Einspringen? Muss ich das? Schlechtes Gewissen? Eure Erfahrungen!

Herzschwester

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17.10.2019
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:flowerpower: heyho! Ich bin neu hier und ja schreibt doch Alle mal! Würde mich über Austausch,was das Thema oben angeht freuen!
 
Du musst nicht. Wenn der Dienstplan steht ist er für BEIDE Seiten verpflichtend, und darf nicht einseitig geändert werden.
Letztendlich muss jede(r) für sich selber entscheiden ob man einspringen kann und will. Ich persönlich springe selten ein. Meine Freizeit /Erholungszeit ist mir wichtiger. Ein schlechtes Gewissen habe ich deswegen nicht. Warum auch? ICH bin nicht Schuld daran, wenn Schichten unterbesetzt laufen. ICH bin nicht verantwortlich für eine ausreichende Personalplanung. Auch wenn ich meine Kollegen sehr schätze und mag:meine Gesundheit steht letztlich an erster Stelle für mich.
Liebe Grüße
 
Heyho, - mit der Suchfunktion wirst Du auch viele Beträge zu dem Thema finden!
 
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Hallo, kann alles was WildeSchwester geschrieben hat nur bestätigen. Ich bin sogar noch einen Schritt weiter gegangen, meine Station hat keine Telefonnummer mehr von mir. Solange es die Führungsebene nicht für notwendig hält ein bezahltes Ausfallmanagement auf die Beine zu stellen, oder irgendwelche Anreize bietet (Einspringprämie,mehr Freizeit etc), solange sehe ich keinen Grund diesen organisatorischen Mangel auch noch zu unterstützen. Ausfallmanagement bedeutet nicht, die Telefonliste abzutelefonieren, während auf Station der Bär steppt, um Kollegen in der Freizeit zu belästigen, damit diese einspringen, nur weil das Management zu faul ? bequem? dumm? ist.
 
Ich springe ein, wenn ich kann und nicht dadurch einen 20-Tage-Block ohne frei habe oder sowas. Aber wenn ich Termine hab oder so, dann kann ich eben nicht. Schlechtes Gewissen... Na ja, manchmal, auch wenn ich weiß, dass ich es eigentlich nicht muss. Mir tut es halt für meine Kollegen Leid, wenn sie sich die Hacken abrennen, weil sie unterbesetzt sind, und auch für die Patienten, weil ich weiß, dass bei unterbesetzten Schichten eben zu wenig Zeit für eine wirklich qualitativ gute Versorgung ist und dann nur das nötigste gemacht wird. Aber ich seh es nicht ein, meine Termine dann abzusagen oder zu verschieben, die ich eh schon mühevoll um die Schichten herumplanen musste, weil man die Dienstpläne immer so spät erst bekommt.
 
In meinem Krankenhaus gibt es unter bestimmten Voraussetzungen einen Gutschein über 20 € wenn man einspringt, aber es verstehen die meisten, wenn man auch mal nein sagt. Es hilft schon, nicht die Handynummer rauszugeben und mit den Kollegen per Whatsapp vernetzt zu sein.
Bei aller Liebe zum Beruf, der Mensch braucht auch freie Tage, ich arbeite Vollzeit und habe immer so 40-50 Stunden, ich arbeite mehr als ich muss, in den nächsten Monaten muss jeder mehr arbeiten, weil eben die magische Zahl an Patienten nicht unter 8 gehen darf, egal was kommt.
Mal sehen, was da rauskommt, Mitarbeiter einfach zu überplanen ist nämlich auch nicht in Ordnung.
 
Etliche Kliniken machen das so, auch mein noch derzeitiger Arbeitgeber. Bei ihm bekommst du nach 2x einspringen einen Tank Gutschein von 42€.

Dafür darfst du aber auch noch zusätzlich eine unbezahlte rufbereitschaft ableisten, nennt sich Jokerdienst.
Wenn kann dem Tag auf keiner Station Mangel herrscht, dürftest du theoretisch um 16.30 deinen dienst beenden, nachdem du um 13.30 angetreten bist. Darfst dich aber davor erst bei der stellvertretenden PDL abmelden.

Aber keine Sorge, sie findet schon einen Mangel auf der Peripherie.
 
Heißt das, du kommst um 13:30 Uhr zum Spätdienst auf deine Station, wenn nirgendwo Mangel ist, kannst du um 16:30 Uhr nach Hause gehen, und wenn du irgendwo gebraucht wirst, gehst du nach 3 Stunden Dienst auf deiner Station dann auf einer anderen Station weiterarbeiten?
Oder musst du "nur" von 13:30 Uhr bis 16:30 Uhr telefonisch erreichbar sein, und wenn du gebraucht wirst, fährst du dann los?

Das sollte unsere Rufbereitschaft mal hören... Bei uns muss die Rufbereitschaft der Pflege nämlich nicht selbst ihren Hintern in die Klinik bewegen und arbeiten kommen. Die müssen nur von zu Hause aus organisieren, dass Ausfälle kompensiert werden. Und da kann man es sich natürlich leicht machen. Man schaut in die Dienstpläne, schaut wo zwei Leute im Dienst sind und ruft da an und schickt einen von den beiden auf die unbesetzte Station. Völlig egal, ob man die kennt oder nicht. Eine Kollegin von mir (GUKKP) wurde während der Übergabe auf eine Erwachsenenstation geschickt, um dort alleine Nachtdienst zu machen. Sie kannte die Station nicht, kannte keinen Patienten, keine Abläufe, nichts. Das Arbeiten ist ja nunmal ganz anders als bei uns in der Kinderklinik. Wir haben einen Teil ähnlich Aufgaben, aber wir haben eben auch viele andere Aufgaben, die bei den Erwachsenen nicht anfallen, während es dort Aufgaben gibt, die es bei uns nicht gibt. Und als sie gesagt hat, dass das unverantwortlich ist (und es zudem zu diesem Zeitpunkt auch unverantwortlich war, dass bei uns einer alleine ND macht, weil wir viele kritische Kinder unter unseren Intensivies hatten, bei denen es jederzeit zu einem Notfall kommen konnte, was aber Gott sei Dank erst zwei Tage später dann wirklich passierte und nicht in dieser Nacht), wurde ihr mit Abmahnung gedroht. Also ist sie rübergegangen. Unsere Bereichsleitung, die telefonisch hinzugezogen wurde, war krank, sonst wäre sie reingekommen (was allerdings auch nicht der Sinn der Sache sein kann). Die beiden betroffenen Kolleginnen haben dann Gefährdungsanzeigen geschrieben. Es ist aber kein Patient zu Schaden gekommen (Gott sei Dank), weshalb es die PDL nicht interessiert hat. Was ist das denn bitte? Muss denn immer erst was passieren, bevor die Leute zur Einsicht kommen?
 
Fast richtig, wenn du nicht gebraucht wirst, kannst du nach 16.30 wieder nach Hause und wirst nur für die 3h bezahlt. Wenn auf Peripherie Mangel herrscht, dann kannst du den kompletten Dienst dort machen und bekommst einen normalen Spätdienst bezahlt.

Lohnt sich finanziell nur ein ganzer Dienst. Hatte schon mal den Fall, dass ich laut Dienstplan einen normalen SD machen sollte, kaum, dass ich auf Station angekommen war, hieß es, dass ich einen Jokerdienst machen sollte.
Obwohl es an dem Tag nirgends einen Mangel gab, habe ich mich geweigert um 16.30 Feierabend zu machen.

Als meine stellvertretende Leitung erbost gefragt hat, warum ich mich nicht an deine Weisung gehalten habe, hab ich ihr erklärt, dass ich nicht 70 km zur Arbeit angefahren komme, um einen veränderten Dienst zu machen, der mit mir nicht abgesprochen war.

Erst nachdem ich ihr erklärt habe, dass dieser Dienstwechsel rechtlich unzulässig ist, hat sie mich mit solchen Diensten in ruhe gelassen.
 
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Als meine stellvertretende Leitung erbost gefragt hat, warum ich mich nicht an deine Weisung gehalten habe, hab ich ihr erklärt, dass ich nicht 70 km zur Arbeit angefahren komme, um einen veränderten Dienst zu machen, der mit mir nicht abgesprochen war.

Erst nachdem ich ihr erklärt habe, dass dieser Dienstwechsel rechtlich unzulässig ist, hat sie mich mit solchen Diensten in ruhe gelassen.

Sehr gut. Das machen leider nur zu wenige... die meisten hätten sich geärgert - und gefügt.
Solange so ein Verhalten wie Deines nicht zur Selbstverständlichkeit wird, wird sich an der Willkür der Obrigkeit nicht viel ändern....
 
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Reaktionen: Martin H.
Ich les wohl nicht recht. Wir werden mit 125% bezahlt - Überstunden eben! Und zwar immer.

Deutschland ist nicht Frankreich. :-?
Springt bei uns im Hause innerhalb von 48h vor dem Dienst jemand aus dem Frei ein, bekommt er eine Zusatzvergütung von 30,-. Trotzdem springe ich nicht mehr ein, zum einen aus Prinzip, zum anderen, weil von 30€ netto nicht mehr viel übrig bleibt. Ausbezahlen lasse ich meine Überstunden schon lange nicht mehr. Vom Geld kann ich mir keine Freizeit kaufen.
Einzige Ausnahmen, die ich mache, sind Dienste, die ich übernehme, die zeitnah (1-2 Wochen) mit entsprechendem Freizeitausgleich gegengerechnet werden.
 
Deutschland ist nicht Frankreich. :-?
Springt bei uns im Hause innerhalb von 48h vor dem Dienst jemand aus dem Frei ein, bekommt er eine Zusatzvergütung von 30,-. Trotzdem springe ich nicht mehr ein, zum einen aus Prinzip, zum anderen, weil von 30€ netto nicht mehr viel übrig bleibt. Ausbezahlen lasse ich meine Überstunden schon lange nicht mehr. Vom Geld kann ich mir keine Freizeit kaufen.
 
Bei uns gibt es die 20€ nur bei holen aus dem frei und nicht bei Tausch aus dienstlichen Gründen wie Personalausfall, 2 Schwangere in einer Schicht oder Überplanen.
Kommst du über 100 Überstunden werden dir die Überstunden ausgezahlt, wenn du sie nicht innerhalb von 3 Monaten abbbauen kannst.
 
Einzige Ausnahmen, die ich mache, sind Dienste, die ich übernehme, die zeitnah (1-2 Wochen) mit entsprechendem Freizeitausgleich gegengerechnet werden.
... wenn der dann auch stattfindet...
Hatte jetzt erst den Fall, dass ich an einem Tag aus dem Frei eingesprungen bin (wusste es drei Tage vorher) und dafür zwei Tage nach dem Einspringen frei haben sollte. Dann ist aber jemand anders ausgefallen, und ich musste meinen Dienst doch wie geplant machen...
 

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