Ja, Du hast sicherlich recht, daß das medial ganz schön aufgebauscht wurde, keine Frage...
Aber so wie ich es nun aus unterschiedlichen Quellen rausgelesen hatte, waren anfangs tatsächlich nicht-körperliche Einschränkungen komplett außen vor und wurden gar nicht berücksichtigt; siehe z. B. unter
Pflegebedürftigkeit als soziales Risiko | bpb
"Das derzeit geltende Pflegeversicherungsrecht deckt, trotz der mit dem Pflegeleistungs-
Ergänzungsgesetz von 2001 vorgenommenen Verbesserungen, die Versorgungsdefizite
von Menschen mit erhöhtem allgemeinen Betreuungsbedarf, darunter
der demenziell Erkrankten, nur in sehr mangelhafter Weise ab. Insbesondere
der dem Gesetz zugrunde gelegte enge Pflegebedürftigkeits-Begriff, reduktionistische
und unklare Definitionen des durch das Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetz begünstigten
Personenkreises, die Beschränkung der neuen gesetzlichen Leistungen
auf in häuslicher Umgebung, nicht aber in Heimen lebende demenziell Erkrankte sowie
die Höhe, Zweckbindung und institutionelle Anknüpfung der Leistungen für Demente
an „niedrigschwellige“ Angebote stehen im Mittelpunkt der Kritik." (Quelle:
Priester, Klaus (2004) : Aktuelle und künftige Dimensionen
demenzieller Erkrankungen in Deutschland: Anforderungen an die Pflegeversicherung,
Veröffentlichungsreihe der Forschungsgruppe Public Health, Schwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur
und Sozialstaat, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), No. SP I 2004-303,
http://hdl.handle.net/10419/47421)
Das hat man dann schrittweise verbessert bis zum jetzt aktuellen Stand.
Daß Demenzkranke vorher schon einen gewissen Zugang hatte, streite ich ja nicht ab, aber es war doch stärker auf körperliche Defizite ausgerichtet.