Diplomarbeit über das Thema "Psychosomatisch kranke Patienten in der Pflege"

anke_sch.

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Hallo, Ich arbeite verzweifelt an meiner Diplomarbeit über das Thema "Psychosomatisch kranke Patienten in der Pflege"
Ich suche verzweifelt nach sogenannten Pflegetipps, welche den Umgang mit solchen Patientengut erleichtern, da ich der Meinung bin das solche Patienten noch häufig als "eingebildet krank" abgestempelt werden.
Wie schaut es auch mit der Pflegeplanung auf psychosomatiscen Stationen aus?

Würde mich sehr über informative Tipps freuen!!
 

Sinclaire

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Hallo Anke,

was ist denn konkret die Fragestellung deiner Diplomarbeit? Willst die Wechselwirkung zwischen Körper und Geist bearbeiten, die Ursache für viele psychosomatische Erkrankungen sind? Willst du dich mit der Thematik von Stress und Coping befassen? Willst du die Grundgedankend der Salutogense einfließen lassen, da Kohärenz einen wichtigen Anteil in der Psychosomatik einnimmt? Willst du Pflegepläne erarbeiten, die das berücksichtigen, wie sie z.B. in der kohärenten Beziehungspflege von Bauer zu finden sind?

Um was geht es dir? Das ist mir noch nicht ganz klar.

Cheers

Ingo :mryellow:
 

anke_sch.

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Psychosomatik

Hallo Ingo,

erst mal recht herzlichen Dank für deine Antwort.
Zu meiner Fragestellung zurück, ich glaube ich habe mich gestern im Forum ein bisschen falsch ausgedrückt.
In meiner Arbeit möchte ich einfach etwas näher auf den Umgang mit psychosomatisch kranken Patienten eingehen.
Ich möchte dabei einen kleinen Wissenskatalog erarbeiten für Pflegepersonal auf Normalstationen (Med. Abteilung, Chirugie,.)
Mit der Wechselwirkung von Körper und Seele habe ich mich bereits befasst, auch über die Ursachen von psychosomatischen Erkrankungen.
Die Thematik mit Stress und den einzelnen Bewältigungsstrategien möchte ich nur kurz streifen.
Pflegeplanungen möchte ich im Moment noch nicht erarbeiten, ich wollte nur wissen ob dies auf den Stationen angenommen wird oder einfach nur als Last gesehen wird. Ich würde abergerne einmal den Grundaufbau einer solchen Pflegeplanung sehen.
Bisher habe ich mich auch viel mit den Modellen der Psychosomatik beschäftigt (Alexithymie,... )
Abschließend möchte ich eigentlich nur mehr von einer speziell ausgebildeten Pflegeperson einige Informationen über den Stationsalltag auf einer Psychosomatischen Stat . erfahren. (Pat. Aufnahme, Gespräche? , Dauer der Aufenthalte, Umgang mit Angehörigen, Interdisziplinäre Zusammenarbeit; )

Würde mich über Antwort freuen
Liebe Grüße Anke :daumen:
 

seeker

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hallo,

ich möchte dir mal kurz schildern wie wir in der akutpsychiatrie stationär mit psychosomatische erkrankten umgehen.
wir zeigen interesse an dem was der patient zu erzählen hat.
wenn es klar ist das er ständig über psychosomatische dinge klagt,wird ihm der zusammenhang zwischen dem körperliche und psychischen befinden erklärt.dies auch mehrmals,bei bedarf.
oftmals ist es auch notwendig ihm zu sagen,das seine wahrnehmung seine eigene ist und niemand das gegenteil behaupten will,wir lediglich ihm einen anderen zugang zu seiner problematik versuch klar zu machen.
wenn es allerdings "ausartet",d.h. der patient ist schon zwanghaft nur noch mit seiner psychosomatischen problematik beschäftigt,dann ist es auch wichtig, dem eine grenze zu setzten.
entweder man vereinbart mit ihm einmal in jeder schicht ein kurzgespräch über sein befinden oder aber man sagt ihm auch direkt das man das jetzt nicht wieder bereden möchte,weil er sich damit im kreis bewegt,dann aber auch ein angebot gibt,um ihn von seinen gedanken dazu abzulenken.
oftmals ist das wiederholte,schon fast zwanghaft anmutende erklären seines empfindens auch ziel um aufmerksamkeit zu erhalten.
wenn er aufmerksamkeit von personalseite erhält unabhängig von seiner kontaktaufnahme,dann kann es auch passieren das das klagen weniger wird.
gerade das psychosamatische ist für den patienten selber sehr schwer erklärbar,weil er oftmals wirklich nicht die entsprechenden infos dazu hat und keinen zugang dazu entwickelt hat.

informationsgabe ist daher aus meiner sicht das wichtigste und hilfe im Verhalten damit.

aus der sicht des personals kann das aushalten mit einer psychosomatischen erkrankung sicher eine herausforderung darstellen.

lieb gruß,
seeker
 

anke_sch.

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Hallo,

Recht herzlichen Dank für deine Antwort,
Ich habe zwar noch nie auf einer Psych. gearbeitet, weiß aber nur aus dem normalen Stationsalltag das leider oft die Zeit für Gespräche fehlt.

Deshalb würde es mich interessieren wie ihr so arbeitet? (Gruppenpflege, Funktionspflege,..) Wie läuft das bei den Gesprächen ab, werden die in der Pflegeplanung geplant und vor allem wie wird das dokumentiert?

Würde mich über Antwort sehr freuen
Liebe Grüße Anke
 

Sinclaire

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Hallo Anke,

wir arbeiten in der Bezugspflege, d.h. jeder Patient hat einen festen Ansprechpartner mit dem er die Pflegeziele erarbeitet.

Die Pflegeplanung unterscheidet sich insofern beträchtlich, da man anleitende und beratende Pflege plant. Für das Verhalten der Pflege gegenüber dem spezifischen Patienten gibt es durchaus Planungen, aber im Großen und Ganzen plant man, wie man den Patienten dazu bewegt zu reflektieren, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen etc. Die Gespräche mit den Patienten werden geplant und vereinbart, um den Pflegeprozess durchzuführen und in Akutsituationen werden ebenfalls Gespräche gemäß der Pflegeplanung durchgeführt.

Viele dieser Maßnahmen lassen sich nachlesen bei Mary Townsend: Pflegediagnosen und Maßnahmen psychiatrischer Pflege

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Cheers

Ingo :mryellow:
 

*caro

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Weitere Literatur zum Thema:
Kistner, Walter: Der Pflegeprozeß in der Psychiatrie: Beziehungsgestaltung und Problemlösung in der psychiatrischen Pflege.

und

Holnburger, Martin: Pflegestandards - Psychiatrie


Viel Erfolg

Caro
 

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