Führungszeugnis

physio76

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18.01.2011
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Physiotherapeut
Hallo, ich heiße Robert bin 34 Jahre alt und Physiotherapeut von Beruf, wollte aber nun noch eine Ausbildung zum Altenpfleger machen.

Habe aber vor 3 Jahren eine Bewährungsstrafe von 2 Jahren auf 4 Jahren Bewährung wegen BTM bekommen und in der Bewährung noch ne Bewährung von 8 Monaten auf 3 Jahre Bewährung wegen Körperverletztzung, Bewährung dauert noch 1 Jahr insgesamt.

Habe grade im Bundeszentralregister gelesen das diese Strafen dort stehen, aber nicht im Führungszeugniss. Muß man überhaupt ein Führungszeugniss für die Ausbildung abgeben, oder da ich ja staatlich geprüfter Physiotherapeut bin und damals Führungszeugniss abgegeben habe, dieses gar nicht mehr tuen ?

  1. erstmalige Verurteilungen von drogenabhängigen Straftätern, die zwei Jahre Freiheitsstrafe nicht überschreiten und die Vollstreckung der Strafe nach (§ 35 BtmG) zugunsten einer Therapie zurückgestellt, und nach erfolgreicher Therapie nach § 36 BtmG zur Bewährung ausgesetzt wurde, sowie wenn die weiteren diesbezüglichen Bedingungen des § 32 Abs. 2 Nr. 6 BZRG erfüllt sind.
 
Hallo Physio76,

ich weiß jetzt nicht, was genau ins Führungszeugnis kommt, ob da Bewährungsstrafen wg. BTM-Verstoß oder Körperverletzung drinstehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Du erneut ein Führungszeugnis abgeben musst (i. d. R. vor der Prüfung), es wird auch bei einem Arbeitsplatzwechsel nach der Abschlussprüfung gefordert.
Es kann ja immer ein Verstoß dazukommen, deshalb muss man immer ein neues anfordern und abgeben.
 
Die Körperverletzung steht trotzdem drin.
Ansonsten wird meistens, nach meiner Informationslage, ein ausführlicheres Führungszeugnis zur Examenszulassung benötigt.
 
Ja also wie ich das verstanden habe steht es im Zentralregister, aber nicht im Führungszeugniss da nicht über 2 Jahre, ich hoffe ja nicht, werde einfach mal eins beantragen, kostet 18 e
 
Oh man das hat man davon wenn man mit Karpaltunnelsyndrom weiter arbeitet und sich Jahre Sachen einwirft um die Schmerzen zu unterdrücken und dann erwischt wird;((((

Aber was macht man nicht alles um Sorge um die Arbeitsstelle.
 
Das musst du nicht uns erklären, sondern deinem zukünftigen Arbeitgeber.
 
Ja aber dann werde ich doch gar nicht erst zum Examen zugelassen
 
Tja, wenn deine Schmerzen so stark waren, dass sie BTM-pflichtig waren, sollte das ein Arzt bestätigen können. Die Köperverletzung lässt sich vermutlich schlecht mit dem Karpaltunnelsyndrom erklären.

Ob du zugelassen wirst oder nicht, entscheiden nicht wir.
 
Ja ich habe die BTM Mittel leider auf eigene Faust genommen, fing an mit Tilidin und hat mit Subutex und Fetanyl Pflaster aufgehört, da ich mir die Sachen auf dem Schwarzmarkt besorgt habe, wurde ich eines Tages erwischt und um den Konsum zu finanzieren habe ich auch verkauft, ich weiß total dumm, OP dauerte 10 min 6 Wochen krank und dafür habe ich 2 Jahre auf 4 Jahre bekommen, plus Führerschein weg und das nur weil ich angst hatte meinen Job bzw. war damals selbständiger Fitnesstrainer in meinem Studio mit nem Partner zu verlieren oder Pleite zu gehen.


So aber jetzt bin ich nach meiner stationären Therapie vor 2 Jahren clean und wollte wieder durch starten.

Allgemeine Frage, als Physiotherapeut, habe ich eigentlich gute Chancen das von der ARGE als Umschulung zu bekommen, also die Altenpflege Ausbildung ?

Und wäre es nicht Interessant für den Arbeitgeber einen Physiotherapeuten zu nehmen der Altenpflege umschulen will ?
 
@physio:

gehe mal davon aus, dass deine Verurteilungen auch im Führungszeugnis stehen werden.

Es werden aber nicht alle Verurteilungen ohne Weiteres in das Führungszeugnis aufgenommen. So genannte kleinere Erstverurteilungen zu Geldstrafe von nicht mehr als 90 Tagessätzen oder zu Freiheitsstrafe von nicht mehr als 3 Monaten.
Da liegst du ja deutlich drüber.

Kann mir ehrlich gesagt, kaum vorstellen, dass dich jemand mit Verurteilungen wegen BTMvergehen und Körperverletzung als APschüler einstellen wird.

Beantrage ein Führungszeugnis, dann hast du Klarheit.

Wenn deine Bewährungszeit nur noch 1Jahr dauert, dann mußt du halt evtl. noch warten.

Zur Zulassung zur Prüfung brauchst du keine Führungszeugnis, sondern zur Erteilung der Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung.

Heißt, solltest du irgendwie doch die Stelle bekommen, kannst du auf jeden Fall die Prüfung machen, bekommst halt evtl. die Erlaubnis ... nicht und müsstest dann warten.
Aber wenn du dir nichts mehr Erlaubst, ist das bis zum Aubildungsende ja kein Thema mehr.

Persönlich Bemerkung: Für mich gibts für Dealen und Körperverletzung keine irgendwie geartete Entschuldigung - never.
 
Ja schon klar, dass das ******e war, aber vorurteilen ist immer leicht, es gehört immer eine Geschichte dazu, und ich habe eine Therapie gemacht und bin seit knapp 2 Jahren clean, das es blöd war von mir steht außer Frage.

Verurteilungen, durch die auf Freiheitsstrafe von nicht mehr als zwei Jahren erkannt worden ist, wenn die Vollstreckung der Strafe oder eines Strafrestes a)nach § 35 oder § 36 des Betäubungsmittelgesetzes zurückgestellt oder zur Bewährung ausgesetzt oder
b)nach § 56 oder § 57 des Strafgesetzbuchs zur Bewährung ausgesetzt worden ist und sich aus dem Register ergibt, daß der Verurteilte die Tat oder bei Gesamtstrafen alle oder den ihrer Bedeutung nach überwiegenden Teil der Taten auf Grund einer Betäubungsmittelabhängigkeit begangen hat,
diese Entscheidungen nicht widerrufen worden sind und im Register keine weitere Strafe eingetragen ist,

Also so wie es dort steht wird es nicht ins FZ eingetragen sondern nur ins BZR, aber ich beantrage eins.


Aber davon abgesehen, habe ich als Physiotherapeut gute Chancen nen Ausbildungsplatz zu bekommen ?
 
NEIN
Die Körperverletzung wird auf alle Fälle im BZR stehen.
Und da du für die Urkunde ein behördliches Führungszeugnis benötigst, kannst du davon ausgehen, daß dort auch die BTM-Geschichte erwähnt wird.
 
Frag vielleicht mal bei Dir im Bundesland bei der zuständigen Genehmigungsbehörde nach, wie es in Deinem Fall aussieht.

Ich habe früher an einer Altenpflegeschule gearbeitet. Eine Bewerberin hatte schon eine Zusage, brachte dann das Führungszeugnis, in dem ein Eintrag wegen BTM war. Wir (die Schule) haben bei unsererm Regierungspräsidium nachgefragt und bekamen gesagt, dass der jungen Frau keine Genehmigung zur Führung der Berufsbezeichnung erteilt werden kann. Daher konnte sie die Ausbildung nicht antreten.

Falls die Ausbildung zur Zeit noch nicht für Dich geht, könntest Du versuchen, eine Arbeit als Pflegehilfskraft in einem Altenheim zu bekommen. Wenn Du beim Vorstellungsgespräch ehrlich und glaubwürdig erzählst, was los war, gibt man Dir vielleicht eine Chance. Der Verdienst als Pflegehilfskraft ist auch ok und als Physiotherapeut hast Du von verschiedenen Sachen auch schon Ahnung.

Grundsätzlich ist es für einen Physiotherapeuten nicht schwer einen Ausbildungsplatz als Altenpfleger zu bekommen.
 
Braucht man nicht auch bei der Einstellung als Pflegehilfskraft ein Führungszeugnis? Ich meine, bei jeder Einstellung im Gesundheitswesen, zumindest im patientennahen Bereich?

Ich würde mich auch sehr schwer damit tun, einen Menschen nach mehreren Jahren der Schmerzmittelabhängigkeit in einen Beruf und einen Bereich zu lassen, wo er sehr leicht an Schmerzmittel herankommt. Alkoholiker sind immer abhängig, auch wenn sie trocken sind. Ist das bei Morphinen nicht ähnlich? Mir wäre die Gefahr des Rückfalls einfach zu groß.
 
Also war grade bei meiner Bewährungshelferin, in 3 Jahren ist es raus; sie hat nach geschaut,dann könnte das doch klappen oder nicht ? Brauch man das FZ nicht erst zum Examen ?
 
Das kommt darauf an. Es werden Führungszeugnisse auch schon vor Beginn der Ausbildung angefordert.
 
Ja mist ich bin von der ******e ab und schon lange und will neu anfangen, naja selber schuld, echt schade, dass ist mein Ding vor allem die Kombination, hätte soviel Möglichkeiten.
 
Wie wäre es solange als Physiotherapeut zu arbeiten?
 
Das Problem ist das ich zu lange raus bin, war 8 Jahre Fitnesstrainer, dann hatte ich Karpaltunnel OP und die letzten 2 Jahre war ich in Holland auf Zeitarbeit und parallel habe ich Therapie gemacht, die wollen jemanden mit mehr Zusatzausbildungen usw.
 
Braucht man nicht auch bei der Einstellung als Pflegehilfskraft ein Führungszeugnis? Ich meine, bei jeder Einstellung im Gesundheitswesen, zumindest im patientennahen Bereich?

Ich würde mich auch sehr schwer damit tun, einen Menschen nach mehreren Jahren der Schmerzmittelabhängigkeit in einen Beruf und einen Bereich zu lassen, wo er sehr leicht an Schmerzmittel herankommt. Alkoholiker sind immer abhängig, auch wenn sie trocken sind. Ist das bei Morphinen nicht ähnlich? Mir wäre die Gefahr des Rückfalls einfach zu groß.


In der Altenpflege gibt es auch viele private Anbieter, die nicht unbedingt ein Führungszeugnis wollen. Bei öffentlichen Arbeitgebern wird es eigentlich immer verlangt. In einem Pflegeheim kommt man als Pflegehilfskraft in der Regel nur sehr schwer an Schmerzmittel heran. Wenn alle Abläufe entsprechend der Vorgaben (MDK) laufen, werden die Medikamente nur durch Fachkräfte verabreicht.

Bei den meisten Süchten ist es so, dass man sie ein Leben lang behält, da hast Du schon recht. Aber um bei Deinem Vergleich mit dem Alkoholiker zu bleiben: Ist die Rückfallgefahr für trockene Alkoholiker, wenn sie im Supermarkt arbeiten, auf Feiern gehen oder in einem Restaurant essen nicht mindestens genauso hoch, wie die von Schmerzmittelabhängigen im Pflegebereich? Trotzdem kommt kein Mensch auf die Idee einem Alkoholiker von sochen Aktivitäten abzuraten.

Wir wissen das Sucht eine Krankheit ist und trotzdem haben viele in unserem Arbeitsbereich keine Toleranz für bestimmte Suchtkranke. Darüber sollten wir mal nachdenken. Ehrlich gesagt würde ich mich auch schwer tun, wenn ich bei einem Kollegen wüsste, dass er mal Schmerzmittel mißbraucht hat, ihm den Giftschrankschlüssel zu übergeben - obwohl nur ein geringes Risiko besteht, weil jeden Tag gezählt wird.
 

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