- Registriert
- 03.10.2008
- Beiträge
- 791
- Beruf
- GuK, Candida BA Angewandte Pflegewissenschaften
- Akt. Einsatzbereich
- Innere Medizin, Gastroenterologie, DHBW Student
- Funktion
- Gerätebeaufragte
Ich habe meinen Wahleinsatz im amerikanischen Militärkrankenhaus verbracht.
Hier ein kurzer Erfahrungsbericht:
Ich war auf einer MedSurg Station. Medical-Surgical bedeutet, da werden sowohl Fälle aus der inneren Medizin als auch chirurgische Patienten. Es war eine 36 Betten Station was nach Angaben der Kollegen eine mittlere bis größere Station darstellt.
Die Kolleginnen arbeiten 12-Stunden-Dienste, insgesamt 96 Stunden in zwei Wochen. Patienten sind hauptsächlich jüngere Männer mit unterschiedlichen Verletzungen.
In jeder Schicht gibt es eine Schichtleitung-Charge Nurse. Sie stuft die Patienten nach Pflegeaufwand ein in die 5 Stufen (1-minimaler Aufwand,5-höchster Aufwand) und entscheidet welche Pflegekraft welche Patienten betreut. Eine Pflegekraft betreut 2-5 Patienten.
Vier Berufsgruppen sind in die Pflege beschäftigt. RN-Registred Nurse und LPN-Licensed Practical Nurse übernehmen Verantwortung im Pflegeprozess.
RN kann man über 3 Wege werden:2 Jahre Associates Degree, 3 Jahre Hospital Training DIploma Degree, oder BSN(Bachelor of Science in Nursing). Nach dem Abschliessen eines staatlich anerkannten Programms, müssen alle Absolventen eine staatliche Prüfung bestehen. Nur BSN werden als professionellen Mitarbeitern im Gesundheitswesen anerkannt.
LPN kann man über eine einjährige Ausbildung an einer Berufsschule werden. Sie müssen ebenfalls eine staatliche Prüfung bestehen.
Alle RN's und LPN's sind bei den Pflegekammern des jeweiligen Bundesstaates registriert und müssen Ihre Lizenz jährlich erneuern. LPN's betreuen Patienten mit wenig komplexen Pflegebedarf und deren Berichte und Pflegeplanungen müssen immer von einer RN überprüft werden.
Weiterhin gibt es Certified Nursing Assistance CNA. Sie haben keine zugewiesene Patientengruppe. Sie unterstützen Patienten bei der Grundpflege.
Auf der Station wo ich war gab es auch MedTech's. Sie haben Blut abgenommen und Zugänge gelegt. Sie hatten meistens eine Sanitäterausbildung. Sie haben auch Patiententransport und Botengänge erledigt.
Es gab nur EDV-Dokumentation. In jedem Patientenzimmer gibt es einen PC. Alle an der Behandlung des Patienten Beteiligten haben mit einem Passwort und einer Chipkarte Zugang zu den Patientendaten. Je nach Berufsgruppe variieren Eintragungsrechte. Ich war von dem Dokumentationssystem begeistert.
Einmal pro Schicht wird Kopf-bis-Fuß-Assesment durchgeführt. Übrigens habe ich festgestellt, dass Begriff Assesment in D nur eine begrenzte Bedeutung hat. Hier ist Assesment Synonym für die Benutzung der Assesment Instrumente.
Unsere US-Kolleginnen benutzen es als Synonym für Einschätzung des Zustands und/oder Pflegebedarfs.
Jeder Patient bekommt nach der Aufnahme eine Pflegeplanung. Die Ersteinschätzung des Patienten dauert länger und ist umfassender als ich es in meiner bisherigen Karriere kennen gelernt habe. Dazu werde ich in meiner Hausarbeit einen Bogen entwickeln und vielleicht nach der Benotung durch meine Lehrerin hier posten.
Pflegeplanung wird einmal pro Schicht aktualisiert, auch unterschiedliche Risikoeinschätzungskalen/Screenings.
Mit den Patienten wird Tagesziel vereinbart und am Ende des Tages evaluiert. Die RN's und LPNs führen auch manche Teile der Grundpflege durch. Außer das RN's i.v. Medikation verabreichen dürfen habe ich keine großen Unterschiede im Mitwirkungsbereich gemerkt.
Der Stellenwert der Patientenedukation ist auch höher als in D. Dies wird auch peinlich genau dokumentiert.
Ich war auch begeistert von Schmerzerfassung und -kontrolle. Sie benutzen zwar numerische Rangskala, was ich kritisch betrachte, aber sie sind verpflichtet nach der Gabe der schmerzlindernden Medikamente Schmerzzustand erneut zu erfassen. Und zwar nach i.v.-Gabe nach 30min nach Oralgabe 1Std.
Auf jeden Fall werde ich viele Sachen in meiner praktischen Arbeit benutzen. Vor allem dieses Head to Toe Assesment und Patientenedukation.
Was ich als mangelhaft betrachtet habe war multikulturelles Pflegen und sehr unterschiedliche Auffassung der gesunden Ernährung zwischen D und USA.
Bei fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Übrigens alle Angaben ohne Gewähr, das sind meine Erlebnisse.
Hier ein kurzer Erfahrungsbericht:
Ich war auf einer MedSurg Station. Medical-Surgical bedeutet, da werden sowohl Fälle aus der inneren Medizin als auch chirurgische Patienten. Es war eine 36 Betten Station was nach Angaben der Kollegen eine mittlere bis größere Station darstellt.
Die Kolleginnen arbeiten 12-Stunden-Dienste, insgesamt 96 Stunden in zwei Wochen. Patienten sind hauptsächlich jüngere Männer mit unterschiedlichen Verletzungen.
In jeder Schicht gibt es eine Schichtleitung-Charge Nurse. Sie stuft die Patienten nach Pflegeaufwand ein in die 5 Stufen (1-minimaler Aufwand,5-höchster Aufwand) und entscheidet welche Pflegekraft welche Patienten betreut. Eine Pflegekraft betreut 2-5 Patienten.
Vier Berufsgruppen sind in die Pflege beschäftigt. RN-Registred Nurse und LPN-Licensed Practical Nurse übernehmen Verantwortung im Pflegeprozess.
RN kann man über 3 Wege werden:2 Jahre Associates Degree, 3 Jahre Hospital Training DIploma Degree, oder BSN(Bachelor of Science in Nursing). Nach dem Abschliessen eines staatlich anerkannten Programms, müssen alle Absolventen eine staatliche Prüfung bestehen. Nur BSN werden als professionellen Mitarbeitern im Gesundheitswesen anerkannt.
LPN kann man über eine einjährige Ausbildung an einer Berufsschule werden. Sie müssen ebenfalls eine staatliche Prüfung bestehen.
Alle RN's und LPN's sind bei den Pflegekammern des jeweiligen Bundesstaates registriert und müssen Ihre Lizenz jährlich erneuern. LPN's betreuen Patienten mit wenig komplexen Pflegebedarf und deren Berichte und Pflegeplanungen müssen immer von einer RN überprüft werden.
Weiterhin gibt es Certified Nursing Assistance CNA. Sie haben keine zugewiesene Patientengruppe. Sie unterstützen Patienten bei der Grundpflege.
Auf der Station wo ich war gab es auch MedTech's. Sie haben Blut abgenommen und Zugänge gelegt. Sie hatten meistens eine Sanitäterausbildung. Sie haben auch Patiententransport und Botengänge erledigt.
Es gab nur EDV-Dokumentation. In jedem Patientenzimmer gibt es einen PC. Alle an der Behandlung des Patienten Beteiligten haben mit einem Passwort und einer Chipkarte Zugang zu den Patientendaten. Je nach Berufsgruppe variieren Eintragungsrechte. Ich war von dem Dokumentationssystem begeistert.
Einmal pro Schicht wird Kopf-bis-Fuß-Assesment durchgeführt. Übrigens habe ich festgestellt, dass Begriff Assesment in D nur eine begrenzte Bedeutung hat. Hier ist Assesment Synonym für die Benutzung der Assesment Instrumente.
Unsere US-Kolleginnen benutzen es als Synonym für Einschätzung des Zustands und/oder Pflegebedarfs.
Jeder Patient bekommt nach der Aufnahme eine Pflegeplanung. Die Ersteinschätzung des Patienten dauert länger und ist umfassender als ich es in meiner bisherigen Karriere kennen gelernt habe. Dazu werde ich in meiner Hausarbeit einen Bogen entwickeln und vielleicht nach der Benotung durch meine Lehrerin hier posten.
Pflegeplanung wird einmal pro Schicht aktualisiert, auch unterschiedliche Risikoeinschätzungskalen/Screenings.
Mit den Patienten wird Tagesziel vereinbart und am Ende des Tages evaluiert. Die RN's und LPNs führen auch manche Teile der Grundpflege durch. Außer das RN's i.v. Medikation verabreichen dürfen habe ich keine großen Unterschiede im Mitwirkungsbereich gemerkt.
Der Stellenwert der Patientenedukation ist auch höher als in D. Dies wird auch peinlich genau dokumentiert.
Ich war auch begeistert von Schmerzerfassung und -kontrolle. Sie benutzen zwar numerische Rangskala, was ich kritisch betrachte, aber sie sind verpflichtet nach der Gabe der schmerzlindernden Medikamente Schmerzzustand erneut zu erfassen. Und zwar nach i.v.-Gabe nach 30min nach Oralgabe 1Std.
Auf jeden Fall werde ich viele Sachen in meiner praktischen Arbeit benutzen. Vor allem dieses Head to Toe Assesment und Patientenedukation.
Was ich als mangelhaft betrachtet habe war multikulturelles Pflegen und sehr unterschiedliche Auffassung der gesunden Ernährung zwischen D und USA.
Bei fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Übrigens alle Angaben ohne Gewähr, das sind meine Erlebnisse.
