Geriatrie - Was erwartet mich?

muggel

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20.01.2010
Beiträge
196
Beruf
Krankenpfleger
Akt. Einsatzbereich
Allgemein- und Unfallchirurgie
Guten Morgen,

mich würde mal interessieren, welche pflegerischen Schwerpunkte die Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich GERIATRIE haben. Mit welchen Krankheitsbildern wäre ich konfrontiert? Wie sieht es mit der Multiprofessionalität des Teams aus? Mit wem würde man zusammen arbeiten. Wie lang ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Patienten?

Habe überhaupt keine Erfahrung im Bereich der Inneren Medizin. Habe mein "pflegerlebenlang" in der Orthopädie und Unfallchirurgie gearbeitet.

Für einen ersten Eindruck wäre ich dankbar!

Gruß. muggel
 
also ich bin zwar nur schülerin, aber in meinem letzten einsatz lag die geriatrie im nebenflur und ich hab folgendes so mitbekommen:

die meisten patienten von uns (ebenfalls unfallchirurgie) und von meiner vorherigen station (pneumologie) wurden für 2 wochen auf die geriatrie verlegt. in den allermeisten fällen lebten diese patienten noch zu hause und wurden quasi wieder auf das leben dort vorbereitet. natürlich gab es auch einige heimpatienten. hauptsächlich waren das also alles sogenannte "fitte" patienten, mindestens die hälfte dement.

ich hab keine ahnung ob dir das irgendwie hilft :?:
 
also nun der untimative geratrie bericht :lol:

Ich Bin Krankenpflegehelfer und arbeite seit 3 Jahren auf der Geriatrie. Vorab muss ich sagen, kommt an, was du für ein Krankehaus erwischt hast, je nachdem wird dein arbeitsalltag annehmbar bis hin zu schwerstarbeit.

Ich bin auf einer 38 Betten Station wo immer alle betten voll sind, da unsere Aufnahme (bzw. auch die Rettungstelle) fast alle leute über 70 zu uns schickt, Kommt ein Patient aus dem Heim mit einem Harnwegsinfekt kommt er auch auf die Geria.

Wir haben immer ca 70% Schwerstpflegefälle. Davon alle mit Multimorbidität. Viele Patienten Sind also Komplett immobil und ständig auf hilfe angewiesen, Sprich; Lagerungswechsel, vollständige übernahme aller AEDL´s und und und.

Die Meisten Krankheiten bei und sind; Harnwegsinfekt, Herzinsuffizens, Opstipation, diarrhoe, Luftnot, wassereinlagerung, Dehydration, Demenz im Vortgeschrittenen Station. Viele pat. kommen aber auch einfach mal so aus den Heimen zur Mobilisation...

Klar gibt es auch "normale" Patienten, die nicht demet sind, aber das ist ehr selten bei uns.

Ich kann dir jetzt nicht sagen, wie es bei dir auf der Geriatrie laufen wird, es gibt auch sehr schöne Geriatrische Kliniken. Kommt immer drauf an, wieviel Pflegepersonal es gibt, wie viele betten ihr auf der Station hab und so weiter.

Wenn du aber noch fragen hast, kann ich dir bestimmt helfen.
 
mich würde mal interessieren, welche pflegerischen Schwerpunkte die Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich GERIATRIE haben.
Das weiß ich leider nicht, was deine Kolleginnen und Kollegen da so "philosophieren" im Bereich Geriatrie.

Ich bin kein Philosoph, aber denke bei deiner Frage vor allem an das Ende der Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers und weniger an medizinisch pflegerische Wiederherstellung des selben.

Stelle dir einen 85zig jährigen Herren gesund und fitt vor, der seine Lebensgefährtin schwer angeschlagen in einem Pflegeheim täglich besucht. Plötzlich ein Apoplex und selbiger Herr sitzt im Rollstuhl mit extremer Hemiparese neben seiner Lebensgefährtin oder Ehefrau!

Dieser Fall ist von mir nicht erfunden.

Geriatrie ist das, was auf uns alle wenn wir älter werden irgendwie zukommt.
 
Hi

Ich war ein Jahr auf einer Geriatrie die das Bindeglied zwischen Spital und Pflegeheim war. Deshalb war bei uns die Aufenthaltsdauer recht lange. Drei Wochen war wohl das Minimum, zwei Monate waren keine Ausnahme.

Schwerpunkte waren vor allem die Körperpflege, Mobilisation, Angehörigen bzw. Familienpflege, Therapeutische "Neueinstellungen" bei Diabetes, Herzinsuffizienz uvm.

In einer so langen Dauer die die Patienten auf der Abteilung verbringen, kann man natürlich eine Beziehung aufbauen, die man im normalen Pflegealltag auf Akutstationen nicht aufbauen kann. Denke immer gerne an die Zeit auf der Geri zurück. Hatten ein wahnsinns Team, das immer für einander einstand. Interdisziplinär gestaltete sich meist die Arbeit mit den Assistenzärzten als eher schwer. Denke, dass die Geri nicht gerade die beliebteste Abteilung bei ihnen war und oft sahen sie die ethischen Grenzen der Therapien nicht so ganz.
Dafür war die Arbeit mit der Physiotherapie und der Ergotherapie genial! Haben uns oft im Stazizimmer getroffen und über die beste Pflege, beste Mobilisation, Pflegeziele und anderes gesprochen.

so ein kleiner Einblick von mir!
 
Danke für Eure Eindrücke! Ich glaube, dass ich in der Chirurgie besser aufgehoben bin und die Geriatrie nichts für mich wäre!!!
 

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