Zentraler Venendruck - wie wird gemessen?

Katana

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13.07.2004
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272
Ort
Köln
Beruf
Krankenschwester,
kann mir jemand mit seinen eigenen worten erklären wie man den misst?
danke:idea:
 
Hallo,

ich informiere den Pat., lagere/bringe ihn in die waagerechte Rückenlage, bestimme den Nullpunkt mit der Thoraxschublehre, so das der obere Schublehreschiene am Schertfortsatz und der untere Schublehreschiene an der Matratzenoberkannte liegt, makiere mit einem Filzstift den Nullpunkt. Der Nullpunkt liegt etwa bei 2/5 des Thoraxdurchmessers unterhalb des Brustbeins. Pat. dann in eine gewohnte Lage bringen und das ZVD-System mit NaCl 0,9% füllen. Dann bringe ich den Patienten wieder in die flache Rückenlage, Nullpunkt, Pat./Messleiste mit der Wasserwaage auf gleiche Höhe bringen, System an dem ZVK anschließen, Katheter durchspülen und dann Infusion abklemmen, Meßsystem zum Pat. hin öffnen. Flüssigkeitspiegel /Meßschenkel wird sinken, ZVD-Wert ablesen wenn der Flüssigkeitspiegel stehenbleibt. Atemabhängige Schwankungen! System abklemmen und Pat. aufrichten!

Fehlt noch etwas ?
 
@ Ute:
Der Lieblingssatz meiner ehemaligen Lehrerin: Dokumentieren! :rocken:
 
stimmt...und das ist so wichtig in unserem Beruf!

Fehlt noch etwas ?
 
Hallöchen,

ich hätte mal eine frage bezüglich der aussage "ZVD sinkt atemabhängig". Warum sind denn der ZVD atemabhängig?

Liebe grüße Saphena
 
Hallo

Weil sich der intrathorakale Druck bei jeder In- und Expiration leicht ändert. Bei der Inspiration steigt der Druck logischerweise, und dies wirkt sich auch auf das Venensystem vor dem rechten Herz aus.
 
Hallo,

ich informiere den Pat., lagere/bringe ihn in die waagerechte Rückenlage, bestimme den Nullpunkt mit der Thoraxschublehre, so das der obere Schublehreschiene am Schertfortsatz und der untere Schublehreschiene an der Matratzenoberkannte liegt, makiere mit einem Filzstift den Nullpunkt. Der Nullpunkt liegt etwa bei 2/5 des Thoraxdurchmessers unterhalb des Brustbeins. Pat. dann in eine gewohnte Lage bringen und das ZVD-System mit NaCl 0,9% füllen. Dann bringe ich den Patienten wieder in die flache Rückenlage, Nullpunkt, Pat./Messleiste mit der Wasserwaage auf gleiche Höhe bringen, System an dem ZVK anschließen, Katheter durchspülen und dann Infusion abklemmen, Meßsystem zum Pat. hin öffnen. Flüssigkeitspiegel /Meßschenkel wird sinken, ZVD-Wert ablesen wenn der Flüssigkeitspiegel stehenbleibt. Atemabhängige Schwankungen! System abklemmen und Pat. aufrichten!

Fehlt noch etwas ?


Ganz ganz toll erklärt :mrgreen:
Habe das schon seit meinem ersten Ausbildungsjahr nicht mehr gemacht :mrgreen:
Und das war anno 19xx
 
Hallo

Saphena, wenn ich dir auf deine Nachricht antworten soll musst dies auch freischalten, irgendwo in deinen Einstellungen :)
 
Ich hab mal gelernt im Zweifel den höheren Wert zu nehmen, stimmt das so? Und wenn ja, warum ?

Ich kann mir des im Moment leider nicht zusammenreimen, ausser dass man vielleicht eine einheitliche Regel braucht und nicht bei der ersten Messung der höhere und dann der niederne Wert benutzt wird.

Grüße
 
Hallo

Ich habe gelernt, dass man bei ruhiger und relativ flacher Atmung den ungefähren Mittelwert nehmen soll. Aber eigentlich ist es ja egal: so lange bei jeder Messung der höchste/niedrigste/mittlere Wert abgelesen und dokumentiert wird.
Im Normalfall sind diese Druckunterschiede ja unerheblich. Es geht da eher um die Tendenz, denke ich.
 
Der ZVD wird heute eher selten gemessen, weil er sehr stark abhängig ist von den aktuellen Druckverhältnissen im Thorax bedingt durch die Atmung.

Veränderung der Atemtiefe: Angst, Schmerzen, Sekretverlegung/ Sekretstau, usw.

Elisabeth
 
Hallo

Wobei er bei eh schon liegendem ZVK als Tendenz durchaus eine gewisse Aussagekraft hat. Die Möglichkeiten einer Intensivstation sind natürlich bedeutend größer, aber auf peripheren Stationen (sofern der Patient nicht schnellstens auf eine ITS verlegt werden muss) bietet sich diese Messung an.

In meiner Ausbildung hab ich dies aber auch erst einmal gesehen und einmal selber durchgeführt.
 
Meiner Meinung nach geben vor allem jüngere Ärzte immer weniger auf ZVD und auf die Picco Messsungen im Bezug zum Flüssigkeitshaushalt.
Da wird mehr auf den Pat selbst geschaut.

Subjektives Wahrnehmen oder gibts da tatsächlich ne Tendenz ?

Grüße
 
Guten Ábend :knockin:

Wir messen täglich noch den ZVD bei bestimmten Patienten und auch unsere Ärzte achten sehr darauf . Ich denke , der ZVD als einzelner Wert ist nicht aussagekräftig ,aber als Teil einer Bilanz kann er sehr hilfreich sein...

:knockin::knockin:
 
Dass der ZVD ein Vergleichswert ist, ist klar. Aber sehr interessant dass der bei euch täglich gemessen wird. Darf ich fragen welche Station ?
 
Hallo:knockin:
Aber sicher darfst Du fragen...KMT in Essen !! Unter der Konditionierung wird der ZVD auf jeden Fall bei jeder Bilanz gemessen und danach auf ä.A..

:knockin::knockin:
 
Hallo,

arbeite auf der KMT in Würzburg und wenn wir ZVD bei Bilanzen messen, natürlich noch mind. 2x wiegen.

Denn: Doppelt gemoppelt hält besser!?:mrgreen:

Bis denne,

T-Vogue
 
Hiho!

Arbeite aktuell auf einer peripheren Allgemeinchirurgie. Bei größeren Bauch-OPs, bspw. Hemicolektomien, oder Colektomien mit anschließender Colo- oder Illeostomie wird bei uns der ZVD ebenfalls gemessen.

Ich hab zwar das Gefühl, dass das Messen eher rudimentär ist und eher für den Chefarzt als für den Therapieverlauf ist, allerdings muss ich sagen, dass der ZVD schon Tendenzen erkennen lässt.

Eine Pat. mit vollparenteraler Ernährung und somit einem guten Flüssigkeitshaushalt ist besser als jemand mit Tee/Wasser dran ;)

Aber ob ich nicht genauso gut direkt den RR messen kann und den Patienten beobachten kann auf Flüssigkeitshaushaltsmerkmale... ZVD ist halt cooler ^^

MfG
 

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