Auswanderung nach Italien/Südtirol

  • Ersteller Ersteller Ying_Yang
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Hi Pia,

will Dir noch alles Gute für Deinen ersten Arbeitstag wünschen und ich bin schon mehr als gespannt, was Du zu berichten hast !!!
Vielen Dank für die vielen Informationen bisher! :bussis:

Viele Grüße aus der Toskana,

Aloha :wavey:
 
Danke, liebe Aloha!
Ich darf ab Mittwochmorgen arbeiten! Habe mich schon lange nicht mehr so auf`s Arbeiten gefreut.:D
 
Erster Arbeitstag geschafft. Es war viel Neues und viel Bekanntes. Aber die Hygiene ist entweder in D übertrieben oder in I total nachlässig. Z. B. gibt es gar kein Händedesinfektionsmittel, man muss sich also immer die Hände waschen. Die Flächen werden gelegentlich mit Alkohol gereinigt. Gestaunt habe ich auch, als ein mit Atropin und Prostigmin antagonisierter Pat. flucks und ohne jegliche weitere Überwachung direkt zur Station gebracht wurde. Der AWR ist nur für sehr problematische Pat., alle anderen kommen direkt zur Station.
Während die OP-Schwestern schon die Tische für den nächsten Pat. vorbereiteten, wischten und putzten die Putzfrauen den Saal, in dem der vorherige Pat. noch mit Tubus lag.
Aber es scheint nicht mehr Infektionen zu geben.
Auf Pünktlichkeit und Einhaltung der Pausen wird pinibelst geachtet.
Ansonsten ist die Arbeit in der Anästhesie ähnlich wie in D. Pflegepersonal nimmt Pat. an, legt Braunüle, fragt nach möglichen Allergien, spritzt Medikamente nach Anweisung des Arztes, Arzt intubiert.
Es ist eine riesige Abteilung in einem ca. 2500 Bettenhaus. Es wird noch lange dauen, bis ich alle Kollegen kennengelernt habe und vor allem die Namen behalten habe.
Zur Frühstückspause stehen einem kostenlos Wasser, Tee und Kaffee zur Verfügung.
Die Einarbeigung dauert 3-6 Monate. Ich habe eine Tutorin, es gibt einen Einarbeitungsordner mit richtigem Konzept. Nach einem, nach 3 und nach 6 Monaten werden dann jeweils Zwischengespräche geführt.
 
Es war viel Neues und viel Bekanntes. Aber die Hygiene ist entweder in D übertrieben oder in I total nachlässig. Z. B. gibt es gar kein Händedesinfektionsmittel, man muss sich also immer die Hände waschen. Die Flächen werden gelegentlich mit Alkohol gereinigt.
Hallo Pia,

dazu könnte uns eigentlich nur eine Statistik über Krankenhausinfektionen weiterhelfen in der die beiden Länder verglichen werden.

Ich wünsch dir weiterhin viel Spass, dass es so wird wie du es dir vorstellst.

Schönen Abend
Narde
 
Ich muss mich korrigieren, das Haus hat "nur" gut 1000 Betten, die Mitarbeiterzahl beläuft sich auf ca. 2500, da hat sich meine Kollegin vertan.

Bisher gefällt es mir gut, es ist viel zu tun, viel action, so wollte ich es ja haben. Durch den Ärztemangel gibt es einen Austauch mit Ärzten aus Verona, die sprechen natürlich nur Italienisch, so werde ich schnell weiterkommen. Gestern war ich mit einer Anästhesistin im Saal, die unbedingt Deutsch lernen möchte. Wenn wir mit Deutsch und Italienisch nicht weiterkamen, haben wir Englisch gesprochen. Das war klasse, Italiener sprechen ja eher selten Englisch.

Beim Thema Hygiene muss ich oft schlucken, aber ich schlucke es hinunter.
Ansonsten ist die Einrichtung sehr modern, habe ich nicht erwartet, neueste Narkosegeräte, moderner OP.
Anästhesist und Schwester lösen sich gegenseitig zur Kaffeepause ab, also Schwester darf allein im Saal bleiben.

Bei den Arbeitszeiten gibt es einen regelmäßigen Turnus, der sich also immer wiederholt. Ich kann mir meine Dienste also über das ganze Jahr ausrechnen. Es darf nach der Einarbeitung getauscht werden, was auch häufig gemacht wird.

Meinen Arbeitsvertrag habe ich endlich bekommen, das war sehr wichtig für die Quästur und die Aufenthaltsgenehmigung, die ich in ca. 3 Wochen erhalten werde. Daran hängt ja auch die dauerhafte Einschreibung beim Berufsverband, an der letzten Endes meine Arbeitserlaubnis hängt. Außerdem brauche ich den Arbeitsvertrag für die Krankenkasse. In Italien ist die Krankenkasse steuerfinanziert. Jeder, der Steuern zahlt, kann sich bei der örtlichen Krankenkasse einschreiben und bekommt ein Heftchen, in dem der zugeteilte Hausarzt steht. Wie das mit Vorsorgeuntersuchungen läuft, weiss ich noch nicht.

Zum Thema Zweisprachigkeitsprüfung: Pflegepersonal muss ja die zweitschwerste, Stufe B, absolvieren, allerdings entspricht der schriftliche Teil der der Ärzte, der Stufe A, der schwersten.
 
Hallo Pia ,
wollte mich auch mal wieder bei Dir melden.
Schön zu lesen , daß sich bei Euch nun so langsam alles in geregelte Bahnen lenkt.
Wünsche Dir und Deinem Mann weiterhin alles Gute und schick uns mal so ein bißchen Gardaseefeeling nach NRW...
LG von Ernie
 
Danke, liebe Ernie, ich schick` Dir ganz viele feelings, wenn Du magst.:-) Pass` auf, bald kommst Du auch noch her.:D

Die Zweisprachigkeit ist hier in Südtirol ein Politikum und ist auf "Wunsch" der deutschsprachigen Bevölkerung entstanden, damit in den Behörden auch Deutsch gesprochen wird. Man sieht immer noch ältere Menschen mit der blauen Schürze, die nach dem 2. Weltkrieg ein Zeichen des Widerstandes war.

In die Stadt Bozen als Landeshauptstadt und Verwaltungsstadt sind gezielt Süditaliener versetzt worden, damit die italienische Bevölkerung überwiegt. Bis heute ist das so geblieben, Bozen ist eine "ganz normale" italienische Stadt. Ich setze das bewusst in Gänsefüsschen, da ich das nicht bewerten, sondern berichten möchte.
Die ehemals deutsche bzw. österreichische Bevölkerung "rächt" sich auf ihre Weise, in dem sie in Wohnungs- und Arbeitsangeboten schreibt "Nur an Einheimische".
Diskussionen um die beiden Amtsprachen bzw. Deutsch als Amtssprache wird es wohl immer geben.

Bei mir im Sanitätsbetrieb wird zu 90% Italienisch gesprochen. Morgens gibt es eine 30-minütige Besprechung in italienischer Sprache. Auch Abteilungsbesprechungen werden auf Italienisch abgehalten.

Die Zweisprachigkeitsprüfung muss es in sich haben. Eine meiner Kolleginnen, die fliessend Italienisch spricht, hat sich schon mehrmals vergeblich daran versucht. Auf meine Nachfrage sagte sie, sie tue sich mit der Grammatik sehr schwer. Diese wird im mündlichen Teil, auch mit der zugehörigen Regel, abgefragt.
 
Vielen Dank fuer Deine interessanten Berichte!!!! :daumen:

Zum Thema Haendedesinfektionsmittel: gab es in England auch nicht, aber in dem "Haendewaschmittel" war wohl was Desinfizierendes drin.
Es gab auch keine Spruehflaschen zur Hautdesinfektion, sondern nur diese winzigen, einzeln abgepackten Alkoholtupfer (oder besser gesagt: feuchte Mini-Papierblaettchen). Ist erst mal sehr ungewohnt, wenn man keine Spruehflasche mehr zur Verfuegung hat.

Doch zurueck zu italienischen Verhaeltnissen :mrgreen: ....

An der Sprachpruefung haette ich aber zu knabbern.... Hut ab vor deinen sprachlichen Leistungen!!!!!

Weiterhin alles Gute und viel Spass bei der Arbeit

wuenscht Aloha :)
 
@Aloha: Schn, dass Dir meine Beiträge gefallen.:wink1:

Das mit dem "fehlenden" Händesdesinfektionsmittel ist in der Tat gewöhnungsbedürftig, aber wie heisst es so schön, "andere Länder-andere Sitten", nicht wahr?:D Ich nehme, weil`s bei mir einfach so drinsitzt, gelegentlich das Hautdesinfektionsmittel, mit dem der Arm des Patienten abgewischt wird, bevor die Braunüle gelegt wird. Das ist auch keine Sprühflasche, sondern eine große mit Stöpsel. Und siehe da, ich habe bei meiner Tutorin beobachtet, dass sie es auch so macht.

Danke für das Kompliment mit den Sprachkenntnissen. Die Südtiroler sprechen glücklicherweise ein sehr sauberes Italienisch (im Gegensatz zum Deutsch, das hat einen sehr starken Dialekt) und die "von Hause aus" Deutschsprachigen sind besser zu verstehen, da sie einen deutschen Akzent haben. Verstehen finde ich ohnehin einfacher als sprechen. Aber so langsam traue ich mich auch, zu sprechen. Wir sitzen ja mit vielen in einem Boot, einige der Italiener möchten Deutsch lernen und so helfen wir uns.

Inzwischen sind wir auch richtig stolz über das, was wir hier geschafft haben. Und fachlich kann ich eine Menge lernen.
 
Der Verdienst als Freiberufler ist zunächst einmal sehr hoch. (In der Anästhesie, im OP und auf der Intensivstation erhält man etwas mehr als auf einer peripheren Station, aber das ist in D ja auch so). Wobei ich natürlich noch nicht weiss, was und ob ch am Ende des Jahres an Steuern nachzuzahlen habe. Zunächst werden von meinem Gehalt nur 20% Steuern abgehalten. Die Rentenversicherung kostet 2xjährlich (nicht monatlich, da hatte ich mich vertan) 15% des Gehaltes und die Krankenkasse ist kostenlos, da steuerfinanziert. Ich habe das mal durchgerechnet und komme, obwohl ich keine Lohnfortzahlung während der 6 Wochen Urlaub bekomme und kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld bekomme, auf einen höheren Betrag als den, den ich zuletzt in D verdient habe. Natürlich darf man nicht vergessen, dass es keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gibt und ich für bestimmte Fortbildungen unbezahlt freinehmen muss. Gegen Krankheit im Krankenhaus kann ich mich versichern, gegen Krankheit zuhause nicht.

Meine reguläre Wochenarbeitszeit liegt bei 38,5 Stunden, wobei ich in dem einen Jahr nicht mehr als 2000 Stunden bezahlt bekomme. Die Wochenarbeitszeit der Angestellten soll auf 41 Stunden erhöht werden. Diesem Rhythmus werden die Freiberufler natürlich angeglichen.

Die Organisation im OP funktioniert bestens. Es gibt von der pflegerischen Seite im OP und der Anästhesie sowie von der ärztlichen Seite Mitarbeiter mit Piepern, die z. B. die zusätzlichen Notfälle organisieren, die Umgestaltung des OP-Programms, die Mittagspause der Mitarbeiter. Überstunden scheinen selten zu sein, da auch hier eine straffe Organisation der Ablösung greift. Und es gibt immer einen Mitarbeiter, der den sog. Springerdienst hat, wenn es Krankheitsfälle gibt. Dann wird der Dienst flexibel geändert.

Es gibt Krankenträger für Patieneten, für Blutproben, für Transfusionen.

Auch klappt die Zusammenarbeit mit den Stationen sehr gut, wenn z. B. der Patient ein Antibiotikum im OP erhält. In D fehlte das oft oder ein falsches wurde mitgegeben. Hier bekomme ich teilweise schon die beschriftete Kochsalzflasche dazu mit.

Transfusionen hängen wir nach Nummernüberprüfung durch den Arzt selbst an, auch bei Erstgabe. Einen Bed-Side-Test vor der Gabe gibt es nicht in der Abteilung.
 
Zum Thema Krankenversicherung: so wie ich das hier mitbekommen habe, sind alle Italiener einfach durch die Tatsache, dass sie Italiener sind, krankenversichert. Kannst Du das bestaetigen?

Muss jetzt doch nochmal was aus England einwerfen (ich hoffe, Du erlaubst...), da es mir zum Thema "Blutkonserven anhaengen" eingefallen ist: Dort bekam man vom Arzt die Anordnung - Patient XY soll 2 Erythrozytenkonzentrate bekommen - von da ab hatte er mit der Sache nix mehr zu tun. Lag alles in der Hand der RN's. Ein Bed-side-Test war in England ebenfalls unbekannt - gabs nicht. Jetzt frag' ich mich allerdings: Wieso hat der Test in Deutschland einen englischen Namen??? :gruebel:

Zurueck zu Suedtirol:Deine Berichte klingen, als haettest Du Dich schon gut eingefunden im Klinikalltag - super!!! :daumen:

LG Aloha :wavey:
 
@Aloha: Natürlich "erlaube" ich "Einblendungen" aus England. Man kann doch nicht alle Auslandserfahrungen trennen und deswegen extra den Threas wechseln, nicht wahr?
Warum der "Bedside Test" einen englischen Namen hat? Vielleicht, weil die Deutschen so gerne "Denglisch" reden? Keine Ahnung, in D übernimmt man ja gern die englische Bezeichnung, in Italien wird hingegen alles ins Italienische übersetzt.
Vielleicht ist es ja auch ein amerikanischer Test? Oder es gab ihn früher einmal in GB?

Ja, als italienischer Staatsbürger ist man sofort krankenversichert in I, aber nur dann! Alle anderen müssen ein Beschäftigungsverhältnis nachweisen. Da man dann Steuern zahlt, ist man auch automatisch versichert, die Eintragung bei der Kasse ist dann eine Formsache.

So langsam fühle ich mich auch wieder heimisch in der Anästhesie. Allerdings habe ich noch meine Tutorin an meiner Seite. Hier erfolgt die Einarbeitung systematisch mit Mappe und Zwischengesprächen. So etwas kenne ich aus D nicht. Neulinge bekommen eine 6-monatige Einarbeitung. Bei mir soll es wohl kürzer sein, da ich schon in der Anästhesie gearbeitet habe.
 
Hallo Pia

erst mal vielen Dank für deine tollen Berichte.
Nun kann man doch ein bisschen abschätzen was auf einen zukommt.

Hatte eigentlich vor nächstes Jahr nach Italien zu gehen ( in den Bereich Psychiatrie), aber wenn ich das hier alles so lese bekomme ich doch Muffensausen.

In solchen Dingen bin ich ja ein sehr bequemer und vorsichtiger Mensch...will alles richtig machen. Gibt es denn keine Agenturen die sowas für einen übernehmen?
 
@Sidda Lee: Vielen Dank für`s positive Feedback.:bussis:
Wohin nach Italien wolltest Du denn eigentlich gehen? Nach Südtirol? Das kann ich Dir nach wie vor nur empfehlen, ehrlich! Besonders, wenn Du weisst, wie Du`s machen sollst. Ich habe ja meine Empfindungen und Erfahrungen aufgeschrieben, es mag sein, dass Du das als ganz anders empfindest. Vor allen Dingen wusste ich ja anfangs gar nicht genau, wo ich anfangen sollte. Jetzt wüsste ich`s und würde es jederzeit wieder machen. Und ich bereue nichts, noch nicht einmal unseren Start in Livorno.
Wenn ich Dir irgendwie behilflich sein kann, so mache ich das gerne auf Anfrage.:)
Das Arbeiten lohnt sich hier wirlich, es macht mir viel mehr Spaß als in D. Die gesamte Lebensqualität ist hier viel höher. Und die Menschen sind nicht so im Dauerstress wie in D. Außerdem genieße ich es, dort zu wohnen, wo andere Urlaub machen.

Ob es hier Agenturen gibt, weiss ich nicht, aber ich bin ohnehin kein Freund davon. Jede Agentur wird versuchen, sich ein großes Stück vom Kuchen abzuschneiden. Aber das musst Du natürlich selbst wissen. Will sagen, das schaffst Du auch allein. Hast Du schon mal gegoogelt?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein großer Unteschied zu D im fachlichen Bereich ist, dass die Brustoperationen (von Ablatio bis LK-Entfernung über SSN) ausschließlich von den Chirugen durchgeführt werden. Aus D kenne ich das nur so, dass derartige OPs von den Gynäkologen durchgeführt werden.
 
Hallo Pia,bin seit einigen Minuten neu hier und ich möchte Dir sagen, daß ich Euch beneide.
Ihr seid schon einige Schritte vorraus,wir haben auch vor nach Südtirol zu gehen.
Ich wünsche Euch von ganzem Herzen das alles so klappt wie Ihr es geplant und gedacht habt.Vielleicht kannst du uns wenn die Zeit da ist, Tips geben was man alles beachten muß bei einem Umzug und bei einer Bewerbung im Krankenhaus oder Pflegeheim.
Melde dich mal bitte bin sehr gespannt wie es Euch so ergeht
Freundliche grüße von Susi63
 
@Susi63: Ich danke Dir.:bussis: Ich habe hier ja schon so einiges an Infos aufgeschrieben. Ist wahrscheinlich inzwischen ein ziemliches Durcheinander geworden, nicht wahr? Aber gewisse Dinge sind ja für ganz Italien gleich. Nämlich die Übersetzungen und Beglaubigungen der Zeugnisse, die zum Gesundheitsministerium nach Rom geschickt werden. Für den Rest ist es am besten, man ist schon vor Ort, da eines ohne das andere nicht geht. Wobei das IPASVI Bozen ja schon Ausnahmen bezüglich der Aufenthaltsgenehmigungen macht. Ich weiss nicht, wie das mit der Steuernr. ist, deswegen würde ich auf alle Fälle herkommen und mit 2. Wohnsitz (dafür reicht ein Hotel oder eine Ferienwohnung) die Steuernr. beantragen. Damit kann man sich dann beim IPASVI voräufig einschreiben und die Aufenthaltsgenehmigung nachreichen. (In Livorno war ohne die Steuernr. keine Einschreibung möglich). Vom potentiellen Arbeitgeber braucht man ein Schreiben, dass sie einen einstellen möchten, um diese Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen.
Ich habe in Südtirol bei allen 4 Sanitätsbetrieben angefragt und alle hatten Stellen frei. 2 habe ich mir dann angeschaut und dann nach Bauchgefühl entschieden. Die Bewerbungen sind ganz unkompliziert. Du schickst einfach Deinen Lebenslauf an die Pflegedirektion. Wenn Du nach ein paar Tagen nichts hörst, fragst Du einfach nach. Eine Stelle bekommst Du auf alle Fälle. Ich persönlich kann Dir den Süden Südtriols empfehlen, da es dort viel wärmer und italienischer ist. In Bozen kommst Du ohnehin ohne Italienisch nicht weit. Aber auf den Behörden wird überall auch Deutsch gesprochen.

Ein kleines Problem könnte die Wohnungssuche darstellen. Wohnraum ist hier rar und teuer. Wir waren zunächst in einer Ferienwohnung und haben aber innerhalb von 2 Wochen eine sehr schöne Wohnung gefunden. Die Vermieter scheinen hier ganz unkompliziert zu sein. Sie verlangen keine Gehaltsabrechnungen.
Von Schwarzvermietungen würde ich die Finger lassen. Du brauchst die offizielle Meldeadresse ja auch für Deine Papiere.

Wenn Du Fragen hast, stehe ich Dir gern zur Verfügung. Ich kann Dir nur zu dem Schritt raten, er lohnt sich. Und wenn man weiss, in welcher Reihenfolge man vorgehen muss, klappt das auch. Die Italiener sind halt noch vieeel bürokratischer als die Deutschen, das hätte ich nie für möglich gehalten. Zumindest diesbezüglich werde ich nie wieder über D schimpfen.:D
 
Ich habe das italienische Gesundheitssystem noch nicht vollständig durchschaut, aber was mir positiv aufgefallen ist, dass vieles in meinen Augen unkomplizierter abläuft. Z. B. kann ich mir selbst den Grippeimpfstoff in der Apotheke abholen und ihn mir dann vom Hausarzt (oder auch von Kollegen) spritzen lassen. Für mich ist so etwas ein Zeichen von Selbstbestimmung.

Auch gibt es Tierarznei in jeder Apotheke und Mittel gegen Zecken um Zooladen. Ich muss also nicht für jede Wurm- oder Antizeckenkur zum Tierarzt laufen.

Fachlich ist mir in der Gynäkologie aufgefallen, dass es in meinem Sanitätsbetrieb keine PDAs im Kreißsaal gibt, nur bei raccommandierten Patienten. Sectionis werden ausschließlich in SPA (oder natürlich in ITN, aber eben nicht in PDA, wie ich es aus D vorwiegend kenne) gemacht.
 
Hallo Pia

ich bin noch unschlüssig wohin es mich ziehen wird/soll :weissnix:
Eigentlich war ein Kriterium "hauptsache Meer´und warm"
Ich bin da ziemlich flexibel.
Allerdings überfällt mich momentan das Muffensausen ob ich das alles schaffe.
Ein fremdes Land, italienisch lerne ich erst seit Februar...fremde Menschen, andere Gepflogenheiten und ....achja, das Übliche halt.

-aufs grade Wohl werde ich sicher nicht umziehen. Ich bin ein Sicherheitsmensch und werde meine Koffer erst packen wenn ich weiss wohin und das ich da eine Stelle habe.

Momentan sitze ich im Nachtdienst und vor meinen Italienischhausaufgaben :gruebel: ...und hab mir grad überlegt vielleicht doch nach England zu gehen, da kann ich die Sprache wenigstens :verwirrt:
 

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