Was wären für mich Prinzipien der anregenden GKW?
Ich halte mich immer noch an die alten Vorgaben zur basalen Pflege:
1. Körper- und Umweltinfo
2. Struktur
3. Sinnzusammenhang
4. Individuelle Normalität
5. Beziehung
6. Begelitung und Förderung
Bei einer anregenden GKW wärs erst mal nötig in Erfahrung zu bringen: was kennt der Betroffene? Welche Vorlieben oder Abneigungen hatte er? Was erfährt er in der jetzigen Situation? Was kann er wahrnehmen? usw.
Mein Ziel ist, dass er sich "öffnet", Vertrauen aufbaut, ggf. Kontakt aufnimmt zur Umgebung.
Was könnte man machen? Pat. möglichst in eine sitzende Position bringen. Wassererfahrung ermöglichen: Schüssel ins Bett, Hand in die Schüssel, Waschlappen in die Hand. Wassertemperatur nach Wunsch. Geführte Bewegungen bei der Körperpflege, z.B. beim Gesicht waschen. Benutzen der patienteneigenen Waschutensilien: eigenes Duschgel, Parfüm, Zahnpasta usw.. Eventuelle Morgenrituale mit einfließen lassen: Musik aus Radio oder von CD. Und reden, reden, reden... mit Worten, aber noch viel mehr mit den Händen. Umgebungsgeräusche minimieren, damit der Pat. sich einlassen kann auf das Angebot. usw.,usw., usw..
Die Haarwuchsrichtung vermittle ich nur als Möglichkeit eine einheitliche Struktur in den Bewegungen der Pflegekräfte zu erreichen. Gerade bei schwer wahrnehmungsgestörten Pat. kann es für diese leichter sein, dem immer gleichen Ablauf zu folgen.
Aber wie ich beruhigend und belebend erklären sollte???
Entspannende Aspekte ergeben sich wahrscheinlich durch die leicht dehnende "Massage" in Richtung der Muskulatur. Entgegen der Haarwuchsrichtung ergibt sich eine kurzfristige Mobilisierung des Blutes durch ausstreichen der oberflächlichen Venen??? P.Nydahl hatte dazu mal Messungen gemacht.
Alles in allem aber keine konkrete Aussage. deshalb meide ich dieses Thema in meinen Basisseminaren. Man sollte nur das vermitteln, was man auch versteht und vertreten kann.
Elisabeth