Hallo...
Ich weiß nicht recht, in welches Forum dieser Beitrag gehört. Man möge ihn
verschieben, wenn es hier nicht passt.
Ich arbeite auf einer chirurgischen Station mit 32 Betten und wir sind oft zu
viert im SD, aber fällt der vierte aus, wird ersatzlos weiter gearbeitet. Wir
haben i.d.R. große TU-OPs im visceralchirurgischen Bereich, zwar auch
einige Hernien oder AP-Rückverlegungen, aber die meisten Sachen sind
schon relativ umfangreich. Zudem bedienen wir die Transplantationen
inclusive Vorbereitung der Patienten vor Transplantation wenn ein Organ
kommt. Das ganze hat zusätzlich zum normalen Stationsbetrieb einen
Zeitaufwand von ca. 2 Stunden und es muss schnell gehen. Meistens fällt
diese Vorbereitung in die Abend bis Nachtstunden. (naja, ist ja logisch...
tagsüber Hirntotdiagnostik, abends dann Organentnahme...) Das mal (etwas
länger) zu den Eckdaten.
Heute war so ein Tag, wir waren zu dritt, ich bin in die
Organtransplantationen nicht eingearbeitet, hatte an sich also damit nicht
viel zu tun. Es kam ein Patient zur Lebertransplantation und es musste eine
Menge vorbereitet werden. Meine beiden ins Thema eingearbeiteten
Kollegen waren äußerst gestresst, aber ich habe es so empfunden, als
rennen sie wie aufgescheuchte Hühner auf Station rum. Ich hab mit meinen
Patienten auch genug zu tun gehabt und konnte da jetzt auch nicht viel
weiter helfen. Ich kam nicht zu einer Pause und letztlich verließ ich die
Station eine halbe Stunde nach Feierabend. Also de facto eine Stunde mehr
als geplant. Ich organisiere mir meine Arbeit in der Regel so, dass ich zur
Übergabe fertig bin bzw. noch grenzwertig pünktlich gehen kann. Das klappt
nicht immer, aber meistens. Arbeit, die ich nicht schaffe, lasse ich bleiben.
Es gibt Dinge, die müssen nicht sein. Vielleicht verbringe ich auch zu viel
Zeit mit Zuwendung zum Patienten... ich weiß es nicht. Meine beiden
Kollegen waren noch da, als ich schon umgezogen war und taten noch dies
und das. Ich habe nun schon irgendwie ein schlechtes Gewissen. Was
könnte ich tun? Aus Pflichtbewusstsein länger bleiben? MEINE Arbeit habe
ich getan. Ich habe meine Prioritäten so gesetzt, dass ich die Zeit effektiv
nutze. Muss ich ein schlechtes Gewissen deswegen haben? Und wenn der
Patient nach einer kleinen OP den vierten post OP Tag hat muss halt der
zweite oder dritte Blutdruck an dem Tag nicht sein. Ich weiß nicht, was
meine Kollegen darüber denken, dass ich nicht länger bleibe, um alles
perfekt zu machen. Ich räume meinen Arbeitsplatz auf und räume auch oft
anderen hinterher, weil ich dieses Chaos nicht mag. Aber bin ich
verpflichtet, länger zu bleiben, weil es die anderen auch tun? Die
Krankenpflege ist ein 24Stunden Geschäft und was in 8 Stunden nicht
geschafft wird, muss eben von der nächsten Schicht gemacht werden -
oder eben weggelassen. Ich rede hier nicht davon, dass Verbände eine
Woche vor sich her gammeln oder Patienten nicht mobilisiert werden. Das
plane ich in meine Arbeit mit ein. Aber warum verdammt noch mal muss mal
ne Stunde oder sonstwie länger bleiben?? Ich bin nicht mit meinem Job
verheiratet, ich habe ein Privatleben und vor allem habe ich einen Heimweg
von ca. 45 Minuten und bin sowieso erst kurz vor 11 zu Hause. Alles aus
diesem Pflichtbewusstsein, die Arbeit noch zu schaffen, bevor der nächste
Dienst übernimmt. Ich habe es sehr angenehm empfunden als ich auf
Intensiv war. War meine Schicht zu Ende, konnte ich gehen. Niemand hat
erwartet, dass ich nach Feierabend noch einen Patienten aus der Sch****
gezogen habe. Hatte ich Feierabend, hat es der nächste Dienst gemacht.,
Warum herrscht dieses Verständnis nicht auf Normalstationen? Warum kann
man nicht sehen, dass Arbeit einfach auch nicht geschafft werden kann???
Die Pflegekräfte mit ihrem verfluchten Helfersyndrom sind echt selber
schuld, dass am Personal gespart wird. Wenn keins da ist und keine Zeit ist,
dann sollen halt Dinge weg gelassen werden - und nicht auf Teufel komm
raus das schlechte Gewissen beruhigt werden. Ich habe ausdrücklich kein
Problem damit, für einen kranken Kollegen an einem freien Tag
einzuspringen, aber diese halben Stunden jeden Tag länger dankt mir
niemand. Es sollten grobe Fehler passieren, Leute unversorgt bleiben, damit
endlich mal eine Katastrophe passiert. Nur aus solchen Sachen werden
Konsequenzen gezogen. Aber nicht aus dem Gejammer über ständige
Überstunden. Ich seh es echt nicht ein da mit zu machen. Ich hab keine
Ahnung, wie ich damit vor den Kollegen da stehe... eigentlich ist mir das
auch egal.
I do it my way.
frustrierte Grüße
Ich weiß nicht recht, in welches Forum dieser Beitrag gehört. Man möge ihn
verschieben, wenn es hier nicht passt.
Ich arbeite auf einer chirurgischen Station mit 32 Betten und wir sind oft zu
viert im SD, aber fällt der vierte aus, wird ersatzlos weiter gearbeitet. Wir
haben i.d.R. große TU-OPs im visceralchirurgischen Bereich, zwar auch
einige Hernien oder AP-Rückverlegungen, aber die meisten Sachen sind
schon relativ umfangreich. Zudem bedienen wir die Transplantationen
inclusive Vorbereitung der Patienten vor Transplantation wenn ein Organ
kommt. Das ganze hat zusätzlich zum normalen Stationsbetrieb einen
Zeitaufwand von ca. 2 Stunden und es muss schnell gehen. Meistens fällt
diese Vorbereitung in die Abend bis Nachtstunden. (naja, ist ja logisch...
tagsüber Hirntotdiagnostik, abends dann Organentnahme...) Das mal (etwas
länger) zu den Eckdaten.
Heute war so ein Tag, wir waren zu dritt, ich bin in die
Organtransplantationen nicht eingearbeitet, hatte an sich also damit nicht
viel zu tun. Es kam ein Patient zur Lebertransplantation und es musste eine
Menge vorbereitet werden. Meine beiden ins Thema eingearbeiteten
Kollegen waren äußerst gestresst, aber ich habe es so empfunden, als
rennen sie wie aufgescheuchte Hühner auf Station rum. Ich hab mit meinen
Patienten auch genug zu tun gehabt und konnte da jetzt auch nicht viel
weiter helfen. Ich kam nicht zu einer Pause und letztlich verließ ich die
Station eine halbe Stunde nach Feierabend. Also de facto eine Stunde mehr
als geplant. Ich organisiere mir meine Arbeit in der Regel so, dass ich zur
Übergabe fertig bin bzw. noch grenzwertig pünktlich gehen kann. Das klappt
nicht immer, aber meistens. Arbeit, die ich nicht schaffe, lasse ich bleiben.
Es gibt Dinge, die müssen nicht sein. Vielleicht verbringe ich auch zu viel
Zeit mit Zuwendung zum Patienten... ich weiß es nicht. Meine beiden
Kollegen waren noch da, als ich schon umgezogen war und taten noch dies
und das. Ich habe nun schon irgendwie ein schlechtes Gewissen. Was
könnte ich tun? Aus Pflichtbewusstsein länger bleiben? MEINE Arbeit habe
ich getan. Ich habe meine Prioritäten so gesetzt, dass ich die Zeit effektiv
nutze. Muss ich ein schlechtes Gewissen deswegen haben? Und wenn der
Patient nach einer kleinen OP den vierten post OP Tag hat muss halt der
zweite oder dritte Blutdruck an dem Tag nicht sein. Ich weiß nicht, was
meine Kollegen darüber denken, dass ich nicht länger bleibe, um alles
perfekt zu machen. Ich räume meinen Arbeitsplatz auf und räume auch oft
anderen hinterher, weil ich dieses Chaos nicht mag. Aber bin ich
verpflichtet, länger zu bleiben, weil es die anderen auch tun? Die
Krankenpflege ist ein 24Stunden Geschäft und was in 8 Stunden nicht
geschafft wird, muss eben von der nächsten Schicht gemacht werden -
oder eben weggelassen. Ich rede hier nicht davon, dass Verbände eine
Woche vor sich her gammeln oder Patienten nicht mobilisiert werden. Das
plane ich in meine Arbeit mit ein. Aber warum verdammt noch mal muss mal
ne Stunde oder sonstwie länger bleiben?? Ich bin nicht mit meinem Job
verheiratet, ich habe ein Privatleben und vor allem habe ich einen Heimweg
von ca. 45 Minuten und bin sowieso erst kurz vor 11 zu Hause. Alles aus
diesem Pflichtbewusstsein, die Arbeit noch zu schaffen, bevor der nächste
Dienst übernimmt. Ich habe es sehr angenehm empfunden als ich auf
Intensiv war. War meine Schicht zu Ende, konnte ich gehen. Niemand hat
erwartet, dass ich nach Feierabend noch einen Patienten aus der Sch****
gezogen habe. Hatte ich Feierabend, hat es der nächste Dienst gemacht.,
Warum herrscht dieses Verständnis nicht auf Normalstationen? Warum kann
man nicht sehen, dass Arbeit einfach auch nicht geschafft werden kann???
Die Pflegekräfte mit ihrem verfluchten Helfersyndrom sind echt selber
schuld, dass am Personal gespart wird. Wenn keins da ist und keine Zeit ist,
dann sollen halt Dinge weg gelassen werden - und nicht auf Teufel komm
raus das schlechte Gewissen beruhigt werden. Ich habe ausdrücklich kein
Problem damit, für einen kranken Kollegen an einem freien Tag
einzuspringen, aber diese halben Stunden jeden Tag länger dankt mir
niemand. Es sollten grobe Fehler passieren, Leute unversorgt bleiben, damit
endlich mal eine Katastrophe passiert. Nur aus solchen Sachen werden
Konsequenzen gezogen. Aber nicht aus dem Gejammer über ständige
Überstunden. Ich seh es echt nicht ein da mit zu machen. Ich hab keine
Ahnung, wie ich damit vor den Kollegen da stehe... eigentlich ist mir das
auch egal.
I do it my way.
frustrierte Grüße