Stat. Kinderkrankenpflege zw. Vorschrift, Wunsch u. Wirklichkeit - Erfahrungssuche

Jakobi

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12.07.2005
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Hallo! Bei meiner endlosen Suche im Netz nach Grundlagen für meine Diplomarbeit "Stationäre Kinderkrankenpflege zwischen Vorschrift, Wunsch und Wirklichkeit" gelangte ich in dieses Forum, und stellte glückseelig fest, dass ich am Ziel meiner virtuellen Reise bin. Ich bin begeistert über eure offenen, und sehr interessanten Fragestellungen, sowie die endlosen Möglichkeiten kleine und große Probleme und Glücksmomente gewinnbringend zu diskutieren.

Wie ich bereits anmerkte schreibe ich mein D-Arbeit. Sie soll u.a. den gesetzlichen Rahmen, professionelle Ansprüche, Wünsche und Vorstellungen der Klienten und Ihrer Familien sowie die Praktischen Probleme in diesen Zusammenhängen beinhalten.

In der Literatur und den Medien werden viele theoretische Grundlagen und Problemfelder der "ausgewogene" Pflege von Kindern beschrieben, es finden Diskussionen über Problembringende Faktoren (wie DRGs) statt, aber selten gelangt mann an Erfahrungen derer, die tatsächlich alle Schnittstellen zwischen Theorie und Praxis überwinden müssen und wollen - die Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen



Ich wäre sehr glücklich, wenn Ihr mir Statements, Erfahrungen und Meinungen zu folgenden Themen offenbart:


  • Auswirkungen der DRGs auf die Berufpraxis -Theorien und Modelle (Orem, Juchli,...)im Berufsalltag
  • Pflegeleitbilder und Ihre Umsetzung
  • Pflegeplanung Sinn und Unsinn
  • Teamarbeit (Problemdiskussion, Arbeitsplanung,...)
  • Fort,-Weiterbildungs und Auffangmöglichkeiten (weniger inhaltlich sondern tatsächliche Möglichkeit für den Betroffenen)
  • ein kleiner Patient kommt selten allein (Rooming in, Familienberatung,..)
  • Alltagsprobleme, die durchaus auf vielen Kinderstationen vorkommen können
  • und natürlich andere Anregungen, welche im Zusammenhang mit dem Titel stehen könnten
denn ich hege den Wunsch, eben nicht nur Theorie zu sammeln, zu sortieren und wiederholt aufzuschreiben, sondern, ich möchte eine Brücke zwischen Theorie und Praxis bauen, und mein (durch das Studium "vertheoretisiertes")Blickfeld erweitern.
Ich bin mit der Stationspraxis nur als Mutter eines 2jährigen Jungen vertraut. Meine dortigen Erlebnisse bewegten mich dazu, dieses Thema aufzugreifen, und meine theorieverklärte Wahrnehmung von realen Prolemen , durch die Hilfe von Pflegenden und die Betrachtung aus der praktischen Seite zu verstehen.


Ich freue mich auf viele, noch so kurze Meinungen, Diskusionspunkte und Fragen, und stehe natürlich auch gerne per e-mail (Ina.Jakob@gmx.de) Rede und Antwort.

Mit bestem Dank im Voraus endet erwartungsvoll eine optimistische Studentin
 
hallo,
schön dass Du hierher gefunden hast.
Ich verstehe allerdings nicht, warum Du Dir kein Partnerkrankenhaus für Deine Diplomarbeit suchst?????

Da bist Du doch dann vor Ort, kommst mit den Pflegekräften ins Gespräch....
Du könntest dann auch auf verwertbare Statements zurückgreifen.....oder möchtest Du in einer wissnschaftlichen Arbeit wirklich die Kommentare eines Internetforums zitieren ????? :gruebel:

Liebe Grüße von einer weiteren Studentin,
(die immer wieder bemüht ist den Bezug zur Realität nicht gänzlich zu verlieren)


Lillebrit
 
Hallo Jakobi,
deinem Aufruf gefogt bin ich nun hier.
Meine Meinung zum zuletzt geschriebenen bleibt aber und wird nach dem Lesen deines Threads hier, noch einmal deutlich unterstrichen.
Dein Vorhaben kann in diesem Umfang nur eine oberflächliche Skizzierung werden, das widerum kann aber nicht dein Anliegen sein, glaub ich.

Ich würde gerne noch wissen wollen, was du genau studierst!

Weiterhin kann ich mich Lillebrit nur anschliessen, in der Form, dass du besser daran tun würdest wirklich in die Praxis zu gehen.
Du brauchst narrative Interviews. Nach der Beschreibung deines Vorhabens denke ich sogar, dass du sehr viele brauchst, und zwar von verschieden Gruppen (Pflegekräften, Betroffenen und deren Angehörige, weitere Berufsgruppen[?]) Wen ich mich recht erinnere, dann sagt man, dass eine Größe von 10 -15 Interviews pro Gruppe nötig ist, um eine wissenschafftliche Aussage zu treffen (man möge mich verbessern falls ich falsch liege) unter Umständen kann es mehr sein, wenn du keine Sättigung erreicht hast.
Vielleicht siehst du ja eine Möglichkeit dein Vorhaben nach den Aussagen von mir und anderen hier und an anderer Stelle, konkreter ein zugrenzen. Ich denke Hilfe dabei solltest du hier finden!

Bis dahin erstmal

Gruß
Klaus
 
Hallo Lillebrit

Ich freue mich auch, bei euch gelandet zu sein.

Deine Idee ist super, ich hatte sie auch schon, es war vielmehr sogar mein erster Gedanke, bevor ich meinThema kundgetan habe bei den Professoren der FH.

Die Ausführung war allerdings bedeutend schwerer, als ich mir vorzustellen glaubte.
In unserer Stadt git es ein Krankenhaus, auf dessen Kinderstation mein Sohn 2 mal einkehren mußte. Hier erlebte ich Situationen, welche mich nicht nur als Mutter, sondern auch als Studentin richtig sauer gemacht haben. Was wiederum meine Themensuche für die Diplomarbeit stark beeinflußt hat.
Genau auf dieser Station habe ich angefragt, ob sie mich in meinem Vorhaben unterstützen wollen, bei der Stationsleitung und dem Ärtzteteam gab es keine Einwände, die Pflegedienstleitung brauchte mehr Überzeugungskraft, wollte allerdings dann bei der Krankenhausleitung die Thematik klären, und gab mir dann nach einiger Zeit grünes Licht. Die Personalabteilung wollte wiederum gar nichts davon gewußt haben, obwohl dort mein erstes Telefonat stattgefunden hat. somit stand ich wieder am Anfang, bewarb mich und wurde in einen wahnsinns Verwaltungsakt verwickelt.
Kurzum von meinem ersten Telefonat bis zu meinem Zutritt zur Kinderstation vergingen Monate.
Diese Zeit fehlt mir nun, um die Informationssuche auf Station intensiv zu betreiben (nebenbei arbeite ich auch noch und bin alleinerziehende Mutter)
Außerdem habe ich in meinen Versuchen, an die am Pflegeprozess beteiligten Personen "heranzukommen" arge Nackenschläge einstecken müssen, sie wollen oder können sich mir nicht öffnen oder sind von starkem desinteresse geprägt.Ich drehe mich dort im Kreis (das Krankenhaus steht vor der Privatisierung, und ich weiß dass es starke Ängste gibt, dem geplanten Stellenabbau zum Opfer zu fallen)
Alle weiteren Krankenhäuser mit ähnlichem Charakter sind zu weit weg. (Ich wohne in einer "strukturschwachen" Gegend wie man so schön sagt)
Nun versuche ich mit völlig anonymen Fragebögen auf Station zu arbeiten, und habe natürlich nicht vor, die Forumsdiscussion als Zitatgrundlage zu nutzen, aber sie würde mir in vielerlei Hinsicht sehr helfen, das Thema und die damit verbundenen Problematiken zu verdichten.

LG die realitätssuchende Studentin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jakobi,

na...wie ich das so lese kannst Du Dich über Langeweile wohl wirklich nicht beklagen......*g*.

Ich sehe es erstmal Problematisch, dass Du nur 1 Kh zur Auswahl hast. Die sind an einer Zusammenarbeit offenbar nicht interessiert; allerdings bist Du - als "Beteiligte" Mutter eines Patienten- in speziell DIESEM Haus vielleicht auch zu befangen, um eine wissenschaftliche Arbeit durchführen zu können!

Wäre es denkbar, ein anderes aber weiter weg liegendes Haus zu nehmen? Ich meine, die meiste Arbeit hast Du eh zuhause am Schreibtisch!
Du musst doch lediglich für die Erhebung der Daten in das Partnerhaus....da wird sich im Umkreis von "Zwei -Auto- Stunden" ( ca. 150 km) doch ein Haus finden lasen....oder?

Können Dir vielleicht Deine Profs ein Haus vermitteln?

Hast Du mit denen überhaupt schonmal über die nähere Eingrenzung des Themas gesprochen?
Was GENAU möchtes Du herausfinden?
Nicht uninteressant wäre auch noch die Frage, wo Du nach dem Studium arbeiten möchtest....eine Diplomarbeit in "die gewünschte Richtung" kann einem da ja Tür und Tor öffnen....

Hast Du schon angemeldet? Wie lange hast Du Zeit?

Du scheinst übrigens gar nicht so theorieverblendet zu sein wie Du Dich beschreibst.....wenn Du noch nebenbei arbeitetst kennst Du den "Stationsalltag" ja wohl durchaus noch....*ggg*

LG,
Lillebrit
 
Hallo Jakobi,
ich bin wie Lillebrit der Auffassung, dass du möglicherweise zu befangen bist eine Untersuchung an dem Krankenhaus zu machen, wo du schlechte Erfahrungen gemacht hast.
Haben die Befragten in dem Krankenhaus Kenntnis darüber, dass du schlechte Erfahrungen dort gesammelt hast? Dann wäre es eindeutig, warum man sich sperrt.
Zum anderen: Niemand handelt ohne Motiv, ob unbewusst oder bewusst. Es gibt gute Gründe, warum sich ein System/Methode/Verhalten etabliert oder scheitert. Jeder macht sein Ding so, dass er/sie Arbeitsfähig bleibt und das Beste Outcome für sich hat. Die Strukturen werden vorgelebt, Verhalten ritualisiert, Grenzen gezogen etc. Das bedeutet, du versuchst mit deinenem Vorhaben wie mit einem Holzstock in einem Hornissennest zu rühren um zu verstehen, wie die Insekten leben.
Du sprichst Tabuthemen an. Dort wo Ängste um den Job vorliegen wird sich niemand über mögliche Verfehlungen von Vorgesetzten auslassen.

Ich würde mittlerweile sagen, du solltest deine Diplomarbeit aus rein strategischen gründen um überhaupt Material zu gewinnenn in jedem Fall anders nennen oder den Titel nicht verraten, Untersuchungen so offen wie möglich zu lassen und bei Interviews nach Möglichkeit soviel Freiraum bei der Befragung wählen, wie irgendmöglich.

Das ist ein riesiger Brocken den du an Land ziehen willst. UNd ein maximal sensibler dazu. Wenn es klappt zoll ich dir riesigen Respekt, falls es nicht klappt allerdings auch aber du musst keinesfalls enttäuscht sein. Projekte die scheitern oder nicht gewünschte Ergebnisse erzielen sind ebenso wichtig wie Erkennnisbringend.
Gruß
klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hossa, jetzt komm ich schon nicht mehr hinterher

Ich habe gerade an einer Antwort geschrieben und geschrieben, um diese durch einen unbedachten Klick ins Jenseits zu befördern, inzwischen ist das Forum schon wieder um Lichtjahre weiter....

Also

An Lillebrit:
Weitere Kontakte aufzubauen währe theoretisch natürlich möglich, ich müsste nur mirt bus und Bahn unterwegs sein, was sich zu den Zeiten. in denen ich real könnte schwierig gestaltet, 3/4 Stunde hin 3/4 zurück, dann lande ich in der Nachtschicht. muss aber schnell wieder zurück, denn zuhause wartet ein 2jähriger und Omas sind auch nur begrenzt belastbar, denn alle sind beruflich gut ausgelastet. Ich bin also kurz gesagt was ausflüge betrifft nicht sehr flexibel.

Allerdings könnte ich ein schriftliches Interview durchaus auf weitere Häuser ausweiten, das wäre zwar nicht das gleiche aber immerhin.

Angemeldet ist das ganze Spektakel schon, nach erfolgreicher Beendung der Diplomprüfungen hat man nur noch 14 Tage bis zur offiziellen Anmeldung des Themas. Ich habe zuzüglich Tolleranz noch gut zwei Monate.

Ich schrieb zwar dass ich arbeite, allerdings hat mein Job wenig mit Pflege zu tun, Ich teste meine organisatorischen Fähigkeiten in einem Hotel. Dort gibt es zwar auch konzeptionelle Probleme und Umsetzungssorgen, aber die sind natürlich ganz anderst gelagert.










 
Hallo Jakobi,

ich Pflegewissenschaftler drängt sich mir bei deiner Fragestellung für deine Arbeit die Frage auf, wer denn im Zentrum des Erkenntnisgewinns stehen soll? Soweit ich dich verstehe, sollen dies Pflegende sein, die in der Kinderkrankenpflege zwischen "Vorschrift, Wünschen und der Wirklichkeit" stehen.

Nun zu der Methodik. Wenn du ein quantitaives vorgehen wählst (Fragebögen zur Begründung deiner Hypothese), dann ist mir deine Hypothese nicht ganz klar. Was willst du beweisen? Das was du erlebt hast? Das zwischen dem was eine Klinik nach außen darstellt und du als Mutter innen erlebst, große Diskrepanzen bestehen.

Da würde ich als Betroffene von Abstand nehmen. Es sei denn du beleuchtest das Thema aus einer anderen Sicht, nähmlich der der Nutzer. Der Eltern. Dazu wäre es möglich z.B. Kontakte aufzunehmen zu Selbsthilfegruppen von Eltern mit Kindern chronischer Erkrankungen (Pseudo-Krupp, Mukovizidoze etc.), über deine Annahme, dass Kliniken viel versprechen, diese Versprechen in der Pflege nicht gehalten werden zu beweisen.

Solltest du über den Weg der Pflegenden gehen - solltest du von einer quantitativen Methode Abstand nehmen. Nutze dann eher die qualititative Zusammenfassung nach Mayring und führe themenzentrierte Leitfaden Interviews durch (narrative würde ich nicht machen, da muss du die Grounded Theory anwenden und das beantwortet deine Grundfragestellung nicht).

Ausserdem mach dein Thema auf jeden Fall kleiner. Gehe nur auf das Erleben der Pflegenden in der erlebten diskrepanz ein, warum tun sie das was sie tun? Vergiss DRG'S und den ganzen Modellkram. Da hat Lillebrit sehr recht.

Ich kann es dir aus eigener leidvoller Erfahrung sagen, dass wenn du ein Thema erst einmal so breit aufmachst du es nicht mehr auf 60 - 100 Seiten runterkriegst. Es sei denn du bearbeitest es schlecht. Beides wird zu einer schlechten Diplomnote führe. Begrenze dich.

Cheers

Ingo :wink:
 
An Duetzemann:

Schön Dich so schnell hier an Ort und stelle wiederzufinden.

Ich studiere Pflege und Gesundheit an einer FH und gehöre noch zum Urgestein der Diplomanden, nachdem auch unsere FH von der Welle der Bechelor und Master ergriffen wurde. Mein schwerpunkt liegt im Bereich Management und ich habe alle Diplomprüfungen erfolgreich abgeschlossen, nun fehlt noch eine "Kleinigkeit" die die übliche Diplomarbeit.


Wie Du richtig geahnt hast

duetzmann schrieb:
...Dein Thema hört sich allerdings eher an, als möchtest du auf die emotionalen Belastungen der Pflegenden und Betroffenen Angehörigen Schreiben, die sich im Hexenkreis zwischen Vorschrift und Wunsch befinden. Die Beschreibung der Realität und die wissenschafftliche Begründung, warum sich so verhalten wird und Wünsche unerfüllt bleiben kann dann ein zentrales Thema sein. ...

geht es mir genau um diese Goßen Kleinen Dinge. Ich möchte wissen, Warum in der heutigen Zeit, welche durch starke Umwälzungen in diesem sektor geprägt ist, so uralt gehandelt wird, Warum die professionellen Erkanntnis zwar laut und deutlich sichtbar in Konzepten verankert sind, aber in der Realität scheinbar unreflektiert bleiben, Warum sperrt man sich gegen Problemlösungsstrategien, welche andernorts erfolgreich zum täglichen Tun dazugehören, Warum nimmt keiner der entscheidungsträger Das Zepter in die Hand"
Vielleicht sind meine Vorstellungen auch einfach nicht realitätstauglich, etc.

Was das weite Sprektrum der der einzelnen Betrachtungspunkte angeht, bin ich mir durchaus bewußt, dass ich nicht alle bis ins detail ausformulieren kann, das Hätte Buchcharakter, Aber irgendwo muß ich anfangen, die Intensität, in welcher die einzelnen Themenbereiche tatsächlich in der D-Arbeit wiederzufinden sein werden, hängt von der Größe Ihres Einflusses Ab, welchen Sie auf die ein oder Andere Erkenntnis haben. Aber zum Weglassen kann ich mich bis Jetzt bei noch keinem entscheiden.

Das ausfiltern wird noch ein richtiger Kraftakt. Aber ich bin ja noch mittendrin.
 
Hallo Jakobi,

schwierig, schwierig, was du da vor hast. Du willst als mit einer quantitativen Methode herausbekommen, warum es diese Diskrepanzen gibt.

Warum die professionellen Erkanntnis zwar laut und deutlich sichtbar in Konzepten verankert sind, aber in der Realität scheinbar unreflektiert bleiben, Warum sperrt man sich gegen Problemlösungsstrategien, welche andernorts erfolgreich zum täglichen Tun dazugehören, Warum nimmt keiner der entscheidungsträger Das Zepter in die Hand

Wer soll dir das beantworten? Stell dir vor jemand kommt in das Hotel wo du arbeitest und versucht euch zu befragen: "Warum habt ihr soviele Sterne, obwohl ihr in der Praxis - in den tatsächlichen Prozess - so schlecht seit? Das sollen dir diejenigen beantworten die tagtäglich dieses Mist in der Praxis verzapfen. Das machen die nie und nimmer - weil deine Fragestellung geht klar in die Richtung, es ihnen zu beweisen. Warum sollten die auch nur Ansatzweise mit dir zusammenarbeiten?

Cheers

Ingo
 
An Duetzemann:


Ich sag ja ich komm nicht mehr hinterher.

Also im Krankenhaus kennt keiner meine Erfahrungen, Ich habe mich bezüglich meiner persönlichen Beweggründe nicht geäußert.
Allerdings könntest du recht haben, mit der Vermutung, dass mein Thema verräterisch ist.

Die Privatisierungsgedanken der Einrichtung und die damit verbundenen Probleme und Belastungen waren mir nicht bekannt, als ich meinen Fuß in die Tür setzte. Das Outcomming diesbezüglich war sehr "spontan", und ich schlitterte mit meinen ersten Erfahrungen mitten in das Geschehen.

Das Hornissennest, welches nun meine Freizeitgestaltung prägt intressiert mich allerdings sehr. Wie bereits beschrieben, werde ich meine strategie ändern, indem ich schriftlich und unter allen Regeln der Geheimhaltungskunst einen Versuch starten, doch noch an die entsprechenden Gedanken zu gelangen.

Mit ein wenig figerspitzengefühl für die Fragestellungen erhoffe ich mir hier und da ein "ausgeschüttetes Herz" oder eine "kämpferische Verteidigung der "guten allten Zeit" - wer weiß...

Für die aufmunternden Wünsche danke ich jedenfalls sehr!
 
Ingo Tschinke schrieb:
Wer soll dir das beantworten? Stell dir vor jemand kommt in das Hotel wo du arbeitest und versucht euch zu befragen: "Warum habt ihr soviele Sterne, obwohl ihr in der Praxis - in den tatsächlichen Prozess - so schlecht seit? Das sollen dir diejenigen beantworten die tagtäglich dieses Mist in der Praxis verzapfen. Das machen die nie und nimmer - weil deine Fragestellung geht klar in die Richtung, es ihnen zu beweisen. Warum sollten die auch nur Ansatzweise mit dir zusammenarbeiten?

Weil diese Fragestellungen Für Euch waren, ich würde natürlich nicht in dieser Form mit der Tür ins Haus fallen. Mir ist klar, dass wenn ich jemandem zur Begrüßung offenbare, wie negativ meine erfahrungen mit seiner Arbeit sind er nätürlich zur Hintertür herausgeht mit höchstens einem beleidigten Blick zum Abschied.
Es verlangt selbstverständlich Fingerspitzengefühl, mit geigneten Fragestellungen den ein oder anderen Denkprozess herauszufordern, eine Tätigkeitsbeschreibung mit entsprechender Begründung abzugeben, da die Angeschriebenen oder Angesprochenen ja in der Regel nicht den Eindruck haben, dass Ihre Art der Pflege stark verbesserungswürdig sei, denn dann würden sie selbst daran arbeiten.
Von der Stationsschwester meines Beispielhauses weiß ich, dass die Kikas von Ihrem tun überzeugt sind, und nach dem "Recht des Älteren und der Masse " nach wie vor "veraltete" Prozesse "einfach durchgeführt werden.
wenn also diese Überzeugung da ist, und ich nicht negativ Frage, dürfte es kein Problem sein, sie zu äußern (unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit meinerseits - also totale Zahlenverschlüsselung der Fragebögen und "blinde Abgabe")
 
Hallo Jakobi,

ich weiss nicht in welchem Zusammenhang Du schon mal eine Datenerhebung in der Praxis gemacht hast.

Ich musste dieses bereits im 2. Sem. tun...und weiss daher, wie schwierig es sein kann in einer fremden Stadt zwei kooperationswillige Häuser zu finden.
Aber es geht !!!!

Aus meiner Erfahrung lass Dir sagen, dass Du auf jeden Fall die PDL "für Dich gewinnen "musst. Sie trägt die Verantwortung für das, was im Haus läuft und auch dafür, "was nach draussen getragen wird".....
Daher wird sie- egal was Du in Ihrem Haus "beforschst"- auch immer von Dir erwarten, dass Du Dein Tun transparent machst!

Ihr musst Du schon sagen, wem du wann welche Fragen stellen möchtest, was mit den Ergebnissen passiert und was im Endeffekt herausgekommen ist!

Du bist immerhin "Betriebsfremd", wenn die PDL hinter Dir steht und Dein Vorhaben gutheisst, wird sie Dich auf einer Stationsversammlung auch den SL vorstellen....die wiederum sorgen dafür, dass Du Dich dann auf Station bewegen kannst.

Sobald aber irgendwie das Gefühl besteht, dass Du "spionierst", die erhobenen daten gegen sie verwendest oder jemanden bei der PDL "anschwärzen" möchtest....dann kannst Du es eigentlich gleich vergessen!

Und bitte: KEINE Studie, die beweisen will, dass die Theorie der Praxis weit überlegen ist!!!!!!

Wir Pflegeakademiker streben doch eine engere Vernetzung von Wissenschaft und Praxis an ........es gilt also erstmal den Kollegen in der Praxis die "Scheu vor uns" zu nehmen!

Gibt es einen Grund, warum Du im Hotelgewerbe und nicht in der Pflege arbeitest?
Ein Job in der Pflege wäre doch die ideale Grundlage für Dein Studium und die Diplomarbeit.....
 
Hallo Jakobi,

bei der Auseinandersetzung mit deinem Hintergrund frage ich mich wirklich, was du mit deiner Diplomarbeit bewirken willst? Wenn du irgendwie darauf hinauswillst mit einer wissenschaftlichen Methodik zu beweisen, dass es Diskrepanzen zwischen Theorie und tatsächlicher Praxis gibt, dann wende dich eher an die Eltern. :deal:

Du begibst dich in eine ziemlich schwierige Situation, wenn man dich fragt, wie du auf das Thema gekommen bist. Da ist eine ziemliche schwierige Rollendiffussion, die sich da ergibt. Du als enttäuschte Mutter, gehst auf die Station, der du nachweisen willst, dass sie bewußt oder unbewußt an alten Zöpfen hängen und Versprechen guter Pflege nichts als ein PR Gag des Krankenhauses ist. Wo bleibt da die postulierte Wertfreiheit der Forschung. Du willst sie verurteilen für den Mist den die dort machen und dafür deine Diplomarbeit benutzen. Max Weber würde sich im Grabe rum drehen.

Pflegeforschung hat Wertfreiheit einzuhalten. Du solltest dir über den Begründungszusammenhang deiner Arbeit deutlich Gedanken machen. Die sogenannten Kathedersozialisten (u.a. Roscher und Schmoller) habe es als Aufgabe von Wissenschaft gesehen, Umstürze und Reformen zu erzeugen. Das ist nicht Aufgabe von Wissenschaft - sie hat objektiv und wertfrei zu geschehen. Das hast du nicht vor. Du sagst uns hier deine wahren Motive, die natürlich in dem beforschten Haus nicht sagen willst. Das ist meines Erachtens Mißbrauch. :dudu:

Überlege dir das noch einmal ganz genau!!

Cheers

Ingo :mryellow:
 
Hallo Ingo,
den gleichen Eindruck habe ich auch!

@Jakobi:
Gibt es eine Möglichkeit das Thema zurückzugeben und ein zweites neues anzufangen?
Ich habe so langsam auch meine Zweifel daran, ob Du die allgemeinen Gütekriterien- besonders die Objektivität ( also Unabhängigkeit des Ergebnisses vom Forscher) einhalten kannst.....:weissnix:
 
So, jetzt noch mal langsam, ich glaube, unsere Diskusion gerät aus der Bahn. Ich gebe ja zu, dass ich manchmal eine etwas diffuse Art zu schreiben habe, vom reden mal ganz abgesehen, ich wollte allerdings nicht so verstanden werden.

Also

1. Ich habe 4 Jahre lang in Hörsälen und Seminarräumen gesessen, und mir wurden oft die Schwierigkeiten in der Forschungspraxis nahegebracht, dies auszuprobieren in allen Ebenen ist natürlich nicht immer möglich. Ich weiß, dass Befragungen in der Höhle des Löwen schwer bis ganz schwer sind, aber das st noch lange kein Grund es nicht zu versuchen.

Auch eine Diplomarbeit ist Bestandteil eines Ausbildungswegs, also ist lernen während dieser Arbeit erlaubt. Das kann ich aber nur, wenn ich es versuche.

2. Wenn ich erwähne, dass mich die Erfahrungen auf der Staion dazu bewegten, dieses Thema anzugehen, dann waren Sie die Auslöser, sie stellen allerdings nicht meine gesamte Motivation dar.

3. Ich bin nicht rachesüchtig, meine privaten Probleme, welche auf der Station aufgetreten sind, wurden damals in gemeinsamen Gesprächen geklärt, ganz vernünftig und ruhig, und sie sind daher Geschichte, und da es sich um sehr individuelle Situationen handelte, kann ich sie auch gar nicht zu einer allgemeineren Meinungsbildung heranziehen, egel ob im Sinne der Wissenschaft oder nicht.

4. Es liegt mir absolut fern, jemanden zu benutzen oder auszunutzen, egal ob Arzt, Pflegepersonal, Patient oder Erziehungsberechtigte, es wäre zugegebener Maßen recht dumm, denn das merkt "Mensch" gerade in solch sensiblen SWituationen schnell, dann hätte ich definitiv verspielt und könnte mich einem anderen Thema widmen,

5. Wenn ich hier Worte wie: "verbesserungswürdige Pflege" oder im Sinne des Beschriebenen "unreflektierte Handlungsweisen" erwähne, dann meine ich nicht: Schlecht, Schlimm oder verurteilungswürdig. Im gegenteil beide Formulieren lassen Denkstrukturen in Positive Richtung zu. Ich vertrete den Standpunkt, das ein Mensch der den Pflegeberuf ausübt in der Regel dies aus Berufung tut, denn eine so intensive Beteiligung am Schiksal anderer Menschen fordert auch das Pflegepersonal in allen Facetten seines Daseins, es kann die schönste Fruede schenken, abber das tiefste Gefühl von Machtlosigkeit vermittel. Ich möchte hier noch einmal feststellen, dass ich jeden, am Präventions- heilungs- rehabilitations und gesundheitserhaltungsprozess beteiligten Menschen sehr achte, und deshalb deren Vertrauen nicht mißbrauchen möchte, genause verhält es sich mit den unermüdlichen Bemühungen der Wissenschaft. Ich versuche mich der Schnittstelle zwischen Vorschrift, Wunsch und Wirklichkeit zu nähern, dabei liegt es mir fern, das eine als absolut wahr und gut und das andere als absolut falsch und schlecht darzustellen, Nur innerhalb dieser Schnittstelle (welche in meinen Augen wohl immer exestieren wird) Es liegt aller dings in meinem Interesse, Gedankengänge aufzubauen, inwieweit es Möglichkeiten gibt, diese Schnittstelle so unauffällig wie möglich zu halten.
Neben dem Wissen aus Wissenschaft und Politik, benötige ich dafür allerdings Anhaltspunkte aus der Praxis, welche mir aufzeigen, wie dort mit entsprechenden Entwicklungen umgegangen wird. Ich möchte also weder reformieren, noch umstürzen, sondern annähern, und sei es nur in einem Gedankengerüst, wie es bestimmt schon der ein oder andere versucht hat, aber ich denke, damit kann man sich nicht genug beschäftigen.

6. Die Station, welche inzwischen zunehmend zu einem Opfer mutierte, sollte mich eigentlich nur beispielhaft unterstützen, Die Wahl dieser Station traf ich aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten (Zeit und Nähe wegen Job Kind und Fahrrad oder bus als Fortbewegungsmittel) und nicht um Ihnen zu zeigen, dass ich als Mutter mal ordentlich rumrühren möchte, Das hätte ich auch anderst haben können. Währen meine derzeitigen "Lebensverhältnisse" anderst, dann hätte ich gerne ein anderes Haus regelmäßig besucht, um dieses kennen zu lernen.

7. Die Station inklusive aller dort anzutreffenden Personen ist nicht gänzlich unkooperativ, Sie lehnt mich auch nicht ab, es gibt natürlich wenige Schwestern, die sehr voreingenommen auf mich und mein Studium reagierten, aber dort hätte ich vielleicht auch noch vertrauen gefunden.
Mein hauptsächliches Problem lag in dem ewig währenden Aufnahmeritual, welches mir nun nicht viel Zeit lässt, die Dinge wie geplant zu durchlaufen, ohne meine Gesprächspartner zu überrennen.
Ich habe meine persönlichen Erfahrungen auf der Station nicht erwähnt, da sie nur ein Anstoß waren, und wie bereits beschrieben sehr speziell und auch an ort und Stelle geklärt wurden, wobei ich als Mutter auftrat und nicht als zukünftiger Diplompflegewirt.
Der Weg über die PDL währe schön gewesen, und hätte mir den Einstieg sicher erleichtert, die PDL zeigt sich auch offen, meinem Anliegen gegenüber, zeigte aber keine Motivation, in irgend einer Weise betiligt sein zu wollen.

8. Wenn ich beispielhaft die Unterschiede zwischen der ausgeschriebenen Bereichspflege und der erkennbaren Funktionspflege anführe, dann mache ich niemendem den Vorwurf Falsch oder unverantwortlich zu handeln, sondern ich frage mich, welche Gründe es dafür gibt, ob es die Macht der Gewohnheit ist?
oder ob tieferliegende Begründungen dafür zu erkennen sind.

9. Wenn ich von den Regeln der Geheimhaltungskunst rede, dann meine ich Anonymität der Befragten.Wenn ich auf meine Art und Weise die Fragen für die Fragenbögen zu formulieren anspreche, dann meine ich nicht, dass ich die Befragten gezielt durch Falschinformation hinters Lichtführen möchte, um sie dann auflaufen zu lassen, sondern ich begebe mich eben gerade auf eine Gradwanderung, weil ich nicht möchte, dass sich jemand durch meine Themenwahl oder Wortwahl degradiert oder verletzt fühlt, ich möchte auch nicht durch Vorabäußerungen die Antworten beeinflussen, das ist nicht meine Absicht, ich möchte niemenden anprangern, dafür gibt es keinen Grund. Denn wenn ich auch manches anderst machen würde, heisst das noch lange nicht, das es die anderen Falsch machen. Die Blickrichtungen aus denen Beide Parteien den Stationsalltag betrachten sind nun einmal unterschiedlich geprägt, ich habe meine auf Station erklärt, OHNE BEWERTUNG, und ich wünsche mir nur, dass mir die andere Blickrichtung auch erklärt wird, um verstehen zu können, nicht mehr und auch nicht weniger.

So und wieder ein Roman geschrieben.
Ich hoffe, Ihr versteht mich nun besser. Mein erster auftritt in diesem Forum hat mich und andere Gemüter ja ganz schön aufgewühlt. Dabei wollte ich eigentlich meinen Horizont nur duch den ein oder anderen Erfahrungsbericht erweitern.
Aber trotzdem bin ich euch dankbar, denn Ihr habt mir bis jetzt den ein oder anderen Tip vermitteln können, was meine Herangehensweise betrifft.

LG die immernoch hoffnungsvolle Studentin
 
Zuletzt bearbeitet:
Methodik

Hallo Jakobi,

wenn du nun die Fragestellung angehen willst, dass zwischen offen postulierter Aussage und tatsächlicher Praxis eine Diskrepanz besteht, ist mir immer noch nicht klar wie denn nun deine Hypothese ist?

Du hast ja bereits beschrieben, dass du über Fragebögen den quantitativen Weg gehen willst. Dazu ist anzumerken, dass du hierfür eine Aussagekräftige Anzahl benötigst. Dies bedeutet in der Datenerhebung - um über eine einfache systematische Überprüfung hinaus zu kommen - etwa 50 bis 100 verteilte Fragebögen mit einer Response Rate von mindestens 50%. Bei einer Station wird das kaum zu bekommen sein. Bei quantitativen Fragestellungen musst du deine Hypothese bereits im Vorfeld stellen. Wie willst du diese beweisen, sprich was für Fragen willst du stellen?

Wenn du sagst, dass die grundsätzliche Ursache der enttäuschten Mutter als Angehörige/Nutzer nicht mehr das Thema ist und letztlich nur Auslöser war, musst du auch versuchen diese Grundgedanken des klaren Nachweises von unzureichender Pflege aus dem Gedächnis zu löschen.

Wenn du eher versuchen willst herauszubekommen, wie die KKS dort vor Ort ihre Arbeit erleben, wäre bei der Themenstellung die Unterschiede zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu ermitteln, doch eher eine qualitative Methode angeraten. Diese läßt die Ergebnisse offen und gibt dir im zirklulären Forschungsverfahren neue Möglichkeiten im Prozess deine Fragestellung zu präzisieren. Ich würde dir da deutlich zu Leitfaden Interviews raten.

Übrigens gibt es keine großen Unterschied zwischen Bereichs- und Funktionspflege. Wie Mischo-Kelling in dem Vorwort zu Manthey's Buch "Primary Nursing" sagt, ist Bereichspflege nur Funktionspflege im Kleinen.

Es ist durchaus richtig, dass es zwischen dem was Pflege machen sollte und in der Praxis macht große Unterschiede gibt. Wir sind von einer guten professionellen und theoriegeleiteten Pflege in Deutschland weit entfernt, das stellt kaum jemand in Abrede. Du musst aber klar und offen mit dem was du beweisen willst umgehen. Deswegen muss die Fragestellung und Methodik so eingesetzt sein, dass Forschung da auch Sinn macht. Wenn du sagst, du willst Denkanstösse geben, dann gehe den Weg der Reflektion mit den Pflegenden per Interview. Mache deutlich mit welchen Wünschen sie in die Pflege gegangen sind und versuche herauszufiltern, ob sie glauben gescheitert zu sein. Wenn sie aber selber glauben, dass das was sie tun völlig okay ist, wird das dann dein Ergebnis sein.

Cheers

Ingo
 
Hallo Ingo!

Ich dachte ich wäre gestern die Letzte gewesen, als ich meinen Roman ins Forum stellte, aber es gab da wohl nochjemanden, der mitten in der Nacht meinen Roman gelesen und sogar noch geantwortet hat.

Da las ich dann:

Ingo Tschinke schrieb:
Du hast ja bereits beschrieben, dass du über Fragebögen den quantitativen Weg gehen willst....

und daraufhin durchforstete Ich meine Beiträge im Forum, und stellte fest, dass ich das nicht beschrieben habe. Diese Idee stammt von anderen, und im Laufe der Discusion wurden sie verworfen und wieder aufgenommen.

Ich äußerte mich über meine Fragebögen und deren Charakter eigentlich sehr neutral , da ich selber noch schwanke, wie sie wohl aussehen werden, wenn sie das Licht der Welt erblicken. Nach dem Verfolgen der Statements kann ich aber mit Sicherheit sagen, dass eine Quantitative Datenerhebung wenig sinnvoll ist.


Ingo Tschinke schrieb:
...
Wenn du eher versuchen willst herauszubekommen, wie die KKS dort vor Ort ihre Arbeit erleben, wäre bei der Themenstellung die Unterschiede zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu ermitteln, doch eher eine qualitative Methode angeraten. Diese läßt die Ergebnisse offen und gibt dir im zirklulären Forschungsverfahren neue Möglichkeiten im Prozess deine Fragestellung zu präzisieren. Ich würde dir da deutlich zu Leitfaden Interviews raten.

Es ist durchaus richtig, dass es zwischen dem was Pflege machen sollte und in der Praxis macht große Unterschiede gibt. Wir sind von einer guten professionellen und theoriegeleiteten Pflege in Deutschland weit entfernt, das stellt kaum jemand in Abrede. Du musst aber klar und offen mit dem was du beweisen willst umgehen. Deswegen muss die Fragestellung und Methodik so eingesetzt sein, dass Forschung da auch Sinn macht. Wenn du sagst, du willst Denkanstösse geben, dann gehe den Weg der Reflektion mit den Pflegenden per Interview. Mache deutlich mit welchen Wünschen sie in die Pflege gegangen sind und versuche herauszufiltern, ob sie glauben gescheitert zu sein. Wenn sie aber selber glauben, dass das was sie tun völlig okay ist, wird das dann dein Ergebnis sein.
...

... und das trifft es wunderschön!


Liebe Grüße Ina
 
Literatur

Hallo Ina,

ich habe bei meiner Diplomarbeit dieselbe Methodik verwandt, kann dir also gerne einige Literaturtipps geben wo du was dazu findest und wie man das am Besten schnell und effektiv umsetzt.

Cheers

Ingo
 
Ingo, das wäre spitze!!!

Denn somit könnte ich die Schwierigkeiten, die themenbedingt mit Sicherheit auftreten werden, durch methodisch "einwandfreies" Vorgehen eindämmen.

Danke und LG
 

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