Diplomarbeit zum Thema "Bipolar affektive depressive Patienten"

Marina85

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07.04.2014
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1
Beruf
Dipl. Pflegefachfrau
Akt. Einsatzbereich
Notfall
Funktion
Krankenschwester in Zusatzausbildung Notfall
Hallo zusammen

Ich arbeite auf einer Notfallstation und schreibe meine Dipl. Arbeit zum Thema bipola affektive depressive Patienten. Mich
interessiert was für Umgangsmöchglichkeiten/Strategien ihr habt. Das Thema Suizidalität und Zwangsmassnahmen.
Was sind DO`s und Dont`s im Umgang mit suizidalen depressiven Patienten.
Mir ist es wichtig, dass ich (Pflege) auf dem Notfall weiss was ich zu tun habe (Konzept, Empfehlungen existieren nicht). Ich finde dass es nicht immer notwendig ist die Personen zu fixieren oder in ein Time Out Zimmer zu sperren. Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Hat jemand Lust mir Auskunft zu geben? Evlt. habt ihr dazu Literatur,Leitlinien, Empfehlungen etc.

Ich würde mich sehr über Antworten freuen! Gerne auch per PN
 
Hi Marina,

es gibt schon Empfehlungen wie man mit suzidale Depressive in der Akutphase umgeht. Schau mal im Klinikenleitfaden Psychiatrische Pflege rein.

Ganz grob: Mit suzidalen Pat. macht man auf keinen Fall Paradox -Interventionen. Man lässt sie in der Regel nicht alleine sondern macht 1:1 Kontakt, wenn die Benzos anfangen zu wirken und Pat sich gefangen, kann man sie auch einige Minuten alleinlassen...bespricht man mit den Therapeuten und Kontaktsetting wird angeordenet.

Ich have eigentlich noch nie einen depressiv-suzidalen fixiert, sonder nur einge suizidale mit Borderline Störung, die anfingen ihr Kopf gegen die Wand zu hauen. Die fixieren wir manchmal. Aber so depressive Pat eigentlich nie- klar muss man die oft erst mal in geschlossen Bereich tun, damit sie nicht weglaufen und sich was antun oder sich nicht mit Zeugs aus der Küche verletzen.

Ich hoffe ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt :p
Wenn du noch Fragen hast, her damit.
 
Auf der geschlossenen, wo ich vor kurzem war, wurde kein suizidaler Pat. fixiert. Auch mit Diagnose Borderline und mehrfacher Selbstverletzung dort, wurde man niemals fixiert. Sondern es hat sich jemand Zeit genommen und man hat Medikamente gekriegt. Aber auch nicht so, dass man komplett abgeschossen war. (Nur einmal, aber man muss halt manchmal "austesten" was am besten hilft).
Die einzige Konsequenz meiner Selbstverletzung war, dass ich aufs Beobachtungszimmer kam und nie aus dem Sichtbereich des PP raus durfte, ohne genau zu sagen wohin ich gehe und was ich vorhabe (also z.B. duschen).

Mir hat sehr gut geholfen dass ich zu jeder Zeit einen Ansprechpartner hatte. Dass auch mal jemand sich Zeit genommen hab und ich praktisch "Einzelgespräch" hatte. Interessanterweise hat sich, wenn ich kurz vorm ausrasten war, einfach mal ein PP zu mir gesetzt und mit mir über Gott und die Welt geredet. Dadurch war zumindest für kurze Zeit der Druck aus der Situation raus.

Die Küche war bei uns übrigens nur für Mitarbeiter zugänglich, sowas wie Besteck und Teller durften den Essensraum nicht verlassen.

Das mal so am Rande als Betroffene geäußert.
 

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