Welche Systeme wann und in welcher Anordnung bei Perfusoren?

joker16225

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Hallo zusammen,

ich war schon ewig nicht mehr hier, hab nun aber doch mal wieder eine Frage.

Vorab: Ich bin keine "Intensiv-Schwester".

Wir haben eine Patientin, die einen normalen venösen Zugang hat. Darüber bekommt sie Morphin und Diazepam über Perfusoren.

Nun meine Frage: Welche Systeme schließe ich in welcher Reihenfolge an? In unserem Haus erzählt jeder etwas anderes, selbst beim Intensivpersonal.

Zudem soll es einen Unterschied geben bezüglich der Heidelberger Verlängerung, wenn der Patient nur einen Perfusor bzw. mehrere Perfusoren hat. (Ich meine das Lumen der HB-Verlängerung- es gibt ja "dicke und dünne" HB-Verlängerungen.

Wenn ihr mir diese Fragen beantworten könntet und evtl noch sagen könnt, wie lange ich das jeweilige System mit und ohne Bakterienfilter verwenden kann, wäre ich euch sehr dankbar.

Steffi
 
achso: nun hab ich hier beim Durchforsten noch etwas vom Rückschlagventil gelesen, welche Funktion hat dieses Rückschlagventil? Und was hat es mit der Durchflußrate durch eine VVK auf sich, also wo finde ich die jeweilige Durchflußrate und woher weiß ich dann, ob die Perfusoren mit den jeweiligen Medikamenten (in diesem Falle ja Morphin und Diazepam) in der jeweiligen Geschwindigkeit (in diesem Falle nachts jeweils 10ml/h) zusammen bzw. separat laufen dürfen?

Fragen über Fragen von einer zusehends verwirrten Steffi:gruebel:

und noch etwas: (fällt mir by the way noch ein):
Ich habe auf einer anderen Seite gefunden, dass man als Tages-höchstdosis 100mg Morphin erhalten darf.

Meine Patientin (Sapho-Syndrom, diverse Lungenerkrankungen, Stammganglienblutung mit Hemiparese rechts) bekommt ja besagten Morphinperfusor, d.h. 50 mg Morphin ad 50 ml Nacl 0,9%....das ganze nachts auf Stufe 10. Allein in meinem letzten Nachtdienst habe ich 2 Mal die Morphinperfusorspritze gewechselt, macht also schon 100mg Morphin, tagsüber läuft der Perfusor weiter, allerdings "nur" auf Stufe 8. Macht also insgesamt schonmal eine höhere Dosis als die 100mg Tageshöchstdosis. Gibt es für Palliativpatienten andere Tageshöchstdosen oder hab ich einen groben Denkfehler drin?

Langsam bin ich wirklich total verunsichert...
 
Hallo Steffi,

ich kenne bei palliativen Patienten keine tägliche Höchstdosis.

Systeme mit Rückschlagventil müssen dann genutzt werden, wenn Schwerkraft mit Spritzenpumpen und/oder Infusionspumpen laufen.

Deine Eingangsfrage verstehe ich nicht ganz.
Für die Anordnung wäre mich folgende denkbar:

VVK - Verlängerung - 3Wegehahn - dann beide Perfusoren.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo Narde,

erstmal schon Danke für deine Antworten. Hilft mir schon ein wenig weiter.

Welche Eingangsfrage meintest du jetzt?

Ich kann dir sagen, wie man es mit u.a. erklärt hat mit den Systemen:

VVK-dünne HB-Verlängerung-3-wege-Hahn- dicke HB-verlängerung...so eine Intensivschwester...irgendwo dazwischen noch der Bakterienfilter.

Dies soll man laut einer anderen Schwester nur machen, wenn man mindestens 2 perfusoren hat. Hat man nur einen perfusor, reichen die dünnen HB-Verlängerungen. Warum auch immer.....

So, und wie lange darf ich diese Systeme denn jetzt im Einsatz haben? Ich denke ohne Bakterienfilter 24 Stunden, richtig?

Und wie gesagt: was hat es mit der Durchflußrate auf sich?

Und mit Bakterienfilter habe ich die Angabe 24-72 Stunden gefunden? Toll...1-3 Tage...kann ich mir das dann aussuchen, oder wonach richtet sich das?
 
Hallo Joker,

du machst es dir zu komplziert.

Bakterienfilter werden kaum noch verwendet, da die Systeme auch ohne Filter 72 Stunden benutzt werden dürfen. Vorteil bei Filtern: Wenn etwas nicht kompatibel ist, geht der Filter zu und nicht der Zugang am Patienten.

Warum willst du soviele Verlängerungen dazwischen basteln? Wenn es dir um die Länge geht - 2 Perfusorleitungen aneinander und ab da wie oben beschrieben.

Liebe Grüsse
Narde
 
Die Verlängerungen deshalb, weil die Patienen ja auch umgelagert werden müssen und das mit längeren Systemen einfacher zu handeln ist als mit kurzen.

Also darf jedes Teil, auch die 3-Wege-Hähne und auch Hahnenbänke 72 Stunden verwendet werden, auch ohne Bakterienfilter. Okay. Wieder was dazugelernt. Danke dir, Narde!:nurse:
 
nochmal nur ganz kurz ne (vielleicht doofe) Frage:

Wenn eine perfusorspritze leer ist, und ich eine neue richte, kann ich ja das vorige system verwenden, richtig? muß ich ja dann auch nicht nochmal entlüften, weil ja der rest der vorigen Spritze noch im System ist, richtig?

Wie geht ihr da hygienisch vor? Also wie würdest du es einem schüler zeigen und erklären? (hab gesehen, dass du praxisanleitung bist:mrgreen:)
 
Hi,

ja das System bleibt befüllt.
Ohne Perfusor zu erklären und zu zeigen ist etwas schwierig.

Wichtig ist, dass der 3Wegehahn geschlossen ist, dass es nicht zu einer versehentlichen Bolusgabe kommen kann.
Für mich auch wichtig, erst Spritze einlegen und je nach Perfusor einspannen und dann erst System anschliessen - sonst wieder die Gefahr der Bolusgabe, ggf. Druckentlasten vor dem öffnen des 3Wegehahns.

Was deine vorherige Frage bezüglich der Heidelberger Verlängerung betrifft, es können auch bei 2 Perfusoren "dünne" Leitungen sein mit kleinem Lumen.
Wenn du "normale" Heidelberger verwendest ist es auch nicht schlimm, nur würde ich diese nicht mit NaCl befüllen, da es bei einer niedrigen Laufgeschwindigkeit der Spritzenpumpen sonst lange dauert bis das Morphin am Patienten ankommt.

Schönen Abend
Narde
 
vielen lieben dank! du hast mir sehr gut weitergeholfen!
 

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