Transfusion unbrauchbar

LeilaMarie

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10.10.2008
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Guten Abend,
Ich habe mal eine Frage:

Unsere Lehrerin meint das wenn wir in einer Transfusion nicht den richtigen Spiegel einstellen das dann durch das runterfallen Erys kaputt gehen, ist da was dran oder ist das Quatsch?

Und sie meint das wenn man beim Blutabnehmen gegen den Arm klopft das dann auch Blutkörperchen kaputt gehen unter der Haut?

Ich kann das irgendwie alles nicht glauben und habe auch schon sämtliche Suchmaschinen durch und dieses Forum auch...

Wäre mal nett was ihr dazu sagen würdet...

Mit freundlichen Grüßen
 
Das erste habe ich auch schon mehrfach gehört, wobei mir noch niemand eine Quellenangabe liefern konnte.

Das zweite wäre mir neu. Nun gehen im Körper dauernd Blutkörperchen kaputt, werden abgebaut und neue kommen nach. Aber ob das Beklopfen der Venen dabei mithilft? Das ist kaum fester als eine Berührung. Werden durch jeden Händedruck, durch jedes Auftreten, durch jedes Mal Hinsitzen Erythrozyten zerstört? Bezweifle ich.
 
Das erste habe ich auch schon mehrfach gehört, wobei mir noch niemand eine Quellenangabe liefern konnte.

Das zweite wäre mir neu. Nun gehen im Körper dauernd Blutkörperchen kaputt, werden abgebaut und neue kommen nach. Aber ob das Beklopfen der Venen dabei mithilft? Das ist kaum fester als eine Berührung. Werden durch jeden Händedruck, durch jedes Auftreten, durch jedes Mal Hinsitzen Erythrozyten zerstört? Bezweifle ich.


Mein reden, es müßten ja auch Blutkörperchen dann kaputt gehen wenn mich jemand schubst oder ähnliches....

Zum ersten konnte sie mir auch keine Quelle geben und ist ja schön und gut wenn das alle meinen aber nix bewiesen is oder niemand mal was zu Papier gebracht hat....
 
Was den Spiegel im EK angeht, bin ich der Meinung, dass es zum "guten Handwerk" gehört, den spiegel ausreichend hoch zu setzen. Ob das wissenschaftlich bewiesen ist oder nicht, ist zweitrangig, weil beim Einsatz eines Medizinprodukts der Beipackzettel und die schriftliche Anleitung beachtet wird, oder?
Überprüfen könnte man ja den Kaliumwert einer Transfusionslösung mit hohem Tropfkammerspiegel versus niedrigem Tropfkammerspiegel. Leider kann ich diesen Versuch bei mir im Betreuten Wohnen nicht machen. Vielleicht findet sich eine engagierte Kollegin oder Kollege im Intensiv- oder Anästhesiebereich?
Was das Blutabnehmen mit Klopfen angeht, denke (hoffe) ich nicht, dass es Kollegen gibt, die so hart zuschlagen :-)

Liebe Grüße KGK
 
Gelernt habe ich Folgendes: durch unsachgemäße Behandlung von Erythrozytenkonzentraten beim Transport (schütteln, fallen lassen, etc.) gehen Erythrozyten vermehrt unter -> mechanische Hämolyse. Dadurch kann es unter Anderem zu einer lebensbedrohlichen Hyperkalämie kommen. Das bezog sich allerdings nur auf Transfusionen. Allerdings weiß jeder, der schon mal kapillär eine BGA abgenommen hat, wie die Kaliumwerte nach zu viel Druck aussehen. Scheint mir also logisch zu sein.

Eine interessante Quelle scheint mir das hier: Qualittskontrollparameter an Erythrozytenkonzentraten
 
Was den Spiegel im EK angeht, bin ich der Meinung, dass es zum "guten Handwerk" gehört, den spiegel ausreichend hoch zu setzen. Ob das wissenschaftlich bewiesen ist oder nicht, ist zweitrangig,


Das würde ich nun aber als eine höchst gewagte Annahme bezeichnen, dass die wissenschaftliche Beweisbarkeit generell zweitrangig ist...

Grundsätzlich plausibel ist der Gedanke schon, dass durch eine hohe Fallhöhe in der Tropfkammer die Erys leiden. Genauso wie mit den Transportschäden. Darum werden Erys (so weit ich das gerade weiß) auch nimmer aufgewärmt - gehen zuviele kaputt dabei.
Da durch das Einstellen eines hohen Spiegels in der Tropfkammer nun ja kein Schaden entsteht und gleichzeitig ein eventueller Schaden verhindert wird, scheint die Vorgabe aber zumindest sinnvoll.
Das Armbeklopfen...hmmm...also wenn man da entsprechend draufmeiert, gibts sicher tote Erys...hehe. Mag niemand nen Selbstversuch starten...BGA beim Kollegen abnehmen, an einem Arm mit hauen, am anderen ohne? :boxen:

DS
 
EKs werden nicht mehr aufgewärmt? Wie kriegt man die denn dann warm? Pusten? Im ernst, wir wärmen die, ich hab noch nie was davon gehört dass man das net darf.
Okay, wenn man genug zeit hat das EK bei Raumtemperatur warm werden zu lassen, viel Spaß, aber wenn nicht, wie soll ich dass dann transfundieren ohne es zu wärmen?
 
EKs werden nicht mehr aufgewärmt? Wie kriegt man die denn dann warm? Pusten? Im ernst, wir wärmen die, ich hab noch nie was davon gehört dass man das net darf.
Okay, wenn man genug zeit hat das EK bei Raumtemperatur warm werden zu lassen, viel Spaß, aber wenn nicht, wie soll ich dass dann transfundieren ohne es zu wärmen?
EKs erwärmen sich beim hängen, tropfen und einlaufen von selbst. Erwärmen ist nur bei Druckinfusion nötig.
 
Grundsätzlich plausibel ist der Gedanke schon, dass durch eine hohe Fallhöhe in der Tropfkammer die Erys leiden. Genauso wie mit den Transportschäden. Darum werden Erys (so weit ich das gerade weiß) auch nimmer aufgewärmt - gehen zuviele kaputt dabei.
Da durch das Einstellen eines hohen Spiegels in der Tropfkammer nun ja kein Schaden entsteht und gleichzeitig ein eventueller Schaden verhindert wird, scheint die Vorgabe aber zumindest sinnvoll.

"Grundsätzlich plausibel" wird einem Wissenschaftler nicht reichen. Eisen und fönen konnte man sich auch logisch herleiten - diese Logik hielt aber einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand.

Natürlich schadet der hohe Spiegel nícht, und ich stelle ihn auch ein (ich häng das EK nicht an, befülle aber oft das System, das darf ich ja). Trotzdem würde es mich interessieren, ob das bloße Theorie ist oder ob irgend jemand das schon mal nachgeprüft hat. Wir haben jahrzehntelang ein zweistündliches Lagerungsintervall für das Maß aller Dinge gehalten - bis das im Rahmen der Expertenstandards mal hinterfragt wurde und sich als rein zufällig entwickelter Zeitrahmen herausgestellt hat.
 
Nö, wissenschaftlich haltbar ist "plausibel" sicher net. Hab heut Nachmittag mal ne Stunde lang nach Studien gesucht, v.a. PubMed, aber nix brauchbares entdeckt.

Zum Aufwärmen: Hier http://haema-cbf.charite.de/fileadm...4/haema-cbf/QM-Handbuch_Charite_Allgemein.pdf von der Charité. Da iss das Aufwärmen auch nur bei speziellen Indikationen vorgesehen (4.1) Allerdings sprechen die von max. 42°C, was glaub ich auch nimmer so ganz koscher ist.

DS
 
Das würde ich nun aber als eine höchst gewagte Annahme bezeichnen, dass die wissenschaftliche Beweisbarkeit generell zweitrangig ist...


DS

Lieber Student!

Bitte zitiere nur ganze Sätze! Dann auch ein "generell" zu implementiren ist nicht in Ordnung. Werten darfst Du Deine Art und Weise bitte selber.

Inhaltlich vertrete aber ich durchaus die Auffassung das Beipackzettel und Gebrauchshinweise von Medizinprodukten gelesen, verstanden und beachtet werden müssen.
Die wissenschaftliche Belegung der Sinnhaftigkeit unseres Tuns ist nach der Beachtung der gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland nicht "höchst fragwürdig".

Gruß KGK
 
Nur gerade in unserem Metier erwuchs und erwächst aus "gutem Handwerk" einfach allzu oft "guter Unfug" - eben weil der wissenschaftliche Aspekt gerne mal als zweitrangig betrachtet wurde (und wird). Und genau diese Formulierung stört mich.

Und es steht nirgends geschrieben, dass man vollständige Sätze zitieren muss.

8)

DS
 
OT

Lieber Student!

Wer mich zitieren will, muss meine ganzen Sätze zitieren. Denn nur wer kognitiv in der Lage ist, ganze Sätze zu erfassen, kann auch in der Lage sein, meine Aussagen zu verstehen.

Gerade von einem Kollegen der sich dem "wissenschaftlichen" Gedanken verschrieben hat, sollte sehr sorgfältig mit den Aussagen anderer umgehen. Dazu gehört nun mal, dass man Sätze ganz liest und komplett zitiert. Hättest Du meinen Satz zu Ende gelesen, hätte sich wahrscheinlich Dein Posting erübrigt.

So, jetzt steht es da geschrieben. Nur für Dich!

Gruß KGK
 
Dann können wir ja wieder zum Thema zurückkommen und am eigentlichen Problem weiterdiskutieren....
 
Inhaltlich vertrete aber ich durchaus die Auffassung das Beipackzettel und Gebrauchshinweise von Medizinprodukten gelesen, verstanden und beachtet werden müssen.

Ihr habt Blutkonserven mit Beipackzettel? :o

Wenn Du mir zu der Spiegelhöhe was Schriftliches beibringen kannst, wäre ich Dir sehr verbunden. Ich hab diese Info bis jetzt immer nur mündlich erhalten, und genau deswegen trau ich ihr nicht so recht. Das funktioniert dann nämlich oft nach dem Prinzip "Stille Post" - eindrucksvoll beschrieben übrigens in diesem Buch: Pflegerituale: Amazon.de: Mike Walsh, Pauline Ford, Angelika Abt-Zegelin, Heide Börger: Bücher

Den Spiegel möglichst hoch einzustellen schadet nicht und kostet nur minimal Zeit, ist also kein Akt, aber die Sinnhaftigkeit erfragen kann man trotzdem.
 
Hallo Claudia!

Die EKs haben keinen extra Beipackzettel. Dafür gibt es das Transfusionshandbuch, welches die genauen Vorgaben für die verantwortlichen Ärzte formuliert.
Der Beipackzettel zum Medizinprodukt "Transfusionsbesteck" ist dem Karton der Transfusionsbestecke beigefügt. So war das zumindest noch zu meiner Zeit. Ist jetzt aber auch schon ein paar Jahre her. Gibt es heute keine Beipackzettel oder Anleitungen mehr? Beliebtes Diskussionsbeispiel war beim arteriellen Blutdruckmesssystem, dass es vorgeschrieben war, die Luerverbindungen nachzudrehen. Unsere Praxisanleiter haben dann immer gefragt, warum man das machen muss. Premiumantwort: "Weil es im Beipackzettel steht!"

Gruß KGK
 
also bei uns werden die Transfusionen nur von ärzten angehängt. die schließen des system auch an der konserve an und befüllen dies. da weiß eigentlich jeder, wie hoch der spiegel sein muss!
und zum thema aufwärmen der konserven: die konserven liegen bei uns ca. ne halbe stunde bei raumtemperatur bevor sie dem pat. transfundiert werden. (so hab ich des auch in der theorie gelernt, aber wenn man in verschiedenen fachbüchern liest findet man überall unterschiedliche angaben)
 
Bluttransfusionen sind unbrauchbar bei unsachgemäßem Umgang z.B. hinfallen der Konserve u.a.
Die Blutkonserven wärmt man mind. schon seit ca. 5 Jahren nicht mehr auf, wenn nicht sogar schon länger. Das weiß ich leider nicht mehr so ganz genau.
Die FFP`s natürlich schon. Das sagt schon die Abkürzung in dem Sinne aus.
Die THK`s werden in den Schüttler gelegt, damit sie noch als Transfusion zu verwenden sind. Die sind empfindlich, wenn die keinerlei Bewegung haben. Wer keinen Schüttler hat, der tut sie einfach in die Kitteltasche oder auf den Oberkörper des Patienten, der sich eh dann hebt und senkt (hoffentlich).:,)