Geleistete Überstunden werden in Frage gestellt

lusche

Poweruser
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13.06.2011
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Hallo zusammen,
gleich zu Anfang möchte ich klarstellen, dass ich diesen Beitrag nicht schreibe, um über meine „böse“ Kollegin herzuziehen.
Bitte versteht diesen Thread einfach nur als Frage von mir in einer schwierigen Situation.

Wir Kolleginnen arbeiten in unserer Klinik an verschiedenen Standorten und sehen uns teilweise tagelang nicht. Natürlich führen wir Telefone mit uns, über die wir während der AZ kommunizieren können, falls es wichtige Mitteilungen ( neue Patienten usw.) gibt. Unsere Dokumentation erledigen wir am Ende der Schicht im Büro, wo ein PC steht, der mit einem Passwort bedient wird und den ganzen Tag an ist. Da taucht auch schon das erste Problem auf, verschwundene Dateien (komisch....nur meine) Diesbezüglich bin ich schon auf dem richtigen Weg (s.Thread vom Traumjob zum Alptraumjob).
Da ich „nur“ Teilzeit arbeite, habe ich früher Feierabend als die 100%ler.
Es kommt vor, dass ich Überstunden mache, was mir ansich kein Problem macht, denn der Freizeitausgleich klappt gut. An diesen Tagen ist es meist im ganzen Haus stressig, so dass wir uns auch im Büro nicht sehen. Das heisst, ich mache meine Doku, trage (zB) eine Überstunde ein und gehe heim.

Meine Kollegin hat nun kürzlich etwas im Personalordner einer anderen Schwester abgeheftet und bei der Gelegenheit wäre ihr "zufällig" aufgefallen, dass ich mir an einem bestimmten Tag eine Stunde aufgeschrieben habe, die sie mir nicht glaubt... Erstens bin ich sehr verwundert, dass sie in meinem Personalordner rumschnüffelt und zweitens kann ich genau für diesen Tag, wie für alle anderen gemachten ÜS auch, nachweisen, dass ich auf einer Station beschäftigt war. Mit der Ltg genau dieser Station unterhielt ich mich witzigerweise genau über die ÜS, die ich gerade leiste. Sie war nämlich sehr verwundert, dass ich nicht 100% arbeite....

Um es auf den Punkt zu bringen, meine Kollegin unterstellt mir, dass ich mir Stunden aufschreibe, die ich nicht leiste und damit meinen AG betrüge.
Soweit ich weiss kann das ein Kündigungsgrund sein und ich möchte diese infame Unterstellung nicht auf mir sitzen lassen. Ich habe mir noch nie Überstunden aufgeschrieben, die ich nicht geleistet habe.
Nur nebenbei hat sie selbst, ebenso wie eine einzelne andere Kollegin (ihre private Freundin, auch 100%) so viele Überstunden, dass sie alle zwei Monate mehrere Tage, oder auch eine Woche abfeiern. Diese Überstunden entstehen auch und oft an Tagen, an denen wir nachweislich zu meiner Feierabendzeit mit der Arbeit fertig und im Büro sind.
Bevor jemand über mich herfällt, ihre Überstundensammlung von 40-50 Std alle 2 Monate ist mir zwar aufgefallen, aber es lag mir fern dies zu hinterfragen, jeder ist für sich verantwortlich. Und bitte glaubt mir einfach, in unserem Arbeitsbereich ist eine solche Zahl sehr sehr hoch. Ich mache in der gleichen Zeit 4-5 ÜS.
Vor dem Hintergrund allerdings, dass die Dame mir Betrug unterstellt, sehe auch ich genauer hin.
Eigentlich möchte ich diese Angelegenheit im Beisein unserer zuständigen PDL, und/oder Betriebsrat klären. Die Chefin der Abteilung ist im Langzeitkrank und eine Vertreung gibt es nicht, wir sind momentan quasi „Leitungslos“.
Reagiere ich über? Hat noch jemand eine Empfehlung für mich?
VG lusche
 
Ich habe in einer ähnlichen Situation angefangen detailierte Arbeitsberichte zu schreiben so das jede Stunde nachvollzogen werden konnte.

Elisabeth
 
Das mit den Arbeitsberichten ist sicher eine gute Idee, aber die könnte man ja gegebenenfalls auch fälschen...ich finde die Situation echt total schwierig, aber das Einzige, was mir spontan eingefallen ist: vielleicht von einer Kollegin oder der Leitung der jeweiligen Station die aufgeschriebene Stunde gegenzeichnen lassen?! Da fühlt man sich zwar wieder wie ein Schüler, aber vielleicht bringt es ja was? :-?:flowerpower:
 
Auch hier kann die EDV jederzeit nachvollziehen, ob jemand schummelt, denn
Unsere Dokumentation erledigen wir am Ende der Schicht im Büro, wo ein PC steht, der mit einem Passwort bedient wird und den ganzen Tag an ist....ich mache meine Doku, trage (zB) eine Überstunde ein und gehe heim.

Wenn ich dich richtig verstehe, bist Du am Ende Deines Arbeitstages praktisch immer im Büro anzutreffen. Du hast also Deine Überstunde oder zumindest einen Teil davon zur Dokumentation verwendet. Die EDV kann herausfinden, um welche Uhrzeit du das getan hast. Ergo warst Du zu diesem Zeitpunkt bei der Arbeit.

Du machst das meiner Ansicht nach genau richtig. Ich würde die Vorgesetzte hinzuziehen, BR vielleicht auch zur Beratung einschalten. Ihr müsst das klären, und untereinander scheint das ja wohl nicht zu funktionieren.
 
Wenn das eine Kollegin ist und nicht deine Vorgesetzte, dann würde ich mir überhaupt keine Gedanken darüber machen, ob die nun deine ÜS glaubt oder nicht - das geht die schlichtweg nix an.

Dann gibt auch nix zu belegen oder zur Rechtfertigen.

Ich würde ihr unmißverständlich klar machen, dass sie das nicht angeht.
 
Dito zu renje.

Kann dir doch wurscht sein, was sie meint. Soll sie sich um ihren kram kümmern. Wenn dich irgendwann ein Vorgesetzter danach fragt, weißt du was Sache ist und kannst reagieren...
 
Unsere Dokumentation erledigen wir am Ende der Schicht im Büro, wo ein PC steht, der mit einem Passwort bedient wird und den ganzen Tag an ist.
Der PC kann ja den ganzen Tag angeschaltet sein, aber muss sich nicht jeder selbst einloggen um etwas zu dokumentieren?
Dateien verschwinden selten einfach so, bzw. sind wirklich ganz gelöscht von der Festplatte. Eure EDV`ler müssten das rekonstruieren können.
....Erstens bin ich sehr verwundert, dass sie in meinem Personalordner rumschnüffelt.......
Wegschließen, wo sie nicht dran kommen soll.
Um es auf den Punkt zu bringen, meine Kollegin unterstellt mir, dass ich mir Stunden aufschreibe, die ich nicht leiste und damit meinen AG betrüge.
Deine Kollegin unterstellt faktisch nichts, sie glaubt nur etwas nicht. Wen interessiert das? Du hast ein ruhiges Gewissen und kannst alle Überstunden nachweisen, da kann sie glauben was sie will.
Ich würde ihr unmissverständlich klar machen, dass Deine Überstunden sie nichts angehen und Du Dir weitere Schritte vorbehälst, falls sie auf die Idee kommt zu verbreiten sollte, dass Du nicht gemachte Überstunden aufschreibst.
Fange bloß nicht an Dich vor ihr oder Deinen Kollegen zu rechtfertigen.
Oftmals hilft ein klares Wort um solche Leute zum Stillschweigen zu bringen.
 
Hallo zusammen,

...
Eigentlich möchte ich diese Angelegenheit im Beisein unserer zuständigen PDL, und/oder Betriebsrat klären. Die Chefin der Abteilung ist im Langzeitkrank und eine Vertreung gibt es nicht, wir sind momentan quasi „Leitungslos“.
Reagiere ich über? Hat noch jemand eine Empfehlung für mich?
VG lusche

An Deiner Stelle würde ich zu PDL gehen und ihr die Situation schildern. Ich würde aber nichts davon sagen, dass die Anzahl der Überstunden der Kollegin Dir komisch vorkommen. Du könntest die PDL fragen, ob Du - oder besser die ganze Abteilung-geleistete Überstunden von einer Stationsleitung abzeichnen lassen soll, bis ihr Eure Leitung wieder da ist, damit solche Konflikte gar nicht erst entstehen.
 

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