Entlüften selbst aufgezogener Heparin-Spritzen

Sireia

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13.05.2004
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Hallo,
ich weiß, das diese Frage schon mal gestellt wurde, aber leider ist sie nicht beantwortet worden...
Also:
Man stelle sich vor, das man Heparin aufzieht und gleich dafür sorgt, das in der Spritze keine Luft ist. Dann steckt man die Kanüle auf und geht zum Patienten. Muss man die Spritze (eigentlich ja die Kanüle) nun vor dem injezieren luftleer machen, in dem man Einheiten "verspritzt", oder nicht? :?:

Hab echt überall gesucht, aber leider nicht wirklich was zum Thema gefunden. Hoffe das ihr mir helfen könnt.

LG Sireia
 
Hallo Sireia, spritzt Du mit der selben Kanüle, mit der Du das Heparin auch aufgezogen hast?
 
Hi du,vielleicht hiflt dir das nachfolgende ja weiter:


Es gibt zwei Möglichkeiten, nach denen Du nichts falsch machen kannst,
aber nur eine, mit der ein Fehler entstehen kann :

1. Du ziehst dein Heparin auf und beläßt die kleine Luftblase, die
dabei entsteht,
in der Spritze. Ihr Volumen entspricht genau dem Volumjen, das
vorher und hinterher
nicht genutzt wurde und entleert dieses wieder, solange Du die
Spritze vertikal
mit der Kanüle nach unten hältst.
->RICHTIG

2. Du entlüftest schon beim aufziehen sorgfältig an der Stechampulle
Jetzt bleibt genau das Restvolumen an Heparin in der Spritze, das
Du durch das entlüften
"zu viel" aufgezogen hast. Nun ist es egal, wie Du die Spritze bei
der Injektion hältst,
da es keine Luftblase gibt.
->RICHTIG

3. Du ziehst dein Heparin wieder mal auf, ziehst vor dem entlüften die
Kanüle ab, in der sich
logischerweise Insulin befindet. Nun steckst Du ordnungsgemäß eine
frische Kanüle auf
und entlüftest das ganze. Nun fehlt Dir exakt das Füllvolumen der
Kanüle.
->FALSCH!!!!!!!

Liebe Grüße Mylo
 
Hallo zusammen,
das Volumen der Nadel (12 mm lang, Durchmesser 0,46 mm) beträgt weniger als ca. 0,002 ml !! Diese Menge gilt für eine subkutane Injektion als absolut vernachlässigbar, dieses Luftperlchen wird im Gewebe problemlos resorbiert.
 
0,03ml Luft. Aspirieren beim s.c.-Spritzen.

Hallo flexi,

das Volumen der s.c.-Nadeln bei uns beträgt 0,03 ml und das sind bei uns 6 I.E. Liquemin.

Aber mal ganz davon ab, bis jetzt ist noch keiner unserer Patienten an dem bißchen Luft (dreimal am Tag, bei manchen Pateinten bereits über 75 Tage am Stück...) gestorben.

Was ich nur sehr unangenehm finde:
Wenn ich aus Versehen mal vergesse eine fremdaufgezogene s.c.-Spritze zu entlüften (was lt. Schule auch nicht mehr notwendig ist), geht der Kolben die ersten 0,03ml ohne Widerstand durch, d.h. du verlierst das Gefühl für's langsame Spritzen.

So ergeht es mir zumindest. Deshalb werde ich trotzdem weiter entlüften.

Aber mal was anderes:

Aspiriert ihr vor dem s.c.-Spritzen? Wir dürfen das nicht mehr und auf einer einzigen Station (Gefäßchirurgie) müssen wir es (lt. ärztlichem Rundschreiben).

***
Sr. Stephanie
 
Hallo Sr. Stephanie,
Rampidl hat mir dem Verweis zum Thema Aspirieren völlig recht.

Die in deinem Haus übliche Berechnung ist so mathematisch nicht nachvollziehbar!
das Volumen der s.c.-Nadeln bei uns beträgt 0,03 ml und das sind bei uns 6 I.E. Liquemin
.
Gegeben: Injektionskanüle braun (Pravaz 18 od. G26) hat eine Länge von 12mm bei einem Aussendurchmesser von 0,45 mm.
Die Form entspricht der eines Zylinders. Die Volumenberechnung eines Zylinders geht nach der Formel Volumen=Pi mal r (zum Quadrat) mal Höhe.
V (in ml)= 3,14 mal 0,023cm (zum Quadrat) mal 1,2cm = 0,002 cm(hoch3)= 0,002ml.
Liquemin® hat unterschiedliche Konzentrationen. Bei Amp. 0,5 ml/5000 IE wäre die Nadel mit 20 IE gefüllt.
So ergeht es mir zumindest. Deshalb werde ich trotzdem weiter entlüften.
Dabei wird häufig in der Form entlüftet, bis der erste Tropfen die Kanüle verlassen hat. Mathematisch bedeutet das eine Fehlmenge von 0,05ml (20 Trpf wässrige Lösung=1ml). Die dabei entstehende Aussenbenetzung der Kanüle mit Liquemin® kann Nachblutungen im Stichkanal (Hämatombildung) führen.

So, damit aber Schluss mit den Korinthen....:hicks:
 

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