Problematischer Inkomaterial-Wechsel in der Tagespflege

Dieimmerlacht

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Akt. Einsatzbereich
Tagespflege
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Krankenschwester
Ich arbeite in einer Tagespflegeeinrichtung, die einem AH angeschlossen ist. Vor 2 wochen kam ein Gast nach längerer Krankheit mit deutlich verschlechtertem AZ wieder. Er hat Morbus Down und eine Demenz. Jetzt sitzt er in einem Multifunktionsrollstuhl, kann weder gehen noch kurzzeitig stehen und ist inkontinent. Damit fangen die Probleme an. Wir haben keinerlei Hilfsmittel (Lifter, Aufrichter) zur Verfügung, es besteht lediglich die Möglichkeit sich diese von einer Pflegestation zu leihen, wenn sie gerade nicht in Gebrauch sind. Die Benutzung eines Aufrichters scheidet aus, da (ich nenne ihn mal )Hans nicht imstande ist sich festzuhalten. Lifter wäre eine Möglichkeit, aber wir haben kein Pflegebett um einen Inkowechsel im liegen durchführen zu können.
Das vorhandene Bett ist ein ganz normales flaches Holzbett, wie man es z. Bsp im Jugendzimmer findet. Unsere Chefin ist der Meinung, dass man Hans darin versorgen kann.
Wir MA lehnen das ab, weil so kein rückenschonendes Arbeiten möglich ist.
Seit 2 Wochen (er kommt 3x in der Woche) wird er nun von uns gar nicht versorgt, was ich unverantwortlich finde. Weder bei der PDL der Einrichtung noch bei der PDL der Tagespflege stoßen wir auf Gehör und Verständnis. Unsere Chefin reagierte bislang immer mit "Mal sehen". Heute haben wir nun nachdrücklich auf eine Lösung des Problems gedrängt und sie möchte uns zwingen den Inkomaterial- Wechsel in diesem flachen Bett durchzuführen.
Was habt ihr für eine Meinung dazu?
 
Ehrlich gesagt, bin ich der Meinung, dass die Einrichtung ein Pflegebett und/oder ein Lifter bereitstellen muss. Es ist ja jetzt nicht so ungewöhnlich, dass Menschen mit Demenz im fortgeschrittenen Stadium im Rollstuhl sitzen und Inkontinent sind. Das wird doch schon mal vorgekommen sein oder ist es das 1.Mal dass dies vorkommt und das Problem besteht?
 
Ist bisher so nicht vorgekommen. Wegen den Pflegebetten "streiten" wir schon seit 6 Jahren mit der Leitung. Bisher wurden sie immer abgelehnt (aus Kostengründen) und weil wir "nur" die Tagespflege sind. Jetzt wurde uns ein Pflegebett in Aussicht gestellt, aber man weiß nicht ob es überhaupt bereits bestellt wurde. In der Vergangenheit wurden wir mehrfach mit Versprechungen hingehalten, die nie eingehalten wurden.
 
Ein vernünftiges Pflegebett kostet unter 1000€, dass sollte einem der Mitarbeiterschutz schon wert sein!
 
Das finden wir auch. Man will uns überzeugen, "übergangsweise" die Pflege in diesem flachen Bett durchzuführen. Wir befürchten, dass sich dann gar nichts ändert, wenn wir uns einmal darauf eingelassen haben. Abgesehen davon bin ich ü 50 und habe aus gesundheitlichen Gründen in die TP gewechselt, um eben keine körperlich schwere Arbeit mehr machen zu müssen.
 
Gibt es bei euch einen betriebsärztlichen Dienst oder jemand der zuständig ist für Arbeitsschutz und Sicherheit. Betriebsrat wäre auch ein Ansprechpartner!
 
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Hier wäre die Kommission für Arbeitssicherheit zuständig, diese Tagen ja mehrmals im Jahr, wenn ihr einen engagierten Betriebsrat habt dann könnte er euch weiterhelfen.

Wer euch sicherlich weiterhelfen könnte wäre der MDK...... Bei Qualitätsprüfungen fallen solche Mängel direkt auf.

susanne
 
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Betriebsrat oder MAV haben wir leider nicht. Den Zuständigen für Arbeitssicherheit dazu zu befragen, wäre zumindest eine Idee. Danke!
MDK - weiß ich nicht. Bisher wurde immer so argumentiert, dass man in einer Tagespflegeeinrichtung keine Pflegebetten benötigt.
 
Hans sollte heute von der Chefin persönlich mit Lifter im Bett versorgt werden. Leider war der Akku des Lifters leer (wie so oft) und das Ganze wurde vertagt auf nächste Woche.
 
Apropos Pflegebett: angeblich würde die Lieferung 8- 12 Wochen dauern! Ist das realistisch? Kann ich mir nicht vorstellen, dass es so lange Wartezeiten auf ein Pflegebett gibt.
 
Apropos Pflegebett: angeblich würde die Lieferung 8- 12 Wochen dauern! Ist das realistisch? Kann ich mir nicht vorstellen, dass es so lange Wartezeiten auf ein Pflegebett gibt.

Glaub ich nicht. Habe privat mal eins für die Familie gekauft, 750€, war in 3 Tagen da, ist aber auch schon 5 Jahre her.
 
Ich weiß es aus der ambulanten Pflege und aus dem privaten Bereich, dass es in wenigen Tagen da ist. Uns wird aber vom AG etwas anderes erzählt.
 
Vorsicht ihr verwechselt Äpfel mit Birnen

Die Einrichtung bestellt vermutlich ein Pflegebett in dem Dekor der anderen Betten, zum Mobiliar der Einrichtung passend..... Da kann das mal dauern.

Leider war der Akku des Lifters leer

Der Akku vom Lifter war leer? Austauschakku? Wenn der Lifter leer ist werden die BW nicht versorgt?

Susanne
 
Achtung Sarkasmus: Wer braucht schon einen Hebelifter für Patienten, man kann doch so lange warten, bis die Bandscheiben der Mitarbeiter vor Überlastung und Lachen platzen.

Klar Text: Ich kann nur sagen, das jedes Heben eines Patienten auf die Bandscheiben geht. Diese schwere Arbeit bleibt leider nicht in der Dienstkleidung.
Exkurs:Ich glaube auch, das jede Pflegefachkraft möglichst schmerzfrei, in die Rente gehen will (sollte jeder im Hinterkopf behalten).

Ich finde es ein Unding, das der Hebelifter nicht funktionsbereit gewesen ist. Die Akkupflege ist regelmäßig durchzuführen (um die Lebensdauer des Akkus zu erhalten).
 
Susanne, es gibt bisher kein einziges Pflegebett in der Tagespflege! Das Dekor ist also völlig egal.
 
Der Lifter wird nur auf den Pflegestationen verwendet. Er gehört uns nicht und wird deshalb auch nicht von uns gepflegt und gewartet. Ob es einen Ersatzakku dafür gibt, weiß ich leider nicht.
 
Mooooment.

Das sind absolut nicht Deine Schuhe. Lasse sie sofort stehen.

Das haben die auf der Pflegestation versäumt zu tun (Akkupflege) und nicht Du.
 

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