Periphere intravenöse Kaliumgabe

Mendacis

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01.02.2013
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Gesundheits- und Krankenpfleger
Akt. Einsatzbereich
neurologische IMC Rehaklinik
Hallo Ich bin ganz neu hier im Forum, hab mir einige Berichte zu diesem Thema schon durchgelesen, allerdings nicht wirklich etwas passendes gefunden, desweitern hoffe ich, dass ich in dieser Forenabteilung richtig bin :) wenn nicht Entschuldigung. Ich arbeite auf einer neurologischen IMC Station in einer REHA-Klinik. Ein Pat welcher mit O2 über eine Trachealkanüle versorgt wird bekommt seit längern Zeitraum ein i.v. Programm über einen peripheren Zugang der regelmäßig neu gelegt wird. 1 x Smofkabiven peripher 1940 ml 2 x 1000 ml JonoSteril mit je 40 mmol KCL + Antibiose 3 mal tgl via PEG 1 x Kalinor Brause Tablette div. andere Medikamente Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Kaliumgabe, da unser Arzt seit mehreren Jahren stark in der Kritik steht und des öfteren fragwürdige Anordnungen trifft. Gespräche mit der PDL/Chefarzt von seiten des Personals anderen Ärzten sind gelaufen, doch bislang gescheitert (aus unbekannten Gründen erfolgen keine Maßnahmen). Da es mir und meinen Kollegen um die Gesundheit des Pat. geht muss ich doch mal nachfragen ob dies so ok ist. Die letzte Laborkontrolle des Pat wurde am 28.01.13 durchgeführt. Der Kaliumwert war 3.60 mmol/l (Ref. Bereich des Labors: 3.60 - 4.80 mmol/l) Da unser OA das Labor in fast allen Fällen nur Montags kontrolliert und der Pat i.v. Kalium seit dem 22.01.2012 erhält + zusätzlich Kalium Brause bekommt, halte ich dies Überwachung für recht fragwürdig und gefährlich. Der Pat ist zudem in einem schlechten Allgemeinzustand, Pseudomonas, fiebert zeitweise, hat massiv gelb-eitriges Trachealsekret, erbricht ständig und liegt meist bei 86% SpO2 bei 2-4L O2. Pat. erhält Monitoring. Ist diese Laborkontrolle ok so, vielleicht liege ich ja auch falsch oder überbewerte das? Andere Ärzte aus unserer Klinik konnten keine deutlichen Antworten auf meine Fragen geben. Ich habe mal in meiner Ausbildung gelernt, dass mit Kaliumgabe, besonders i.v. nicht zu spaßen ist. Schonmal danke für Antworten :)
 
Bei 1000 ml Jonosteril mit 40 mmol KCL besteht kein Problem oder Gefahr dies peripher über eine Venenverweilkanüle laufen zu lassen. Kritischer wäre dies im puren Zustand.
 
Es scheint wol eher um die Regelmäßigkeit der Kaliumkontrollen zu gehen.
Die letzte Kontrolle war also am 28.1., richitg?
 
Seit dem 22.1. wird Kalium substituert -> am 28.1. Kalium 3,6mmol/l (nach 6 Tagen bereits Substitution) -> unterer Referenzwert.

Der Patient hat Erbrechen (&Durchfall?) und Fieber, sowie eventuell eine Pneumonie.

Ich würde eher mehr Kalium als weniger geben.

P.S.: Kriegt der Patient Diuretika, Insulin oder Salbutamol? Frisst alles auch Kalium.
 
Wenn du auf einer IMC arbeitest, geh ich auch mal davon aus, dass der Patient am Monitor überwacht wird, oder?

Inwiefern hättest du denn Bedenken bei der jeweiligen Medikation? Welche Gefahr siehst du?
 
Hallo, danke für die Antworten. Ja es geht hauptsächlich um die Überwachung, sprich Laborkontrollen, da schon sehr oft Vorfälle auf Grund von Überwachung/Diagnostik vorgekommen sind. Das sind auch meine Beweggründe/Bedenken. Besonders am Wochenende befindet sich nur ein Bereitschaftsarzt im Haus (Kinderarzt/Psychater/Neurologe/Internist/Assistenzarzt, es wechselt täglich, wir sind eine REHA Klinik) Allgemein auch bei anderen Problemen welche Patienten haben kommt es uns manchmal so vor als wäre die Überwachung/Diagnostik zu wenig, welche uns ein flaues Gefühl im Magen macht. Das letzte Labor war am 28.01.2013 und das nächste, habe ich Heute bei der Nachtschicht gelesen, ist am 04.02.2013 geplant. Kann man diese Vorgehensweise so rechtfertigen, ist meine Hauptfrage? Monitoring ist angeschlossen, der Patient hat zeitweise Durchfall erhält Lasix 20 mg 3 x tgl., Salbutamol Inhalationen bei Bedarf. Hab das mit dem Salbutamol gerade nachgelesen, gut zu wissen, dass es auch Kalium verschlingt, danke für den Tipp. schöne Grüße
 
Hallo Ich bin ganz neu hier im Forum, hab mir einige Berichte zu diesem Thema schon durchgelesen, allerdings nicht wirklich etwas passendes gefunden, desweitern hoffe ich, dass ich in dieser Forenabteilung richtig bin :) wenn nicht Entschuldigung. Ich arbeite auf einer neurologischen IMC Station in einer REHA-Klinik. Ein Pat welcher mit O2 über eine Trachealkanüle versorgt wird bekommt seit längern Zeitraum ein i.v. Programm über einen peripheren Zugang der regelmäßig neu gelegt wird. 1 x Smofkabiven peripher 1940 ml 2 x 1000 ml JonoSteril mit je 40 mmol KCL + Antibiose :)
Der Pat bekommt Smofkabiven über einen peripheren Zugang :?:???
D.
 
Da steht ja Smofkabiven Peripher und dies ist ja für eine periphere Gabe geeignet.

Nach meinem persönlichen Empfinden erscheint mit eine wöchentliche Laborkontrolle unter diesen Umständen doch gewagt. Auch wenn ein Patient am Monitor überwacht wird muss ich ja nicht warten bis man endlich die Hypo- oder Hyperkaliämie am Monitor beobachten kann.
Du sagst es hätte bereits Vorfälle gegeben? Gab es keine Konsequenzen?
Habt ihr sowas wie interdisziplinäre Stationsbesprechungen? Ich denke das ganze sollte vermutlich mal grundsätzlich besprochen werden.
 
Ich seh das ein bisschen entspannter - 2x 40mval Kalium und 1 Beutel pro Tag bei Lasixgabe und Durchfällen führt jetzt eher nicht so schnell zu einer Hyperkaliämie, es gibt auch Patienten, die zu Hause regelmäßig Kalium nehmen und da wird der Hausarzt sicher auch nicht öfter kontrollieren.

Ich hab nie in einer Rehaklinik gearbeitet, aber man sollte die Durchfälle vielleicht abklären (können ja auch vom Kaliumpulver kommen). Schwierig, so aus der Ferne Ratschläge zu geben, ich würd mir hier aber eher mal weniger Gedanken machen wegen dem Kalium.
 
Ich dachte da auch eher an eine eventuelle Hypokaliämie! Beachte mal den letzten Wert.

Und nö man muss jetzt nicht ausflippen und 2 BGA pro Schicht starten, aber unter den bisher genannten Umständen empfinde ich eine wöchentliche Kontrolle etwas mau.
Evtl. hat sich aber auch der behandelnde Arzt etwas dabei gedacht und hält diese Abstände für angebracht, da er ja den Patienten und seine Geschichte (kardiologische und nephrologische Vorerkrankungen?) kennen sollte. Das kann man hier auch nicht wirklich beurteilen.
Am besten wäre also wie immer darüber zu sprechen:emba:
Außerdem scheint es mir so, als hätte der Patient noch einige andere Baustellen als das Kalium.
 
Smofkabiven peripher erhält der Patient (schrieb Er übrigens :) ) BGA s - da habe ich meine Kollegin heute Nacht einmal gefragt, Sie sagte in 14 tagen erhält ca. 1 Patient eine BGA, wenn nur auf Anordnung bei der Abklärung über Weiterversorgung ambulant oder Co2 Kontrollen. Man könnte das Kalium da messen, das Gerät kenne ich aus einem früheren Haus) mary_jane: Konsequenzen gab es bis jetzt noch nie. Ich arbeite seit 1 1/2 Jahren auf dieser Station. in diesem Zeitraum gabe es sehr viele Gespräche mit dem Chefarzt, PDL, Betriebsrat Stationsleitung und und und. Eine Kollegin und ein Arzt welcher auch im Betriebsrat ist sagte, der Chefarzt würde den OA in Schutz nehmen. Wir versuchen seit kurzer Zeit nun erneut dagegen vorzugehen. So recht wissen Wir nicht wie wir das anstellen sollen, ich wollte auch mal bei der Ärztekammer anrufen und evtl Gesundheitsamt (OA verschiebt "Keimpatienten" hin und her, von 25 Pat. haben 20 Pat. Keime (Clostridien, Citrobacter, Pseudomonas, Stenotrophomonas, ESBL, MRSA, Acinetobacter.) Antibiosen gibt es bei uns wie Sand am Meer, meist gleich i.v. bei kleinsten CRP Erhöhungen, oder bei neuen Keimstatus,) Etwas hilflos fühlen meine Kollegen und Ich uns schon, führe seit 3 Wochen Tagebuch und notiere Anordnungen, Äußerungen, notiere die Beschwerden von Pat., Angehörigen und Krankenkassen natürlich unter Achtung desDatenschutzes) Anordnungen sind oftmals stark überdosiert: i.v. Gentamycin 14 Tage 160mg, es wird nicht weiter reduziert. Ferrosanol 3 x 10 ml, ein Pat. hatte auch 3 x 20 ml angeordnet (das ist eine Flasche am Tag dann). Nur Schmerzmittel werden sehr selten angeordnet Die Diagnostik ist halt meines erachtens sehr mangelhaft. Bsp. Ein Pat. hat sich gestern abend den Dauerkatheter gezogen, konnte kein neuer gelegt werden und der Pat. wurde zum legen in eine andere Klinik verlegt. Der behandelnde Arzt rief dann in der Nacht an und fragte mich nach Diagnostik, da der Pat. einen stark geblähtes Abdomen hat, starke Bauchschmerzen erneut Fieber, flüssiger Stuhlgang und tachykard war. Ich sagte dem Arzt unser OA wüsste seit 4 Tagen über diese Symptomatik bescheid und würde den Pat. symptomatisch behandeln (Fiebersenkung, Schmerzmedikation, Magenschutz). Allerdings wurde nicht ein Ultraschall durchgeführt, Labor da auch eine Woche alt. Er wurde dann da stationär aufgenommen mit akutem Abdomen. Oder eine Pat. mit Thrombose im rechten Bein, 5 Tage lag Sie mit einem kalten, blauen, schmerzhaften Bein im Bett bei gleichzeitiger massiver AZ Verschlechterung, die Anordnung war, Bein warm einpacken. Keine Diagnostik durchgeführt. In der Akutklinik gab es direkt eine Thrombektomie. Susi_sonnenschein: Der Patient hat heute Morgen gallig erbrochen und wieder gallig aspiriert (kommt öfters vor). Ok, dass beruhig mich dann doch etwas :) Herzfrequenzen im EKG mit 3 Ableitungen sind auch unauffällig. Über das Smofkabiven kommen nochmal 36 mmol Kalium dazu. Der Pat hat verschiedene Antibiosen und ich meine auch Z.n Clostriden +, Ich werde die Akten dann in meinem nächsten Nachtdienstblock mal durchgucken und dir den Kaliumwerte sagen. Vielen Dank
 
Wie stehst Du eigentlich so zum Thema "Absätze und Formatierung von Texten"?
Ist ja fürchterlich.
 
Jopp, ich drücke immer Enter hier, aber sobald ich Antworten drücke wird der Text automatisch zusammengezogen =/.
Oh ich glaube ein Sicherheitsprogramm hat das verhindert, hab es mal umgestellt :) Entschuldigung
 
Okay. Das Problem habe ich manchmal wenn ich Beiträge editiere.
Lässt sich so halt bescheiden lesen.
 
Man darf Medikamente nur auflösen und verdünnen, aber man darf AFAIK auf Station keine zwei Medikamente zusammen mischen, weil man nicht den nötigen sterilen Arbeitsbereich hat. Apotheken haben dafür spezielle steril-Arbeitsplätze.
Sprich: wenn der Patient mal eine Endokarditits bekommt, könntet ihr ein Problem bekommen, wenn ihr entgegen dem Arzneimittelgesetz auf Station anmischt und der Angehörige des Pat. z.B. ein Patientenanwalt ist. Lasst euch die Beutel von eurer Apotheke zusammenmischen und steril verpackt liefern.

Ich versteh aber nicht warum man nicht einfach 3x Kalinor im 8h-Rythmus gibt und das i.v.-Kalium weglässt. Kalium i.v. ist immer ein gewisses Risiko was man bei oraler Gabe so nicht hat.

Wenn Patienten zuhause Kalium bekommen, dann meist retardiert. Kalinor Retard hat IIRC 8mmol Kalium. Eine Kalinor Brausetablette hat schon 40mmol. Ich hab noch niemals Kalinor Brausetablette als Hausmedikation erlebt.
120mmol Kalium am Tag (2 x 40mmol + Kalinor BT) mit wöchentlicher Kontrolle finde ich extrem heftig. Das sind gut 15 Kalinor retard Tabletten am Tag, dazu kommt noch das Kalium was in der Ernährung und in der Ringerlösung eh schon drin ist. Eine Kontrolle pro Tag sollte es doch mindestens geben. Vor allem da sich der Kaliumspiegel bei Veränderung im pH-Wert auch noch verschiebt. Das würde ich auch so sehen, wenn man 3 x Kalinor BT gibt und nichts i.v. dazu.
 
Man darf Medikamente nur auflösen und verdünnen, aber man darf AFAIK auf Station keine zwei Medikamente zusammen mischen, weil man nicht den nötigen sterilen Arbeitsbereich hat.
Ich hab den Thread zwar jetzt nur überflogen, aber es ging doch auch garnicht um das mischen zweier Medikamente. Es ging um Anwendung in einer Trägerlösung. Und das ist so vorgesehen. Auch auf peripheren Stationen.

Des Weiteren: Gerade auf der ITS müsstest du es doch kennen, dass es Patienten gibt, wo keine orale Substitution möglich ist?!
 
Ich hab den Thread zwar jetzt nur überflogen, aber es ging doch auch garnicht um das mischen zweier Medikamente. Es ging um Anwendung in einer Trägerlösung. Und das ist so vorgesehen. Auch auf peripheren Stationen.
NaCl, G5 und Aqua ist Trägerlösung, Ringer/Jonosteril ist eine Vollelektrolytlösung. Ich kann Dir nur sagen, dass uns das Mischen von KCL in Ringer mit dieser Begründung untersagt wird, dass es das Mischen zweier Medikamenten ist. Kann natürlich sein, dass uns Unsinn erzählt wurde. Werd mich nochmal bei der Apotheke erkundigen.
Des Weiteren: Gerade auf der ITS müsstest du es doch kennen, dass es Patienten gibt, wo keine orale Substitution möglich ist?!
Der Pat. bekommt schon eine Kalinor am Tag über PEG. Da kann man auch drei über PEG geben.
 
Das Beispiel ist ja eh nicht so ganz deutlich, aber im Eingangspost stand ja "Pat erbricht ständig".

Eine Trägerlösung darf ja nun auch Elektrolyte erhalten.
Bindend ist hier die Herstellervorgabe. Und die besagt bei Kalium (mag nochmal von Hersteller zu Hersteller leicht variieren, dürfte sich aber im Egrebnis nicht groß ändern), dass zum Beispiel(!) Kochsalz, G5/G10 und Vollelektroyltlösungen als Trägerlösung geeignet sind.

Wenn es in eurer Abteilung oder im Haus aber untersagt ist, dann ist sich natürlich danach zu richten.
Dennoch darf man prinzipiell K+ genauso zu einer Lösung, bestehend aus Na und Cl geben, aber auch, wenn noch K, Ca und ggf Mg dabei ist ;)
 

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