Chancen auf Ausbildungsplatz mit schlechtem Abi?

Alex1987

Newbie
Registriert
27.05.2023
Beiträge
13
Hallo zusammen!

Ich bin 35 Jahre, arbeite bisher in einer ganz anderen Branche (Medien- und Eventbereich) und möchte im kommenden Jahr die Pflegeausbildung starten. Ich habe ein relativ schlechtes Abitur (3,1) mit schlechten Noten in den für die Ausbildung relevanten Fächern (Biologie, Chemie und Deutsch 6 Punkte - entspricht der Note 4). Leider hatte ich bisher auch keine Berührungspunkte zum Pflegeberuf, kein Praktikum oder ähnliches. Auch schätze ich es es schwierig ein, ein Praktikum vorab zu absolvieren, da ich Vollzeit berufstätig bin.

Wie realistisch stehen meine Chancen auf einen Ausbildungsplatz mit dann 36 Jahren, schlechtem Abitur, schlechten Noten in naturwissenschaftlichen Fächern und keinerlei Vorerfahrung im Pflegebereich?

Vielen Dank!
Alex
 
Deine Noten sind weniger ein Problem; aber irgendeine Art von Vorerfahrung wär gut.
 
Bewirb dich und wenn du eine ernsthafte Bewerbung einreichst, wirst du sicher eine Ausbildungsstelle finden. Noten vom Abitur spielen keine Rolle, Vorerfahrung auch nicht unbedingt. Aber deine Motivation für den Pflegeberuf solltest du schlüssig darlegen können! Viel Glück
 
Danke!
Die Kliniken in meiner Stadt geben als Voraussetzungen alle ähnliche Kriterien an: mind. Realschulabschluss, sehr gute oder gute Noten in Deutsch und naturwiss. Fächern.
Auch habe ich hier und in anderen Foren öfter gelesen, dass durchaus viele Abiturienten die Ausbildung beginnen und Realschulabschluss gar nicht so häufig vertreten ist. Ich lese auch von Abiturienten im 2er Bereich, die viele Absagen bekommen. Das macht mir schon etwas Angst bei meinen Voraussetzungen.
Das klingt für mich, als können sich Kliniken problemlos aussuchen, wen sie nehmen. Ist der Mangel an Pflegekräften - zumindest in Kliniken - gar nicht so riesig?
 
Deinen Mangel an praktischer Erfahrung kannst du ändern. Reiche Urlaub ein, zur Not unbezahlt, und mach ein Pflegepraktikum in einem Bereich deiner Wahl. Dann wirst du einerseits merken, ob der Beruf sich so darstellt, wie du dir das vorgestellt hast, und du kommst als Bewerber nicht mehr komplett unerfahren daher.
 
  • Like
Reaktionen: Martin H.
Andersrum gefragt:
Warum möchtest Du denn diese Ausbildung machen?
Grundlegend der innere Wunsch, etwas Sinnvolles zu machen, abends nach Hause zu gehen und etwas geleistet zu haben, wirklich gebraucht zu werden. Ich kann diese Sinnlosigkeit meines aktuellen Berufs nicht mehr ertragen. Außerdem das Streben nach Verantwortung und stetiger Weiterentwicklung. Und ein bisschen auch der Wunsch, physisch und emotional gefordert zu werden. Ich habe richtig Lust auf die Komplexität und Vielseitigkeit dieses Berufsfelds.
Explizit auf den Pflegeberuf bezogen bewegt mich der Gedanke, durch interdisziplinäres pflegerisches Handeln verbunden mit medizinischem Fortschritt die gesundheitliche Entwicklung des Patienten zu maximieren.

Das sind natürlich erstmal nur Aussagen, die ich aufgrund fehlender Einblicke in den Pflegeberuf nicht untermauern kann.
 
Deinen Mangel an praktischer Erfahrung kannst du ändern. Reiche Urlaub ein, zur Not unbezahlt, und mach ein Pflegepraktikum in einem Bereich deiner Wahl. Dann wirst du einerseits merken, ob der Beruf sich so darstellt, wie du dir das vorgestellt hast, und du kommst als Bewerber nicht mehr komplett unerfahren daher.
Ja, das wäre perfekt, ist aber vermutlich leider nicht so einfach. Ein Praktikum während des bezahlten Erholungsurlaubs ist meines Wissens nicht zulässig (widerspricht ja dem Sinn von Urlaub). Und auf unbezahlten Urlaub habe ich kein Anrecht. Da müsste mein Chef mitspielen, das halte ich für aussichtslos.
Ich überlege die ganze Zeit schon, wie ich die Sache mit dem Praktikum im laufenden Angestelltenverhältnis regeln könnte. Ich habe leider keine Lösung.
 
  • Like
Reaktionen: Lillebrit
Ein Praktikum während des bezahlten Erholungsurlaubs ist meines Wissens nicht zulässig (widerspricht ja dem Sinn von Urlaub).
Jaein. Geregelt ist das im
§8 Bundesurlaubsgesetz: Ein AN darf keiner Erwerbstätigkeit während seines Urlaubes nachgehen, die dem Urlaubszweck widerspricht. Ein unbezahltes Praktikum wird per definitionem nicht als Erwerbstätigkeit betrachtet, weswegen dieser Paragraph in deinem Fall keine Anwendung finden dürfte. Checke auch deinen aktuellen Arbeitsvertrag oder ggf Tarifvertrag auf eventuelle Regelungen bezüglich Nebentätigkeiten.

Aber vielleicht findet sich noch jemand anderes, der sich noch genauer mit den Regelungen auskennt. Unmöglich ist es jedenfalls nicht.
 
Wären kurzzeitige Praktika am Wochenende für dich ein Option? Nur um den Bereich Pflege überhaupt mal kennen zu lernen.
 
Aber ich habe in dieser Zeit leider nichts für den Pflegeberuf Relevantes gemacht

Es geht auch mehr darum, wie das Ausbildung-und Arbeitsleben verlaufen ist. Ob da 10 angefangene Berufsausbildungen waren und alle wurden abgebrochen, oder man einen kontinuierlichen Weg erkennen kann, wo was geleistet und erreicht wurde. Wie hat man sich selbst entwickelt? Hat man evtl schon gewisse Fähigkeiten erlernt, die man in der Pflege anwenden kann?
 
Wären kurzzeitige Praktika am Wochenende für dich ein Option? Nur um den Bereich Pflege überhaupt mal kennen zu lernen.
Ja absolut. Aber gibt´s sowas denn? Da hängt ja dann auch immer ein Praktikumsvertrag dran. Ich müsste sicherlich an mehreren Wochenenden Praktika absolvieren, um einen aussagekräftigen Einblick zu bekommen, oder? Bieten Kliniken so kurze Praktika an?
 
Es geht auch mehr darum, wie das Ausbildung-und Arbeitsleben verlaufen ist. Ob da 10 angefangene Berufsausbildungen waren und alle wurden abgebrochen, oder man einen kontinuierlichen Weg erkennen kann, wo was geleistet und erreicht wurde. Wie hat man sich selbst entwickelt? Hat man evtl schon gewisse Fähigkeiten erlernt, die man in der Pflege anwenden kann?
Lebenslauf ist nahezu lückenlos, bis auf 3 Monate Arbeitssuche nach der Berufsausbildung. In den letzten 12 Jahren seit Ausbildung war ich 10 Jahre festangestellt (2 Arbeitgeber) sowie 2 Jahre selbstständig. In aktueller Festanstellung habe ich eine leitende Position, wobei das in der Eventbranche eigentlich auch nichts wert ist. Zumindest ein gewisses Maß an Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit kann mir damit jedoch niemand absprechen.
 
Ja absolut. Aber gibt´s sowas denn? Da hängt ja dann auch immer ein Praktikumsvertrag dran. Ich müsste sicherlich an mehreren Wochenenden Praktika absolvieren, um einen aussagekräftigen Einblick zu bekommen, oder? Bieten Kliniken so kurze Praktika an?
Es gibt für Praktika keine feste Regeln. Das geht von ...... bis ..... . Und viele Betriebe werden da auch kreativer, was solche Schnuppertage betrifft, weil die 2. und 3. Berufsausbildung immer mehr im kommen ist, und somit wertvolle Fachkräfte bringt.
 
Jaein. Geregelt ist das im
§8 Bundesurlaubsgesetz: Ein AN darf keiner Erwerbstätigkeit während seines Urlaubes nachgehen, die dem Urlaubszweck widerspricht. Ein unbezahltes Praktikum wird per definitionem nicht als Erwerbstätigkeit betrachtet, weswegen dieser Paragraph in deinem Fall keine Anwendung finden dürfte. Checke auch deinen aktuellen Arbeitsvertrag oder ggf Tarifvertrag auf eventuelle Regelungen bezüglich Nebentätigkeiten.

Aber vielleicht findet sich noch jemand anderes, der sich noch genauer mit den Regelungen auskennt. Unmöglich ist es jedenfalls nicht.

Im Prinzip hast du Recht, ein unbezahltes Praktikum zählt nicht als Erwerbstätigkeit. Man liest aber viel davon, dass es im Zweifel Einzelfallentscheidungen sind, ob ein (Vollzeit-)Praktikum dem Erholungszweck widerspricht oder nicht.
So oder so ist in meinem Arbeitsvertrag eine Pflicht zur Meldung von Nebentätigkeiten geregelt. Ich bin unsicher, ob das taktisch klug wäre, dass mein Arbeitgeber davon Kenntnis hat.
 
Fast vergessen: Ich habe 2006 meinen Zivildienst in einem Altenpflegeheim absolviert, 8 Monate ging das glaube ich. Leider nicht in der Pflege, sondern in den Bereichen Verwaltung, Materialbesorgung und in der Küche. Bringt mir das was bei einer Bewerbung im Klinikum? Ist ja auch ewig her..
 
Fast vergessen: Ich habe 2006 meinen Zivildienst in einem Altenpflegeheim absolviert, 8 Monate ging das glaube ich. Leider nicht in der Pflege, sondern in den Bereichen Verwaltung, Materialbesorgung und in der Küche. Bringt mir das was bei einer Bewerbung im Klinikum? Ist ja auch ewig her..
Nein.
 
Hallo,
Ausbildungsplatz zu bekommen kein Problem. Klar es gibt regionale Unterschiede, aber wenn du flexibel bist wirst du einen bekommen. Z.B. im Raum Oberbayern, da die Schuldichte dort am höchsten ist.

Viel wichtiger ist, dass du deine theoretischen Vorstellungen vom Pflegeberuf mit der Wirklichkeit abgleichst. Du schreibst ja selbst, dass du noch keine Berührungspunkte mit der Pflege hattest.

Hast du einen Plan B, falls du z.B. nach einem Jahr feststellst - das habe ich mir aber ganz anders vorgestellt?
 

Ähnliche Themen