Danke für eure Antworten! Sorry, dass ich mich erst jetzt melde, mein Internet war kaputt

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Ich habe keinen Praxisanleiter und die Stationsleitung habe ich genau einmal zu Gesicht bekommen. Ich war schon bei der PDL und habe um eine Versetzung gebeten, was aber nicht möglich ist, da alle anderen Stationen voll sind.
An den Umgang mit den Patienten und ihren Ausscheidungen habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Die Arbeit mit den Patieten macht mir sehr viel Spaß, so ist es nicht.
Das Problem ist einfach, dass ich völlig unerfahren bin, ich hatte noch nie Kontakt zur Krankenpflege. Auf der Station werde ich eingesetzt, wie eine Schülerin im dritten Lehrjahr. Am zweiten Tag (ja, ich bin wieder hingegangen

) sollte ich alleine Patienten waschen, wickeln, umlagern und trotz schwerer Schluckstörungen füttern. Nachmittags sollte ich dann bei allen 45 Patienten Blutzucker und Blutdruck messen und dokumentieren, obwohl ich das noch nie im Leben gemacht habe und nicht weiß, wie das geht.
Wenn ich sage, dass ich nicht weiß, wie das geht und es mir nicht traue, gibt es ein fünfminütiges ein bis zwei Leute(immer unterschiedliche Schwestern) von einer Zeitarbeitsfirma, die sich auf der Station natürlich auch gar nicht auskennen. Es ist ein einziges Chaos. Die Station hat 45 Patienten und es im Schnitt nur zwei ausgebildete Schwestern und eine Pflegehelferin da. Daher hat natürlich auch keiner Zeit für mich.
Trotzdem, der Ton ist echt daneben. An meinem ersten Tag (allererster Pateintenkontakt überhaupt) sollte ich zusammen mit der Schwester die Windeln einer präfinalen Frau wechseln. Diese Frau hat sehr starken, blutigen Durchfall. Das sagte mir aber keiner. Als ich die Windel öffnete, musste ich einmal kurz schlucken, was sicherlich normal ist, hoffe ich. Daraufhin motze die Schwester mich an, sie hätte die Schnauze voll von unfähigen Praktikanten und ich würde nie, niemals eine gute Krankenschwester werden und solle am besten sofort meine Sachen packen und verschwinden. So geht es in einer Tour.
Der zweite Punkt, der mir missfällt, ist der Umgang mit den Patienten. Viele Patienten sind dement und können sich nicht mehr klar äußern. Also wird die Privatsphäre der Patienten mit den Füßen getreten. Die Patienten liegen in Dreibettzimmern und werden alle komplett nackt ausgezogen, dann gewaschen, müssen dann quasi "trocknen" und werden erst dann wieder angezogen, wenn alle Patienten im Zimmer gewaschen sind. Es gibt keinerlei Abtrennwände, die Patienten liegen komplett nackt im Dreibettzimmer, während eine andere Patientin gewaschen wird. Das finde ich echt daneben.
In einem anderen Zimmer hat ein Patient starken Durchfall, aber anstelle mal zu untersuchen, woher der kommt, wird dem Patienten ein Toilettenstuhl ins Zimmer gestellt, mit der Mitteilung, wenn der Topf voll wäre, solle er ihn ins Klo schütten. Auch dieses Zimmer ist ein Dreibettzimmer, der Patient hockt also ununterbrochen auf dem Stuhl, vor den Augen der anderen Patienten, die nebenbei ihr Mittagessen essen. Auch hier gibt es keinen Sichtschutz.
Ich könnte noch ewig so weitermachen

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Ich muss noch 2,5 Wochen arbeiten, aber ohne einen einzigen freien Tag dazwischen. Auch bin ich jeden Tag mindestens eine Stunde länger im KH als vorgeschrieben. Meist komme ich auf ca. 9 Stunden.
In meinem Ausbildungskrankenhaus kann ich leider kein Praktikum machen, das ist zu weit weg.