Oberkörperhochlagern bei Nahrungszufuhr über PEG?

Sr. Fee

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Hallo ihr Lieben,

es gibt ja keine dummen Fragen also:

In der Ausbildung habe ich gelernt das man die Pat. während des
Sondierens ( meist über Magensonde) in eine Oberkörperhochlagerung
bringen soll. ( Begründung ist hoffentlich klar).
Wie schaut es mit der PEG aus? Sie geht ja über die Bauchdecke und
nicht über die "Innereien", können die Pat. flach liegen?:gruebel:

Freue mich über Eure Antworten,

Fee
 
Logisch denken:

Wo liegt die Magensonde, wo liegt die PEG?
Wo ist ein Unterschied?
Beeinflusst der Unterschied einen Faktor um den es dir geht? (Die Begründung war dir ja klar...)

Btw: Was sind Innereien?
 
Hallo..
auch da kenne ich, wie bei der nasalen Sonde auch, Oberkörper hoch lagern bei Sk-Gabe.Wird bei uns auch so gehandhabt...
Gruß Sandra
 
Also, erst mal find' ich die Frage überhaupt nicht dumm.

Zwar haben PEG und nasale Magensonde natürlich die gleiche Lage, aber schließlich hat der Ösophagus auch nen Schließmuskel, der in seiner Funktion natürlich durch die nasale Magensonde mehr irritiert wird.

Nichts desto trotz: auch bei der PEG gilt: Oberkörper erhöht, wg. Reflux- und Aspirationsgefahr!

Gruß
 
Denk doch einfach mal logisch.
Was ist angenehmer?
Nahrungsaufnahme im liegen oder im sitzen?
 
Bei einer kontinuierichen Gabe würde dies bedeuten: mind. 20 Stunden 45° Oberkörperhochlagerung. Ob das im Sinne des Erfinders ist?

Elisabeth
 
Da ist das sicher wieder was anderes, aber dazu kann ich dann nichts sagen, da hab ich keine Erfahrung.
 
[...]Ösophagus auch nen Schließmuskel[...]

Stell ich mir gerade die Frage, ob der Reflux, da ja das Schlaulumen durch den Sphinkter bei TNS verläuft, "eher" auftritt als bei PEG, PEJ o. PED.

Außerdem würde ich mal gerne wissen ob es stimmt, dass der Ösophagussphinkter kein "echter" Sphinkter ist (so steht es nicht im Springer, obwohl viel im Springer steht ^^).

Meine Anatomiedoztin meint: "Ringförmig verlaufende Muskulatur...". Vlt. hat ja einer ne Ahnung.

Aber ich finde auch, wenn Sondenkost nicht über 24h läuft ist der Pat. 45° OK hochzulagern. Ich denke wir kennen alle die TNS- Patienten mit Pneumonie post Refluxaspiration. Wobei es ja auch auf den Patienten ankommt, aber ich denke gerade an die schwerst Multimorbiden o. Moribunden, wenn ich von Pneumonie spreche. Hinzukommt: Es steht so in jedem Lehrbuch, sowohl bei PEG, etc., als auch bei TNS, etc..
 
Schalten wir doch mal den Menschenverstand ein statt mit dem Satz: "Es steht so in jedem Lehrbuch, sowohl bei PEG, etc., als auch bei TNS, etc.. "

Wann ist das Risiko eines Refluxes groß? Wann nicht?
Bolusgabe? Kontinuierliche Gabe? Wieviel ml pro Stunde?


Elisabeth
 
Schalten wir doch mal den Menschenverstand ein statt mit dem Satz: "Es steht so in jedem Lehrbuch, sowohl bei PEG, etc., als auch bei TNS, etc.. "

Da fehlt das entscheidende Wort ;-)

Hinzukommt: Es steht so in jedem Lehrbuch, sowohl bei PEG, etc., als auch bei TNS, etc..

Außerdem werden Lehrbücher mit gesunden Menschenverstand geschrieben.
 
Gibts das wirklich noch? Kostgabe über 24h?

Es gibt eine mir bekannte Intensivstation. Hin und wieder gibt es dort Patienten mit PEG. Da wundert man sich, das die Pat während/ nach Ende der Kostgabe regelmässig "spucken".
Hm....
Lösung a) die Nahrung war verdorben. Aber alle, über Monate hinweg?
Lösung b) die Patienten haben einen "nervösen" Magen. Alle?
Lösung c) die Patienten sind andere Sondenkost gewohnt. Nicht ein Treffer dabei?
Lösung d) die Sondennahrung lief zu schnell. Gibt auch schnelle Esser!
Lösung e) der Patient hat eine Allergie auf wasweissichwas. Alle?
Lösung f) der Patient war zu flach gelagert, auch nach Nahrungszufuhr. Hm?

Antwort f in wenigstens 90%. Die Patienten wurden zwar während der Nahrungszufuhr oberkörperhoch gelagert. Sobald die Pumpe das Beenden der Zufuhr signalisierte, schwups, flache Lagerung.
Ist ja so schon nicht toll. Aber das multipliziert mit Tracheostoma...bääh!
Letztenendes, nach langen Diskussionen/ Argumentationen/ Besuchen von Sondenkostmenschen und Ernährungsberatern....., die adäquate "Lösung": Oberkörper wenigstens noch 1/2h oben belassen (variabel).

Ganz ehrlich, das setze ich bei einer Fachkraft vorraus. Und bei Intensivfachpersonal erst recht! Sorry!

blubbblubb
 
HHuuuuiiii,

jetzt habe ich aber eine rege Diskussion gestartet- sehr schön.

Bei uns bekommen die Bewohner teilweise über 24 Stunden ihre Nahrung/ Wasser. Deswegen kam mir die Frage ja auch so auf.

Man kann ja nicht die ganze Zeit den Oberkörper hochgelagert haben, aber der normale Menschenverstand sagt einen was anderes.

Eine Schülerin sagte mir, sie hätte gelernt das man den Magen/Speiseröhre- ("Innereien") Trakt wie eine Flasche mit Wasser sehen sollte.
Wenn man liegt, fließt die Flüssigkeit wieder heraus- mal ganz sinnbildlich gesehen. Oder?:knockin:
 
Sehr effizient beschrieben von der Schülerin. Und das trifft es ja auch.

Wir "Normalos" führen uns ja auch nicht 24h Nahrung zu.
Der Magen-Darmbereich ist ja ständig beschäftigt. Es gibt ja Studien, die belegen, das nach Nahrungsaufnahme sehr viel Blutvolumen eben mit dieser Aufgabe beschäftigt ist. So kann sich der Körper eines kranken Menschen auch nicht erholen!
Die Ernergieeffizienz sinkt. Sei es geistig, als auch körperlich.

Wenn man an sich selbst denkt, nach der Mittagpause und dem Mittagessen, wahlweise Abendessen, verspüren die meisten eine latente Müdigkeit.
Ein Sofa wäre nicht schlecht. Und dann einfach wecken lassen, wenn Dienstende ist :sdreiertanzs:

Und auch wir "Normalos" liegen irgendwann. Wir schlafen, die allermeisten, nicht mit erhöhtem Oberkörper.

Mit welcher Begründung wird Nahrung/ Flüssigkeit über 24h verabreicht????
Egal ob jetzt per PEG oder Nasensonde.
Interessiert mich noch nebenher.

blubbblubb
 
Mit welcher Begründung wird Nahrung/ Flüssigkeit über 24h verabreicht????
Egal ob jetzt per PEG oder Nasensonde.
Interessiert mich noch nebenher.

blubbblubb

Ich kenne es nur bei Kostaufbau. Da macht die langsame Flussrate für mich auch noch Sinn.
 
Außerdem werden Lehrbücher mit gesunden Menschenverstand geschrieben.

Sie werden nach dem aktuellen Wissensstand der Autoren geschrieben und nicht selten ist der aktuelle Wissenstand schon bei Drucklegung überholt. Außerdem begegnen mir in den Fachbüchern nicht selten die diversen Pflegemythen.

Elisabeth
 
Wie können Babys überleben, die nach jedem Fläschchen wieder hingelegt werden? Vor allem, wenn sie dann noch Speikinder sind?

Elisabeth
 
Ich kenne es nur bei Kostaufbau. Da macht die langsame Flussrate für mich auch noch Sinn.

Ok, ein bisschen Sinn macht es schon.
Andererseits, wenn Du die Nahrung oral zu Dir nehmen kannst, läuft ein Kostaufbau auch nicht permanent über 24h?! Oder lass es auch "nur" 12h sein.

blubbblubb
 
Zur Zottenernährung wird eine 24 Stunden-Gabe von 10- 25 ml/pro Stunde empfohlen.

Elisabeth
 
Wie können Babys überleben, die nach jedem Fläschchen wieder hingelegt werden? Vor allem, wenn sie dann noch Speikinder sind?

Elisabeth


Also, mit Kindern an sich kenn ich mich ja gar nicht aus :gruebel:
Aber man lässt sie doch anscheinend immer noch gern erst ihr "Beucherchen" machen. Ob das was damit zutun hat?

Aber ansich interessante Fragestellung.

blubblubb
 

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