Was tun wenn ein Team den Dienstplan ablehnt?

Tja, ich fänd es schön wenn wir eine Mindestbesetzung von 4,35 Mitarbeitern pro Schicht hätten...Haben wir aber seit Monaten nicht.Mit Teilzeitkräften, die einen Arbeitsvertrag haben mit nur 5 Diensten im Monat und durschnittlich 3Krankmeldungen sowie 3 WBT ist es schon mal knapp, von der Dienstplangestaltung!
 
Das sind zwei offene Stellen für vier Monate bei einem Team von 21 Mitarbeitern. Das ist eine Minderbesetzung von 4,35%, die maximal zwei zusätzliche Dienste pro Monat je Mitarbeiter ausmachen dürften.
Es ist bereits beschlossen, dass ab 1. Juli die Stellen wieder besetzt sind.
Wie kommst Du auf diese Prozentzahl, oder habe ich überlesen, dass der Stellenumfang der Teilzeitmitarbeiter hier irgendwo steht?
 
Wie kommst Du auf diese Prozentzahl, oder habe ich überlesen, dass der Stellenumfang der Teilzeitmitarbeiter hier irgendwo steht?

Sorry, habe mich verrechnet. Berrechnung der Minderbesetzung:
Team 21 Köpfe + 2 offene Stelle + StvSL + SL = 25 Köpfe
2 offene Stellen geteilt durch 25 Gesamtteam x 100 = 8%
ohne Berücksichtigung der TZ-Quote, da zum einen die Angaben hierfür fehlen und die offenen Stellen wohl auch in der Annahme "durchschnittliche" Stellen sind, also TZ.

Berrechnung der zusätzlichen Dienste pro Kollege:
Bei der worst-case Annahme, dass die offenen Stellen Vollzeitstellen sind, bedeutet dies bei einer 5 Tagewoche durchschnittliche 21 Arbeitstage/pro VK. Bei 21 Mitarbeitern (ohne SL und stv SL) braucht jeder nur zwei Dienste mehr machen - für drei Monate - fertig. Ergibt durchschnittlich für jeden Mitarbeiter 6x8h 48h Mehrarbeitsstunden, weil dienstplanmäßig geplant.
Das Problem sind nicht die offenen Stellen, sondern die Leitung! Es ist auch eine Frage, wie ich mich für mein Team einbringe und mit gutem Beispiel motiviere. Für drei Monate, sollte das doch machbar sein.

Gruß KGK
 
Wieviel Betten ? Wieviele Beatmungen? Wieviele Aufnahmen, Verlegungen, OP`s pro Tag? Wieviele Fahrten ins CT/MRT u.a. ?
Habt Ihr Stationsassistenten oder feste Bodenkosmetiker?
Wie ist der Schweregrad der Patienten?

Könnte man den Ablauf ggfs. optimieren z. B. kürzere Wege, Aufgaben optimierter auf die Schichten und das Behandlungsteam verteilen (dazu gehören Ärzte, Physiotherapeuten, Pflegekräfte u.a.)?

Macht ihr schon einen wöchentlichen jour fixe mit dem leitenden Intensivarzt und der PDL ? Wie schaut es aus mit einem jour fixe in Kombination mit dem Team ?

Wie schaut es aus mit Rufbereitschaft (Betriebsrat/Personalrat unbedingt mit hinzuziehen) ? Die Mitarbeiter können ggfs. selbst den Rufbereitschaftsdienstplan schreiben.

Dann gibt es noch die Möglichkeit eines Springerpools im Hause. Wäre auch eine Möglichkeit.

...oder eben Freiberufler...

Ist nur eine Option vorallem dann, wenn alle erschöpft, im Urlaub, Krank, neue Einarbeitungen stattfinden u.s.w.. und selbstverständlich zur kurzfristigen Überbrückung oder längerfristig buchbar.
Unterstützung pur. Genau dafür ist das gedacht.
 
Wenn jede Pflegekraft pro Monat "nur" 2 Tage mehr arbeiten muss sind das 6 Tage in drei Monaten, ok. Aber wie lange dauert es, dass sie die Überstunden in Frei umsetzen.
Mit geplanten Überstunden ist es wie mit meinem Girokonto, wenn ich über meine Verhältnisse lebe und mir sage, das spare ich anderweitg ein, dann geht was kaputt, meine Katze wird krank oder sonstwas passiert.
Besser eben vernünftig haushalten mit dem, was man hat. Ohne Grund gehen nicht die meisten auf dem Zahnfleisch. Vielleicht schlaucht es eben, wenn man über längere Zeit immer wieder Aufgaben erledigt hat, die nicht in den eigenen Zuständigkeitsbereich fallen und da man die eigenen Aufgaben ja auch vollständig machen wollte sind die Akkus nun entladen und müssen erst mal wieder aufgeladen werden.
Und statt Akkus aufladen kommen nun weitere Überstunden, zwar nur 2 Tage pro Monat, aber die kann man eben nicht so einfach bringen, schließlich will man ja auch noch ein Privatleben haben.
Außerdem entnehme ich dem ersten Beitrag nicht, dass dieses Engagement in irgendeiner Weise anerkannt wird, im Gegenteil, die Kollegen werden aufgefordert zu funktionieren man will keine Überlastungsanzeige mehr sehen, obwohl sie berechtigt waren.
Das die Leute den Dienstplan ablehnen muss Gründe haben.
 
Hallo Kleingeistkiller!
Interessante Berechung! Habe mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt- mit 21 Mitarbeitern meinte ich, wenn wir alle Stellen besetzt haben.Desweitern zählt die Leitung nicht extra sondern gehört mit in den Mitarbeiterpool von 21 Mitarbeitern.
Bei 2 offenen Stellen , 2 Langzeitkranken sind es seit ca 3 Monaten nur noch 17 Mitarbeiter,die die Dienste abdecken, wo von 5 Vollzeitkräfte sind.Die Teilzeitmitarbeiter teilen sich wie folgt auf : 2 80% Kräfte, 2 63,5% Kräfte,3 50% Kräfte und der Rest arbeitet mit einem Stellenanteil zwischen 19 und 23%
Und was die Leitung angeht:alle ich habe seit Jahresanfang bisdato drei freie Wochenende gehabt, alle anderen arbeite ich!
 
Guten Morgen!
Wir haben acht Betten wo von vier Beatmungsplätze sind.Dementsprechend wurde vor unser Stellenplan berechnet.Seit Oktober 2010 fahren wir aber 6-7Beatmungen, mit allem drum und dran:CVVH, Rotorrestbett, IABP etc.Transporte ins HKL, CT und die Endoskopie haben wir fast täglich!
Da sich keiner von meinen Oberärzten wirklich richtig mit Beatmungen, Weaning und NIV auskennt und dem entsprechend die Ass.-ärzte dieses weitgehend von der Pflege lernen, wenn sie es denn dann möchten, rückt unsere eigentliche Tätigkeit immer mehr in Hintergrund. Unsere jungen Stationsärzte sind oft gefrustet, weil nicht richtig eingearbeitet werden.Wir bleiben länger, um die Patienten pflegerisch zu versorgen, auf zufüllen, Bestellungen zu schreiben etc.
Seit 6 Monaten bitten wir um Gespräche mit der PDL, OÄ und der Geschäftführung und eine Möglichkeit zu finden die Gesamtsituation auf unser Station zu verändern bzw für alle Mitarbeiter zu verbessern.Nichts passierte! Und nun wollen meine Kollegen so nicht mehr arbeiten.
 
Nur "bockig rumstehen" bringt ja nix. Habt ihr aktuell eine neue Beschwerde in Form einer Entlastungsanzeige eingebracht?

Elisabeth
 
Verstehe ich das richtig, ihr bleibt länger, um eure eigentliche Arbeit zu machen und kümmert euch weiter um das weaning etc.?
Was hindert eure Ärzte daran das zu lernen? Es gibt Kongresse, fortbildungen und Fachliteratur und im Zweifelsfall mal einen Anästhesisten fragen, die müssten das eigentlich wissen.
Nein ich fasse es nicht. Ihr lasst euch immer noch die Mehrarbeit auflasten, leider der falsche Weg.
Da denke ich marxistisch und sage, der Arzt ist für seinen Aufgabenbereich zuständig und wenn er keine Ahnung davon hat (der Oberarzt) soll er gefälligst Fortbildungen für seine Assistenten organisieren, es gibt sie...
Warum kümmert ihr euch immer noch um sowas? Dankt euch das jemand?
Bekommt ihr was von den Poolgeldern?
Kriegt ihr Erschwerniszulagen?
Was bietet euch euer Arbeitgeber?
Nicht beleidigt sein, wenn ich so hartnäckig bleibe, aber wenn ihr weiter funktioniert wird sich einfach nichts ändern. Das die Mitarbeiter den Dienstplan ablehnen kann ich gut verstehen, zwei unbesetzte Stellen, zwei Langzeitkranke, das geht an die Substanz.
Überdenkt eure Einstellung, macht es einfach so, ab dem 25.05.2011 oder wann auch immer machen wir nur noch die pflegerischen Arbeiten und sonst nichts, lasst euch nicht erweichen.
Schreibt einen Brief an die PDL und den Personalchef und dann konzentriert euch auf eure Aufgaben auf nichts weiter. Stellt an euren freien Tagen das Telefon ab und verlasst zur Pause die Station, verzichtet nicht auf die Ruhezeiten...
Bitte kein ja, aber denn das bringt in diesem Fall nicht weiter...
Ich wünsche euch allen, dass ihr bald wieder mal das Licht am Ende des Tunnels seht.
Der maximale Supergau wäre, wenn jetzt eine Kündigung nach der anderen reinflattern würde, oder auch die sonst immer so Robusten zusammenbrechen und nicht mehr können, soweit dürft ihr es nicht kommen lassen.
Außerdem, wenn ihr 6-7 statt 4 Beatmungen habt dann sollte euer Stellenschlüssel dem angepasst werden, auch auffüllen kann ein Stationsassistent, das muss nicht mal eine Pflegekraft sein, käme dem Haus nicht so teuer...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun denn,
natürlich gibt es Betriebe die eine DV über ein Arbeitszeitkonte haben, kann man nix machen. Aber da hier wohl die AVR in der Diskussion genannt wurde empfehle ich mal einen Kontakt zu:

DiAG-MAV: Mitarbeitervertretung, DiAG MAV, MAVO, AVR, Schlichtung, MAV-Schulungen, Rechtsprechung, aktuelle Informationen

Herr Schiering ist der Schrecken aller Dienstgeber im AVR Bereich.

Vorschläge zur Formulierung von Geltendmachungen > Überstunden
Geltendmachung Ausgleich Überstunden / Mehrarbeit


Ausserdem kann man ja auch mal ein paar Nadelstiche zurück geben:

Wichtig: Teilzeitbeschäftigte sind - außer in Notfällen - nicht zur Ableistung von Mehrarbeitsstunden oder Überstunden (Zeiten über 39,0 Stunden pro Woche) verpflichtet, da eine genaue zeitliche Verpflichtung vereinbart ist, dass der Arbeitnehemer nur zu diesen Zeiten zur Verfügung stehen will und muss.
Anderes gilt nur, wenn vertraglich die Leistung von Mehrarbeit vereinbart ist.

Teilzeitbeschäftigung und Mehrarbeit:

In dem rechtskräftigen Urteil des Landesarbeitsgerichtes Frankfurt vom 28.01.1988 - 9 Sa Ga 1662/87 wird festgestellt, dass gegenüber einer Teilzeitkraft die Anordnung von Mehrarbeitsstunden jedenfalls dann grundsätzlich unzulässig ist, wenn die Teilzeitvereinbarung durch die persönlichen Interessen des Arbeitnehmers und nicht aus betrieblichen Gründen veranlaßt wurde.

Aus der Vereinbarung einer Teilzeitbeschäftigung folgt grundsätzlich, daß der Arbeitnehmer seine Arbeitskraft nur in dem festgelegten Zeitraum zur Verfügung stellen will. Dies gilt jedenfalls dann, wenn die Vereinbarung durch die Interessen des Arbeitnehmers veranlaßt wurde und nicht etwa aus betrieblichen Gründen - insbesondere fehlender Arbeitsbedarf - einem Wunsch des Arbeitnehmers nach Vollbeschäftigung nicht entsprochen werden konnte.
Aus der bloßen Verweisung im Rahmen einer Regelung über die Vergütung von Mehrarbeit bei Teilzeitbeschäftigten kann also nicht ohne weiteres gefolgert werden, dass damit auch die Zulässigkeit der Anordnung von Mehrarbeit geregelt werden sollte.
 

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