Erfahrungen mit Ifosfamid?

cosmopolitan

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Palliativstation
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Hallo zusammen!

Ich betreue derzeit einen Patienten, der eine Hochdosis-Chemotherapie mit Ifosfamid erhält und darunter starke Halluzinationen entwickelt.

Auch bei anderen Patienten habe ich schon erlebt, dass es zu ähnlichen psychischen Nebenwirkungen bis hin zum versuchten Suizid kam.

Jetzt würde mich interessieren, was ihr für Erfahrungen mit Ifo gemacht habt.
Und gibt es irgendeine medizinische Prophylaxe oder Behandlungsoption für diese Art vonb Nebenwirkungen?
Habe das Gefühl, dass selbst unsere Ärzte der Situation etwas hilflos gegenüber stehen...
 
Hallo,
mein Mann erhielt 2004 Ifosfamid, 5 Zyklen!
Allerdings ambulant.
Habe erst später erfahren, dass die meisten Patienten diese Art der Chemo stationär erhalten. Eigentlich ungeheuerlich.
Somit waren wir uns mit den Nebenwirkungen selber überlassen.
Eine der Nebenwirkungen waren eben auch depressive Verstimmungen, neben dem Erbrechen.
Als Partnerin konnte ich ganz gut auf meinen Mann einwirken, ihn ablenken.
Vielleicht kämen für Eure Patienten Antidepressiva in Frage?
Wieso sind Eure Ärzte hilflos?
Viele Grüße
Sanne
 
Die Nebenwirkungen bei uns gehen eher in Richtung Halluzinationen und Psychosen.

Ich glaube, das Problem ist, dass man normalerweise die Theapie abbrechen müsste, um die Nebenwirkungen einigermaßen in den Griff zu bekommen. Bei einer Hochdosis-Therapie, die schon über 4 von 6 Tagen gelaufen ist, ist das aber scheinbar nicht möglich, ohne dass der Patient dabei draufgeht.

Bin auch nicht sicher ob man diese Halluzinationen mit Medikamenten behandeln könnte. Unsere Ärzte haben jedefalls nichts angesetzt.

Schade, dass sonst scheinbar keiner Erfahrungen mit Ifo hat. Ich finde die Situation nämlich sehr unbefriedigend...
 
Bin neu in der Onko und habs selbst noch nicht erlebt.
Nebenwirkungen : Übelkeit ,Erbrechen,Haemorrhagische Zystitis
Ifosfamid-Intoxikation: Verrwirtheitszustände,Inkontinenz

In diesem Fall Methylenblaugabe auf Anordnung...(s.o.)
Gruß !! :)
 
Hallo Zusammen,

bei Ifo wird das Antidot Methylen-Blau gegeben, es ist in Ampullen verfügbar und eigentlich sollte jede Station dieses Notfallantidot im Vorrat haben BEVOR man solche Therapien gibt.
Die Ursache der Halluzinationen liegt im Lösungsmittel des Ifosphamid.
Sie treten gehäuft auf, wenn man das fertig gelöste Medikament verwendet.
Für Patienten die trotz Methylen-Blau Infusionen Verwirrtheit und Halluszinationen bekommen, verwenden wir dann Ifo in Pulverform das unsere Apotheke anlößt. Dies ist nicht so einfach und wird daher nicht regelhaft so durchgeführt, aber mit diesen Maßnahmen konnten wir bisher jede Ifo-HD beenden.
Aber bitte belesen vor der Therapie mit Methylen-Blau, überdosiert macht es hämolytische Anämien!!!

Gruß
Saskia
 
Hallo zusammen,
hallo Saskia,
ich bin sehr froh diesen Thread gefunden zu haben. Mein Mann bekommt derzeit eine Hochdosischemotherapie u.A. auch mit Ifo. Beim zweiten Termin (er hat nochmals 12 vor sich!) kam es zum Gau. Er hat eine Nahtoderfahrung gemacht und ist völlig zusammengebrochen. Jetzt hat er natürlich große Panik vor den zukünftigen Chemos. Aufgrund dieses Threads habe ich mit der Klinik gesprochen. Bisher wird das Ifo immer aus einem Konzentrat "verdünnt". Saskia, was meinst du mit Pulverform? Könntest du mir irgendwelche Infos zukommen lassen? Aussagegemäß wäre man in der Klinikapotheke bereit, dies zu testen!

Bitte melde dich!

Gruß
Angehörige
 

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