Verdienen Männer und Frauen in der Pflege das Gleiche?

tutut

Junior-Mitglied
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13.11.2008
Beiträge
58
Ort
Stuttgart
Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
Innere Pflege
Funktion
Krankenschwester in der ambulanten Pflege
Heute gab es auf unserer Station eine kurze Diskussion, ob Männer und Frauen in der Krankenpflege bei gleicher Qualifikation und Betriebszugehörigkeit dasselbe verdienen...
Ich bin immer davon ausgegangen, aber eine Kollegin hat die Meinung vertreten, daß Männer mehr verdienen, es sei halt so ungerecht. Bitte um Argumente, habe im Netz nicht wirklich dazu gefunden.
:weissnix:
 
Heute gab es auf unserer Station eine kurze Diskussion, ob Männer und Frauen in der Krankenpflege bei gleicher Qualifikation und Betriebszugehörigkeit dasselbe verdienen...
Ich bin immer davon ausgegangen, aber eine Kollegin hat die Meinung vertreten, daß Männer mehr verdienen, es sei halt so ungerecht. Bitte um Argumente, habe im Netz nicht wirklich dazu gefunden.
:weissnix:
Der Tarif unterscheidet keine unterschiedliche Vergütung nach Geschlecht ;-) Der unterschiedliche Verdienst kommt daher, dass Frauen die Berufstätigkeit wegen Erziehungszeiten der Kinder unterbrechen...in dieser Zeit wird kein Geld verdient bzw. man steigt auch nicht in den Vergütungsstufen auf. Auf die Lebensarbeitszeit gerechnet verdienen dann diejenigen mehr, die ununterbrochen gearbeitet haben! Aufgrund der Unterbrechung der Berufstätigkeit "verpassen" Frauen eventuell auch, sich für Leitungspositionen zu qualifizieren....der männliche Kollege hat mit einer Leitungsposition dann auch eine höhere Entgeltgruppe und damit im Laufe der Lebensarbeitszeit mehr verdient.
 
Das mit den Erziehungszeiten und so haben wir auf unserer Diskussion außen vor gelassen, speziell ging es um zwei gleichzeitig ausgelernte Pflegekräfte, die unterschiedlich verdienen (bei gleichem Beschäftigungsumfang). Ich glaube die Unterschiede sind bedingt durch Funktionszulage, Nachtschichten, etc.
Wir Schwestern fragen uns dann immer, wie kann Mann mit so wenig Geld eine Familie ernähren...
 
Wir Schwestern fragen uns dann immer, wie kann Mann mit so wenig Geld eine Familie ernähren...

Indem Frau ihm unterstützt?

Wie soll man denn das verstehen?
Für ne Frau ist es der Verdienst also okay so, da sie ja nicht diejenige ist, welche die Familie ernähren muss?

Ansonsten schließe ich mich Lillebrit an, der Tarifvertrag hat keine Eingruppierung nach Geschlecht.
 
Nein, eine Geschlechterdiskussion werde ich hier nicht anstossen.
Klar könnte ich auch schreiben, wie eine Krankenschwester mit Ihrem Gehalt eine Familie ernähren kann...aber ich kenne solche Fälle schlichtweg nicht.
Alleinerziehende Väter oder Mütter ja, aber Familien, wo er nur wenig oder gar nicht einem Job nachgeht, und sie für das Familieneinkommen sorgt, kenne ich nicht.
Das gängige Modell in Deutschland ist, ob wir wollen oder nicht, Frau kriegt Kinder und bleibt daheim, oder macht auf Teilzeit. Siehe auch die Zahlen der Väter, die Elternzeit nehmen. Während Oma und Opa oft in die Kinderbetreuung einbezogen werden, sieht man Väter in dem Kindergarten meines Sohnes, zum Beispiel, sehr selten. Sie sind auf den Festern am Wochenende präsent, aber sonst beim Hinbringen oder abholen nicht sehr zahlreich...
 
Nein, sie verdienen durchaus nicht immer das Gleiche. Männer verdienen z.T. mehr.
 
Ja und zum Teil auch nicht, dann gleicht sichs ja wieder aus - oder?

Tarifgebunden sind alle GuK in der selben Tarifgruppe.

...gleicher Qualifikation und Betriebszugehörigkeit dasselbe verdienen...
ja in tarifgebundenen Betrieben bei gleicher Position.

Nicht tarifgebundene Betriebe können zahlen was sie wollen.
 
Das mit den Erziehungszeiten und so haben wir auf unserer Diskussion außen vor gelassen, speziell ging es um zwei gleichzeitig ausgelernte Pflegekräfte, die unterschiedlich verdienen (bei gleichem Beschäftigungsumfang). Ich glaube die Unterschiede sind bedingt durch Funktionszulage, Nachtschichten, etc.
Habt ihr Nettogehälter verglichen? Das geht sowieso nicht ....in welchen "Merkmalen" haben sich denn die beiden Pflegekräfte konkret unterschieden, so dass es Funktionszulagen gab?
 
Wegen genauer Situation werde ich heute nochmal im Spätdienst nachfragen. @Lillebrit ich bin beruhigt, daß nicht das Geschlecht über Gehaltshöhe entscheidet (tarifgebundener Betrieb), auch wenn dies steif und fest von einigen Kolleginnen behauptet wird...
 
Mal ganz blöd gefragt: ist Gehalt verhandelbar? Wenn wir doch dem TVÖD unterliegen?
 
Grundsätzlich schon, die AG haben gewissen Spielräume über leistungsangepasste Bezahlung (kann hausintern natürlich auch ausgeschlossen werden).
Ansonsten kann man auch über vorzeitige Hochstufung verhandeln. Oder je nach Qualifikation auch eine höhere Eingruppierung.
 
Und genau das tun sie auch.
warum sollten sie nicht?
Das ist in nicht tarifgebundenen Bereichen schon immer so.

@betty:
nein im TVÖD ist die Gehaltsgruppe nicht verhandelbar, mit ganz ganz wenigen Ausnahmen, evtl. wenn neue Stellenprofile oder Funktionen geschaffen werden.

Aber ist durchaus möglich über die Einstufung zu verhandeln, dass ich nicht in 1 eingestellt werden oder die Wartezeit zur nächsten Stufe verkürzt wird.

@manic:
Oder je nach Qualifikation auch eine höhere Eingruppierung.
ja und auch diese Fälle sind im TVÖD definiert, auch hier gibts gleiche Gruppe für gleiche Ausbildung z.B. Intensiv.
 
Würdest du das konkretisieren?
Welcher AG, welcher Träger zahlt nach Geschlecht?
Alle nicht tariflich gebundenen Arbeitgeber können das tun. In einer freien Wirtschaft ist das Gehalt frei verhandelbar und deshalb kommt es eben zu diesen Unterschieden. Da ist keine Eingruppierung notwendig, nur rhetorische Fähigkeiten und Verhandlungsgeschick.
Wichtig auch in diesen Zusammenhängen: wie nötig wird der Bewerber gebraucht???
 
Übrigens: Man kann damit bei weitem nicht sagen, daß der AG prinzipiell nach Geschlecht zahlt. Das Geschlecht kann nur u.U. bei der Gehaltsverhandlung eine Rolle spielen... Wer will sich denn schon mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz anlegen??? ;-)
 
Alle nicht tariflich gebundenen Arbeitgeber können das tun. In einer freien Wirtschaft ist das Gehalt frei verhandelbar und deshalb kommt es eben zu diesen Unterschieden. Da ist keine Eingruppierung notwendig, nur rhetorische Fähigkeiten und Verhandlungsgeschick.
Wichtig auch in diesen Zusammenhängen: wie nötig wird der Bewerber gebraucht???
Du hast doch eben geschrieben, dass Männer zum Teil mehr verdienen. ich hab gefragt: Wer oder wo?

Wir sprechen hier ja nicht von der freienWirtschaft, sondern von der Krankenpflege.

Das es theoretisch möglich ist, ist mir klar.
Und wie dringend eine Stelle besetzt werden muss, ist auch keine Geschlechtsfrage, sondern hat eher etwas mit Zufall zu tun.
 
@manic: ja und auch diese Fälle sind im TVÖD definiert, auch hier gibts gleiche Gruppe für gleiche Ausbildung z.B. Intensiv.
Ah, jetzt erst gesehen, das hast du editiert ;)

Mir ist schon klar, dass dies definiert ist., Wenn es dann aber an höheren Positionen im Haus geht, oder man hat ein Studium und übernimmt weitere Aufgaben, oder besetzt irgendwelche Stabsstellen oÄ, die eben nicht definiert sind, dann kann man da ggf. auch eine differierende Eingruppierung verhandeln...
 
He maniac, meinst Du wirklich, ich würde Deine Frage "wer und wo" hier beantworten? Und nicht tariflich gebundene Träger, also Private, zählen, wenn sie Pflegeleistungen anbieten, zur freien Wirtschaft.
 

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