Tätigkeiten in Stammzelltransplantations-Einheit?

sara emanuel

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hallo,
bin neu hier. Habe bald ein Bewerbungsgespräch und Hospitation in einem Krankenhaus, auf der Station Stammzelltransplantation. Aber ich weiß noch nicht welche Tätigkeiten auf mich warten.

Kann jemand mir helfen? Wäre dankbar für viele Antworten und Tips.
 
Hallo,

also bei uns gibt es folgende Aufgaben, die sich aber in den meisten Transplant-Zentren gleichen werden:

  1. Blutabnahmen, i.v. Injektionen, intensive HD-Chemotherapien und Infusionstherapien, sowie das breite Spektrum der Intensivmedizin (ZVD, Bilanzen, Monitoring, Katecholamin-Gaben, etc.)
  2. allgemeine und spezielle Krankenpflege in der Hämato-Onkologie, spezielle Pflege bei allogen und autolog transplantierten Stammzell-Patienten (z.B. ZVK's und Hickman-Katheter, GvHD von Leber/ Haut/ Darm, usw.)
  3. Beratung, Information, Anleitung und Schulung von Patienten und dessen Angehörigen vor und nach Stammzelltransplantation, bei uns auch telefonische Betreuung bei Patienten nach allogener SZT (z.B. die zu Hause Fieber und Durchfall bekommen, Verhaltensmaßnahmen, Erst- und Notfallmaßnahmen)

Dieses Aufgabengebiet lässt sich beliebig erweitern. Man muss sich nur klar sein, das dies keine Normalstation ist, sondern in den meisten Krankenhäusern als IMC oder auch Intenivstation geführt wird. Bei uns gibt es noch keine Beatmungsplätze!

Hospitiere am Besten auf der Station, um zu sehen, ob Du den Anforderungen gerecht werden kannst.

Viel Glück und berichte mal wieder.

Gruß,

Michael aka T-Vogue:zunge:
 
Vielen Dank Michael,

den Hospitierungstermin habe ich am Montag, ich möchte auf jeden Fall die Stelle kriegen. Ich habe gar keine Erfahrung im Krankenhaus, deswegen habe ich schreckliche Angst.

Danke nochmal:angry:
 
Solche Einheiten sind meist viel kleiner als "normale" Stationen einer Klinik, dafür kann es aber auch sein, dass du dort alleine arbeitest.

Die Patienten sind sehr schwer krank, können sich aber meist selbst versorgen.
Es ist sehr viel Betreuung gefragt, viele Infusionen, Blutentnahmen, Protokolle führen.
Die Patienten sind über ihre Erkrankung meist bestens informiert, dennoch brauchen sie Beratung und einfühlsames Pflegepersonal.

Es ist in meinen Augen auch nicht mit der Tätigkeit auf Intensiv zu vergleichen, wenn ich von uns ausgehe. Körperlich belastend ist es dort weniger als auf Intensiv.
 
Ich wollte nicht extra einen neuen Thread aufmachen:
Hat jemand von Euch Erfahrung mit der Klinik für Knochmarktransplantation der Uni Essen? Arbeitet gar dort oder hat dort gearbeitet oder kennt jemanden, der dort arbeitet/gearbeitet hat?
Gerne auch per PN!
 
Hallo nochmal,

also ich finde schon, dass die körperliche Belastung so hoch wie auf einer normalen Intensiv-Station ist. :evil: Viele Patienten sind aufgrund der allgemeinen Schwäche, der Infektionen und der GvHD bettlägrig. Gut - wir haben keine Beatmungspatienten.

Außerdem ist unsere Station nicht gerade klein (20 Betten -> KMT und IMC).
In anderen Zentren ist dies ähnlich gekoppelt; KMT-Betten und hämato-onkologische IMC.

Gruß,

T-Vogue
 
Unsere Station zählt auch als IMC/Intensiv, hat aber eben nur 6 Betten.

Der Vergleich zur Intensivtätigkeit lässt mich lächeln, das Stammpersonal findet es auch noch anspruchsvoller als auf Intensiv. Ich persönlich finde den körperlichen Aspekt dort eher zu vernachlässigen im Vergleich zu einer Intensivstation.

Ich geniesse es dort so richtig Zeit für die Patienten zu haben und so zu versorgen, wenn sie es denn möchten, dass ich auch mit einem guten Gewissen heimgehen kann.

Aber das ist mein Empfinden - jeder empfindet es eben anders.

Die Stammzelltransplantstation wäre eine der wenigen auf der ich sagen würde, kein Problem bis 67 dort zu arbeiten.
 
Ich finde die psychische Belastung auf Hämatologie oder auch Onkologie besonders mit Transplantationen ist sehr hoch, ich finde nicht das man das mit Intensiv vergleichen kann. Auf Intensiv sind bei uns 10 Betten, eine Pflegekraft für 2 Patienten und auf meiner Station sind 24 Tumor/Krebs Patiente, auch palliative wo ich alleine für 12 zuständig bin, da geht man Nachhause und kann nicht gleich abschalten ich finde das belastet sehr die Menschen so leiden zu sehen. Auf Intensiv hat man die nicht Jahrelang und erlebt wie sie wohloder übel irgendwann sterben. Von daher, wenn ich es vergleiche, ist beides auf seine Art schwierig.

Was die Zeit betrifft die ich für Patienten hab, hab ich auf Intensiv viel mehr Zeit, vielleicht ist das nicht überall so, aber es ist oft traurig wie wenig gutes ich sterbenden tun kann... bzw. es ihnen irgendwie zu erleichtern, auch wenn man nur bei ihnen ist...
 
Ich habe letzte Woche eine neue Stelle angetreten.
Die KBT mit 6 Betten ist an die normale Onkologie gekoppelt. Das heißt man rotiert immer.
War jetzt erstmal 4 Tage auf der KBT.
Mir gefällt es bisher sehr gut, hatte aber laut meiner Mentorin auch ziemlich ruhige Tage mit "leichten" Patienten.
Ich wollte nicht extra ein neues Thema starten, darum Frage ich jetzt mal hier, ob jemand von euch Fachbücher empfehlen kann?
Ich merke, dass ich viele Sachen gerne noch zu hause nachlesen möchte aber hab keine Lust das alles übers Internet zu lesen.

Wäre über ein paar Tipps dankbar :-)
 
Was heißt KBT bei euch? Ich kenne nur die KMT.
Brauchst du Buchempfehlungen für die Onkologie allgemein? Oder eher Richtung Stammzell-/KM Transplantation?
 
KBT ist die Abkürzung für Knochenmark- und Blutstammzelltransplantation.

Also in der allgemeinen Onkologie kenne ich mich besser aus. Hab da schon gearbeitet, aber Hämatologie und die Transplantationseinheit ist so ziemlich neu für mich.

Ich hab schnell gemerkt, dass ich viele Krankheiten zwar vom Namen her kenne, aber doch noch tiefgründiger etwas darüber wissen möchte und muss.

Auch die Medikamente in dem Bereich sind mir nicht alle geläufig. Klar kann man fragen, habe ich auch gemacht aber zu Hause nochmal genau nach lesen wäre doch sinnvoll denke ich :-)
 

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