Fragen zum Thema Dekubitus

*sternchen**

Newbie
Registriert
31.08.2006
Beiträge
10
Ort
Wiesbaden
Beruf
Ausbildung zur Krankenschwester
hallo ihr lieben!
ich habe heute von meiner lehrerin den auftrag bekommen einige fragen zum thema dekubitus zu beantworten!
ich habe zwar einige gute lehrbücher finde jedoch trotzdem nicht zu allen fragen eine antwort!
könntet ihr mir vielleicht helfen??
das wär super lieb, denn auch im internet find ich nicht wirklich was brauchbares...

1. Wie funktionieren varihesive Pflaster?
2. Welche Materialien werden zur Dekubitusbehandlung verwendet?
3. Welche Ursachen gibt es für Hypotonie?
4. Welche Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen eine Dekubitusentstehung und warum?

ich weiss es ist viel, aber schon eine antwort würde mir reichen!!
vielen dank schonmal im vorraus:)
und viele liebe grüße
*sternchen**
 
1. Wie funktionieren varihesive Pflaster?
2. Welche Materialien werden zur Dekubitusbehandlung verwendet?
3. Welche Ursachen gibt es für Hypotonie?
4. Welche Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen eine Dekubitusentstehung und warum?
Meines Wissens sind Varihesive Pflaster hydrokolloide Verbände und wie Hydrokolloide funktionieren, darüber findest Du etliche Seiten im Netz.
Wenn Du die Materialien meinst bei bestehendem Debubitusgeschwür, dann sind es die gleichen wie bei einer modernen Wundversorgung.
 
Hallo sternchen,

Deine Lehrerin...ich will ihr ja nicht zu nahe treten, aber mit Antworten auf solche Fragen lernt man nicht die grundlegenden Dinge über Dekubitus und dessen Prophylaxe.

zu 1. Welchen Zusammenhang haben "Varihesive"-Pflaster (richtiger heißt es Hydrokolloidwundauflage, Varihesive ist eine Produktbezeichnung und von daher keine neutrale Bezeichnung) mit einem Dekubitus?
Klar, man kann einen Dekubitus ab 2. Grades damit behandeln - aber nur unter gewissen Voraussetzungen, d.h. bei gewissen Wundzuständen. Man kann nicht auf jeden Dekubitus einen Hydrokolloid drauf kleben, nur weil es ein Dekubitus ist.

zu 2. zur Dekubitusbehandlung, welches Material: Material brauchst Du zur Behandlung zunächst gar nichts: bei Dekubitus Grad 1 gilt nur die konsequente Druckentlastung und Fingertest bei jeder (regelmäßigen!)Umlagerung, und ein individuell geführter Bewegungsplan.
Ab Dekubitus Grad 2 liegt ein Hautdefekt vor, und da kommen je nach Zustand und Ausmaß der Wunde verschiedene Wundauflagen/-füller zum Einsatz. Keine Pauschaltherapien!
Cremen und schmieren nützt überhaupt nichts. Ich möchte damit nicht ausdrücken, dass man keine Hautpflege durchführen soll, das schon! Wenn man einen Dekubitus mit Creme massiert, passiert das:
Eine schwedische Pflegewissenschaftlerin hat festgestellt, dass die Massage dieses vorgeschädigten Bereiches nicht zu einer vermehrten Durchblutung, sondern zu einer reduzierten Durchblutung führt. Die Begründung liegt darin, dass wir eine Blutstauung im Gewebe finden. Wenn ich diese Blutstauung massiere, dann erreiche ich genau das Gegenteil von dem, was ich eigentlich erreichen will. Warum? Wenn ich massiere, reize ich die Zellen, den Stoffwechsel zu forcieren. Die Zellen forcieren ihren Stoffwechsel und dabei produzieren die Zellen verständlicherweise mehr Schlackenstoffe. Wenn die Zellen mehr Schlackenstoffe produzieren, bleiben diese liegen und diese Schlackenstoffe führen dann dazu, dass das Ödem zunimmt und somit die Schädigung größer wird. Kurzum: Massage ist also kontraproduktiv und darf nicht durchgeführt werden.
Aus: Vortrag Gerhard Schröder

Dort findest Du noch gaaaanz viel interessantes zum Thema Dekubitus.

Die anderen Fragen werde ich nicht beantworten - sicherlich gibt es Zusammenhänge mit den Krankheiten, aber mit vielen anderen chronischen Krankheiten auch.

LG
Trisha
 
Die Zellen forcieren ihren Stoffwechsel und dabei produzieren die Zellen verständlicherweise mehr Schlackenstoffe. Wenn die Zellen mehr Schlackenstoffe produzieren, bleiben diese liegen und diese Schlackenstoffe führen dann dazu, dass das Ödem zunimmt und somit die Schädigung größer wird. Kurzum: Massage ist also kontraproduktiv und darf nicht durchgeführt werden.

Diese Aussage kann ich nicht nachvollziehen. Als Ödem wird eine Flüssigkeitsansammlung außerhalb des Gefäßsystems bezeichnet. Welche Rolle spielen da die Schlackenstoffe? Kannst du das vielleicht näher erläutern?

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,

möglicherweise gibt es da einen Zusammenhang, mit dem ich mich persönlich noch nicht detaillierter beschäftigt habe - bzw. da nicht detailgetreuer erläutert wird.
Jedoch ist Anna Christina Ek noch im Bereich Dekubitus sehr aktiv - sie hatte dies einst festgestellt. Die Studie dazu findet man in kostenpflichtigen medizinischen Datenbanken (medline usw.)
Vielleicht kannst Du ja zu Frau Ek Kontakt aufnehmen - ich bin sicher, sie kann dies besser erläutern als jeder andere...

LG
Trisha
 

Ähnliche Themen