Ich hab da eine ganz ganz dringende Frage zu einem Fallbeispiel aus der Schule an euch.
Ein vierjähriges Kind, rund 20 kg, mit bekannter Retadierung und daraus resultierender starker Abwehr soll für ein EEG 30 mg Truxal - Saft erhalten. Aufgrund verschiedener Missverständnisse, die natürlich niemals auftreten sollten, erhält das Kind 600 mg, da 30 ml statt 30 mg (entspricht 1,5 ml) gegeben wurden. Nach einer halben Stunde ist das Kind schläfrig, erbricht sich und kurz danach nicht erweckbar. Der Fehler wird sofort erkannt und 40 Minuten nach Gabe erfolgt einer Magenspülung, Gabe von Aktivkohle, Blutentnahme, BGA (die unauffällig ist) und Urinkontrolle (die auch unauffällig ist). Das Kind ist zu Beginn tachykard bei 174, die O2 - Sättigung aber unauffällig (dauerhaft und ohne Sauerstoffgabe bei 97 %). Das Kind wird auf die Kinderintensiv verlegt.
Meine Frage:
1. Habt ihr bereits Erfahrungen dieser Art gemacht?
2. Wie stehen die Chancen, dass das Kind keine bleibenden Schäden davon trägt?
3. Nachdem der Fehler rechtzeitig erkannt und behoben wurde, besteht zum jetzigen Zeitpunkt trotzdem noch die Chance von lebensbedrohlichen Komplikationen?
4. Wer haftet? Dafür unten eine nähere Beschreibung:
- der Saft wurde durch eine Auszubildende vorbereitet, die sonst niemals einfach so etwas verabreicht, sonst immer kontrolliert, sich diesmal aber ganz blauäugig auf die examinierte Kraft verlassen hat
- der Saft wurde von einer anderen Station geliehen, deren Examinierte die Information bekam, 30 mg abzufüllen, 30 ml abgefüllt hat und jetzt alles bestreitet und behauptet, die Auszubildende hätte ihr 30 ml gesagt
- vor Verabreichen wurde die Menge von einer examinierten Kraft gesehen (die Auszubildende zeigte ihr die Menge ausdrücklich), die sich zwar wunderte, aber nichts sagte
- vor Verabreichen wurde die Menge auch von der behandelnden Ärztin gesehen und abgesegnet, die sich ebenfalls wunderte, aber nichts sagte
- die Verabreichung erfolgte im letzten Schritt durch die Mutter
- die Menge wurde von einer Assistenzärztin angeordnet
- die Auszubildende ist mega verzweifelt und versicht wirklich nicht, sich selbst zu schützen, sondern hat ausdrücklich 30 mg gesagt
Wir haben uns heute totdiskutiert und so richtig einig sind wir uns nicht.
Ein vierjähriges Kind, rund 20 kg, mit bekannter Retadierung und daraus resultierender starker Abwehr soll für ein EEG 30 mg Truxal - Saft erhalten. Aufgrund verschiedener Missverständnisse, die natürlich niemals auftreten sollten, erhält das Kind 600 mg, da 30 ml statt 30 mg (entspricht 1,5 ml) gegeben wurden. Nach einer halben Stunde ist das Kind schläfrig, erbricht sich und kurz danach nicht erweckbar. Der Fehler wird sofort erkannt und 40 Minuten nach Gabe erfolgt einer Magenspülung, Gabe von Aktivkohle, Blutentnahme, BGA (die unauffällig ist) und Urinkontrolle (die auch unauffällig ist). Das Kind ist zu Beginn tachykard bei 174, die O2 - Sättigung aber unauffällig (dauerhaft und ohne Sauerstoffgabe bei 97 %). Das Kind wird auf die Kinderintensiv verlegt.
Meine Frage:
1. Habt ihr bereits Erfahrungen dieser Art gemacht?
2. Wie stehen die Chancen, dass das Kind keine bleibenden Schäden davon trägt?
3. Nachdem der Fehler rechtzeitig erkannt und behoben wurde, besteht zum jetzigen Zeitpunkt trotzdem noch die Chance von lebensbedrohlichen Komplikationen?
4. Wer haftet? Dafür unten eine nähere Beschreibung:
- der Saft wurde durch eine Auszubildende vorbereitet, die sonst niemals einfach so etwas verabreicht, sonst immer kontrolliert, sich diesmal aber ganz blauäugig auf die examinierte Kraft verlassen hat
- der Saft wurde von einer anderen Station geliehen, deren Examinierte die Information bekam, 30 mg abzufüllen, 30 ml abgefüllt hat und jetzt alles bestreitet und behauptet, die Auszubildende hätte ihr 30 ml gesagt
- vor Verabreichen wurde die Menge von einer examinierten Kraft gesehen (die Auszubildende zeigte ihr die Menge ausdrücklich), die sich zwar wunderte, aber nichts sagte
- vor Verabreichen wurde die Menge auch von der behandelnden Ärztin gesehen und abgesegnet, die sich ebenfalls wunderte, aber nichts sagte
- die Verabreichung erfolgte im letzten Schritt durch die Mutter
- die Menge wurde von einer Assistenzärztin angeordnet
- die Auszubildende ist mega verzweifelt und versicht wirklich nicht, sich selbst zu schützen, sondern hat ausdrücklich 30 mg gesagt
Wir haben uns heute totdiskutiert und so richtig einig sind wir uns nicht.