Neue Gewerkschaft in der Pflege

Globetrotter

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Es gibt eine relativ neue Gewerkschaft für die Pflege, den Bochumer Bund. Ich weiss nicht, ob der Beitrag hier richtig ist und, ob ich den Link hier posten darf, aber bei Google findet man sie sofort.
 
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Ja, hört sich nicht schlecht an; und vertritt auch die Profession Pflege eher als Verdi. Ist aber halt noch sehr klein.
Bist Du dort wohl Mitglied?
 
Auch wenn es eine weitere Gewerkschaft mit der Zielgruppe Pflege geben sollte, dient das nicht der Sache der Pflege: es wird nur eine weitere Zersplitterung geben, die unserem Anliegen eher schaden wird! Das Grad der Organisationsbereitschaft der Pflegenden ist eh schon eher niederschmetternd.
 
Ich halte auch nichts von vielen kleinen Gewerkschaften und Vertretungen für die Pflege. Aufgrund der derzeitigen Gesetzgebung kann die kleine Gewerkschaft Bochumer Bund nicht viel bewegen, weil nicht jede kleine Gewerkschaft an den Tarifverhandlungen beteiligt wird.

Für mich persönlich ist der Bochumer Bund keine Alternative, auch wenn es die einzigste Gewerkschaft für die Pflege wäre. Mitglieder, die gegen eine Pflegekammer sind wollen die aber auch nicht....
 
Ich bin da eher pessimistisch. Vor ca.20 Jahren gab es mal eine Gewerkschaft Pflege, die mußte ,wegen mangelnder Mitgliederzahlen wieder aufgeben. Da sich "die Pflege" ,die letzten 20 Jahren nicht groß geändert hat, wird es mit dieser Gewerkschaft für Pflegende auf Dauer wohl auch nichts werden.
 
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Auch wenn es eine weitere Gewerkschaft mit der Zielgruppe Pflege geben sollte, dient das nicht der Sache der Pflege: es wird nur eine weitere Zersplitterung geben, die unserem Anliegen eher schaden wird!
Meiner Ansicht nach schadet eher das, was Verdi so aufführt bzw. vom Stapel lässt, der Sache der Pflege.
Das Grad der Organisationsbereitschaft der Pflegenden ist eh schon eher niederschmetternd.
Das ist wahr, für mich aber kein Grund, einem Verein wie Verdi beizutreten.
Wäre ich noch in der Pflege, würde ich vermutlich dem Bochumer Bund beitreten.
 
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Ja, hört sich nicht schlecht an; und vertritt auch die Profession Pflege eher als Verdi. Ist aber halt noch sehr klein.
Bist Du dort wohl Mitglied?
Nein, ich nicht, aber mein Mann denkt drüber nach, ich bin bei der Ver.di, die hat ja auch einen Rechtsschutz, das war mir wichtig im Fall der Fälle....
 
Ich bin nun schon sehr lange Mitglied beim Bochumer Bund. Wer dazu Fragen hat, gerne!
 
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Ehrlich gesagt verstehe ich nicht wie man dem Bochumer Bund beitreten kann. Man hört gar nichts von denen und Einfluss haben die auch nicht. Und dass sie Pflegekammer Befürworter schreckt mich zusätzlich ab!
Auch wenn Verdi nicht in allem meine Meinung vertritt, bin ich doch lieber in einer großen und starken Gewerkschaft.
 
Ich höre sehr viel von denen und ich bevorzuge eine Gewerkschaft die die Interessen von Pflegeberufen vertritt.

Außerdem bin ich für die Pflegekammer, weil es ohne nicht funktionieren wird, dass die Pflege als Profession endlich wahrgenommen wird.
 
Es gab vor vielen ,vielen Jahren eine Gewerkschaft für die Pflege. Die hat ein paar Jahre um Mitglieder gekämpft und sie hat verloren. Was den Bochumer Bund angeht, so höre ich von denen so gut wie nichts. Ich bin zufällig über einen Post in einer Pflegegruppe darauf aufmerksam geworden. Wenn man der KI glauben darf , dann hat der Bochumer Bund 3000 oder weniger Mitglieder. Er ist 2020 gegründet worden und hat es innerhalb von 5 Jahren nicht geschafft mehr Mitglieder anzuwerben ? Ich sehe schwarz, auch für diese Gewerkschaft für Pflegende.
 
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Es sind maximal 10% der Pflegenden irgendwo organisiert. (Die tatsächliche Zahl ist wahrscheinlich geringer, weil ja manche:r sowohl in einer Gewerkschaft als auchveinem Berufsverband Mitglied ist.) Diese mangelhafte Organisation - und die dadurch geringe politische Position - ist allein uns Pflegenden selbst zuzuschreiben!

(Bin seit über 25 Jahren Mitglied in einem Berufsverband.)
 
:cheerlead:Pflegekammer,:cheerlead: Berufsverband und :cheerlead:Gewerkschaft, drei sehr wichtige Organe für die Pflege, damit nicht jeder als Einzelkämpfer unterwegs ist!!!:cheerlead:
Gemeinsam sind wir viele!
 
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Diese mangelhafte Organisation - und die dadurch geringe politische Position - ist allein uns Pflegenden selbst zuzuschreiben!
Jein.
Zumindest früher war das m. M. nach nicht so (also nicht NUR Schuld der Pflegekräfte selbst). Sondern auch der äußeren Umstände (z. B. bei welchem Träger man arbeitet - war dies ein kirchlicher, dann galt über Jahrzehnte absolutes Streikverbot und PUNKT).

Um das aber ganz klarzustellen:
Die Zeiten haben sich gewandelt, „früher“ ist lange her; zum einen ist m. W. der Anteil der Pflegekräfte, die noch bei kirchlichen Trägern arbeiten, gesunken; zum anderen hat sich auch die Rechtsprechung geändert, auch die Kirchen können trotz Kirchenrecht nicht mehr schalten und walten wie sie wollen. Insofern macht inzwischen auch hier die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft Sinn.
 
Auch da Jein.

An den dritten Weg hat sich nur keine gewerkschaft getraut.
Und klar das dass dann die Pflege verunsichert.

Wenn ich mir die Situation in Real Life aber ansehe... Da stehen sich die Kräfte immer noch selbst auf den Füßen.

Ich bin einer der wenigen die wirklich ihre Arbeit konsequent macht. Also Pause nimmt, wenn sie nicht gut geschrieben wird. Bei fehlender Einarbeitung eben Aufgabe X nicht übernimmt etc.

Das Gejammer ist groß was die Kollegen doch alles machen und keiner Dankt es ihnen. Einfach mal hinzugehen und nicht zu machen... das geht nicht und wehe ein Kollege lebt das vor. Ich hab z.b. nie die Apotheke geschrieben. Ich wurde darin nicht eingearbeitet. Ich habs versucht... stand ständig auf der Matte, hab sogar angeboten im Frei zukommen gegen Gutschrift der Arbeitszeit...

Nichts tat sich. Also hab ich es nicht gemacht und irgendwann auch nicht mehr im Einarbeitung gebeten. :weissnix:

Das sind die kleinen Dinge... Wann war dann wirklich keine Apothekebestellung da und das Lager leer.

Ich verlasse auch in der Pause die Station komplett. Ich bin weg... Dann stapeln sich die Neuaufnahmen eben auf dem Flur.
Wenn man es mit der Kommunikation und Organisation nicht hinbekommt und einfach mal aus dem OP losfährt, frei nach dem Motto dann müssen sie halt... ja dann müssen sie halt auf dem Flur stehen. Und immer wieder ärger ich mich das die Kollegen nicht mitziehen.

Vorhin auch 3 IMC Aufnahmen gleichzeitig bei 5 Kollegen im Dienst im laufenden Tagesgeschäft. Dann müssen die halt warten. Und nur weil Menschen mal wieder nicht miteinander geredet haben und die Pflege springt und kompensiert. Statt selber mal konsequent zu sein. Dann hört der Anspruch "Ich beschließe das jetzt ohne spreche mich nicht ab" ganz schnell auf.
Wenn Kollegen/ Ärzte dann mal erleben das die auch verantwortlich für Patienten sind und was eine Garantenstellung ist. Dann ziehen die nicht mal eben mit leeren Perfusoren los etc. Sondern richten sich auch ein das es knapp werden kann.

So Sachen. Das bekommen nur wenige hin.
 
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Auch da Jein.

An den dritten Weg hat sich nur keine gewerkschaft getraut.
Und klar das dass dann die Pflege verunsichert.

.
:?:
Wo siehst Du da ein Versäumnis der Gewerkschaften?
Das war einfach jahrzehntelang gültige Rechtsprechung.



Zu dem Rest, den Du schreibst: Da geb ich Dir zwar recht, aber was hat das mit Gewerkschaft, Berufsverband etc. zu tun?
 
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Mitarbeiter Kirchlicher Träger haben genauso das Recht zu streiken wie jeder andere In Deutschland auch.
Bloß es gibt eben Einschränkungen, wo das Kirchenrecht das Grundrecht/ Arbeitsrecht toppt.

Dieshingehend kann man pauschal weder sagen das Streiken erlaubt noch verboten ist. Denn es muß abgewogen werden welches Gut mehr Gewicht hat. Führt also ein kirchlicher Träger im Dritten weg die AN an der Nase herum kann sehr wohl gestreikt werden. Das ist aber so eine heiße Kartoffel das sich da in der Vergangenheit kein Gewerkschaft ran getraut hat. Fest steht aber, auch ein AN eines in Nächstenliebe tätiger Arbeitgeber kann durchaus streiken. Es kommt nur eben immer drauf an und die fundierte Rechtslage weiß man immer erst hinter her. Entsprechend hat diesen Kampf kaum einer ausgetragen. Aber es gibt ein Paar.

Auch gab es nie ein absolutes Streikverbot. Das wäre Verfassungswidrig. Kirche und Staat sind in Deutschland getrennt. Die Kirche genießt Vorzüge, setzt die Verfassung aber nicht ausser kraft. Das hat man die Leute nur gerne glauben lassen.

(LAG Hamm, Urteil vom 13. Januar 2011, Aktenzeichen 8 Sa 788/10)
(Arbeitsgericht Hamburg, Urteil vom 1. September 2010, Aktenzeichen 28 Ca 105/10)


Mit dem rest habe ich Claudia zugestimmt. Denn sie hat vollkommen Recht. Wir Pflegenden sind maßgeblich an unseren Arbeitsbedingungen beteiligt. Um Gesetze einzuhalten bedarf es keine Gewerkschaft. Da muß man nur selber mal den Schneid haben darauf zu bestehen und die Einhaltung durchzusetzen.

Oder schlichtweg mal auszuhalten das es dann eben keine Medikamente gibt und den Karren vor die Wand fahren lässt. Auch auszuhalten das die Kollegen einen dafür doof finden. Auch wenn man den Hammer fallen lässt und in Pause geht. ggf. auch die Vorgesetzten mit ihren eigenen Anweisungen schlagen. Bei uns ist das z.b. "wer seine Pause nicht zu Dienstbeginn geplant hat, der hat kein recht mehr drauf" Denn man müsse ja wissen wann jemand zur pause geht um die Aufnahmen zu organisieren.
ich hab meine Pausen immer zu Dienstbeginn geplant. Genauso wie es die Leitung verlangt hat. Dann war ich auch zum Zeitpunkt XY weg. Denn die Leitung hat dann die Organisation versaut, nicht ich. Dann muß der dafür ne Lösung finden. Nicht ich.

Diese kleinen Kämpfe... damit würden wir schon deutlich weiter kommen. Selbst in einem noch so Christlichen Haus.
Aber genau da ziehen die Kollegen eben nicht mit. Aus Angst/ Konfliktscheuheit... weil man ihnen den Floh ins Ohr gesetzt hat sie hätten keine rechte bei einem Kirchlichen Träger. Diese Massive Verunsicherung und das auch noch in den eigenen Reihen.

Als ich die Ausbildung gemacht hatte.. ich war geschockt das es keinen Unterricht zum Arbeitsrecht gibt/ gab. Weiß nicht ob das heute anders ist.

Dieses "der Mopp erzieht sich selbst" ist auch ein gern angenommenes Tool von AG. entsprechend befeuern sie dieses eher als zu unterbinden.

Pflege ist eine besondere Subkultur. Wo untereinander Hirchrachie etc. ausgelebt wird. Der Affe auf der Leiter.
 
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Mitarbeiter Kirchlicher Träger haben genauso das Recht zu streiken wie jeder andere In Deutschland auch.
Bloß es gibt eben Einschränkungen, wo das Kirchenrecht das Grundrecht/ Arbeitsrecht toppt.

Dieshingehend kann man pauschal weder sagen das Streiken erlaubt noch verboten ist. Denn es muß abgewogen werden welches Gut mehr Gewicht hat. Führt also ein kirchlicher Träger im Dritten weg die AN an der Nase herum kann sehr wohl gestreikt werden.
Das was Du schreibst, ist - bezogen auf FRÜHER - schlicht und ergreifend unzutreffend.
Mit „früher“ meine ich 90er und 2000er Jahre und davor.
Wer sich mal die ganzen diesbezüglichen Urteile anschaut, die kamen erst um 2010 herum. D. h., erst ab da wird die Sache etwas differenzierter gehandhabt. Davor wärst Du, wenn Du als Mitarbeiter eines kirchlichen Trägers z. B. gestreikt hättest, schlicht und ergreifend abgemahnt/bestraft worden, und kein Anwalt und kein Richter hätte was dagegen gemacht.
Lies dazu auch mal

„Streikrecht und kirchliche Selbstbestimmung - passt das zusammen?
Fraglich und umstritten ist, ob die oben wiedergegebene Rechtfertigung von Streiks auch dann gilt, wenn kirchliche Einrichtungen bestreikt werden sollen.
(…)
Was geht vor - das kirchliche Selbstbestimmungsrecht oder das Streikrecht der Gewerkschaften?
Wenn man die religiösen Gründe für eine generelle Ablehnung des Arbeitskampfes so ernst nimmt, wie die Kirchen sie vortragen, bleibt von der Koalitionsfreiheit und dem Streikrecht der Gewerkschaften in kirchlichen Einrichtungen nichts übrig. Die bisherige Praxis des dritten Weges macht die Koalitionsfreiheit der Gewerkschaften im kirchlichen Bereich praktisch zunichte und lässt ihnen auch keinen Raum für die Mitgliederwerbung.
(…)
Daher müssen beide grundrechtlich geschützten Positionen miteinander in Ausgleich gebracht werden. Verfassungsjuristen sprechen hier von "praktischer Konkordanz".


siehe oben „Hensche Arbeitsrecht“ (1. Link)

Streik ist in Einrichtungen des 3. Weges daher nur unter ganz bestimmten, eingeschränkten Bedingungen möglich; früher gar nicht.
Mit dem rest habe ich Claudia zugestimmt. Denn sie hat vollkommen Recht. Wir Pflegenden sind maßgeblich an unseren Arbeitsbedingungen beteiligt. Um Gesetze einzuhalten bedarf es keine Gewerkschaft. Da muß man nur selber mal den Schneid haben darauf zu bestehen und die Einhaltung durchzusetzen.
Das hat Claudia aber nicht geschrieben.
 
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