Stellenwert von Pflege in der Gesellschaft

PM8

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Hallo an Alle!

Ich studiere Pflegemanagement im letzten Semester und arbeite an einem interdisziplinären Studienprojekt zum Thema: Der Stellenwert von Pflege in der Gesellschaft!
Ich würde mich freuen, wenn ihr hier vielleicht eure Meinung rein schrieben könntet und ganz vielen Leute ebenfalls dazu auffordert :)
Vielleicht wisst Ihr auch wo ich den ein oder anderen Presseartikel zu dem Thema finden kann.

Vielen, vielen Dank für eure Hilfe!
 
Hallo,
alos ich kann nur einpaar kleine Beispiele geben das die "KRANKENSCHWESTER" in der Gesellschaft sehr gut angesehen ist.
Als Beispiel Wohnungssuche: Wenn die Vermieter lesen als Beruf Krankenschwester finden die es total Klasse und fragen gleich wo und welche Station, also ich denke das ich meine Wohnung deswegen bekommen habe.

Weiß nicht ob du sowas meinst. Z.B.

Gruß TinaG.
 
Also, "sehr gut angesehen" hätte ich jetzt nicht unbedingt gesagt ...

Zwar gibt es durchaus Leute, die Positives mit dem Beruf Krankenschwester verbinden, z.B. "zuverlässig, sozial eingestellt, fleißig..." etc., aber viele denken auch "genügsam, unterwürfig, anspruchslos" und in Akademikerkreisen wird eine Krankenschwester sowieso nicht für voll genommen - leider.

Vermutlich kommt es aber auch immer darauf an, welche persönlichen Erfahrungen ein Mensch mit Pflegekräften gemacht hat.

Als Kinderkrankenschwester erlebe ich, daß Außenstehende denken, daß man sowieso nur Babys füttert, wickelt und knuddelt - und dem Arzt zur Hand geht ...

Wer eigene Erfahrungen hat ( als Patient oder Angehöriger ), urteilt sicher differenzierter und weiß eher, was Pflegekräfte leisten.

Und es kommt natürlich auch immer auf das eigene Auftreten an, wie man wahrgenommen und beurteilt wird.
 
Als Kinderkrankenschwester erlebe ich, daß Außenstehende denken, daß man sowieso nur Babys füttert, wickelt und knuddelt - und dem Arzt zur Hand geht ...

Die Enkelin einer Bekannten ist Krankenschwester und hat im Rahmen ihrer Ausbildung mal kurz auf einer Neugeborenenstation gearbeitet. Dort war sie nicht ausgelastet und hat erzählt wie langweilig es auf Kinderstationen ist. Seitdem muss ich mich da immer rechtfertigen und trotzdem habe ich immer das Gefühl, dass meine Arbeit auf der Kinderintensivstation nicht für voll genommen wird und viele Leute trotzdem "Baby knuddeln" damit verbinden. Ob ein paar eindrucksvolle Erfahrungsberichte die Einstellung der Leute ändern?

Ich glaube aber trotzdem, dass sich im gesamten etwas verschoben hat in den letzten Jahren und das zum positiven für uns Pflegekräfte. Viele Leute vermitteln mir durchaus Respekt und Anerkennung für unsere belastende und anstrengende Arbeit.

Woran das liegt..., da müsste ich spekulieren?!

PS: Bei der wohnungssuche hatte ich bisher immer Erfolg und die Wohnung bekommen, die ich haben wollte. Ob es am Beruf lag, weis ich nicht. Jedenfalls war der immer den Vermietern bekannt. Krankenschwestern werden immer als ruhige Mieter eingeschätzt, weil sie aufgrund der Arbeitszeiten ebenfalls auf ruhige Wohnungen Wert legen um auch tagsüber schlafen zu können....
 
Hallo,

im Rahmen meiner Ausbildung zur SL führten wir eine Befragung in der Bevölkerung einer Kleinstadt zu diesem Thema durch. Wir outeten uns dabei nicht, da die Antworten wahrscheinlich sich geändert hätten.
Auf die Frage, was ihnen zu dem Thema Krankenschwester einfällt, kam oft die Antwort: waschen, für den Pat. da sein, Hinten abputzen, den Arzt helfen, Knochenjob und natürlich spritzen geben. Leider wurden wir oft mit den Fernsehserien assoziiert. Auf die Frage, ob sie ihren Kindern raten würden, die Ausbildung zu einem Krankenpflegeberuf anzufangen, verneinten ca. die Hälfte dies. Vielleicht, da sie nicht wollen, das ihre Kinder waschen, putzen, fäkalien wegräumen,... . Sogar die, die schon in Krankenhäusern in Behandlung waren oder jemanden kennen, der diesen Beruf ausübt, waren teilweise dieser Meinung. Die Frage, welchen Schulabschluß eine Krankenschwester für diese Ausbildung braucht, gaben viele den Quali an. Zwei meinten sogar, das man dafür gar keinen braucht. Natürlich kam eigentlich immer die Antwort:"Das könnte ich nicht machen". Es gab insgesamt nur einen, der einigermaßen über unseren Beruf gut informiert war. Einer sagte sogar, er stellt sich eine Krankenschwester meist dick vor. Zum Schluß die Frage, welchen Stand eine Krankenschwester hat, meinten die allermeisten, das wir ein hohes bis sehr hohes Ansehen hätten.
Wir waren alle ziemlich schockiert über die Aussagen. Unser Image ist zwar in der Bevölkerung ausgezeichnet, aber die meisten sind kaum informiert, was Pflegekräfte wirklich leisten.

Liebe Grüße
Bernardo
 
Das Ansehen des berufes variiert - glaub ich - auch ein bißchen mit dem Alter. Altere die schon mal im Krankenhaus waren haben da eine etwas andre Meinung als Jüngere die doch mehr von ER geprägt werden.
Da geht es nur - um "die tollen attraktiven Ärzte" :knockin: usw.
Bis jetzt hab ich im privaten Kreis auch verschiedene Reaktionen bekommen. Wenn mich jemand fragt, was ich mach und ich sag Krankenschwester :nurse: - dann sieht man an der 1. Reaktion wie sie dazu stehen. Viele sagen -"ach - aha.." und andre fragen genauer nach.
Sagt man aber gleich das man auf einer Intensivstation arbeitet - dann ist man gleich interessant - denn da ist ja Action...ich bleib deshalb bei Krankenschwester mit der Berufsbeschreibung - denn wer das nicht akzeptiert weil es ja in seinen Augen nicht viel wert ist - der kann mir gestohlen bleiben :zunge:
 
Hallo

Also ich finde, dass der Beruf der Krankenschwester nicht sehr angesehen ist in der Gesellschaft. Als ich mein Examen schaffte und mächtig stolz darauf war, kam ein Kommentar, an den ich heute oft denken muss. Und zwar:"Jetzt bist ja endlich examinierte Ar......putzerin"!. Ich war geschockt, aber viele denken so. Hab sieben Jahre im KH gearbeitet und zwei im Altenheim. Und die Blicke sagten mehr als tausend Worte, als ich sagte, ich arbeite im Altenheim. Jeder zweite Kommentar war ungefähr so." Iiiiii, dass könnte ich nicht".
Soviel zum Thema Stellenwert in der Gesellschaft. Nun bin ich seit einem halben Jahr raus aus dem Beruf, und denke aber auch im Nachhinein, dass will ich nie mehr machen.
Finds aber trotzdem sehr schade, denn der Beruf ist meiner Meinung ein harter Job mit Schichtarbeit, Stress, Bezahlung eher gering, ....

LG
 
Hallo,
ich denke, dass der Beruf Krankenschwester/-pfleger einen sehr hohen Stellenwert in der Gesellschaft hat, vorallem bei den Leuten , die selber einmal Patient waren oder deren Angehörige schon mal im Krankenhaus waren.
Der Beruf entwickelt sich ja immer weiter, es wird immer mehr Fachkompetenz verlangt und immer mehr ärztliche Aufgaben werden auf das Pflegepersonal übertragen.
Eine Patientin sagte einmal zu mir, eine gute Schwester ist ein halber Arzt.

Lg Franzi 82
 
Ja, dass frag ich mich gerade auch, was daran positiv ist, die Arbeit der Ärzte auch noch mitzumachen????
Vielleicht auch noch nach dem Verbandswechsel das Zimmer wischen, und das Bad putzen?! Oder wenn man schon mal an der Küche vorbei geht, ein bisserl mitkochen??? Ja die Krankenschwester ist flexibel, aber wenn sie noch mehr Aufgaben von anderen Berufsgruppen übernimmt, erstickt sie irgendwann an der vielen Arbeit.
Und das ist auch ein Punkt, die Krankenschwester. Vom Suppentaxi bis zur Putzfrau!
Vielleicht sollten sich viele ihrer wirklichen Aufgaben bewusst werden, um den Patienten auch glaubwürdig gegenübertreten kann!!!!!
 
Hallo,
ich muss auch sagen, dass ich es nicht positiv finde, wenn sich eine Krankenschwester über Arztaufgaben aufwerten muss. Man hat immer weniger Zeit für "richtige" Pflege, nur weil man zwischendurch Verbandsvisite und Blutentnahmen tätigen muss... Und ich hoffe nicht, dass sich in der Gesellschaft der Stellenwert der Pflege erhöht, nur weil man jetzt auch Blutabnahmen machen darf. Wobei ich oft höre: "Jede Arzthelferin darf Blut abnehmen und ihr nicht, das ist doch seltsam"!
 
Vor allem:
Eine gute Schwester ist "ein halber Arzt" ?
Was ist denn ein halber Arzt ?
Das klingt irgendwie nur halb so gut, halb so viel wert, einfach nur halb.

Ist denn ein guter Arzt auch "eine halbe Schwester" ?
Auf die Idee käme wohl niemand ...
 
Hallo @all,
gut angesehen? Doch nur weil das andere nicht machen wollen.
Patientenlob? - klar da gehts mir gut, wenn ich so was höre. Allerdings wäre mir die Bereitschaft der Patienten zu höheren Kassenbeiträgen, damit wir angemessen entlohnt werden können, lieber. So weit geht die Anerkennung dann aber doch nicht. (So einen Thread gabs schon mal, weiß jemand wo der ist?)
Und wie von schokofee und anderen schon geschrieben: Wir werden gebauchmiezelt um klaglos für andere die Arbeit mit zu machen.
Machen wir uns doch nichts vor: In der "Bevölkerung" wird Krankenpflege mit "nett" und "höflich" ... beschrieben (jedenfalls in den Patientenzufriedenheitsbögen) aber nie mit fachlicher Kompetenz. Die haben immer andere (Ärzte), für die wir auch noch mitarbeiten.
MfG
rudi09
 
Hi,

zum Thema man hätte durch die Übernahme von ärztlichen Tätigkeiten jetzt einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft, kann ich euch sagen ich empfinde das nicht so.
Wir übernehmen viel solche Aufgaben, Blutentnahmen, Verbände......, anderseits spielen wir auch mal die "Putzfrau"
kann nicht behaupten jetzt angesehener zu sein, wirklich nicht.

Aber am meisten nervt mich im Bekanntenkreis dieses: ich könnte es ja nicht, irgendwer muss es ja machen.
Schrecklich!
Das Problem ist doch auch, das die meisten gar nicht wissen was wirklich hinter diesem Beruf steckt.

lg mary_jane
 
" Ich muss Sie ja bewundern, also ich könnte das ja nicht machen....!"

Das ist auch einer meiner Lieblingssätze, die, die Anerkennung unseres Berufsstandes wiederspiegeln. Bei genauerer Betrachtung wertet mich dieser Satz irgendwie ab.

Jeder, der schon mal ernstlich krank war und im Krankenhaus lag und unsere Dienstleistungen in Anspruch genommen hat, nimmt unseren Berufsstand danach anderst wahr und weiß was wir leisten.

In der ambulanten Pflege begegnet mir oft die Einstellung, man musss ja echt froh sein, wenn jemand so eine Arbeit heutzutage noch machen will. Und ehrlich gesagt, Vollzeit kann man diese Arbeit auch gar nicht machen. Jedenfalls nicht lang.
 
Stellenwert der Pflege ?
Ganz weit unten wie man in Österreich sieht, dazu kann ich nur auf das Thema Laienpfleger verweisen.
Aber man will ja unbedingt die Pflege akademisieren. Alles total lächerlich hier bei uns :knockin::knockin::knockin:
 
Ich hab mir mal eure Antworten auf das Thema STELLENWERT VON PFLEGE IN DER GESELLSCHAFT angesehen.:gruebel:
Bin der Meinung: Glatte Themenverfehlung!!! Es wurde nach dem Stellenwert DER PFLEGE gefragt und nicht nach Krankenschwester/Pfleger!!!!:knockin:
Ich frag mich wirklich manchmal was heute in den Krankenpflegeschulen gelehrt wird.Pflege ist nicht nur Verbandwechsel und Spritzen u.Medikamentenverteilung.:wut:
Wenn das schon unter den Pflegenden die Meinung ist, wie sollen wir es dann schaffen das dieser Beruf jemals professionalisiert wird???:angry:
 
Verbandswechesl , Medikamentenausteilung und Spritzen sind streng genommen ärztliche und keine pflegerischenTätigkeiten !!!!!


Wer sich so weit aus dem Fenster lehnt wie Du, sollte dann zumindest darauf achten, dass die eigenen Aussagen unangreifbar bleiben
 
Ich bin gerne zu einer Diskussion bereit. Hängen wir uns jetzt an ärztl.Tätigkeit oder keine ärztl. Tätigkeit auf ???
Es geht doch hierbei eher um das Thema STELLENWERT DER PFLEGE IN DER GESELLSCHAFT!!!
Vielleicht sollte dieses Thema mal aus der Pflegewissenschaftlichen Seite her betrachtet werden. Sich einfach mal Gedanken machen was ist eigentlich PFLEGE:gruebel: und wie kann es zu solch einer Themenverfehlung kommen ,wenn alle Pflegekräfte ach so gut ausgebildet sind :verwirrt:
 
Das ist doch eigentlich das Interessante. Obwohl hier Fachkräfte der Pflege gefragt werden, können wir uns nicht wirklich einigen was Pflege ist und was genau! unser Berufsbild ausmacht.

Da ist es doch nicht verwunderlich wenn auch ein verwaschenes Bild der Pflege in der Öffentlichkeit vorherrscht.

Zum Thema: Ich habe sehr zwiespältige Erfahrung gemacht zum Ansehen in der Bevölkerung (gerade als Mann). Pflege und Pflegekräfte werden auf der einen Seite sehr geschätzt und als wichtig erachtet aber gleichzeitig ist es etwas was jeder kann (aber gleichzeitig wird gesagt das "man das nie machen könnte"). Das Pflege auch was mit Profession und Wissen zu tun hat wird eigentlich nie erkannt. Man ist das kleine "dumme" Helferlein welches mit einen Lächeln alles macht. Gleichzeitig gibt es das Klischeebild der dicken, kalten Schwester die ja alle Menschen hasst und völlig falsch in ihren Beruf ist.

Unterbezahlt ist Pflege auch aber Geld will man für sie auf keinen Fall ausgeben.
 

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