Übergriffe durch Patienten

McMelln

Newbie
Registriert
20.07.2009
Beiträge
2
Beruf
Fachkraft für psychiatrische Pflege
Akt. Einsatzbereich
geschlossene Station für mehrfach chronisch Erkrankte/Psychiatrie
Ich weiß nicht, ob es am Sommer liegt? Auf meiner Station befindet sich seit längerer Zeit eine extreme Mischung von massiv beziehungsgestörten Klienten. Einige Klienten neigen zu sexuellen Übergriffen der verbalen Art, manche suchen den Körperkontakt. Es kommt immer wieder zu eindeutigen Beziehungsangeboten. Wir wandeln ständig auf einem schmalen Grat - Beziehungsgestaltung - Nähe/Distanz - Übergriffe. Sogar klare Ansagen scheinen manchmal zu mehr zu provozieren. Wie geht ihr damit um?
Ich wurde auf den partnerschaftlichen Umgang, Arbeiten auf Augenhöhe mit Wertschätzung, Empathie, Akzeptanz und Authentizität geeicht. und stelle nun wiederholt fest, dass diese Art des Arbeitens anscheinend die Hoffnung auf eine private Partnerschaft o. ä. schürt.
 
Nun ja bei uns geht es nicht anders als sonst zu.

Zu Deiner Frage bezüglich Nähe und Distanz, unsere Pat. versuchen das vertrauen zu bekommen um dann evtl Vergünstigungen zu bekommen. Was wir aber ablehnen und auf bestehende Regeln verweisen da kein Pat einen Vorzug bekommt nur weil gut in der Therapie ist oder einen besonders guten Kontakt zum Personal hat.

Dann wird eben gebockt oder ein Fluntsch gezogen:mrgreen: vergeht auch wieder.

So ist es hier mal gespannt wie es bei anderen so ist....
 
Also bei uns ist die "Grundstimmung" auch angespannt momeantan, keine ahnung woran es liegt. Auch bei uns sind mehr Patienten, die Beziehungsprobleme haben oder sexuell übergriffig waren/sind, als sonst. Vielleicht verspätete Frühlingsgefühle :gruebel:

Anders gehen wir damit nicht um, wir versuchen weiterhin unsere Beziehungsgestaltung durchzuführen und müssen die Patienten rechtzeitig bremsen. Das ist nicht einfach, keine Frage, aber Kummer sind wir doch gewohnt :wink:

Sowie es zu tätlichen Übergriffen kommt, werden die Patienten natürlich fixiert, da fährt unser OA momentan eine straighte Linie und das ist auch gut so. Strenge Indikationsstellung vorausgesetzt (bevor jemand meckert "jaja, bevor sie diskutieren wird fixiert").
 
Ich denke, bei uns liegt das Problem unter anderem auch auf der therapeutischen Ebene. Die Übergriffe werden von unseren Therapeuten nicht mit den Patienten thematisiert. Meistens heißt es, regelt das mal selber - und Konsequenzen ergeben sich auch nicht. Wir sind insgesamt ein sehr geduldiges Team und das ist in letzter Zeit gründlich nach hinten losgegangen.
 
... Die Übergriffe werden von unseren Therapeuten nicht mit den Patienten thematisiert. Meistens heißt es, regelt das mal selber - und Konsequenzen ergeben sich auch nicht...

Völlig unverständlich so eine Verhaltensweise !! Was ist die Ursache ?
Angst sich mit unangenehmen Tatsachen auseinanderzusetzen um zu verhindern, dass man eventuell selbst Ziel von Angriffen wird ??

oder etwa gar eine spezielle Art von Therapie :gruebel::gruebel::gruebel: .......
 
also wenn gar nichts mehr hilft, übernimmt bei uns eine männliche Pflegekraft die Bezugsarbeit,wenn Patienten zu übergriffig gegenüber uns weibliche Pflegekräfte vorgehen. Das ist aber nur sehr selten nötig.
 

Ähnliche Themen