Schüler als Ersatz für Vollkraft

ketchupluda

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26.08.2011
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exam. GKP
Akt. Einsatzbereich
Altenpflege
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Fachkraft
Guten Morgen,

ich bin Schülerin im Examenskurs und momentan ergibt sich häufiger die Situation, dass ich für erkrankte Kolleginnen einspringen soll.
Das heißt wenn im Spätdienst 3 VK's eingeplant sind, und eine krank wird, bin ich halt die Dritte.
Zum einen ehrt mich das ja,weil sie mir ja eine ganze Menge zutrauen,aber zum andern find ich es nicht korrekt.Andere Stationen bekommen auch VK zum Ersatz von sonstwo im Haus..

Warum ich hier eigentlich poste....die Tage kam die Leitung zu mir und meinte, dass es sein kann, dass ich für eine Kollegin,die Ende des Monats auf eine andere Station wechselt, komplett einspringen muss.Das wäre eine >Idee der PDL.Ich soll den kompletten November den Dienstplan übernehmen.Und das für ein Schülergehalt!

Ich weiß nun auch,dass ich nach der Ausbildung nicht übernommen werde.Und dann soll ich für wenig Geld eine Vollkraft ersetzen und danach schmeißen die mich raus?Da muss man doch iwas machen können?
 
Wende Dich an die Schule. Du bist Auszubildende und solltest entsprechend eingesetzt werden.

Es ist verständlich, dass es nicht immer Ersatz für kurzfristige Krankheitsausfälle geben kann, aber Dich als Ersatz für eine Examinierte einzusetzen ist nicht korrekt.

Du wirst das Haus jedoch nicht zwingen können, Dich nach der Ausbildung zu übernehmen, egal, was die jetzt mit Dir anstellen. Aber andere Häuser haben auch schöne Kasacks - Stellenknappheit kann man unserem Berufszweig nun wirklich nicht vorwerfen. Das gesamte Rhein-Main-Gebiet z.B. sucht händeringend Personal.
 
danke für die antwort! falls es dazu kommen sollte werde ich mich an die schule wenden.hab auch noch an betriebsrat gedacht,falls haltet ihr davon?

ich will den betrieb nicht zwingen.will sowieso lieber woanders hin...denn man sieht ja was sie jetzt schon als schüler mit einem machen wollen.find es halt ne frechheit..nicht übernehmen wollen,aber für sowas bin ich gut genug
 
Betriebsrat oder JAV ist ebenfalls ein guter Ansprechpartner. Ich persönlich würde mich dennoch zuerst an die Schule wenden. Die brauchen diese Information auch für die Zukunft. Du wirst nicht die letzte Schülerin auf dieser Station sein.
 
Leider werden Schüler bei uns oft so eingesetzt, weil die vorgeschriebene Schichtbesetzung manchmal zu gering angesetzt wird. Wir kämpfen tagtäglich dagegen. Bei Krankheitsausfall ist es üblich, aber gleich im Dienstplan, kann mich den Vorschreibern nur anschließen. Wehre Dich, wenn es möglich ist.
Und zur Personalsituation: Im ländlichen Raum sieht es leider nicht ganz so rosig aus. Wir sind das einzige KH hier in der Nähe und die Bezahlungen im ambulanten Dienst oder in Heimen ist noch schlechter, also bleiben viele und akzeptieren die Situation. Ich verstehe das auch, viele sind örtlich durch Haus und/oder Familie gebunden. Benzinkosten zu einer weiter entfernten Einrichtung müsstest Du auch noch mitrechnen. Aber ich komme vom Thema ab.
 
Werden Azubis/FSJ/Bufdi net mit eingerechnet in den Personalbedarf einer Station? Und muss man bei jeder Tätigkeit unbedingt ein Examen haben?

Wenn ich genug Personal haben, dann spielt es keine Rolle, welche Quali man für welche Tätigkeit braucht. Alle machen alles. Erst wenn die Anzahl der Fachkräfte sinkt braucht es neue Wege. Einer scheint der Einsatz von FSJ/ Bufdi- bekommen nur ein Taschengeld- und der Azubis zu sein. Ich befürchet mal, dass die Ausnahme langsam und allmählich zur Norm werden wird. Wen interessiert schon das Elend von morgen.

Elisabeth
 
Neun Azubis ersetzen auf dem Personalbedarfsplan eine Pflegekraft. Bei FSJ und Bufdi weiß ich es nicht.
 
Neun Azubis ersetzen auf dem Personalbedarfsplan eine Pflegekraft. Bei FSJ und Bufdi weiß ich es nicht.
Hä? In dem KH wo ich auf 400 Euro Basis im QM arbeite, zählen zwei Schüler auf dem Stellenplan wie eine Fachkraft, 1,5 Pflegehelfer wie eine Fachkraft, 2,5 FSJler/Bufdis (wobei wir zur zeit keinen Einzigen haben) wie ein Fachkraftstelle.
 
Da treffen sich wohl Idealvorstellung und Realität. *fg*

Elisabeth
 
Und wer hat nun Recht? Claudia oder Phoenix?

LG opjutti
 
Kommt drauf an, unter welchem Aspekt du es betrachtest: Vorstellung vs. Wirklichkeit.

Es wird Häuser geben, denen es wirtschaftlich gut geht und anderen eben net. Bei letzteren wird es wohl so sein, wie Phönix es beschreibt.

Elisabeth
 
Ich kenne das auch von meiner alten Station. Schüler werden im Bedarfsfall für eine ausgefallene examinierte Kraft eingesetzt....Ich fand das nie korrekt, da man Auszubildenden diese Verantwortung nicht aufbürden darf (und wer haftet im Ernstfall - die betreffende Schichtführung...), stieß aber nur auf taube Ohren und durfte mir von der SL auch noch dumme Sprüche anhören.... Unsere Schüler haben sich leider nie getraut sich zu wehren. Ich habe es für mich dann immer so geregelt, daß ich dafür sorgte, daß der Schüler den Bereich neben meinem hatte und habe dann beide zusammen geschmissen und mit dem Schüler im Team gearbeitet.....
 
Leider war das während meiner Ausbildung auch die Regel. Auf meiner letzten Einsatzstation, also kurz vor Schluß, wurde ich geplant für eine Vollkraft die schon sehr lange erkrankt war. Es wurde gar nicht versucht dieses Problem anders zu lösen, sondern immer die Schüler ab dem zweiten Kurs einfach voll geplant.
Ich hatte damals drei Tage Einarbeitung, obwohl mir das Fachgebiet völlig neu war.
Zu diesem Zeitpunkt war auch schon klar, dass ich nicht übernommen werden würde.
Leider war ich damals zu feige und hab mich nicht gewehrt. Ich durfte mir im "Abschussgespräch"(dauerte 2 Min.) auch noch anhören ich sei zu langsam und kenne den Ablauf nicht genug :schraube:.
Was ich damit sagen will: Ich finde es klasse, dass du dich dagegen wehrst!
 
Die Azubine ist eingearbeitet in dem Pflegebereich. Sie kennt die Arbeitabläufe. Das dürfte u.U. auch eine Rolle spielen wenn ich auf die Idee, dass Problem so zu lösen.

Andere Lösung- welche ist möglich? Pflegekraft aus der Nachbarstation. Gute Idee... nur welche Station hat heute noch überzählige Fachkräfte?

Nehmen wir mal an, die Dauer der Krankschreibung ist bekannt und man kann befristet jemanden einstellen. Die Lösung dürfte nur sinnvoll sein, wenn es sich um einen längeren Zeitraum handelt.

Leiharbeiter. Wenne s dem haus eh schon mies geht, dann dürfte die Entlohnung einer Leiharbeiterkraft net unbedingt ins Budget passen. Wenn ich mich recht erinnere, wollen die entsprechende Kohle sehen und net für einen Hungerlohn arbeiten.

Mitarbeiterpool- geht auch nur, wenn genug Geld für die Personalaustattung zur Verfügung steht. Hier hast aber das Problem der stationsspezifischen Kenntnisse. Die Azubine ist eingearbeitet in dem Pflegebereich. Sie kennt die Arbeitabläufe. Das dürfte u.U. auch eine Rolle spielen wenn ich auf die Idee, dass Problem so zu lösen.

Die Lösung des Problems liegt weit vor dem Zeitpunkt, wo man einspringen muss. Wer Veränderungen in der Pflege will, der muss sich notgedrungen berufspolitsich organisieren. Und wie es damit steht, dass haben wir hier im Forum ja bereits endlos diskutiert.

Ergo: Alles hat Konsequenzen- auch das "nix tun". Hier trifft es den Azubi- denjenigen, der dich morgen pflegen wird. Ist vielleicht mal ein Gedanke wert, ob man das will.

Elisabeth
 
Leiharbeiter. Wenne s dem haus eh schon mies geht, dann dürfte die Entlohnung einer Leiharbeiterkraft net unbedingt ins Budget passen. Wenn ich mich recht erinnere, wollen die entsprechende Kohle sehen und net für einen Hungerlohn arbeiten.
Leiharbeiter sind nicht zwangsläufig teurer:
Denn: 1. Urlaub der Leiharbeiter bezahlt die Verleihfirma 2. Wenn der Leiharbeiter krank ist zahlt die Lohnfortzahlung die Verleihfirma 3. Lohnnebenkosten hat auch die Verleihfirma und nun rechne mal aus was du da als Krankenhaus sparst wenn du das hochrechnest.

Gesetzlicher Mindesturlaub 24 Tage (im Krankenhaus ist es fast immer mehr) bei einer VZ Kraft a 8h a 10 Euro Stundenlohn (lässt sich leichter rechnen) = 1920 Euro gespart (Minimum)
wieviel momentan im Pflegebereich das Durchschnittskrank ist weiß ich net, ich war dieses Jahr insgesamt sieben Tage krank wären dann = 560 Euro

wäre ich der Leiharbeiter hätte also der AG schonmal 2480 Euro an Urlaub und Krank gespart und die Lohnnebenkosten und die Kosten für die Pflichtweiterbildungen (Arbeitszeit und Dozentengehalt pro Teilnehmer) die die Leiharbeitsfirma ebenso zahlen muss, wie die betriebsärztliche Untersuchung.
Wenn du es dann noch hinkriegst mit der Leiharbeitsfirma einen Kooperationsvertrag abzuschließen: "Ich verpflichte mich Pflegepersonal von dir zu nehmen, dafür übernimmst du die Hälfte der Einarbeitungskosten ...

Oder man arbeitet mit Freiberuflern, dass kommt auf das Gleiche raus bzw. i.d.R. ist es da etwas Preiswerter, weil den Freiberuflern die Kosten entfallen, die eine Leiharbeitsfirma für Verwaltungskram, Büromiete ect. hat.
 
Die Verleiherfirma will leben. Die Verwaltungsstrukturen kosten Geld. Die Kollegin will einen angemessenen Lohn der möglichst über dem der Festangestellten liegt. Auch das Geld für die Urlaubszahlung fällt für die net vom Himmel. Diese Ausgaben werden alle auf den Preis aufgeschlagen.

Der Freiberufler ist ebenfalls net umsonst zu haben. Er dürfte wahrscheinlich erst mal billiger sein als der "Leiher". Aber den Freiberufler must erst mal punktgenau finden. Au0erdem will der auch wissen, wie lange er den Job haben wird. Dafür brauchst dann wieder die genaue Angabe, wie lange der Kollege der Station noch krank sein wird. Mit der Aussage sind erkrankte Kollegen aber mehr als zurückhaltend.

Elisabeth
 
Also in Schwaben wars au so das so 9 bis 10 Schüler auf eine Vollkraft gekommen sind.

Und es war eigendlich immer so das eine ex. mit einem Schüler lief. Wir hatten aber au ne recht große BFS mit ca. 300 Schülern (Durchschnittsquote)

Da i aber in einem Haus der Maximalversorgung gelernt habe und es alle Fachbereiche gab war es fast unmöglich nen Schüler allein "durchgehen" zu lassen.
Schüler im 3. Lehrjahr würden au net aus den Augen gelassen^^ Da die ja sozusagen den letzten Schliff bekommen haben.

Prinzipiell würd i mich wehren. Soviel i weiß is das au Gesetzeswiedrig. Es is immer eine Frage der Haftung, muss schon sagen da is die Stationsleitung und PDL schon sehr mutig.

Außerdem ist das nicht dein Job für Vertretung zu sorgen, geschweige von der Krankenhausfinanzierung, wozu is die PDL da?

Beatrix
 

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