Arbeiten auf der Intensivstation?

Tetty

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NRW
Hallo,
hier sind bestimmt viele Fachkrankenschwestern für die Intensivpflege.
Mich würde mal interessieren warum ihr gerne auf der Intensivstation arbeiten wollt oder arbeitet.
Ich hoffe bis jetzt noch auf einen Ausbildungsplatz zur Gesundheits- und Krankenpflegerin, aber mache mir natürlich auch schon Gedanken was man danach machen könnte.
Intensivstation könnt ich mir schon interessant vosrstellen, aber habe eigentlich gar keine richtige Ahnung. Vllt könnt ihr mir einen kleinen Einblick geben was man dort so macht... und warum euch das spass macht oder ihr euch dazu entschieden habt auf einer Intensivstation zu arbeiten.
 
jugendlicher leichtsinn. lern was vernünftiges. pflege = sackgasse

jetzt werd ich bestimmt wieder gelyncht... aber is so find ich.
 
Was fand/ finde ich gut auf einer Intensivstation bezüglich des Arbeitens:
Teamarbeit zwischen Pflege, Arzt und Physiotherapie
ganzheitliche Sicht des Pat.- medizinisch und pflegerisch
hohe Anforderung an die eigene Flexibiltät und das eigene fachliche Können
relativ freie Zeiteinteilung im Dienst (man kann selbst Prioritäten setzen im Dienst)
Pflegetherapie ist möglich (BasStim, Bobath, Kinästhetik)

Negativer Aspekt:
wenn die Leitung nicht stimmt, kanns schneller zu Schwierigkeiten kommen
emotional und physisch sehr anstrengend

Elisabeth
 
Mir gefällt bei der Arbeit auf der ITS vor allem, dass man viel selbständiger und teilweise unabhängiger von den Ärzten arbeitet. Auf peripheren Stationen muss man morgens (zumindest in dem KH in dem ich arbeite) auf den Arzt warten, der die Blutentnahmen vornimmt und die i.v. Medikamente (wie z.B. Lasix) spritzt. Da die meisten Patienten bei den Blutentnahmen nüchtern sein sollen, zögert sich das Frühstück für diese Patienten nach hinten hinaus etc. Das machen wir auf ITS alles selbst.
Hinzu kommt noch, dass wir eine kleine ITS sind mit nur 6 Betten, so dass auch wenn mal "die Hütte voll belegt" ist, doch immer noch Zeit bleibt, sich mit den Patienten zu befassen, mal ein Gespräch zu führen und ähnliches. Ist auf peripheren Stationen mit (bei uns) jeweils 36 Betten, die fast immer voll belegt sind, schon mal schwierig.

Bei den negativen Aspekten stimme ich Elisabeth zu. Teilweise ist die Arbeit anstrengend und belastend und ich für meinen Teil nehme zeitweise viel mit "nach Hause". Auch dass das Team "stimmen" muss bzw. eine fähige Leitung vorhanden, ist absolut wichtig. Und man darf nie aus den Augen verlieren, ob jetzt auf einer 6- oder einer 30-Betten-Intensiv, dass man immer noch einen Menschen vor sich hat!!! Egal ob sediert und beatmet oder nur zur Überwachung.. der erste Blick richtet sich bei mir nicht auf den Monitor, sondern auf den Patienten. Habe von einigen Pflegekräften mitbekommen, dass das leider nicht selten vorkommt.. traurig eigentlich.

Tetty, was möchtest du noch wissen? Du schreibst, "was man dort so macht"? Meinst du einen Überblick über den Tagesablauf?
 
Was mir besonders gut an der Arbeit auf Intensivstation gefällt:

höhere Verantwortung
Teamarbeit
flexiblere Gestaltung der Tagesaufgaben (eigene Prioritäten setzen könne/dürfen)
Geräte
mit Notfallsituationen kann man nach vielen Jahren besser umgehen...um das Gefühl ein wenig zu beschreiben: " in der Ruhe liegt die Kraft"

Was mir nicht so gut gefällt:

extremes Arbeitsaufkommen und dann Fließbandsituation
die Folge daraus: keine Zeit mehr für Patienten, so wie man es gerne hätte.
Ärzte werden nicht so gut eingearbeitet und das verursacht in mir eine Art " Übelkeit" wenn ich an Notfallsituationen mit diesen neuen Ärzten denke.
"Arroganz" mancher Ärzte um ihre Unwissenheit zu überdecken.

Ansonsten ist es wie schon meine Vorredner betonten, die Leitungsebene muss in jedem Falle stimmen.
Wichtig ist es auch das man zur Leitung gehen kann, wenn man ein Problem hat.
Ebenfalls ganz wichtig ist es: Konflikte so schnell wie möglich anzusprechen und lieber in einer win- to - win position wieder aus diesen Gesprächen rauszukommen.
Diskussionen sind meiner Meinung nach absolut erlaubt, aber werden nicht gerne gesehen.

Die unterschiedlichen Menschen in diesem riesengroßen Team muss man nicht alle lieben, aber mit ihnen arbeiten können.

Ganz arg wichtig ist es: Kritik annehmen lernen. Nicht immer ist das je nach Tagesform bzw. Arbeitsaufkommen möglich. Dann kann es durchaus schon mal zu aggressiveren Verhalten untereinander kommen. Auch die Lästereien treten dann gehäufter auf. Dennoch kann ich nur empfehlen : Selbstreflexion und versuchen von sich aus etwas an der Situation zu verbessern.
Die Begründung liegt darin, dass man die Anderen häufig nicht verändern kann und sie es sowieso nicht wollen oder aus ihrem Blickwinkel so betrachten. Also lieber versuchen von sich aus das Beste zu wollen und lieber eine Entschuldigung mehr für einen schnoddrigen Ton oder Verhalten, als einmal zu wenig.
Dennoch wird es immer Kollegen/innen geben, die über einen schlecht denken u.s.w. bzw. es verändern sich auch die Beziehungen untereinander im Laufe der Jahre.
Um sich einen leichteren Weg zu machen ist es sinnvoll : Ruhe zu bewahren, viel zu fragen, sich helfen zu lassen, wenn man noch unsicher ist und lieber das Geschwätz zu ertragen, dass man ja viel zu viel fragt, als wegen zu wenig fragen outgesourct zu werden.
Dennoch sind die Intensivler ein schwieriges Völkchen...seufz....

Viel Erfolg.
 
Hallo ihr lieben....
ich würd gerne meinen Senf zu der Aussage das Intensivler ein schwieriges Völkchen sind geben.(ich weiß das das nicht soooo ernst gemeint war)!!!
Ich persönlich habe bessere Erfahrungen mit A/I PP gemacht als mit OP-PP egal ob in der Zivizeit oder jetzt als KP/RA.
Ich liege meistens eher mit den A/I Kollegen auf einer Wellenlänge.Teilweise gibt es schon erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Pflegedisziplinen ,oder was sagt Ihr dazu?
Aber das eigentliche Thema war ja ein anderes....mir gefällt die Herausforderung(fachlich sowie menschlich),die verantwortung,die Selbstständigkeit mit der man arbeiten kann und die A/I Pflege interessiert mich als Fach der Pflege einfach sehr!

So lange Rede Kurzer Sinn ich hab nen Doppelkinn....bis dann ihr lieben:flowerpower:
 
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*:nurse: bin doch selbst ein Intensivler....oder wie sich diese Spezies nennt...:hicks:
 
*:nurse: bin doch selbst ein Intensivler....oder wie sich diese Spezies nennt...:hicks:
Hallo pericardinchen,
ich hab das auch überhaupt nicht böse aufgefasst!!!so sollte das auch nicht ankommen- falls doch tuts mir ehrlich leid!
an alle:
ich würde gerne wissen ob mein gefühl stimmt das es menschlich so große unterschiede zw.A/I und OP-PP gibt oder ob es halt nur meine erfahrung ist und das es außerhalb bremens einen besseren Teamgeist beim OP/AI-PP gibt.
LG
Bis Später
 
Hallo Knackfuss,

ne hab das auch nicht böse aufgefasst, sondern mich eher darüber amüsiert.
Also A/I PP und OP PP sind unterschiedliche Spezies und dennoch scheint es ausserhalb von Bremen auch PP zu geben, die eine gute Teamarbeit leisten.
gvlg, pericardinchen:)
 
dann bin ich ja beruhigt! lg!
am 15.11 fange ich außerhalb bremens:wink1: eine neue stelle an.
da achtet auch die Öse sehr drauf das da teamarbeit stattfindet, was ich sehr gut finde!
Ich finde gute Pflege kann nur im Team stattfinden ,leider sehen das andere Kollegen anders:cry:!
naja, zum glück sind die menschen ja alle unterschiedlich!!!!!! :flowerpower:
 
Hallo Knackfuss,

wo fängst Du denn an ? Schick mir doch mal ne PN.

Ansonsten natürlich guten Anfang von ganzem Herzen.

Dein Pericardinchen:)
 

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