Handyverbot während der Dialyse?!

schlager

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Hallo,
mein Schwiegervater hat ein Problem.

Er geht dreimal die Woche zur Dialyse, telefoniert ab und zu gern bzw. seine Frau ruft auch gern mal an wenn es etwas gibt zu Hause!
Anrufen lassen dort will er sich nicht bzw. jetzt wurde ihm von den Krankenschwestern mitgeteilt, dass das Telefonieren mit dem Handy verboten sei!
Allerdings nicht als Begründung, dass es von der Praxis aus verboten sei zwecks Gefährdung von Patienten oder der Technik, sondern es wurde einfach lapidar mitgeteilt, dass von Fresenius Medical Care als Hersteller der Geräte das Telefonieren mit dem Handy verboten sei!
Er wollte darauf was schriftliches sehen, dann würd er es hinnehmen, d.h. wenn der Gerätehersteller das vorschreibt, aber von der Praxis aus gabs nichts schriftliches und er wittert einfach nur ne Schikane gegen ihn und legt sich mit den Krankenschwestern an!

Vielleicht hat jemand damit ja Erfahrung bzw. weiß definitiv, dass das Verbot von Fresenius kommt bzw. weiß, dass es von Fresenius aus es kein Verbot gibt?!

Um des Hausfriedens bzw. der armen Schwestern willen "g" wär ich um rasche Antwort dankbar!
 
Tja, was Fresenius sagt weiß ich leider nicht, aber bei uns in der Dialyse darf mit Handys telefoniert werden und wir haben auch Fresenius-Maschinen. Da es nie Probleme gab, glaub ich nicht, dass die Aussage der Schwester stimmt.
Zumal wir Schwestern dort (und wo noch überall!) tragbare Telefone einstecken haben und deren Strahlung ist ja bekanntlich noch stärker als die von Handys.

Würde die Frage vielleicht mal auf der Fresenius-Homepage anbringen?

Gruß
 
Hallo,
vielleicht kannst Du über diese Homepage was in Erfahrung bringen? Fresenius müsste es am Besten wissen, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

aus aktuellen Anlass, gab es Seitens unserer Verwaltung eine strikte Anweisung, das es in den Behandlungsräumen verboten ist mit Mobiltelefonen bzw. schnurlosen Telefonen zu sprechen. Seitens der Hersteller kann keine 100% tige Sicherheit gewährleistet werden.

Patient und Personal hat sich bei uns strikt daran zu halten!

LG Matze
 
Hallo,

vielen Dank für die Antworten, allerdings wie befürchtet ist es halt überall anders!
Hab auch schon ne Mail an Fresenius geschrieben, hoff mal, dass die was konkretes schreiben, denn nur so ist mein Schwiegervater zufrieden zu stellen, den Empfehlungen von Krankenschwestern traut er generell nicht, will alles schriftlich haben!
Aussage von ihm "dann sollen sie mich halt rausschmeissen" sagt leider alles, ist halt gefrustet und reagiert sich auf falschem Weg ab!
 
Hallo Schlager,

ich an der Stelle deines Vaters würde es mir auch schriftlich geben lassen.
Mit sollen sie ihn halt rausschmeissen ist es so eine Sache, dann braucht er ein anderes Dialysezentrum, hat er sich das schon mal überlegt?
Mal ganz böse ausgedrückt - das Dialysezentrum kann auch gut ohne ihn leben, aber er leider nicht ohne das Dialsysezentrum.

Liebe Grüsse
Narde
 
Viele Krankenhäuser versuchen auf diese Art ihre teuren Patiententelefonanlagen an den Mann zu bringen.

Elisabeth
 
Hallo,

ein paar Gedanken zum Thema von mir:

Grundsätzlich muss man hier leider zwei Betrachtungsweisen sehen: die technische und die juristische.

Die Hersteller von Dialysemaschinen halten sich streng an Normen, in denen geregelt ist, wie viel elektromagnetische Strahlung ein medizinisches Gerät ausstrahlen darf, um andere Geräte im Umfeld nicht zu stören und wie viel elektromagnetische Strahlung es vertragen muss, um trotzdem noch ordnungsgemäß zu arbeiten.
Das Problem ist: diese Normen sind halt irgendwie aus Praxiserfahrung und theoretischem Wissen gewonnen und müssen nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss sein. Die Hersteller sind juristisch auf der sicheren Seite, wenn sie sich an diese Normen halten.

Kürzlich gab es aber eine Studie, die nachgewiesen hat, dass manche Medizinprodukte (trotz Normen) ganz empfindlich auf die Strahlung reagieren, die bei so genannten Funketiketten (RFID) verwendet werden. Das hat die Fachwelt schwer erschüttert und eine neue Diskussion eröffnet, die auch die Handynutzung in der Nähe von Medizinprodukten wieder ins Gespräch bringt.

Aus der Erfahrung weiß man, dass ein typisches Handy in der üblichen Nähe einer Dialysemaschine (z.B. am Ohr des Patienten) noch keine Störung hervorgerufen hat. Wenn aber das Handy im Betrieb direkt an die Dialysemaschine gehalten werden würde könnte es schon sein, dass unvorhersehbare Probleme entstehen, im schlimmsten Fall eben die Schädigung des Patienten.

Und aus diesem Grund gehen die Hersteller immer auf die sichere Seite und werden sich hüten, Handys in der Nähe zuzulassen.

Aber letztlich sind in diesem Fall gar nicht die Hersteller der Maschinen gefragt, sondern die Betreiber, also das Krankenhaus oder die Arztpraxis. Die müssen Vorgaben treffen. Und auch hier empfiehlt es sich wegen der Unvorhersehbarkeit der Auswirkung lieber die Handynutzung ganz zu verbieten.

Neulich habe ich von einem Arzt eine sehr schöne Vorgehensweise gehört:
Er verbietet in seiner Praxis die Handynutzung strikt. Es hält sich nur keiner dran. Deshalb sagt er zu jedem Patienten, den er mit einem Handy am Ohr erwischt: "Wenn Du Dein eigenes Leben aufs Spiel setzt, weil Deine Maschine dadurch Mist macht, dann hab ich nichts dagegen, das ist Dein eigenes Risiko. Aber wenn Du Deinen Bettnachbarn damit gefährdest und der dadurch Schaden nimmt, dann kann das ja nicht in Deinem Interesse sein. Oder möchtest Du Schuld daran sein, dass er plötzlich neben Dir tot im Bett liegt?" Und das hilft meistens.
Allerdings wäre es einfach fair, wenn der Betreiber dann auch Alternativen zur Verfügung stellt, z.B. stationäre Telefone an jedem Platz, deren Nutzung die Gebühren eines Handys nicht übersteigt, vielleicht sogar günstiger ist. Das wäre vielleicht sogar ein Wettbewerbsvorteil für Dialyseanbieter, wenn sie dem Patienten kostenlose Telefonie während der Behandlung anbieten...

Übrigens sind trotz Handyverbot an Bord von Flugzeugen schon welche nachweislich durch Handynutzung abgestürzt. Trotzdem telefonieren viele Fluggäste heimlich während des Fluges und es passiert dabei in der Regel nichts. Insofern ist es also einfach eine Frage des Risikos. Es muss nichts passieren, kann aber...

Ich hoffe, das trägt etwas zur Klärung bei.
 
Bei uns sind Handys erlaubt. Personal wie Patienten. Viele vom Personal telefonieren / SMS`en während der Schicht.

Bislang gabs noch niemanden der sich drüber beschwert bzw. moniert hat das das die Maschine stören könnte.

Selbst der Techniker (Nikkiso) hat sein Handy in der Tasche wenn er an (laufenden) Maschinen arbeitet.

Aber mich persönlich würds freuen wenn Handys, an der Dialyse, verboten werden würden, da einige meiner Kollegen es echt gern mit dem SMS`sen usw übertreiben.


gruss
 
Ich kann die Zentren schon verstehen, wenn sie Handys verbieten. Wie oben schon gesagt wurde. Die Verantwortung für alle Maschinen haben die Betreiber bzw. die Anwender.
Genauso, wie man morgens seinen Maschinen-Check-up macht um festzustellen, das alles korrekt eingestellt wurde und die Maschine ohne Mängel läuft, genauso hat man auch während der Behandlung die Verantwortung zu tragen, dass immernoch alles i.O. ist.
Im Zweifelsfall wird der Betreiber bzw. der Anwender (der vom Betreiber bestimmt wurde) in die Verantwortung gezogen.
Das heißt, wenn Patient 1 telefoniert und deshalb Patient 2 was passiert, haftet nicht Patient 1.
Laut MPG und MBetreibVO sind da genaue Richtlinien festgelegt, an die sich nunmal jeder zu halten hat.
Anders kann es der Heimdialyse-Patient halten. Er wurde vom Betreiber zum Anwender erklärt. Er kann im schlimmsten Fall nur sich selbst schaden. Er haftet für sich selbst. Also kann er auch stundenlang mit Mutti während der Dialyse telefonieren.

LG aries
 
Hallo..
In der Dialyse wo ich gearbeitet habe, konnte es gar nicht verboten werden, weil viele Patienten ihre Handynummer angegeben haben, falls das Transplantationsteam anruft, aus diesem Grund konnten die Patienten ihre Handys anlassen, falls so eine freudige Nachricht zu erwarten war...
 
Hallo zusammen,

vielleicht hilft euch die entsprechende Anfrage an den Landtag in Baden Würtemberg: http://www.landtag-bw.de/WP14/Drucksachen/1000/14_1833_d.pdf

Eine vollständige Freigabe für Handys im Krankenhaus kann nicht empfohlen werden.

Diese Schlussfolgerung wurde auch bei einem Workshop des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) über „Einsatzbeschränkung von Mobilfunk in Krankenhäusern“ Mitte dieses Jahres gezogen, an dem das BMG, der VDE, die Telekom, die Uniklinik Bonn und Medizinprodukte-Experten teilnahmen.
 
Hallo!
Es gibt ein Schriftstück von Fresenius, das beinhaltet, dass sie von Handybenutzungen in der Nähe ihrer Dialysegeräte abraten. Hintergrund ist, weil man nicht genau sicher sein kann, wie Handystrahlen sich auf die Elektrolyte des Patientenblutes in dem Geschläuch und der angewendeten eletrolytischen Konzentration auswirken.
Das Schriftstück kann man sich von Fresenius als Dialyseeinrichtung zukommen lassen.

Verstehen kann ich das auch nicht, wenn das Pflegepersonal während der Arbeit persönliche Handy´s benutzt. Ich finde einfach, Handys sind während der Arbeit auszuschalten und gelten unter reines Privatvergnügen.
Wenn man wirklich mal aus privaten wichtigen Gründen an der Arbeit erreichbar sein muss, wird es bestimmt in keinem Dialyse-Betrieb ein Problem sein, über die Telefonnummer der Dialyseeinrichtung erreichbar sein zu können, bzw. wenn man wichtige persönliche Telefonate führen muss, darf man das bestimmt auch mal über das Diensttelefon.



Viele Grüße, Elisa.
 
Hi,

darf ich fragen aus welchem Jahr dieses Schreiben von Fresenius ist?

Das klingt für mich mehr als unlogisch, da "Handystrahlen" ja nicht nur während der Dialyse auf Elektrolyte wirken, oder?

Zu mit hat einmal ein Krankenpfleger gesagt, dass mein Handy daran Schuld ist, dass meine VVK "hinüber" war.

Sonnigste Grüsse
Narde
 
Hallo Narde!

Wir hatten vor ein paar Wochen mal das Thema Handy und Dialyse auf unserer Station, aber eher aus der Sicht der Patientenruhe.
Da mich aber die technische Seite interessiert hat, habe ich einfach mal bei Fresenius angerufen und nachgefragt. Ein Techniker gab mir diese Auskunft, die ich hier in meinem letzten Beitrag geschrieben habe.
Wenn man das Schriftstück also anfordert und erhält, muss es ja dann noch aktuell und ausschlaggebend sein, unabhängig von dem Jahr der Schriftstückfestlegung.


Viele Grüße, Elisa.
 
Hallo Elisa,

sorry, aber ich hinterfrage solche Sachen einfach gerne. Worauf bezieht sich die Aussage des Technikers? Ich kenne keine einzige Studie, die besagt, dass Handystrahlung eine Elektrolytverschiebung im Blut macht.

Da du das Schriftstück nicht vorliegen hast, werde ich die Fa. Fresenius anschreiben und es anfordern, da ich an diese Aussage nicht ganz glaube.

Schönen Tag
Narde
 
Hallo Narde!

Auf welche Studie sich die Aussage bezieht, weiß ich natürlich nicht...der Techniker sagte ja auch extra, dass man es nicht genau weiß, aber es könnte sein...
und es gibt halt nun dieses Schriftstück, indem drin steht, dass vom Handybetrieb abgeraten wird. Ich kann nun nur mitteilen, was mir der Techniker am Telefon sagte.
Ich glaube einfach, dass sich Fresenius mit diesem Schriftstück absichern möchte, was ich schon persönlich nachvollziehen kann.

Wenn Du das Schriftstück hast, magst Du vielleicht mal erzählen, was es alles beinhaltet?


Viele Grüße, Elisa.
 
Hallo Elisa,

ich bin schon mit Fresenius in Kontakt und habe dieses ominöse Schriftstück angefordert. Wenn ich es habe, werde ich es einstellen. Ich bin sehr gespannt ob es dies wirklich gibt.

Schönen Tag
Narde
 

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