Südtirol
Südtirol ist zwar Italien, hat jedoch, genau wie Sardinien und Sizilien, einen Sonderstatus, daher habe ich einen neuen Strang eröffnet. Wenn es falsch ist, bitte verschieben.
Die Registrierung als Krankenschwester ist in Südtirol genau wie im Rest von Italien, allerdings sind die IPASVI (Berufsverband)-Gebühren etwas niedriger als z. B. in Livorno. Ich hatte großes Glück, dort mit meinen Unterlagen vorbeigegangen zu sein, denn am Nachmittag war eine Sondersitzung und ich wurde eingeschrieben. Allerdings zunächst für 3 Monate, da ich die Aufenthaltsgenehmigung noch nicht habe, die bekomme ich erst, wenn ich den Arbeitsvertrag habe, den bekomme ich jedoch nur, wenn ich eingeschrieben bin...
Glücklicherweise nimmt das IPASVI Bozen diese Kurzzeiteinschreibungen vor.Man war dort sehr hilfsbereit, hat meine Einschreibung in Livorno gestoppt und ist ohnehin Ansprechpartner bei Fragen und Problemen. Eine Krankenschwester dort hat mir den Verband erklärt. Es sollte eigentlich eine Kammer gegründet werden, die sehr stark ist und viel Macht hat, aber durch den Regierungswechsel in Italien liegt das jetzt zunächst auf Eis, weil man nicht weiss, wie Prodi damit umgeht.
In Bozen darf im öffentlichen Dienst nur als Angestellte/r gearbeitet werden, wenn eine Zweisprachigkeitsprüfung abgelegt wurde, der Schwierigkeitsgrad richtet sich nach dem Ausbildungsstand. Für Berufe, bei denen studiert wurde, gilt der höchste Schwierigkeitsgrad.
Man darf jedoch 1 Jahr (evtl. auch länger) als Freiberufler/in arbeiten, muss sich dann selbst versichern und die Fortbildungen, die Pflicht sind, selbst finanzieren.
Dadurch, dass die Krankenpflegeausbildung in Italien ein Studium geworden ist, ist es kein ärztlicher Hilfsberuf mehr, sondern ein eigenständiger Berufszweig, der natürlich nach ärztliche Anordnungen handelt. Ich habe eine deutschsprachige Broschüre bekommen, werde versuchen, die einzuscannen und zu posten.
Der Sanitätsbetrieb (so heissen hier die Krankenhäuser), bei dem ich arbeiten werde, hat zwar einige Stellen frei, spricht jedoch nicht von Pflegenotstand.
Die IPASVI-Mitarbeiterin sagte, zur Zeit sei zwar Bedarf, allerdings war die Situation vor 10-20 Jahren erheblich besser, was die Verträge angebelangt. Auch in Italien wird gespart. Nach ihrer Erfahrung verlaufen Angebot und Nachfrage wellenförmig. Das Überangebot an Pflegepersonal in Deutschland könne eine Richtungsweisung für Italien sein.