Hallo Rabenzahn!
Ich teile dein Missfallen an der Einorganmedizin. Bei uns wird auch wegen buchstäblich jedem "Schas" ein Konsiliarexperte geholt. Keiner schaut über seinen Tellerrand. Und das sind oft sehr kleine Teller...
Beispiele besonderer Gedankenlosigkeit und Ignoranz erspar ich uns hier.
Bei der Pflege ist so ein extremes Kasterl-Denken aber ohnehin oft obsolet. Die Leute konfrontieren uns pausenlos mit sehr sehr vielen Belangen, die nicht von ihrer aktuellen Krankheit her rühren. Sei es durch aktives Ansprechen oder durch zB. auffallende Lethargie (und allem was an Kommunikation dazwischen liegt).
Das ist meine Aufgabe diese Signale zu erkennen. Weil oft genug steht ein anderes Problem als der eigentlich sichtbare Grund (zB OP-Wunde) im Mittelpunkt für den Pat. ...was ihn wiederum daran hindert geeignete Strategien zu entwickeln um genesen zu können.°
Das ist ein sehr weites Feld, weiss gar nicht recht wo ich hinlenken soll...
Zum Thema Ganzheit möcht ich nur sagen, dass mir persönlich das Wort an sich nach 3 Schuljahren wirklich mehr als nur zum Hals herausgehangen ist. Ganzheitliche Pflege ist für mich kein Konzept (weiss eh keiner genau, was das konkret heissen/beinhalten soll), sondern meine Einstellung, mit der ich auf die Leute zugehe. Und die halte ich für unbedingt erforderlich.
Ad Psychiatriepfleger: Bei uns gabs ganz früher ja noch die "Wärter". Die hiessen tatsächlich so und haben sich sicher auch so verhalten...
Ad Salutogenese:
Danke für die Links Elisabeth. Wollt auch welche reinstellen, aber hab mir dann gedacht ich warte mal, ob sich da überhaupt was weiterentwickelt. Hat sich - und das freut mich
+lg, david
°[Stichworte von Antonovsky dazu: Verstehbarkeitsgefühl, Machbarkeitsgefühl, Bedeutsamkeitsgefühl]