Psychisch kaputt...

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Lucimausi

Gast
...Hallo...

Ich bin nun im dritten Jahr meiner Ausbildung angekommen - praktisches Zwischenexamen mit einer 1 bestanden.

Nur ich merke immer mehr, dass es mir psychisch einfach nicht gut geht. Ich weine nur noch, bin lustlos, liege nur noch im Bett und schlafe. Fühle mich einfach ausgelaugt.

Im Krankenhaus lasse ich mir nichts anmerken, lache viel und kümmere mich gut um die Patienten. Es merkt mir niemand etwas an. Aber kaum bin ich zu Hause, schmeisse ich mich aufs Bett und heule... Ich merke einfach, wie sehr mir die Ausbildung zu schaffen macht.

Klar ist es ein Stress, bald fangen die Prüfungsvorbereitungen an. Zudem haben wir seit einem halben Jahr keinen Urlaub mehr gehabt und haben diesen erst Ende Dezember - dann auch nur fünf Tage.

Meine Frage: Ist dieser Beruf überhaupt was für mich? Und wie werde ich endlich wieder glücklich? Der Beruf macht mir Spaß, keine Frage. Nur er macht mich kaputt. Lasse ich die Schicksale zu nahe an mich ran? Oder sorge ich für zu wenig Ausgleich?

Mein Freund beschwert sich auch schon, dass ich nur noch schlafe und nichts mit ihm unternehme. Aber ich habe einfach keine Kraft dazu. Er versteht mich ja auch, aber lange glaube ich macht er das nicht mehr mit.

Was soll ich nur machen?! hattet ihr auch ein solches Tief und wie seid ihr da wieder raus gekommen? Bei mir geht das schon seit knapp 2 Monaten so. Bin einfach fix und fertig :-(
 
Hallo, das hört sich ja nicht so gut an.
Hast du mal mit deinem Praxisanleiter oder einem Lehrer darüber geredet?
Vielleicht können die dir ein bißchen helfen.
Man kann schlecht sagen ob jemanden der Beruf liegt oder nicht, das muß derjenige selbst wissen ob er das für immer machen möchte.

Vielleicht ist die Doppelbelastung ein bißchen zuviel für dich ( Prüfung,kein Urlaub usw.), aber das geht ja zum Glück dann auch irgendwann vorbei.

Wie Nahe läßt du denn die Schicksale an dich ran?
Ich konnte das bis jetzt immer gut trennen.
 
Huhuu Luci !!!!

Also ich kenne das auch sich ausgelaugt fühlen ständig schlafen zu wollen. Ich fühle mich manchmal auch so und schlafe echt viel. ich bin seit 4 Jahren examiniert. Ich hab jetzt mit Sport angefangen und gehe 2 oder 3 mal in der woche ins Fitnesstudio. In der spätdienstwoche vor dem Dienst und in der Frühdienstwoche nach dem Dienst. Und mir gehts ganz anders. Ich bin viel ausgeglichener. Versuch es mal mit etwas Sport.

Gruß Katja
 
Hallo Luci,

ich denke, dass Du eine kleine "Auszeit" gut gebrauchen könntest, in welcher Du dich erst mal um Dich kümmerst.
Das was Du beschreibst klingt weniger nach normaler Arbeitsbelastung als eher nach einem "psychovegetativen Erschöpfungssyndrom"....

Bitte nimm Dich ernst , geh zu einem Arzt und schildere Deine Situation! In der Verfassung kannst Du nicht bis zum Examen weiter machen!

LG,
Lillebrit
 
hi luci!

ich habe mein examen sept. 2006 und kenne deine situation sehr gut! nach meinem zwischenexamen hatte ich auch so ein tief, ich habe mit 2 bestanden und hatte bis zum examen dann diesen druck nicht zu versagen, da ich im zwischenexamen ja eine 2 hatte, wollte ich im examen unbedingt wieder so gut abscheneiden! ich kann dir nur empfehlen nicht an das zwischenexamen zudenken weil das examen wieder eine ganz andere situation ist! und wichtig ist das du einen ausgleich wie z.b. sport hast. für mich war auch immer wichtig mit meinen kurskollegen zu reden und sich auszutauschen, denn nur sie wissen wie man sich in dieser situation auch fühlt.

lg karo
 
Hallo

Erst einmal danke für eure Antworten.

Wie nahe ich Schicksale an mich heranlasse? Eigentlich gar nicht mehr. Früher hab ich das gemacht, habe dann sehr getrauert als auch jmd gestorben ist. Aber wenn man die Krankheiten erst einmal besser kennt, erkennt man auch, dass es besser ist wenn jmd stirbt. Auch sonst lasse ich die Gefühle der Pat. nicht so nahe an mich heran.

Sport ist leider nicht so mein Ding, gibt es denn auch andere Möglichkeiten abzuschalten? Mir fehlt ja zu allem die Energie. Mein Freund ist auch schon ganz verzweifelt, weil ich nicht einmal mehr mit ihm was machen will...

So kann das nicht weitergehen, ich weiß!! :-(
 
Hallo Luci!

Uns Auszubildenen wurde gleich zu Beginn angeboten bei Problemen usw. mit unseren Ärzten aus der Psychosomatik und der Psychologie zu reden. Am Anfang war ich auch erst skeptisch, aber ich habe wirklich sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Psychologen haben immer ein offenes Ohr und können auch gute Tipps geben. Da sie bei uns sowieso jeden Tag auf Station und bei den Patienten sind, kann man gleich aktuelle Sorgen oder Probleme loswerden über die man beispielsweise mit Kollegen nicht reden kann. Außerdem sind sie auch zum Schweigen verpflichtet. Vielleicht fällt es dir leichter mit einem Psychologen zu reden anstatt mit deinen Lehrern. Ich kann es nur weiterempfehlen!!

Alles Gute und Kopf hoch!
Sara
 
Hallo

Wir haben zwar Psychologen im Krankenhaus, aber nur zwei an der zahl und die kommen nur auf Bestelllung. Kann also keinen vom Haus nehmen, uns wurde dies auch nicht angeboten...

Zu einem Psychologen außerhalb mag ich irgendwie nicht gehen... Zahlt sowas überhaupt die Kasse?
 
Zahlt sowas überhaupt die Kasse?
Ja. Du kriegst außerdem 5 Sitzungen zum Ausprobieren, ob der Therapeut Dir liegt.

Trau Dich. Scheint mir für Dich der beste Weg zu sein. Zum Arzt würde ich außerdem auch gehen, auch ein Psychologe muß die Praxisgebühr kassieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Lucimaus,

am besten gehst Du zu deiner Krankenkasse und lässt Dir eine Liste von zugelassenen Psychotherapeuten geben. Damit bist Du auf der sicheren Seite, dass die Krankenkasse auch die Kosten übernimmt. Die Krankenkasse hat nur welche auf der Liste die bei ihnen auch abgerechnet werden können.

Wie catweazle schon schrieb, gibt es Probestunden, da kannst Du sehen ob Du Vertrauen zu dem Therapeuten aufbauen kannst. Wenn es nicht der Fall ist, kannst Du wechseln. Ist schon sehr wichtig, dass dort die Chemie stimmt.

Leider gibts lange Wartezeiten, also keine Seltenheit dass man 3 bis 6 Monate warten muss. Nichts umso trotz sollte man sich ruhig auf eine Liste setzen lassen, da es auch vorkommt, dass jemand abspringt und man eher anfangen kann. Psychotherapeuten haben oft keine Sprechstundenhilfen, also meist muss man dort auf AB um Rückruf bitten.

Eine andere Möglichkeit wäre auch eine Einzelsupervision, diese Kosten muss man nur leider selber tragen. Aber kann auch sehr gut genutzt werden. Muss man nur selber eben entscheiden, wieviel ist mir das Wert?
Natürlich ist diese Möglichkeit auch nicht mit einer Psychotherapie zu vergleichen, kann aber gut bei bestimmten Problemen genutzt werden.


Liebe Grüße Brady
 
Hallo Luci,:king:

was hälst Du davon wenn Du mit Deinem Freund etwas "unternimmst" und Du dabei entspannen kannst? Ich denke da an eine wunderbare Massage, vielleicht mit schöner Musik im Hintergrund. Ich genieße diese Augenblicke sehr. Genieß Deinen baldigen Urlaub. Kannst Du nicht evtl. noch 2 -3 freie Tage ranhängen? Ich wünsche Dir viel Kraft und Ausdauer.
Gruß Doreen
 
hey luci,

ich kenne nur zu gut was du hier beschrieben hast... und mein einziger tipp ist auch fachmännische hilfe in anspruch zu nehmen. wahrscheinlich bist du nicht einfach nur vom stress so kaputt sondern in einem psychischen tief. du weinst ohne grund, bist pessimistisch hast extreme stimmungsschwankungen , bist nervlich überhaupt nicht belastbar, hat kein interesse mehr an nichts, fühlst dich permanent kraftlos, müde und hast vielleicht auch verminderten appetit.. wenn ja sind das symptome einer depression... darüber kann man sich ganz gut im internet informieren..und wie gesagt.. was hast du zu verlieren wenn du zu einem psychologen gehst? du kannst auch zu deinem hausarzt gehen und dich beraten lassen, was du für möglichkeiten hast...

ich wünsche dir viel glück und erfolg und hoffe dass du aus deinem tief wieder herauskommst,

liebe grüße !
 
Hallo zusammen,

man kann nicht einfach so zum Psychologen gehen. Da man leider oft dort mindestens 3 bis 6 Monate Wartezeit einplanen muss. Zudem muss klar sein, dass er zugelassen ist um mit der Krankenkasse abzurechnen. Die Möglichkeit wäre natürlich erstmal der Hausarzt. Dieser kann beraten, (wenn er sich auskennt) und auch für eine Zeit "krank" schreiben.

Vielfach höre ich, dass Menschen sagen...ich gehe zu einem Psychologen, wobei sich dann oft herausstellt, dass sie doch zum Psychiater gehen. Es besteht da immer noch eine Hemmschwelle. Niemand will zum Psychiater.....
Wobei dieser in einer akuten Krisensituation die beste Anlaufstelle ist. Er kann sofort entscheiden, kann sofort reagieren und nötigenfalls Medikamente verschreiben, Einweisungen auch für ein Krankenhaus ausstellen.


Ein Psychologe ist kein Mediziner und kann keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen, keine Medikamente verschreiben, keine Einweisung oder Überweisung ausstellen.

Unterschiede zwischen Psychiater - Psychologe - Nervenarzt?


Liebe Grüße Brady
 

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