Rotation im Stationsbereich

Maniac

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Grund- und Regel Akutkrankenhaus
Hallo zusammen!

Ist hier irgendwer in einem Haus beschäftigt, das ein festes Rotationsprinzip des Pflegepersonals eingeführt hat?

Nur bezogen auf die peripheren Stationen, keine ICU, IMC, Anästhesie, OP oÄ-Rotation...


Mich würde grob das System interessieren, wenn nicht zu weit würd ich auch gern mal hospitieren :-)



Danke im Voraus...!
 
Bei uns wurde das Prinzip versucht... und wieder eingestellt nachdem dann in einigen Bereichen eine erhebliche Fluktuation einsetzte. *g*

Mittlerweile denke ich, dass man einen Spezialisten einen Spezialisten sein lassen sollte und für den Springerbedarf lieber extra Generalisten einzustellen bzw. auszubilden. Alles andere ist in meinen Augen vergeuden von Fachkompetenz.

Elisabeth
 
Wir hatten 3 Stationen und die Ambulanz in denen wir im Rotationsystem eingesetzt waren. Es ist für das Personal und für die Patienten keine gute Sache, weil man teilweise jeden Tag anderes Pflegepersonal hat. Die Zufriedenheit des Personals läßt auch zu Wünschen übrig, weil es natürlich immer wieder Personal gibt, daß nicht "rotiert" und damit erhöht sich die Frequenz in der die Station gewechselt wird enorm.
Wenige fühlen sich für eine " Station" noch wirklich verantwortlich und somit werden Aufräumarbeiten, Bestellungen für den nächsten oftmals unterlassen, weil sich kein Zugehörigkeitsgefühl zur Station einstellt. Natürlich sind es immer dieselben, die dann dennoch diese Arbeiten ausführen, dann aber für die 4 Abteilungen,- die fühlen sich dann als würden sie "Morastlaufen."- Der Vorteil ist natürlich. daß man sich den Nebenaufgaben recht leicht entziehen kann.
Ganz gruselig sind die "Umräumarbeiten", die manche vom Pflegepersonal dann an sich haben. Dh. man ist obwohl man lange Jahre auf der Abteilung ist, ständig auf der Suche, wo die älteren Schwestern etwas neu hingeräumt haben. Da die Personaldecke sehr dünn ist, setzt die Sucherei zusätzlich unter Druck und streßt zusätzlich. Nun ist es nicht so, daß wir über das Thema nicht gesprochen hätten, diese Räumaktionen zu unterlassen. Das macht nichts, es wird trotzdem ständig umgeräumt.-
Ich glaube, daß das ältere Personal diese Räumaktionen benötigt um sich irgendwie "heimisch" zu fühlen.-
Vom Dokumentationssystem her,- hat man seine Optipläne fast nie in Ordnung.- Dh. man übernimmt ständig Optipläne vom Vorgänger die nicht vollständig sind und arbeitet diese nach. Wäre man wenigstens 1 Woche oder 14 Tage auf einer Abteilung, so würde diese Arbeit im Rahmen sein.- Rotiert man schneller, ist es zum Haareraufen. Wenn rotiert wird, dann bedarf es mehr Organisation, als zu sagen: " macht mal irgendwie." Leider .Auffallend ist, daß wenn Personal ausfällt, die Abteilung um die Leitung herum IMMER genug Personal hat, und die anderen schauen zu wie sie fertig werden. Ist mal eine Schwester mehr geplant, dann immer auf der Abteilung auf der die Leitung arbeitet, niemals aber bedarfsgerecht. Solange Rotation so aussieht, halte ich die Rotation für MIST.
Rotation kann nur gelingen, wenn die Abteilungen immer gleich eingeräumt sind und auch nichts verändert wird.-
Die Standards die fachübergreifend nötig sind, kann ein einzelner Pfleger Schwester nicht im Kopf haben. Es bietet sich an, daß die anordnenden Ärzte zumindest ihre Standards kennen und nicht nur schreiben: Standart ... und wenn man nachfragt, dann ist da "LOCH." Zudem müssen die Standards greifbar und immer aktuell sein, da nutzt es nichts, wenn man den Ordner erstmal suchen muß.- Die Sucherei ist eigentlich das Schlimmste bei dem System. Das macht einen rattendoll.
Und nur wenige haben Interesse Ordnung zu halten, wenn sie sich der Ordnung entziehen können, oder wenn sie ihre eigene Ordnung "machen "können.
Ich hab auf diese Suchereien überhaupt keine Lust mehr. Nun haben wir aber nur noch 2 Abteilungen, aber das Suchen und Kramen ist für die beiden Abteilungen geblieben.
Manchmal glaube ich, daß das Umräumen " Machtspielchen " sind. WER hat die Macht und das Sagen etwas umzustellen?


Was möchtest Du denn genau zum Rotationssystem wissen?
Liebe Grüße Fearn
 
Hallo
Wir haben keine allgemeine Rotation. Ab und zu wird eine Schwester an die Nachbarstation ausgeliehen und das allein sorgt schon für ausreichende Verwirrung. Ich war in letzter Zeit sehr häufig bei den Nachbarn, die das Gleiche Fachgebiet wie wir haben. Ihre Kurvenführung unterscheidet sich von unserer, die Anordnungsdisziplin der Ärzte ist dort anders als bei uns, die Art und Weise wie die Rundgänge gemacht werden ist anders. Selbst die Zeiten in denen Medikamente z.B. 3xtäglich verabreicht werden sind anders als bei uns.
Langsam habe ich den Rythmus verinnerlicht, und kenne mich auch Röumlich aus. Wenn ich mir aber vorstelle daß es eine regelmäßige Rotation geben soll, kommt mir das kalte Grausen. Völlig andere Räumlichkeiten,Strukturen, Abläufe usw. usw. usw.
Alesig
 
Jo, das ist eigentlich auch der Effekt.
Man macht aus einem sowieso schon stressigen Beruf, einen für das Personal noch stressigeren.
Kein Mensch würde auf die Idee kommen in einem Büro mal plötzlich die Plätze tauschen zu lassen, nur weil man am Rechner arbeitet. Genausogut könnte da auch mal ein anderer die Lohnabrechnung machen oder Krankenkassenabrechnungen. Das sind auch nur Zahlen und Tasten.
lg fearn
 
Wir hatten 3 Stationen und die Ambulanz in denen wir im Rotationsystem eingesetzt waren. Es ist für das Personal und für die Patienten keine gute Sache, weil man teilweise jeden Tag anderes Pflegepersonal hat. Die Zufriedenheit des Personals läßt auch zu Wünschen übrig, weil es natürlich immer wieder Personal gibt, daß nicht "rotiert" und damit erhöht sich die Frequenz in der die Station gewechselt wird enorm.
Wenige fühlen sich für eine " Station" noch wirklich verantwortlich und somit werden Aufräumarbeiten, Bestellungen für den nächsten oftmals unterlassen, weil sich kein Zugehörigkeitsgefühl zur Station einstellt. Natürlich sind es immer dieselben, die dann dennoch diese Arbeiten ausführen, dann aber für die 4 Abteilungen,- die fühlen sich dann als würden sie "Morastlaufen."-
Ich hab mal nur bis hier zitiert, aber das alles liegt doch nur an einer schlechten Organisation!

Täglich rotieren (so klingt es durch) ist natürlich völliger Blödsinn! Selbst eine Woche halte ich für Quatsch.
Ich denke da mehr an monatsweises rotieren...

Und natürlich rotieren alle, nicht nur jeder 3. oder nicht nur Mitarbeiter unter 50, oÄ ;)
Einzig bei essentiellen Mitarbeitern (für just diesen einen Bereich, müsste man dann mal schauen).

Was mich daran interessiert: Genau dieses: Wie habt ihr es umgesetzt. Bei euch zB nicht wirklich zufriedenstellend...
Hallo
Wir haben keine allgemeine Rotation. Ab und zu wird eine Schwester an die Nachbarstation ausgeliehen und das allein sorgt schon für ausreichende Verwirrung. Ich war in letzter Zeit sehr häufig bei den Nachbarn, die das Gleiche Fachgebiet wie wir haben. Ihre Kurvenführung unterscheidet sich von unserer, die Anordnungsdisziplin der Ärzte ist dort anders als bei uns, die Art und Weise wie die Rundgänge gemacht werden ist anders. Selbst die Zeiten in denen Medikamente z.B. 3xtäglich verabreicht werden sind anders als bei uns.
Und genau deswegen die Rotation - um letztendlich die allgemeinen Richtlinien der Bereiche anzugleichen. Denn das ist es, was gewünscht ist...


@Elisabeth: Danke auch für den "Spezialistenhinweis", den ich auch bereits bedacht habe - ich denke nicht, dass dies sich ausschließt...
 
Es ist unmöglich, Spezialist in allen bereichen zu werden. Ich bin ehedem diesem Irrglauben auch aufgesessen, weil ich meinen alten Arbeitsbereich- die Intensivstation als Beispiel genommen habe... völlig missachtend, dass hier die Spezialisierung im Bereich Intensivmedizin liegt. Wenn es um fachspezifische Dinge ging, dann musste ein Spezialist aus dem entsprechenden Bereich kommen.

Man muss wissen, was man will. Will man Generalisten, die nirgends so richtig fit sind und eher nur nach starren Ablaufstandards arbeiten können- mit der Gefahr der hohen Arbeitsunzufriedenheit? Oder will man hochmotivierte und best ausgebildete Spezialisten.

Welches Ziel wird eigentlich mit der Rotation verfolgt? Flexibel einsetzbare MA? Das funzt so leider nicht, da die Personaldecke überall dünn gestrickt ist. Der Ersatz kann leider auch nach einer längeren Rotationszeit nicht aus dem Stand selbständig einen Dienst übernehmen. Die wenigsten Stationen verändern nichts in Diagnostik, Therapie, Abläufen.

Alles in allem halte ich eine Rotation für Unsinn.

Die Idee der Rotation kommt übrigens aus der Industrie. Dort hat man festgestellt, dass die Leistung sinkt beim Schrauber am Band, wenn er immer dieselbe Schraube dreht.
Ich gehe mal davon aus, dass keiner den Job einer Pflegekraft mit einem Fließbandarbeiter vergleicht.

Elisabeth
 
Jo, wenn Rotation gut ist, dann tun wir was Gutes und machen das bitte in allen Bereichen. Warum sollte eine PDL dann nicht von Klinik zu Klinik rotieren, wenn das so viel besser ist? Was für den einen gut ist, kann da nur noch besser werden.
Viel Erfahrung und viel "Können" kann ja nur positiv sein,- für ALLE.
Das Rotationssystem verhindert soziale Kontakte unter den Mitarbeitern. Daß was man früher unter Kollegialität verstand, findet nicht mehr statt, was natürlich oftmals im Interesse der Arbeitgeber ist.- Wenn es keinen Zusammenhalt unter den Mitarbeitern gibt, dann hat man in vielem ein leichteres Spiel.
Liebe Grüße Fearn
 
Unsere Ausbildung ist generalistisch angelegt. Warum sollen wir danach nicht auch so arbeiten?

Welche Spezialisten gibt es denn aus der Pflege auf einer Neurochirugischen Station. Oder auf Orthopädie, Neurologie, Kardiologie, Onkologie usw.

Spezialist ist man hier nur, wenn man ein Studium der Humanmedizin hat und sich danach für eines dieser Fächer entscheidet.

Professionell pflegt nur der, der interdisziplinäres Basiswissen hat. Nur generalistisch arbeitende Pflegekräft sind für den spezialisierten Arzt von vorteil und somit auch wichtig.
 
Das ist praxisfern.- Sorry.
Ich habe jahrelang auf jeder Abteilung der Klinik gearbeitet, die gerade Personal brauchte.- Bin ich deshalb nun viel klüger geworden als andere Schwestern? Möglich waren 53 Stationen. Ich kenne alle,- Das ist nichts Neues.-
Das müßtest Du dann sicherlich bejahen, falls 15 Jahre damit ausreichend sind um das zu beurteilen.- Ich würde fast wetten, daß mir kein Arbeitgeber und auch keine PDL nun besondere Fähigkeiten bescheinigen würde, weil da nämlich gar nicht der Sinn der Rotation ist, sondern es geht darum Personal einzusparen,- ( zb. in Ausfallzeiten) und es geht darum, daß man keine Teambildung mehr hat, weil man Abteilungen ohne Teambildung leichter gängeln kann. Solange es noch soetwas wie ein Team gibt bekommt man nicht alles undiskutiert abgesegnet. Die sind leichter zu führen. -
Das Argument umfassend ausgebildet zu sein, soll den Mitarbeitern das Rotationssystem nur schmackhaft machen. Ihr Image und ihre Anerkennung steigt keinesfalls damit, im Gegenteil, das Personal erhält den Eindruck von einer Stelle zur anderen zu pendeln, als sei es eine Strafe,- es kommt sich eher wie ein Hilfsarbeiter vor und das wird auch so einsortiert. Ich denke der Trend wäre hin zur Fachpflegekraft und die anderen sind das Fußvolk, daß man wie die Schachfiguren hin und her schieben kann?
Nehmen wir mal die Praxis. Das Rentenalter wurde immer höher gesetzt und die " alten" sollen mitrotieren. Die Belastung wird dadurch jedoch immer höher. Was sonst Routineabläufe sind, die auch dazu geeignet sind, Arbeitsabläufe zu erleichtern,- finden kaum statt.
Man sieht das auf den Interdisziplinären Privatstationen. Kaum einer kann soviele Behandlungsstandards im Kopf haben und das funktioniert leider auch nicht. Das mag auf dem Papier schön aussehen. Was ich in der Praxis sehe, ist aber das genaue Gegenteil. Auf meiner Abteilung in der ich jetzt eingesetzt bin, können wir eben nicht mal eben jemanden von einer anderen Abteilung einsetzen. Das klappt leider trotz generalisierter Ausbildung hinten und vorne nicht. Liebe Grüße Fearn
 
Hi

also ich arbeite in der Psychiatrie mit gemischten Stationen und wechsel irgendwann in ein Haus, in denen die Stationen spezialisiert sind und Rotation möglich ist.

Ich finde es schon vorteilhaft, zu wissen, das ich auch mal wieder in einen anderen Teilfachachbereich springen kann.

So behalte ich mein Wissen des gesamten Fachbereichs und unterbreche eine gewisse Stationsblindheit.

Und wenn ich irgendwann meinen Teilbereich vielleicht "über" habe, ist es doch schön zu wissen, das ich z.B. in den Suchbereich wechseln kann, ohne gleich meinen Beruf in Frage stellen zu müssen.

Gruß,
USA-Frosch
 
Also,ich habe auch einige Zeit in der Rotation gearbeitet...und ich fand`es grässlich...
Man hat damals aus drei Stationen einfach mal eine gemacht,ein gemeinsamer Dienstplan,ein gemeinsamer Urlaubsplan...60 Leute!!!
Die Heimatstation habe ich stellenweise wochenlang nicht gesehen,bin oft im 2-tägigen Rhythmus über die Stationen gehüpft,garde eben noch da,zack,am nächsten Tag woanders.Die Patienten waren nicht zufrieden,denn grade in der Onkologie sollte es doch selbstverständlich sein,dass feste Bezugspersonen anwesend sind....
Für mich selber war es sehr frustrierend.Es war so,dass man wirklich kein festes Team mehr hat.Hat man ein Problem,löst man es am besten mit sich allein.Die Zuständigkeit hat sih auf die Patienten gerichtet,mehr nicht.Die Bereitschaft,im Notfall einzuspringen,hat abgenommen,das Miteinander ist fast völlig verloren gegangen.Man wird eben leider ein Einzelkämpfer...
Fakt ist,dass sich sehr viele langjährige Mitarbeiter verabschiedet haben...ich auch!!!
Den Sinn kann ich bis heute nicht verstehen,der Teamgeist geht flöten,die Patienten leiden,die Mitarbeiter auch....der Krankenstand geht hoch...
Nein,ich finde dieses System zum k*****und kann dem wirklich nichts positives abgewinnen...
 
Ein Wechsel alle paar Tage ist sicher nicht sinnvoll. Eine Rotation mit Intervallen von einigen Monaten können ein Gewinn für beide Seiten sein.

Bei Fachweiterbildungen muss man ja auch Einsätze in verschiedenen Bereichen leisten - dort scheint es ja positiv empfunden zu werden.
 
Das mag sein,allerdings wäre auch eine monatliche Rotation nicht mein Ding.Ok,eine Fachweiterbildung ist eine vorübergehende Sache und kein Dauerzustand.Das ist ja während der Ausbildung auch nicht anders.
Mir ist ein gut funktionierendes Team wichtig und das habe ich nicht bei ständig wechselnden Kollegen.Natürlich wird es bei langjährigen Kollegen eine gewisse Stationsblindheit geben,deshalb finde ich es auch wichtig,dass eigen Tun immer wieder zu hinterfragen und sich weiterzubilden
 
D
Mir ist ein gut funktionierendes Team wichtig und das habe ich nicht bei ständig wechselnden Kollegen.

Kommt wahrscheinlich auf die Menge der wechselnden Kollegen an. Im Grunde genommen haben wir ja schon durch Azubis, Praktikanten oder Weiterbildungsteilnehmer fast ständig neue Gesichter auf Station. Damit wird ein gut funktionierendes Team in der Regel fertig. Warum nicht auch mit einem oder zwei Rotationskollegen? Solange der Großteil immer noch Stammpersonal ist...
 
Also bei uns gibt es schon seit ca.2 Jahren ein Rotationssystem.
Es wird aller 1/2 Jahre jeweils ein Personal von jeder Abteilung (also 6 PP) ausgetauscht. Nach dem 1/2 Jahr wechselt das rotierende PP wieder auf seine alte Station zurück.

Vom Prinzip her finde ich persönlich das Rotieren in eine andere Abteilung nicht schlecht, da man auch mal wieder andere Krankheitsbilder und Therapiemaßnahmen kennenlernt.
Auch lernt man evtl. andere Organisationsabläufe in der Pflege kennen, da man ja doch etwas betriebsblind wird.

Was mir jedoch nicht gefällt, ist die Organisation des ganzen "Rundherum".
Ich als PA habe natürlich mit einer anderen PA gewechselt, mit den ganzen Aufgaben einer PA.

Zwar kenne ich die einzelnen KB, aber im Laufe der Jahre gibt es in der Behandlung doch einige Fortschritte und Neuerungen.
Also war es mir wichtig in der anderen Abt. Einblicke in diese Behandlungsarten zu bekommen.

Ich hatte mir so ne Art Mentor für mich vorgestellt, aber Fehlanzeige, keine Personale übrig für evtl. Erläuterungen (auch die Ärzte waren nicht motiviert).
Also hatte ich für mich allein in der "neuen" Umgebung zu kämpfen (andere Arbeitsabläufe, andere Kurvenführung, anderes Pflegesystem etc.) und Schüler sollte ich auch noch anleiten und das im 3-Schichtsystem.

Des Weiteren gibt es bei uns noch ein Springersystem, wo die PP überall eingesetzt werden wo Not am Mann ist.
Aber ich denke die Rotation soll diesen Zweck auch mit erfüllen, universell einsetzbar sein.

Und manche Stationen wehren sich auch gegen evtl. Verbesserungsvorschläge, wollen halt so weiter arbeiten wie vor zig Jahren.

LG Delta:cheerlead:
 
Bei uns gibt es einen festen "Pool", in dem festes Stammpersonal ist, das da einspringt, wo es gebraucht wird. Bei einem kleinen Haus mit 4 Stationen ist das möglich. Gyn, Int. und Funktionsbereiche bleiben außen vor, und es geht wohl auch oft darum, Engpässe im Nachtdienst abzufangen. Die Leute, die's machen, sind es gewöhnt und zufrieden damit, glaube ich.
 
Hallo,

in meinem Krankenhaus läuft seit einem Jahr ein Rotationsprogramm.
Zu meinen Bereichen gehören Neurologie/ Geriatrie, Onkologie, Gerontopsychiatrie, sowie onkologische und geriatrische Tagesklinik.
Immer wenn Bedarf ist wird jemand geholt.
Fest arbeite ich auf der Neurologie/ Geriatrie.

LG
 
Wir überlegen gerade,das mal zu testen-allerdings um die Strukturen etwas zu beleben.
Ist eine Abteilung mit 5 Stationen.
Ich erhoffe mir schon,dass die Stationen voneinander lernen,das Verständnis füreinander aufkommt und man auch unproblematischer mal aushelfen kann.
 
Das Rotieren klappt nur, wenn der sogenannte "Lufthansa- Standard " auch umgesetzt wird und zwar im ganzen Haus oder im ganzen Bereich, der rotieren soll.-
Es reicht nicht aus zu sagen: "Wir probieren das jetzt mal."
Zuvor müssen ersteinmal die Gegebenheiten und Abläufe angepaßt werden.
Das Pflegepersonal ist NICHT zu dumm zum rotieren.
Das ist gar nicht das Problem. Jede examinierte Kraft kann mal eben auf einer anderen Abteilung arbeiten und wird sich da durchkämpfen. Sonst würde sich niemand auf einer neuen Abteilung einarbeiten können.
ABER das Arbeitsleben kann sich nicht aus fortwährender Einarbeitung zusammensetzen , das kann auch nicht das Ziel der Rotation sein. Die Belastung für den einzelnen wird dermaßen ansteigen, daß wir unter Garantie einen höheren Krankenstand erwarten müssen.

Der "Lufthansa- Standard "besagt nicht nur daß man die gesamte Crew mal eben in ein anderes Flugzeug setzen kann. Das Höhenruder und das Steuerrad wird sicherlich für den Piloten immer an derselben Stelle liegen und die gesamte Einrichtung, sowie die Abläufe die sind identisch und austauschbar.-
In der Pflege wird aber komischerweise immer nur eine Komponente umgesetzt.
Wenn ich die eine Rotation plane, dann muß ich auch die anderen Abläufe planen und anpassen, die nicht nur die Pflege betreffen.
Die sind aber leider NIE vorbereitet. Dh. entweder läuft das dann nicht, oder aber das Pflegepersonal, daß rotiert, kämpft ständig um Vereinheitlichung der Abläufe, bei denen diese aber ihre Kompetenzen überschreiten müßten, weil nichts vorbereitet ist.

Die Firmen die nach so einem Standard arbeiten, die haben das nicht einfach mal aus dem Zauberhut gezogen, wie ein Kaninchen, sondern da waren meist Experten miteinbezogen, die sich die Arbeitsabläufe angesehen und optimiert haben.
( In einer Klinik in der ich mir das System ansehen konnte und in der das funktionierte, waren Zeitnehmer eingesetzt und die haben die Rotation damals vorbereitet und abgestimmt.)
Was ich sehe ist: Es wird sehr viel vom Pflegepersonal verlangt an Wissen und Können und es scheitert dann an der mangel- und laienhaften Vorbereitung.-
Daß das Rotieren nicht funktioniert,- das liegt dann angeblich am " nichtwollendem " Pflegepersonal, und nicht etwa daran, daß man nichts vorbereitet hat, als den Satz:" Wir lassen nun mal probeweise rotieren."-

Man kann auch ganze Teams rotieren lassen.- Wie sieht die Praxis denn bei Euch aus? Rotiert da wirklich jeder Mitarbeiter, oder sind das wieder nur einzelne, die man als besonders belastbar ansieht und denen man dann zusätzlich noch etwas oben drauf packt?

Ist der erste Schritt, die Arbeitsabläufe zu optimieren, denn schon in der Vorbereitung passiert und zb. auch mit dem ärztlichen Dienst abgestimmt worden, der auf den Stationen läuft, oder kocht da wieder jeder sein eigenes Süppchen und es heißt: "Seht mal zu, wie IHR das umsetzt?"
Daß Rotieren funktioniert, sieht man auch an anderen Betrieben.- Das ist nicht die Frage. Die Frage ist,- Was habt IHR vorbereitet? Seid ihr auf die einzelnen Stationen gegangen und habt Organigramme angepaßt und vereinheitlicht? Diese Organigramme ergeben sich häufig nicht aus dem, was die Pflegekräfte wollen, sondern sie passen sich einzelnen Situationen an, die vom Pflegepersonal nicht beeinflußbar sind.

Liebe Grüße Fearn