OP-Bereitschaft und Sterilisieren von Instrumenten

hannesny

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01.04.2011
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OP-Fach-Pfl.
Akt. Einsatzbereich
Zentral-OP.
Hallo.


Ich arbeite in einem Konfessionellen Haus und so sind für mich die Richtlinien der AVR zuständig.
Nun mein Anliegen.
Neuerdings verlangt der Arbeitgeber von uns, dass wir im Bereitschaftsdienst unsere Instrumente, welche wir für eine OP benutzt haben, selber aufbereiten.
Das ich die Instrumente reinige, – Ultraschallbecken, Waschmaschine-, sehe ich ja noch ein.
Das ich dann aber noch warten soll, bis die Waschmaschine durchgelaufen ist, dieses dauert eine Stunde, die Siebe packen , den Steri hochfahren und alles noch sterilisieren muss, finde ich heftig.
Könnte mir einer/ eine mitteilen, ob das Sterilisieren im Bereitschaftsdienst nach der AVR überhaupt rechtens ist.
Eine Operation ist ein Notfall. Wenn ein Haus jedoch an Instrumenten spart und dafür die OP- Mannschaft auch noch nachts im Steri arbeiten darf, ist das Aufbereiten der Instrumente für mich kein Notfall mehr.
Bitte schreibt doch eure Meinung dazu. Zu Hinweisen zu diesem Thema, die in der AVR stehen, oder Gerichtsurteile, währe ich sehr Dankbar.
 
Ich bezweifle ernsthaft, dass sich Gesetze oder Tarifverträge jemals damit auseinandersetzen werden, welche Tätigkeiten wann durchgeführt werden sollten. Dort wirst Du sicher nichts darüber finden.

Was hält denn Eure MAV von der Sache?
 
Hallo,

wichtig wäre zuklären, wieviel Arbeit es ist.
Ob es dann nach dem Arbeitszeitgesetz noch Bereitschaftsdienst ist, oder Arbeitszeit.
Einfach mal im Gesetz un in der Anlage 31 nachschauen und hochrechnen

Gruß Jens
 
Wie lange dauert das Aufbereiten insgesamt?

Elisabeth
 
Ich weiß ja nun nicht,ob Du während des Bereitschaftsdienstes in KH oder zuhause bist ?
Bei uns wird's so gehandhabt,daß 1 Kollege Bereitschaftsdienst im Haus macht und ein 2. zuhause auf Abruf wartet. Der Kollege,welcher "Hausdienst" hat,bereitet auch die Instrumente auf,inclusive US-Becken,Spülmaschine und Steri,sowie schweißt die dann auch gleich noch ein.
Unter der Woche haben wir zwar 2 Kollegen,die nur sowas machen,weil ja auch die ganzen Instrumente der Stationen zu machen sind,aber der Bereitschaftsdienst macht sowas grundsätzlich auch.
Dafür bekommt der "Hausdienst" aber auch höhere Zuschläge,als wie der "zuhause-Dienst",da dieser ja nur im Notfall,bei größeren Sachen,antrabt.
 
Habt Ihr einen Betriebsrat?

Bereitschaftsdienst ist Ruhezeit, die unterbrochen wird, um Notfälle zu versorgen. Auch wenn es leider immer noch in vielen Häusern Normalität ist, im Bereitschaftsdienst Regelarbeiten durchzuführen.

Allerdings besteht die Gefahr, das Ihr runtergestuft werdet, wenn diese Zeiten mit in die Berechnung kommen und ihr ansonsten nicht viel gerufen werdet.
Das ist ein Rechenexempel. Es ist möglich, das genau diese Zeiten nötig sind, um die höhere Stufe zu bekommen.
 
Eine Frage die unbedingt gestellt werden muss: Habt Ihr alle die erforderlichen Aus- und Weiterbildungen, um Waschmaschinen und Steri zu bedienen?

Soweit ich weiß, müsste man die gleiche Ausbildung haben, wie die Leute, die im Steri arbeiten. Wie die jetzt genau heißen, weiß ich im Moment auch nicht.
 
Nennt sich wohl Fachkundenachweis 1 und so weiter...
 
Nennt sich wohl Fachkundenachweis 1 und so weiter...

Richtig!

Und da sollte man mal die Kliniksleitung fragen, ob diese bereit ist, für das gesamte OP-Personal, diese Fachkundenachweis zu bezahlen.
Ist nämlich ein nicht unerheblicher Kostenfaktor.
 
Hallo.
Erst einmal vielen Dank für die vielen Antworten.
Jetzt stellt sich allerdings die Frage, ob man, um allein im Steri arbeiten zu dürfen, einen Steri- Kurs 1 benötigt oder nicht.
Unser OP- Manager behauptet, dass man diesen Fachkundenachweis nicht benötigt.
Er behauptet, dass man diesen Schein nur zur Freigabe des Sterilgutes benötige.
Das bedeutet im Bereitschaftsdienst: Wir vom OP machen die ganze Arbeit, Bedienen den Steri, den wir ansonsten nie bedienen und ein Mitarbeiter vom Steri mit Fachkundenachweis gibt dann lediglich die Sachen frei.
Ich würde mich freuen, wenn jemand mir Textstellen nennen könnte, damit ich diese unserem OP- Manager vorlegen kann.
Auch währe es gut zu wissen Ob das Sterilisieren im Bereitschaftsdienst „ Anwesenheitsdienst „ rechtens ist, oder ob dieses zur regelarbeit zu zählen ist.
 
Also ,wir hatten mal das gleiche Problem.Inzwischen haben alle Fachkunde 1 gemacht ,hat der AG bezahlt.Wir bereiten alle wichtigen Siebe für den nächsten Tag auf. Arbeitszeit ist bei uns bis 22.00 Uhr danach Bereitschaftsdienst. Unwichtiges lassen wir stehen für den nächsten Tag (aber gewaschen!!).
Wir haben in unserem Steri nur zwei Mitarbeiter am Tag ,die schaffen nicht alles. Dafür bekommen wir aber auch eine Sterizulage gezahlt .Monatlich unabhängig wieviel Dienste wir machen.
Aber es nervt manchmal extrem wenn du bis Nachts Notfälle abarbeitest und dann noch Siebe packen musst ,weil wir nur zwei davon haben und sie am nächsten früh gebraucht werden.:wavey:
 
Jetzt stellt sich allerdings die Frage, ob man, um allein im Steri arbeiten zu dürfen, einen Steri- Kurs 1 benötigt oder nicht.
Jeder der im Steri arbeitet benötigt den.
Unser OP- Manager behauptet, dass man diesen Fachkundenachweis nicht benötigt.
Er behauptet, dass man diesen Schein nur zur Freigabe des Sterilgutes benötige.
Da liegt er falsch. Wie soll der wissen was du ins Sieb gepackt hast?
 
Läuft bei uns ebenso wie beim TE.

Und irgendwas an Zulagen kriegen wir dafür nicht, geschweige, dass einer 'nen Schein dafür hat. Aber nach dem Putzen der Säle mitten in der Nacht kommt es auf das Aufbereiten im Steri wohl auch nicht mehr an... (Denken sich vielleicht zumindest die, die nie vor 8 Uhr im PDL-Büro erscheinen brauchen und nachts schlafen dürfen.)

Ich wundere mich sowieso überhaupt nicht mehr. Bin bloß froh, dass ich da bald raus bin. Manchmal kommt es mir so vor, als wenn man für alles herhalten muss. ICH habe da jedenfalls keine Böcke mehr drauf.
 
Wir haben seit Januar 11 einen Rufdienst eingeführt. Da wir eine Fachklinik sind,werden bei uns am Wochenende nur ganz dringende Notfälle operiert. Bei uns haben 2 MA v. OP, 1 MA v. Anästhesie, 1 MA v. d. Reinigung Rufdienst. Die MA v. Steri mit Fachkunde I + II kommen nur am Samstag in den Rufdienst, wenn wichtiges Instrumentarium, welches nur 1x vorhanden ist, aufbereitet werden muss. Die Ärzte werden vom Rufdienst informiert, wann sie wieder über das Instrumentarium verfügen können. Bezahlt werden alle nach Rufdienstpauschale und die gearbeiteten Stunden nach Überstundenvergütung. Wer am Sonntag Rufdienst hat, der hat am Montag Spätdienst.
LG opjutti:daumen::daumen:
 
Hallo,

bei uns ist es so, dass wir die benutzten Instrumente in die Waschmaschine packen und diese anschalten und das wir bei Bedarf die Waschmaschinen auch auspacken.
Mehr dürfen wir nicht, weil wir keinen Fachkundelehrgang absolviert haben (da achtet unsere Chefin sehr darauf).
Unter der Woche bleiben dann die gewaschenen Instrumente stehen, bis die Sterimitarbeiter kommen und am Wochenende, wenn wir viel benutzt haben, dann rufen wir den Bereitschaftsdienst vom Steri und der kommt dann und packt Siebe, schweißt ein und fährt die Steris.
 
Grüß Gott!

@narde: Zum Siebe packen brauchst du keine FK 1. Wenn gelenkte Listen oder Fotos (QM) vorhanden sind, auf denen ersichtlich ist, was in das Sieb gehört, kann auch ohne FK 1 gepackt werden. :wavey:

Wir OP-MA´s ohne FK 1/2 helfen tagsüber immer im Steri, ebenso unser Spätdienst. Sonst wurde der Steri im Chaos versinken.
Beladen und Freigeben der Waschmaschinen und Steri´s machen allerdings ausschließlich MA´s mit FK 1/2.

LG opjutti:wavey:
 

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