Was haltet ihr von diesen Blanko-Attesten?

Boundi

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Frankfurt am Main
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Pflegefachkraft
Hallo zusammen,

mich würde mal eure Meinung interessieren: Mir sind jetzt schon öfter Patienten begegnet, die nach einem Blanko-Attest (bspw. zum Download auf der Website des Arztes) für ein Nicht-Tragen eines MNS fragen. Ich war schockiert, entweder wie viel Unwissen es gab oder wie leichtsinnig die Leute sind. Wissen die nicht, dass es eine Straftat ist, Atteste zu fälschen oder ist denen das einfach egal?

Ist euch sowas schon mal begegnet? Was haltet ihr davon?

MfG Boundi
 
Ich war schockiert, entweder wie viel Unwissen es gab oder wie leichtsinnig die Leute sind. Wissen die nicht, dass es eine Straftat ist, Atteste zu fälschen oder ist denen das einfach egal?
Die Ärzte wissen es bestimmt, die Patienten, schätze ich mal, eher weniger.

Ich rege mich auch über das gewaltige Unwissen und den Blödsinn auf, den so mancher Laie von sich gibt. Gar nicht mal Verschwörungstheorien, sondern eher Halbwissen:
"Corona gibt es schon seit 20 Jahren" - ja, die Virenart an sich kennen wir schon ewig, aber die Variante, die COVID-19 verursacht, ist neu.
"Es sind nur ganz wenige Corona-Patienten im Krankenhaus" - ja, aber seit wann ist man nur dann krank (und ansteckend), wenn man stationär irgendwo liegt?
"Am Anfang hieß es dies, und jetzt heißt es jenes" - ja, aber Wissenschaft hat nun mal den Zweck, neues Wissen zu generieren und danach eben auch die Empfehlungen entsprechend anzupassen.

Im Krankenhaus geht es ja noch einigermaßen, zumindest jetzt, wo Besuch wieder gestattet ist (zwei Personen pro Patient und Tag und mit Maske). Dass ohnehin Kranke vor weiteren Infektionen geschützt werden sollten, scheint den meisten einzuleuchten. Am Eingang gab es allerdings schon Proteste dagegen, seine Daten hinterlassen zu müssen.
 
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Nicht nur irgendwie. Aber wenn den Patienten / Kunden nicht bewusst ist, dass es sich um eine Straftat handelt, kann man es ihnen ja erklären.
Wobei es Ärzte geben soll, die solche Atteste auf Verlangen tatsächlich gegen eine Gebühr ausstellen.
 
Nicht nur irgendwie. Aber wenn den Patienten / Kunden nicht bewusst ist, dass es sich um eine Straftat handelt, kann man es ihnen ja erklären.
Wobei es Ärzte geben soll, die solche Atteste auf Verlangen tatsächlich gegen eine Gebühr ausstellen.

die kann/konnte man doch im I-Net herrunterladen
 
Mit Unterschrift und Stempel vom Arzt? Unwahrscheinlich.

Ich habe keinen Link, aber es kam im TV, glaube WDR/ARD Nachrichten. Da ging es eben um diese Atteste, die in den öffentlichen Verkehrsmittel, den Kontrolleuren gezeigt wurden.
 
Ich habe keinen Link, aber es kam im TV, glaube WDR/ARD Nachrichten. Da ging es eben um diese Atteste, die in den öffentlichen Verkehrsmittel, den Kontrolleuren gezeigt wurden.

Genau die meine ich! Konnte man sich wohl auf den Webseiten einiger Arztpraxen runterladen und selbst ausfüllen. Ob der Wisch vorher unterschrieben war, weiß ich tatsächlich nicht.
 
Ich find's einfach nur dreist. So wohl von dem Arzt, wie auch von den Menschen, die das "Angebot" in Anspruch nehmen.
Genauso, dass sich manche Pat. oder Besucher beschweren, dass sie für kurze Zeit eine Maske tragen müssen, wenn sie zu eine Untersuchung, in den OP usw. müssen bzw. wenn sie ihre Angehörigen für 30 Min. besuchen.

Bei uns sollen eigentlich Pat. (natürlich nur die, die dazu körperlich/geistig in der Lage sind) und Angehörige die Maske aufsetzen, so bald wir das Zimmer betreten. Aber sogar das scheint schon zu viel verlangt zu sein und man wird von manchen angeranzt, wenn man sie freundlich auf diese Regelung hinweist.

Wir arbeiten den ganzen Tag mit der Maske und andere sind nicht mal im Stande sie für kurze Zeit im Supermarkt, Bahn o.ä. zu tragen.
 
Ich glaube, dass die Alltagsmasken zu Beginn der Pandemie eben nicht empfohlen wurden, und es auch jetzt unterschiedliche Vorgehensweisen gibt, lässt Otto Normalverbraucher am Nutzen der Masken zweifeln. Dazu kommen noch krude Theorien von Verschwörungstheoretikern und Halbgebildeten.

Ich bin sicher, hätten wir zu Beginn des Problems nicht eine solche Knappheit an Masken gehabt, wären sie schon viel früher für die Allgemeinbevölkerung empfohlen worden. Aber wir hatten ja nicht mal genug für die Krankenhäuser und Pflegeheime, und da wurden sie auch noch gestohlen.

Es gibt ja ein paar Erkrankungen, bei denen die Betroffenen tatsächlich auf die Masken verzichten dürfen. Für diese werden die Blanko-Formulare gedacht sein - dann kann man schon mal die persönlichen Angaben ausfüllen und dann damit zu seinem Arzt gehen. Dass damit Missbrauch betrieben wird - na ja, hier ist jeder sich selbst der Nächste.

(Diese Theorie, dass eine Krise das Beste im Menschen hervorbringt - ich würde sie höchstens eingeschränkt bejahen.)
 
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Aber die müssen sich (und andere) doch anders schützen, bspw. mit einem Faceshield oder?
Nein. Sich selbst schützen sie ja sowieso nicht damit. Ausnahmen von der Maskenpflicht fuer Menschen mit behinderung

Kleine Kinder müssen ja auch keine Masken tragen.

Wenn es für den Betroffenen wirklich nicht zumutbar ist (Atemwegserkrankung, psychische Traumata, durch die die Maske Panik verursacht, was weiß ich) bin ich auch mit dem Verzicht auf Maske einverstanden. Da geht es mir wie mit dem Herdenschutz bei Impfungen - wenn der Einzelne aufgrund einer Erkrankung nicht geimpft werden sollte, soll er darauf verzichten - wir anderen schützen ihn im Sinne der Solidarität. Die Menschen mit Risikoerkrankungen sollten im eigenen Interesse Menschenansammlungen meiden - aber auch die werden nicht gänzlich auf Einkäufe, Arztbesuche usw. verzichten können.
 
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