten verurteilt und gesagt, dass das probezeitrelevant sein sollte! Alle sagen nur "kann passieren", sollte aber zukünftig nicht.
Und ich selbst habe mich gegen das "Mach weiter so und animier deine Kollegen das auch zu tun" ausgesprochen.


Ich wundere mich gerade, warum Du Dich angesprochen fühlst….
 
Es muss ja nicht jeder einzeln antworten, daher habe ich zusammengefasst, dass das eben niemand hier behauptet hat und somit der Plural "Engelsgleichen" nicht passt.
Ergänzend ein Hinweis zu mir selbst.
 
Ich bin mal gespannt, auf die Antworten von Kalimera, auf Malu´s Fragen.
 
Wieso sind denn jetzt schon wieder die bösen Arbeitgeber Schuld an der Situation?

Hier haben sich Patienten daneben benommen, worauf sich eine Pflegekraft derart in Wut und Aggression hineingesteigert hat, dass sie schließlich hörbar mit Kraftausdrücken um sich warf. Was kann der AG für das Verhalten der Patienten? Und inwiefern sollte eine Kündigung von Arbeitnehmerseite vor neuen Begegnungen mit unhöflichen und unverschämten Patienten schützen?

Von böse war nie die Rede, nicht reininterpretieren was nicht da ist.

Sehr wohl kann der Arbeitgeber was für das Verhalten der Patienten.

Der Arbeitgeber hat eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Mitarbeitern. Steht im BGB!!!

Ich muss mich auf meiner Arbeitsstelle nicht beschimpfen lassen, anspucken oder treten lassen.(bitte nicht die Demenzleier, jeder der am Bett arbeitet weiß was oder wer gemeint ist). Da gibts keine Diskussion!

In Absprache mit der Leitung haben wir schon Hausverbote für Angehörige oder für den Patienten die disziplinarische Entlassung erwirkt. Wenn die Leitung auch mal hinter den Mitarbeitern stehen würde, dann bräuchte in der Tat niemand den Arbeitsplatz wechseln.

Mir ist ein Kollege lieber der mal xxxxxx sagt, als die ruhigen in sich reinfressenden Dampfkesseln die irgenwann mal in den Nachrichten auftauchen. (polemisch gemeint).
 
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In Beitrag #12 wird die Probezeit als "Bewährung für den Arbeitgeber" bezeichnet und durch die Blume zu einer Kündigung aufgerufen, sofern der AG den eigenen Ansprüchen nicht genüge. Dagegen ist zwar im Prinzip nichts einzuwenden, ich sehe aber keinen Zusammenhang zur beschriebenen Situation.

Ich hoffe mal der junge Pfleger kriegt, während seiner 6 monatigen Probezeit auch mal regelmäßige Feedbackgespräche.
Wenn er z.B kurz vor den 6 Monaten gesagt bekommt das er wegen dem Vorfall vor 5 Monaten nicht weiter beschäftigt wird, ja dann ist das ein schlechter Witz. Er muss sich ja frühzeitig umschauen falls es ja doch nicht klappt.

Wenn er keine regelmäßige Rückmeldung bekommt, nun dann hat der Arbeitgeber seine Bewährung nicht bestanden. Deswegen würde ich aber nicht kündigen!!!!!! Ich würde mir aber auch generell keine Sorgen machen, so ein Arbeitgeber nimmt es wahrscheinlich nicht so genau. Hauptsache alle Häkchen sind gemacht und bloß keine Undercover Reporter von RTL auf Station.
 
@Songkran
Du bittest darum nichts rein zu interpretieren, aber schreibst hier von niemals beschrieben Vorfällen, Fürsorgepflicht, RTL-Reportern, bla bla und so weiter.
Wo nimmst du das nun alles her?

Hier hat EIN Patient gesagt, dass das ein schei ß Job ist und eine andere Patienten schellt, weil sie der Meinung ist, sie hätte Full Service gebucht. Kennen wir alle.
Wo spuckt, tritt hier jemand?

Wo verletzt der AG nun seine Fürsorge-Pflicht?
Was macht ihn zu "so einem Arbeitgeber, der nur Häkchen setzt"?
 
Mir fällt auf, das der eingestellte Beitrag, vom 25.10 ist (also ist es 12 Tage her) und Skzr hat sich dazu noch nicht geäußert.
 
Welche "legalen" und "wirksamen" Mittel wären das denn ?

Welche Möglichkeiten zu entscheiden hab ich denn außer zu kündigen ?

Lösungsmöglichkeiten???
Mehr Personal?
Mehr Wertschätzung?
Um beim Eingangsthread zu bleiben hätte man mit der scheinbar unnötig klingelnden Patientin reden können, als sich immer weiter zu ärgern. Ja, es gibt sie auch, die verständnisvollen Patienten. Vielleicht hätte man sogar gemerkt, dass das häufige Läuten eine ganz andere Ursache hat und dementsprechend darauf eingehen können.
Weiter geht es damit nur dann bereit zum Einspringen zu sein, wenn man es auch wirklich möchte und kann.
Ich gebe
Das Einschätzen der eigenen Mglk. bzgl. Patientenversorgung kund tun, evtl. auch mal die Verantwortung ablehnen.
Überlegen wie ein Ablauf optimiertwerden kann und an entsprechender Stelle vorbringen. Die eigenen Tätigkeiten überdenken und priorisieren, anstatt sich immer mehr aufladen zu lassen.
Die Verantwortung für mich, mein Wohlbefinden nicht an den AG abtreten, sondern aktiv auch selbst etwas dafür tun.
Ich schließe nicht aus, dass eine Kündigung manchmal auch die beste Wahl sein kann. Vorher sollte mir aber klar sein, ob ich bei einer neuen Stelle das erreiche, was bei der aktuellen für mich nicht funktioniert hat.
Mit zu den ersten Dingen, die manch GuK lernen sollte ist sich moralisch nicht unter Druck setzen zu lassen, weder vom AG noch von den eigenen Kollegen. Das scheint allerdings die größte Herausforderung sein für die viele.
Im Gegenzug sollte jeder Kolege nachdenken, bevor er das "Totschlagargument" der Unkollegialität und der "armen" Patienten anwendet.
 
@Songkran
Du bittest darum nichts rein zu interpretieren, aber schreibst hier von niemals beschrieben Vorfällen, Fürsorgepflicht, RTL-Reportern, bla bla und so weiter.
Wo nimmst du das nun alles her?

Hier hat EIN Patient gesagt, dass das ein schei ß Job ist und eine andere Patienten schellt, weil sie der Meinung ist, sie hätte Full Service gebucht. Kennen wir alle.
Wo spuckt, tritt hier jemand?

Wo verletzt der AG nun seine Fürsorge-Pflicht?
Was macht ihn zu "so einem Arbeitgeber, der nur Häkchen setzt"?

Außer Dir hat es, glaube ich jede(r) arbeitende Pfleger/in verstanden.

Skzr hat sich ja nicht mehr gemeldet. Mittlerweile wäre es mir auch zu blöd, würde ich auch nicht. Es scheint so mancher ist nur noch in der virtuellen Pflege tätig.
 
Mit zu den ersten Dingen, die manch GuK lernen sollte ist sich moralisch nicht unter Druck setzen zu lassen, weder vom AG noch von den eigenen Kollegen. Das scheint allerdings die größte Herausforderung sein für die viele.

Wie ich diese Scheinheiligkeit hasse.....

Das Thema ist zwar schon in der Versenkung verschwunden, aber ich bin beim Stöbern nochmal drauf gestoßen und dabei ist mir aufgefallen, dass ich zu oben Zitiertem noch was zu sagen habe.

Der moralische Druck, im Pflegemund auch " schlechtes Gewissen" genannt, wird doch gerade von PDL's und Stationsleitungen dankend angenommen und verbal sehr unterstützt, wenn es darum geht, Dienste abzudecken, das x-te Wochenende in Folge zu arbeiten, Urlaub zu verschieben, ND zu besetzen, Überstunden zu machen....
Ich habe jedenfalls noch nie von meiner SL gehört, dass ich mir keine Gedanken machen solle, weil ich diesen oder jenen Dienst nicht übernehmen kann....
Im Gegenteil, durch die Blume wurde dann eher mal mit möglichen Sanktionen "gewunken", Wunschfrei ging dann plötzlich nicht, Wunschdienste auch nicht...... seltsam, diese Zufälle....

Nur durch diesen "moralischen Druck" funktioniert dieses System ja noch....
PDL und SL nehmen daher dieses schlechte Gewissen und Verantwortungsgefühl den Kollegen gegenüber doch billigend in Kauf.
 
Wie ich diese Scheinheiligkeit hasse.....

Das Thema ist zwar schon in der Versenkung verschwunden, aber ich bin beim Stöbern nochmal drauf gestoßen und dabei ist mir aufgefallen, dass ich zu oben Zitiertem noch was zu sagen habe.

Der moralische Druck, im Pflegemund auch " schlechtes Gewissen" genannt, wird doch gerade von PDL's und Stationsleitungen dankend angenommen und verbal sehr unterstützt, wenn es darum geht, Dienste abzudecken, das x-te Wochenende in Folge zu arbeiten, Urlaub zu verschieben, ND zu besetzen, Überstunden zu machen....
Ich habe jedenfalls noch nie von meiner SL gehört, dass ich mir keine Gedanken machen solle, weil ich diesen oder jenen Dienst nicht übernehmen kann....
Im Gegenteil, durch die Blume wurde dann eher mal mit möglichen Sanktionen "gewunken", Wunschfrei ging dann plötzlich nicht, Wunschdienste auch nicht...... seltsam, diese Zufälle....

Nur durch diesen "moralischen Druck" funktioniert dieses System ja noch....
PDL und SL nehmen daher dieses schlechte Gewissen und Verantwortungsgefühl den Kollegen gegenüber doch billigend in Kauf.

Ich versteh jetzt nicht was Kalimeras Beitrag mit Scheinheiligkeit zu tun hat?!
Eben weil SL, PDLs usw. die Pflegekräfte unter Druck setzen müssen die Pflegekräfte lernen ohne schlechtes Gewissen "nein" zu sagen, es geht einem besser wenn man es gelernt hat!
 
Dass es denen, die nein-sagen können, besser geht, glaub ich allerdings aufs Wort....

Mit Führungskompetenz hat diese Druck-Methode aber nichts mehr zu tun...
Und die erwarte ich von einer Leitung.

Und scheinheilig ist, dass offiziell das schlechte Gewissen nicht erwartet wird, das System aber ohne dieses nicht mehr funktionieren würde. Ich kann mich noch gut an Aussagen meiner Leitung erinnern:"du bist die letzte, die ich noch fragen kann...." " du hast doch schon .... dies oder das an Wunschdiensten bekommen...", die oder die andere Kollegin müsste sonst die oder die Unbequemlichkeit in Kauf nehmen,.......
So hat sie natürlich auch bei anderen argumentiert....
 
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