Raus aus Pflege oder wie durchhalten?

Melnina

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Liebes Forum: ich bin jetzt seit fast 6 Monaten examiniert, arbeite nur 50% wegen Pflegestudium und ich merke erst jetzt, das der Beruf doch nichts für mich ist.

Die Station auf der ich bin hat sich seit meiner Ausbildung stark verändert, sowohl vom Team her wie auch von den Anforderungen. Früher konnte man wirklich "entspannt" arbeiten, jetzt hat sich die Bettenzahl erhöht, die Personalzahl verschlechtert, der Fachbereich ist erweitert worden, man muss auf einmal in Bereitschaft sein, um auf anderen Stationen einzuspringen (wird als normaler Dienst gewertet), es wird mehr gelästert und getratscht und ich erfahre Kritik (unbegründet oder nicht) erst über die Stationsleitung, statt wie so oft gebeten an mich direkt (bin sehr offen für Kritik und reagiere niemals wütend). Ich weiß, das ist überall so und schlimmer, aber ich kann seit den 6 Monaten nicht mehr schlafen, kann nach der Arbeit nicht abschalten und fühle mich auf Station elend. Ich fühle mich zu sensibel für Pflege.

Ich fand die Ausbildung damals super und es hat mir großen Spaß gemacht. Aber ich bin zu langsam,obwohl ich keine Arbeiten an nachfolgende Schichten weitergeben muss. und mir fehlt das pflegerische Denken, mir fehlen viele Zusammenhänge und viel Wissen.

Natürlich ist es so, das nach dem Examen das Lernen erst anfängt, aber ich fühle mich überfordert und unwohl auf Station, nicht wegen den Patienten, sondern wegen meinen Kollegen. Häufige Spät-Früh-Wechsel machen mich auch kaputt, die gab es damals uach nicht.

Habt ihr einen Überlebenstipp für mich? Gibt es was anderes was ich tun kann?

Für Umschulung bin ich mit Ende 30 zu alt, ich muss langsam Geld verdienen.

Soll ich einfach mich durch verschiedene Krankenhäuser und Stationen hospitieren? Ich habe große Angst, das es überall gleich ist. Berichte meiner ehemaligen Mitschülerinnen lassen das glauben. Mein Lebenslauf wird dadurch auch immer länger, habe Angst, das mir das schadet bei der Berufsfindung.

Stellt mir ruhig Fragen. Ich sage danke für Eure Hilfe!
 
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Du scheinst einen schlechten Zeitpunkt erwischt zu haben. Die Station hat durch Fachbereicherweiterung und Bettenaufstockung strukturelle Veränderungen erfahren. Das führt häufig erstmal zu Schwierigkeiten und Anstrengungen im Team. Nicht die beste Situation, um als Neue dort aufzuschlagen und eingearbeitet werden zu müssen. Und ein Neuanfang ist immer anstrengend, stressig und nervenaufreibend, grundsätzlich. Das Gefühl der Überforderung ist völlig normal und würde durch einen weiteren Wechsel fürs Erste nicht besser werden.

Welche Rückmeldung erhältst Du von den Kollegen? Halten die dich auch für überfordert und zu sensibel für die Pflege, oder bist Du in ihren Augen eine normale Frischexaminierte mit den Anfangsschwierigkeiten, die nun mal zu erwarten sind?

Was auch zu bedenken ist: Kannst Du während des Studiums überhaupt so einfach den Arbeitgeber wechseln? Ist das nicht häufig eine Vereinbarung mit dem Ausbildungsbetrieb? Eine 50%-Stelle dürfte nicht schwer zu finden sein, aber eine, wo bei der Dienstplanerstellung auf Dein Studium Rücksicht genommen wird, ist nicht selbstverständlich.
 
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Aber ich bin zu langsam,obwohl ich keine Arbeiten an nachfolgende Schichten weitergeben muss. und mir fehlt das pflegerische Denken, mir fehlen viele Zusammenhänge und viel Wissen.

Natürlich ist es so, das nach dem Examen das Lernen erst anfängt, aber ich fühle mich überfordert und unwohl auf Station, nicht wegen den Patienten, sondern wegen meinen Kollegen. Häufige Spät-Früh-Wechsel machen mich auch kaputt, die gab es damals uach nicht.

Wieso kommst du darauf, dass dir das pflegerische Denken fehlt?
Häufige Spät/früh-Wechsel liegen mitunter auch an der (in-)Kompetenz des Dienstplanschreibers.... das lässt sich eigentlich weitgehend vermeiden. Und mit 50% doch erst recht.... es sei denn, deine Studiumszeiten lassen nicht viel Spielraum....

Vielleicht liegt dir auch "nur" die Stationsarbeit nicht -(mir übrigens auch nicht, ich mache seit 30 Jahren (!) einen Bogen drum). Vielleicht ist doch eher ein Funktionsbereich (Endoskopie, OP, ZNA etc) für dich das richtige???
Was hast du denn mit deinem Pflegestudium vor zu machen, wenn du fertig bist?
 
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also ehrlich, mit 50% gestresst....das kann ich nicht verstehen.
Das muss an deinem Lebensrythmus oder an der Dienstplan-Gestaltung liegen.
LG
Mico
 
also ehrlich, mit 50% gestresst....das kann ich nicht verstehen.
Das muss an deinem Lebensrythmus oder an der Dienstplan-Gestaltung liegen.
:angryfire: Die Art Zuspruch wird ihr helfen! Ich bin erleichtert darüber, dass Du nicht meine Stationsleitung bist.

Ist Dir die Tatsache aufgefallen, dass sie 50% arbeite und 100% studiert? Ich hab das auch schon hinter mir. Das ist heftig. Diese Doppelbelastung plus die Einarbeitung als Frischexaminierte, das Einfinden in die neue Rolle als nun voll verantwortliche GuKP statt als Schülerin - das muss eigentlich fast jede überfordern, auch ohne Personalmangel.

(Wie sagte meine Supervisorin so schön: Wenn Sie keine Probleme hätten, müssten wir uns wirkliche Sorgen machen.)
 
Aus deinem Profil geht hervor dass du Leitung bist...
Solche Führungskräfte braucht die Pflege.... nicht.....
Leitungen wie du treiben Pflegekräfte aus dem Beruf.... mir fehlen echt die Worte
 
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@Melnina
Wenn du schon Schlafstörungen hast und dich auf der Station mies fühlst, dann würde ich sagen, dass du schleunigst von der Station weg musst. Keine Arbeit ist es wert, dass man seine Gesundheit kaputt macht. Ich denke, deine berufliche Selbstzweifel kommen eher von der miesen Stimmung auf der Station, weil du keinen Rückhalt durch die Kollegen hast und keinen positiven Feedback bekommst.

Vielleicht kannst du von der Uni einen Urlaubssemester nehmen und erst mal beruflich Fuss fassen, weil Studium und Stellenwechsel ist etwas stressig. Denn scheinbar ist deine jetztige Station nichts für dich. Schau mal wie oben schon vorgeschlagen anderen Bereiche an. Also ganz ehrlich so eine somatische Station ist absolut nichts für mich und ich habe als Examinierte sage und schreibe ganze 2 Tage in der Somatik gearbeitet. Kann sein, dass es für auch dich nichts ist. Aber zum Glück ist Krankenpflege extrem vielfältig und du hast noch zig Möglichkeiten neben deinem Studium noch ordentlich Geld zu verdienen.
In welchem Semster bist du denn? Weißt du schon was du mit dem Studium anfangen willst?
 
Großen dank euch allen!
Du scheinst einen schlechten Zeitpunkt erwischt zu haben. Die Station hat durch Fachbereicherweiterung und Bettenaufstockung strukturelle Veränderungen erfahren. Das führt häufig erstmal zu Schwierigkeiten und Anstrengungen im Team. Nicht die beste Situation, um als Neue dort aufzuschlagen und eingearbeitet werden zu müssen. Und ein Neuanfang ist immer anstrengend, stressig und nervenaufreibend, grundsätzlich. Das Gefühl der Überforderung ist völlig normal und würde durch einen weiteren Wechsel fürs Erste nicht besser werden.
Die strukturellen Änderungen gibt es seit 2 Jahren. Ich war mit der Stationsleitung während meiner Ausbildung ab und zu in Kontakt und er hatte mir davon nie etwas gesagt außer das es mehr Betten gibt aber deswegen eine weitere Vollkraft in der Schicht. Realität: Mehr Betten ja, weitere Vollkraft nein. Er hätte auch wissen müssen, das die Erweiterung des Fachbereichs nichts für mich ist. Das war zufällig Teil unseres Gesprächs und da war das schon im vollen Gange dort. Er hat es einfach verschwiegen.
Mir hat auch weh getan, weil er während meines Schülereinsatzes gesagt hat, ich solle nach dem Examen unbedingt auf seine Station. Nachträglich habe ich gemerkt, das sagt er zu jedem. Deswegen bin ich schon ein Jahr und nochmal ein halbes Jahr vor Examen zu ihm und habe gefragt, ob er eine Stelle für mich frei hat und halten kann. Er sagte immer ja und gerne. Als es dann so weit war, wollte mich die PDL auf eine andere Station verlegen und die Stationsleitung stand auch nicht mehr so hinter mir. Natürlich weil sie woanders Leute dringender brauchten. Erst als sie merkten, das ich ganz weggehen würde, hat es geklappt. Mir wurde von meinem Kurs am spätestens bescheid gegeben, ob ich jetzt eine Stelle habe. Die Lehrer nannten das "Frech".

Welche Rückmeldung erhältst Du von den Kollegen? Halten die dich auch für überfordert und zu sensibel für die Pflege, oder bist Du in ihren Augen eine normale Frischexaminierte mit den Anfangsschwierigkeiten, die nun mal zu erwarten sind?
Problem auf Station ist, das wir sehr viele ausländische Pflegefachkräfte haben, die schwere deutschprobleme haben und auch schon zwei deutsche ältere Pflegefachkräfte aus anderem Haus oder nach langer Pause, die aber bei uns wieder aufhören weil sie entweder nicht zurecht kommen oder es sich mit dem Team verscherzen. Im Team haben mir einzelne schon gesagt ich solle nicht aufhören falls ich daran denke weil die anderen zu schlecht sind und weil sie dann Leihkräfte engagieren müssen. Manchmal denke ich, ich bin zu verwöhnt weil die ausländischen Pflegefachkräfte haben es RICHTIG schwer dort und ich heule so schon rum.
Mich ärgert, das ich keine Probezeit und einen unbefristeten Vertrag aufgezwungen bekam. In meinem früheren Beruf hätte ich gejubelt aber hier habe ich dadurch einen frühen Wechsel verhindert bekommen, der da noch möglich war. Alle ausländischen Pflegefachkräfte und eine frühere Mitschülerin die das Examen nachholen musste, hatten nur befristete Verträge mit 6 Monate Probezeit.

Während meiner Ausbildung haben mir 2 Lehrerinnen gemeldet, das sie mich nicht für die Pflege sehen. Eine wollte mich in meinem alten Beruf wieder, bin gelernt im Kaufmännischen aber nur mit 3 Jahren Berufserfahrung und habe vor meiner Krankenpflege Ausbildung in diesem Beruf nichts mehr gefunden. Man kommt in diesem Bereich nur mit Beziehungen rein und die hab ich nicht mehr. Überstunden werden da auch nicht abgefeiert oder ausbezahlt.

[QUOTE="-Claudia-, post: 549788, member: 2781"Was auch zu bedenken ist: Kannst Du während des Studiums überhaupt so einfach den Arbeitgeber wechseln? Ist das nicht häufig eine Vereinbarung mit dem Ausbildungsbetrieb? Eine 50%-Stelle dürfte nicht schwer zu finden sein, aber eine, wo bei der Dienstplanerstellung auf Dein Studium Rücksicht genommen wird, ist nicht selbstverständlich.
[/QUOTE]
Nein kann ich mit einer 1-Monats-Frist wechseln oder auch arbeitslos sein. Erhalte für meine guten Noten als einziges einen finanziellen Bonus vom Krankenhaus, der halt dann wegfällt was zwar weh tut, wenn ich den nicht mehr habe, aber würde mich auch freuen, das jemand anders die Chance auf mehr Geld kriegt.
 
Wieso kommst du darauf, dass dir das pflegerische Denken fehlt?
Häufige Spät/früh-Wechsel liegen mitunter auch an der (in-)Kompetenz des Dienstplanschreibers.... das lässt sich eigentlich weitgehend vermeiden. Und mit 50% doch erst recht.... es sei denn, deine Studiumszeiten lassen nicht viel Spielraum....
Sie hätten schon den Spielraum. Die Leitung sagte, so würde er Überstunden abbauen weil dann eine Stunde fehlt. Ich fand das eine Ausrede.

Vielleicht liegt dir auch "nur" die Stationsarbeit nicht -(mir übrigens auch nicht, ich mache seit 30 Jahren (!) einen Bogen drum). Vielleicht ist doch eher ein Funktionsbereich (Endoskopie, OP, ZNA etc) für dich das richtige???
Was hast du denn mit deinem Pflegestudium vor zu machen, wenn du fertig bist?
Ich habe ganz viel in der Psychiatrie hospitiert und mir hat die Forensik sehr gefallen. Ich hatte schon mündliche Zusagen aber dann hieß es, ich müsse erst auf eine psychiatrische Station weil da der Bedarf höher ist. Da war aber nichts dabei was ich mir vorstellen könnte und ich weiß, das ein Wechsel in die Forensik dann sehr schwer und langwierig ist.

Über Funktionsbereiche in unserem Haus habe ich mich schon informiert und mir wurde abgeraten weil da das verstärkt wäre was ich auf Station schon nicht mag: Drama wegen nichts, Tratsch, Mobbing, Hetzen
 
also ehrlich, mit 50% gestresst....das kann ich nicht verstehen.
Das muss an deinem Lebensrythmus oder an der DP-Gestaltung liegen.
LG
Mico
Ja ich wäre sehr glücklich, wenn ich nicht Vollzeitstudium und eine beginnend demente Großmutter zuhause hätte (habe ich noch nicht erwähnt, tut mir Leid, wollte meinen Text nicht zu lang machen).
 
@Melnina
Wenn du schon Schlafstörungen hast und dich auf der Station mies fühlst, dann würde ich sagen, dass du schleunigst von der Station weg musst. Keine Arbeit ist es wert, dass man seine Gesundheit kaputt macht. Ich denke, deine berufliche Selbstzweifel kommen eher von der miesen Stimmung auf der Station, weil du keinen Rückhalt durch die Kollegen hast und keinen positiven Feedback bekommst.

Vielleicht kannst du von der Uni einen Urlaubssemester nehmen und erst mal beruflich Fuss fassen, weil Studium und Stellenwechsel ist etwas stressig. Denn scheinbar ist deine jetztige Station nichts für dich. Schau mal wie oben schon vorgeschlagen anderen Bereiche an. Also ganz ehrlich so eine somatische Station ist absolut nichts für mich und ich habe als Examinierte sage und schreibe ganze 2 Tage in der Somatik gearbeitet. Kann sein, dass es für auch dich nichts ist. Aber zum Glück ist Krankenpflege extrem vielfältig und du hast noch zig Möglichkeiten neben deinem Studium noch ordentlich Geld zu verdienen.
Hättest du ein paar Ideen wo ich genau hingehen könnte oder was ich mir anschauen sollte?

In welchem Semster bist du denn? Weißt du schon was du mit dem Studium anfangen willst?
Jetzt kommend 8. Semester von 9.
Ich musste zwei Wahlfächer schieben weil ich es nicht mehr geschafft habe.
Mit dem Studium kann ich in unserem Krankenhaus nichts machen. Ich habe das einfach gemacht, weil es mich während der Ausbildung erfüllt und mir Spaß gemacht hat. Alle Versprechungen, die gemacht wurden, sind nicht eingetroffen. Sie sagten, sie würden Stellen schaffen und uns Studenten integrieren. Das haben sie seit 10 Jahren nicht. Deswegen sind auch schon viele Studenten weg oder wollen noch gehen. Mir ist das egal. Ich war glücklich, dass ich zumindest über die Studienzeit etwas mehr Geld bekam und wie gesagt es hatte mir großen Spaß gemacht. Jetzt nicht mehr so.
 
nicht unbedingt. Es kommt drauf an wo du wohnst und wieviel KH oder AH in der Nähe sind.
Bewirb dich, geh hin, erläutere deine Vorstellungen - dann siehst du schon obs passt.
 
Also jetzt jammerst Du aber wirklich auf hohem Niveau.
Oder es wird mal fair zitiert, ohne aus dem Zusammenhang zu reißen. Der Satz davor und der Rest des Absatzes zeichnen da ein differenzierteres, durchau selbstkritisches Bild.

Verfolge solche Threads gerne. Fühle mich selbst wie in der Bärenfalle und erkenne Parallelen, dass ich halb loslachen muss (etwas verschweigen ist ja kein Lügen, ja, ja, schon schlau von der Stationsleitung).
Fehlende Probezeit war auch für mich negativ und wurde von Leuten aus meinem Kurs ebenfalls keineswegs positiv aufgenommen. Auch hausinterne Wechselabsichten werden auf frechste Art und Weise unterbunden und es wird plump manipuliert und auf Zeit gespielt wo's nur geht, sowohl von SL wie PDL, welche bei uns perfiderweise das sinkende Schiff selbst verlassen. Traurig ironisch.
Bei uns wird es allgemein nicht besser. So von wegen, die Pflege sei ein Arbeitnehmermarkt. Dafür wird noch ziemlich viel vera*scht, sorry.

Wenn man dazu noch auf die 40 zugeht und bereits andere Berufe hinter sich hat, wird im Lebenslauf schnell herausgelesen, man sei nicht belastbar und würde vor Problemen flüchten. Vielleicht weiß man einfach was man will und will sich nicht immer wieder über den Tisch ziehen lassen? Apropos "über den Tisch ziehen lassen": Wenigstens hast du Glück, dass dein Haus dich finanziell beim Studium unterstützt. Ich musste mich zum Stipendium quälen, dafür, dass ein Bachelor hinterher keinerlei Verwendung bei uns findet. Keinerlei. Nix. Alles leere Versprechungen.

Irgendwann probier ich das mit Meditieren mal aus. Genug gerantet fürs Erste, sorry, not sorry. ^^
 
@Melnina
In welchem Bereich du gehen kannst / sollst hängt ja von deinen Intressen ab. Theorethisch könntest in all die Richtungen gehen die du in deinem Studium als Module hast. Nach deinem Abschluss kannst du auch in die Wirtschaft wechseln, weil es eben Schnittstellenpositionen gibt wie beispielsweise in der Pharmaindustrie, IT/ Anwendungsbetreueung, Beratung, oder im KH ganz klassisch Case Management oder Pflegeberatung. Also die Möglichkeiten sind sehr vielfältig man muss genau wissen was man will.
 
Ich verstehe die Enttäuschung der TE. Sie hat sich das Arbeiten und die Zusammenarbeit mit dem Stationsleiter anders vorgestellt, leidet unter der knappen Besetzung und empfindet die Einarbeitung als anstrengend. Letzeres wird aber bei jedem Stellenwechsel auf sie zukommen. Und Personalmangel - wo herrscht der nicht?
Fehlende Probezeit war auch für mich negativ und wurde von Leuten aus meinem Kurs ebenfalls keineswegs positiv aufgenommen.
Was stört Euch daran? Die Kündigung von Arbeitnehmerseite her ist doch jederzeit möglich. Nach nicht mal sechs Monaten kann die Kündigungsfrist nicht sonderlich lang sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da die TE sich aktuell nicht meldet, hier mal ein Versuch der Zusammenfassung mit Fragen von mir:

ARBEITSBEDINGUNGEN
  • Seit halbem Jahr examiniert
  • 50% Teilzeit + Vollzeit(?)studium
  • Keine Probezeit, unbefristeter Vertrag
  • 1 Monat Kündigungsfrist
  • Bereitschaftsdienst ohne Bonus oder dergleichen (was durchaus üblich ist; fraglich ob sie in Bereitschaft am Arbeitsplatz sein muss und/oder damit überplant wird)

LEITUNG
  • SL sagt: "Mehr Betten, aber eine Vollkraft mehr in Schicht"; Realität: Mehr Betten ja, weitere Vollkraft Pflegekraft nein.
  • Hätte wissen müssen, dass neuer Fachbereich TE nicht liegt
  • Hat mehrmals Stelle versprochen, TE sollte dann aber doch auf andere Station
  • TE wurde lange im unklaren gelassen, ob sie genommen wird (Hinhaltetaktik)

STATION ALLGEMEIN
  • Station seit 2 Jahren strukturell anders ggü. Ausbildungszeit = mehr Betten, weniger Personal, erweiterter Fachbereich, der TE nicht gefällt
  • Häufige Spät-Früh-Wechsel (angeblich zum Stundenabbau, lol)
  • viele PFK mit "schweren Deutschproblemen" (tja, die Leute werden halt trotzdem gebraucht, auch wenn man anfangs viel quersubventionieren muss)
  • zwei Neue PFK haben aufgehört, weil sie nicht zurechtkommen mit Arbeit oder Kollegen
  • TE soll auf Station gehalten werden, da sonst Leihkräfte nötig
  • Lästerei und Tratsch (willkommen in der Pflege)
  • Kritik/Feedback nicht direkt trotz Bitte darum, sondern über SL (schafft kein Vertrauensverhältnis zwischen Kollegen und ich finde es fraglich, warum eine SL da überall mitrühren muss)

STUDIUM
  • 8. Semester von 9
  • Nicht an Arbeitsplatz gebunden
  • Finanzieller Bonus durch KH
  • Musste zwei Wahlfächer schieben
  • Keine Zukunftschancen im KH (keine versprochenen Stellen eigens für Studenten)
  • Kommilitonen verlassen das KH

SELBSTWAHRNEHMUNG
  • Hält sich für zu sensibel
  • Pflege hat während Ausbildung Spaß gemacht
  • Sagt, sie arbeitet zu langsam, gibt jedoch keine Arbeit an nachfolgende Schichten weiter
  • Sagt, ihr fehlt "pflegerisches Denken", Zusammenhänge und viel Wissen
  • Hält sich mit Ende 30 für Umschulung zu alt
  • Muss Geld verdienen

SONSTIGES
  • Kann seit Arbeitsbeginn nicht mehr schlafen (ist das auch im Frei so?)
  • Kann nach der Arbeit nicht abschalten
  • Fühlt sich auf Station elend/überfordert, nicht wegen Patienten, sondern Kollegen
  • Zwei Lehrerinnen sehen TE nicht für die Pflege (warum?)
  • Hat in Psychiatrie hospitiert; war bis auf Forensik nichts dabei
  • Möchte in Forensik; hatte mdl. Zusage, wurden jedoch zurückgenommen
  • Wurde von Funktionsbereichen im KH abgeraten, da "Drama wegen nichts, Tratsch, Mobbing, Hetzen"
  • Zu pflegende Angehörige im Haushalt
  • Hat schon Beruf gelernt; Angst, dass Lebenslauf zu lang wird
 
Was stört Euch daran? Die Kündigung von Arbeitnehmerseite her ist doch jederzeit möglich. Nach nicht mal sechs Monaten kann die Kündigungsfrist nicht sonderlich lang sein.
Kann nur für unser Haus sprechen: Ein Monat Kündigungsfrist reicht, um schnelle Wechsel zu unterbinden, gerade kurz nach dem Examen. Unsere Ausbildung endet einen Monat früher, was bedeutet, dass man u.U. einen bis zwei Monate arbeitslos überbrücken muss, wenn man auf die Schnelle keine Übergangslösung hat. Also wird alles hinausgezögert. Dazu noch neben Studium und Arbeit woanders zu hospitieren ist hart und es schwingt immer die berechtigte Sorge mit, dass es woanders auch nicht besser wird. Dazu ist die mögliche Hospitationszeit viel zu kurz, um eine Station wirklich kennenzulernen.

Eine Kommilitonin durfte in ihrem Monat Kündigungsfrist dann auch nochmal richtig bluten, weil sie ehrlicherweise nicht krankmachen wollte. Da ist man doch sehr nachtragend, scheinbar.
 

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